Beurlaubung weiterführende Schule

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  • Na ja, die Schule meiner Kinder ist so eine "ganz neue Art Schule". Wobei der Ansatz inzwischen auch schon an die 100 Jahre alt ist.


    Und wer sich ein bisschen mit freien Schulen auskennt, der weiß, dass sie (trotz Elterngeld übrigens, daß sie Anweisung einfordern müssen) üblicherweise deutlich weniger Geld zur Verfügung haben als staatliche Schulen.

    Ihr habt komplett freie Ferienwahl und die Schule ist ganzjährig geöffnet.?



    Das freie Schule mit weniger Geld auskommen liegt aber bestimmt auch daran , dass die BetreuerInnen bereit sind für ein geringeres Gehalt zu arbeiten und dem Einsatz der Eltern ( Arbeitsstunden).

  • Hallo,



    Zitat

    Ihr habt komplett freie Ferienwahl und die Schule ist ganzjährig geöffnet.?


    Es ging mir nicht um die Ferien sondern um die 2 freien Tage im Jahr, die bei Lehrern nicht möglich sind/wären. Die sind hier theoretisch sogar an der ganz normalen Regelschule möglich.


    Allerdings ist bei uns die Regelung auch für die Schüler tatsächlich offener bzw. ist es eben kein Problem, nach z.B. 4 Wochen Reha wieder einzusteigen, weil jeder individuell lernt.





    Zitat

    Das freie Schule mit weniger Geld auskommen liegt aber bestimmt auch daran , dass die BetreuerInnen bereit sind für ein geringeres Gehalt zu arbeiten und dem Einsatz der Eltern ( Arbeitsstunden).


    Was heißt schon "bereit sein".
    Vermutlich würden sie gerne auch das volle Gehalte nehmen, wenn sie es bekämen. Für die Lehrer unserer Schule stellt sich die Frage: für weniger Geld an einer Schule arbeiten, hinter deren Konzept ich tatsächlich stehe oder an einer staatlichen Schule arbeiten (gesucht werden Leute, aber die Bedingungen sind of sch.... wierig.).
    Ich finde die Entscheidung gar nicht unbedingt einfach und habe Hochachtung, vor den Leuten, die sie zugunsten unserer Schule treffen. So wenig, daß vom gleichen Gehalt Lehrer UND Pädagoge bezahlt werden können, verdienen sie allerdings dann doch nicht. #weissnicht


    Die Eltenrstunden haben da mMn keine große Relevanz, die paar Putzstunden, mal Kuchenbacken, Unterstützung beim Vereinsfest... usw., dienen eher dem "netten drumrum" als der Unterrichtsgestaltung und würden anderswo vermutlich eher einfach wegfallen als von schulischen Geldern bezahlt zu werden

  • Trin , ich hätte dich so verstanden , dass du die freien Schulen als Beispiel aufgeführt hattest , dass es auch mit wenig Geld gehen kann.
    Und dass die Leute dort aus Überzeugung für weniger Geld arbeiten ist halt ein Grund dafür.




    (Und an der Freien Schule meiner Kinder ist es mit ein paar Putzstunden oder Kuchenbacken nicht getan , das sind für unsere Familie ca. 10 Arbeitsstunden/ Monat)



    Den Satz verstehe ich irgendwie nicht.

  • Über den Tellerrand blicken... dazu gehört halt auch zu überlegen, was diese doch recht ausgeprägte Anspruchshaltung für das Personal bedeutet. Einen Haufen unbezahlter Mehrarbeit und ggfs Betreuungskosten, wenn man außerhalb des eigentlichen eigenen Stundenplans zusätzlich Klassen betreuuen muss. Über den Tellerrand schauen heißt auch darüber informiert zu sein, dass dieses Personal an beruflichen Schulen ab März im Dauereinsatz ist bei schriftlichen und mündlichen Prüfungen und Korrekturen in mehrern Schularten, wodurch zum einen eh schon viel Unterricht ausfällt und mit Sicherheit eine Urlaubssperre verhindern würde, dass man da freinehmen kann. Ich empfinde daher deine Aussage, Odette, als wenig qualifiziert und den Vorwurf, der darin mitschwingt als unverschämt, denn ich finde, in deiner Art zu argumentieren hauptsächlich nichtssagende Schlagwörter und wenig fundierte Information. Eben das, was du den Skeptikerinnen selbst vorwirfst.


    Ich bin mir dessen bewusst, dass es schwierig ist eine gute Lösung zu finden und es kamen schon viele gute Argumente von beiden Seiten.


    Für meinen Teil kann ich nur sagen, dass im Schulsystem so wie es derzeit (nicht ) finanziert ist meine Bereitschaft den Service zu erbringen, den eine flexible Ferienplanung erfordern würde, gegen Null geht. Auch weil es zumindest bei uns schon jezzt schlecht funktioniert, dass diejenigen, die fehlen sich eigenverantwortlich darum kümmern, das Versäumte nachzuholen und das den Unterricht ausgesprochen beeinträchtigt.

