SLP - "Arme Leute Essen" oder "Was keiner ißt außer mir"

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  • Seelen .... ahh, lecker, die vermisse ich hier in Norddeutschland... meine Kinder lieben die auch!
    Dieses Jahr haben wir zum ersten Mal Zwiebelkuchen selbst gemacht, das war bei uns ein Kindheitsessen.... und meine Kinder, die keine Zwiebeln mögen, finden Zwiebelkuchen sooo lecker! Das finde ich cool! Und bei der Gelegenheit habe ich auch gleich Kümmelkuchen gebacken, kommt sehr nah an Seelen ran... Lecker Hefeteig als dünne Fladen geformt, mit viel Kümmel und grobem Salz bestreut und Butterflöckchen drauf.
    Den Ausdruck "Arme-Leute-Essen" kenne ich nicht, aber bei uns gab es früher auch einfache Sachen, halt das was im Garten und auf dem Feld wuchs vor allem, das war ganz normal. Und am Sonntag richtigen Sonntagsbraten mit allem was dazu gehört. Ich fand das als Kind gut, es gab nicht so viele verschiedene Rezepte, es war immer im Voraus klar, wie es schmeckt, war immer gleich gewürzt, lecker.
    Ich koche heute auch ganz anders, bei mir schmeckt selten ein Essen wie das andere, ich koche auch nach Gelüsten oder einfach mit dem, was der Kühlschrank hergibt, weniger Süßspeisen, weniger Fleisch. Sonntagmorgens in der Küche stehen, das war für meine Eltern normal, das würde mir nie im Leben einfallen...
    Ich vermisse den Geschmack mancher Kindheitsessen, aber gleichzeitig ist für mich eine andere Ernährung besser. Meine Eltern kochen auch nicht mehr so wie früher...

  • Puh... also meine Oma konnte so gar nicht kochen <X
    Mit Grauen sind mir Dinge in Erinnerung geblieben wie Strunksuppe (aus den weich gekochten Strünken von Kohlköpfen), Hühnerfrikassee (mit allem, was am Huhn dran ist, inkl Knorpel, Haut und Sehnen #kreischen ), Grüner Kuchen mit Schwarte statt Speck, oder süße Milchsuppe mit ganz salzigen Grießklöschen.



    Das, was ich früher zu Hause soooo gerne gegessen habe, koche ich inzwischen selbst:
    Makkaroni mit Semmelbrösel und Apfelmus (lieben meine Jungs :) )
    Spinat mit Spiegelei, Salzkartoffeln und brauner Butter (da suchen meine Jungs das weite)
    Eier in Senfsoße (mögen die Jungs)
    Heißer Kartoffelsalat mit Fisch (der Fisch ist für die Jungs ok, der Salat nicht ^^ )
    Arme Ritter (mögen die Jungs nicht)
    Fleischfondue mit allen dazu gehörigen Salaten, die es seit ich denken kann IMMER und NUR an Weihnachten gab (die Jungs lieben alles daran :) )


    Naja und dann noch so einige Beilagen, die ich als Kind geliebt habe: würziger Rosenkohl, Bohnensalat mit Saurer Sahne und Weißkrautsalat mit Saurer Sahne. Aber da kommen meine Jungs so gar nicht ran #freu


  • Meine Eltern kochen auch nicht mehr so wie früher...

    Wär auch irgendwie schlimm.. 8I


    In den 60 und 70ern war ganz groß angesagt täglich ein Stück Fleisch auf den Tisch.


    Das ist schon gruselig aus heutiger Sicht, egal ob Fleischesser oder Vegetarier.

  • Du meinst “Sääälän“, @Iverna?
    Na klar!


    Das wohl einzige Essen, mit dem mir meine Schwiegermutter echte Freude bereiten kann - aber immer weniger Bäcker backen echte "Seelä". Aber ab und zu fährt sie Sonntags extra einen Ort weiter, für meine Frühstückseele!


    Liebe Grüsse


    Talpa

    Oh :) ha genau, wobei es zw. Schwäbischen und allgäuer seele. Ja wohl unterschiede gibt. Die besten gibts ja in W wurde mir erklärt Ich bin ja nur zugezogen

  • Ich hab jetzt Lust auf eine Sauerkirschsuppe von meiner Oma. Hätte ich man bloß nicht in dies Nostalgie-Essen reingelesen.