    Alle Möpse bellen, alle Möpse bellen, nur der kleine Rollmops nicht...

    Einmal editiert, zuletzt von nez perce ()

  • Hallo,


    Es ging ja um die Frage, ob einzelne freie Tage von Schülern und Leherern abdeckbar usw. abgedeckt wären.
    Ich hatte mich darauf bezogen:



    Zitat

    Das wäre dann aber eine ganz neue Art von Schule .


    Die auf jeden Fall sehr viel mehr an Geld kosten würde ( zwei Lehrer pro Klasse)


    Neu Art Schule - ja, auf jeden Fall.


    Muss sie unbedingt zwangsläufig "sehr viel mehr Geld kosten"? Nein, die Praxis zeigt anderes.


    Wenn Alternativen Schulen die gleichen Gelder zustünden wie andren, könnten sie auch ihre Lehrer gleich bezahlen - und das würde der geleisteten Qualität sicher keinen Abbruch tun.


    Dagegen daß "sehr viel mehr Geld" in eine gute Bildung (nicht nur von Kindern) gesteckt wird, und zwar in ganz vielfältiger Form, auch Schule, aber nicht nur... hätte ich allerdings auch nichts einzuwenden. Dann wären vielleicht tatsächlich auch "flexiblere Ferien" für Lehrer und Schüler machbar.
    (ICH finde es nämlich auch doof, daß ich immer im Hochsommer Urlaub machen muss, weil ich zu dieser Jahreszeit wenig davon habe, es ist in den Ländern, die ich mir gerne mal ansehen würde, einfach meist zu heiß für mich. Freiwillig würde ich nie im Juli oder August fahren)



    Den Satz verstehe ich irgendwie nicht.


    Ja, die Lehrer bekommen weniger Geld.
    Und ja, es sind pro Klasse bis auf Ausnahmen (Weiterbildung, Krankheit) immer 2 Pädagogen anwesend (Lehrer + Klassenbegkeiter).
    Und nochmal ja, sie bekommen weniger Gehalt als an Regelschulen, leider.


    Aber sie bekommen nicht SO wenig Gehalt, daß vom gleichen Geld statt des des einen üblichen Lehrers davon 2 Personen (mit voller Arbeit aber halbem Einkommen) eingestellt werden würden, um so die Doppelbesetzung zu gewährleisten. DAS würde wohl bei allem Enthusiasmus auch keiner mitmachen.


    Trotzdem ist die Doppelbesetzung möglich, obwohl die Schule insgesamt mit weniger Geldern auskommen muss.


    Sprich, die Doppelbesetzung ist nicht zwingend vorrangig eine Frage von "sehr viel mehr Geldern".


    Besser verständlich?


    @nez perce


    Ich denke,keiner hier erwartet, daß die Lehrer NOCH mehr ableisten müssen. Im Gegenteil, ich finde, es sollten endlich vernünftige Bedingungen her.


    Dann wäre es nämlich auch keine personelle Katastrophe, wenn ein Lehrer MAL (nicht dauernd, aber eben mal) mitten im Jahr einen Tag für etwas frei braucht, was nicht bis zu den Ferien warten kann. oder einfach so, um mal Luft holen zu können.
    Und auch nicht, wenn ein Schüler am letzten Schultag nicht da ist und und damit offenbar DAS Jahres-Klassenzusammenhalts-Event verpasst, weil man dann Kapazitäten hätte, auch mal zwischendurch etwas nettes mit den Kids zu machen.

  • Über den Tellerrand blicken... dazu gehört halt auch zu überlegen, was diese doch recht ausgeprägte Haltung für das Personal bedeutet. Einen Haufen unbezahlter Mehrarbeit und ggfs Betreuungskosten, wenn man außerhalb des eigentlichen eigenen Stundenplans zusätzlich Klassen betreuuen muss. Über den Tellerrand schauen heißt auch darüber informiert zu sein, dass dieses Personal an beruflichen Schulen ab März im Dauereinsatz ist bei schriftlichen und mündlichen Prüfungen und Korrekturen in mehrern Schularten, wodurch zum einen eh schon viel Unterricht ausfällt und mit Sicherheit eine Urlaubssperre verhindern würde, dass man da freinehmen kann. Ich empfinde daher deine Aussage, Odette, als wenig qualifiziert und den Vorwurf, der darin mitschwingt als unverschämt, denn ich finde, in deiner Art zu argumentieren hauptsächlich nichtssagende Schlagwörter und wenig fundierte Information. Eben das, was du den Skeptikerinnen selbst vorwirfst.