    Ich weiß nicht was das ist, aber es erinnert mich an Grießklößchen in hmmm wie nenn ich das, Sauerkirschen und Äpfeln und Nelken, Zimt...


    Ich kann nicht mehr fragen. :(


    Jemand ein Rezept?

  • Seerose:
    Solche Suppen kann man aus allen möglichen Obstsorten kochen.
    Birnen, Kirschen , Pflaumen , Äpfel , Holunderbeeren...
    Im Prinzip mal Birnensuppe: Birnen schälen und achteln. Etwas Zucker karamellisieren , mit Birnen/Apfel/Orangensaft, was halt da ist , ablöschen. Nelken und Zimtstange dazu , aufkochen . Birnen hinein , kurz kochen , sollten noch Biss haben. Dann mit einem Vanillepuddingpulver, in Saft oder Wasser angerührt , abbinden.
    Da hinein kommen bei mir Klüter, also ein Ei mit Mehl und Vanillezucker glattgerührt, daraus mit einem Teelöffel Klüter abstechen und in der Suppe garziehen.
    Das ganze eiskalt am nächsten Tag aus den Kühlschrank ist im Sommer der Hit.
    Sehr lecker ist es auch, wenn man Äpfel und Birnen mit Holunder in Holundersaft kocht. Und so weiter ...jammie.
    Meine Freundin macht Grießklösschen rein, ich brauche die Mehldinger.
    omega

  • Ich kenne auch viele der genannten Gerichte und mag sie (überwiegend als einzige in der Familie) gerne.
    Inzwischen koche ich einiges auch mal nur für mich, auch wenn sich das dann sehr aufwendig anfühlt.
    Aber es wäre doch zu schade, so leckere Sachen einfach gar nicht mehr essen zu können (und Spinat mit Spiegelei ist zum Glück auch nicht so kompliziert, anderes hingegen schon).


    Bei einigen Gerichten ist mir aufgefallen, dass die Kategorie "kommt nicht in Frage, da zu aufwendig, da zu teuer" heute evt. häufig ersetzt ist durch "kommt nicht in Frage, da zu aufwendig, da zu zeitaufwendig/arbeitsaufwendig".


    Vieles hat früher meine Oma für uns gekocht (meine Mutter mochte Kochen nicht so wirklich), z.B. Hühnerfrikassee, das ich als Kind sehr geliebt habe. Irgendwann hat meine Omal mal ein Rezept dafür aufgeschrieben (für eine Hochzeitszeitung), und ich war schon ganz glücklich darüber. Aber das Rezept lautete dann:
    "Man gare ein Suppenhuhn, bis es gar ist, dann löse man das Fleisch aus. Dann macht man aus Butter und Mehl eine Soße dazu.".
    Ja. Leider bekomme ich das nicht so hin wie meine Oma...

  • Wurden schon Kohlrouladen genannt?


    Egal, ob mit Wirsing oder Weißkohl, ob mit Fleisch oder vegetarischer Füllung - sie werden hier von allen drei Generationen mit Heißhunger verputzt!

  • Danke schön!


    Interessant das mit dem Puddingpulver.
    Werd ich versuchen.
    Ich weiß nur, meine Mutter hatte es nicht benutzt. Aber was sie alternativ verwendet hat, weiß ich auch nicht.


    Klüter hab ich auch nie gehört. ;)
    Also nicht im Zusammenhang mit Suppe.
    Hört sich sehr norddeutsch an. :)

  • Nordostdetsches Platt... abbinden geht auch mit Stärkemehl, ich mag den Vannillefeschmack gern daran.
    omega

  • Was der Thread alles in meinem Hirn zutage führt :D


    - Hefeklöße mit Heidelbeeren

    Dass das noch jemand anders kennt... ^^


    Mir fällt noch Milchreis und Fleischwurst.
    Schlesisches Himmelreich (Sonntagsessen)
    Gebackene Nudeln (Makkaroni braten mit Semmelbrösel drüber)
    Kotelett mit Porree und Kartoffeln...