    Ich bin mir dessen bewusst, dass es schwierig ist eine gute Lösung zu finden und es kamen schon viele gute Argumente von beiden Seiten.


    Für meinen Teil kann ich nur sagen, dass im Schulsystem so wie es derzeit (nicht ) finanziert ist meine Bereitschaft den Service zu erbringen, den eine flexible Ferienplanung erfordern würde, gegen Null geht. Auch weil es zumindest bei uns schon jezzt schlecht funktioniert, dass diejenigen, die fehlen sich eigenverantwortlich darum kümmern, das Versäumte nachzuholen und das den Unterricht ausgesprochen beeinträchtigt.


    Gerade noch gelesen: inwiefern jemand bereit ist, für weniger Geld zu arbeiten. Manche Lehrerinnen an Privatschulen sind verbeantet und an eine Privatschule abgeordnet. Und viele arbeiten dort, weil sie nicht in den staatlichen Schuldienst kommen. Davon auszugehen, dass die Lehrerinnen also besonders idealistisch und engagiert sind, ist nicht sonderlich realistisch. Schwierig finde ich auch aus Elternsicht, dass man im Willen, seinem Kind eine (vermeintlich? ) bessere Bildung zukommen zu lassen letztlich ein System mitträgt, in dem Menschen ein Stück weit ausgebeutet werden (und das sage ich nicht von oben herab, sondern als Mutter von Kindern, die auf einen privaten Kiga gingen, wo das Personal untertariflich bezahlt wurde und die somit die ganze Ambivalenz dieses Themas kennt).

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  • Ja, danke Trin jetzt habe ich es verstanden.

    Doch DAS gibt es.

  • Hier ist es so, daß bis zu 3 Tagen im Jahr die Lehrer entscheiden können, alles darüber hinaus mir von der Direktorin abgezeichnet werden.


    Hier auch, außer das ich es so verstand, das bei bis zu 3 Tagen am Stück die Klassenlehrer selber entscheiden, nicht im Jahr.

    What the world needs now is love, sweet love

    It's the only thing that there's just too little of.

    What the world needs now is love, sweet love

    No, not just for some, but for everyone.

  • Hallo,


    .



    Gerade noch gelesen: inwiefern jemand bereit ist, für weniger Geld zu arbeiten. Manche Lehrerinnen an Privatschulen sind verbeantet und an eine Privatschule abgeordnet. Und viele arbeiten dort, weil sie nicht in den staatlichen Schuldienst kommen.


    In unserem Bundesland eher nicht.


    Lehrer werden gesucht und verbeamtete Lehrer kenne ich keine.




    Zitat

    Schwierig finde ich auch aus Elternsicht, dass man im Willen, seinem Kind eine (vermeintlich? ) bessere Bildung zukommen zu lassen letztlich ein System mitträgt, in dem Menschen ein Stück weit ausgebeutet werden


    Schwierig finde ich aber auch die Erwartung, daß ich mein Kind der "Allgemeinheit wegen" an eine Schule geben soll, die nicht zu ihm passt, wenn ich eine für dieses Kind stimmiger Lösung haben kann. Oder überhaupt Lösung, die ich besser finde.


    Ich gehe auch nicht in einen schlechteren Laden, nur damit der sich für die Leute aus dem viertel herhält, wenn da für mich die Qualität einfach nicht stimmt sondern in den 3 Schritte weiter, wo ich zufrieden bin. Auch wenn die Verkäuferin in beiden Läden arbeiten könnte, sich aber trotz geringerem Gehalt für den zweiten entscheiden hat.


    Mein Kind geht da nicht hin weil die Lehrer schlechter bezahlt werden. Und die Lehrer werden nicht schlechter bezahlt, weil meine Kinder da hingehen.


    Die Gründe liegen anderswo und das ist weder Schuld der Lehrer noch Schuld meiner Schulentscheidung. Dagegen verwehre ich mich.

  • Doch DAS gibt es.


    Was, das Lehrer und Pädagogen tatsächlich für die Hälfte des üblichen Gehaltes die volle Zeit arbeiten?


    Das kann ich mir schwer vorstellen. Wenn ich mir meinen Lohnzettel ansehe und mir vorstelle, da stünde sogar nur noch die Hälfte drauf, würde ich ganz sicher gar nicht arbeiten gehen - denn da würde ich ja draufzahlen, um arbeiten gehen zu "können".


    Weniger ja, aber 50%? Das ist für mich schwer zu glauben.


    @Manea hier wird es üblicherweise zusammengezählt. 3 Tage im Jahr und somit maximal 3 Tage am Stück.

  • Naja zumindest bei Lehrkräften ( also die Lehramt studiert haben ) sicher. Aber hier in Hessen sind LehrerInnen vermutlich insgesamt besser bezahlt als in Sachsen.


    ( Auf einem Elternabend ging es um Schulgelderhöhung, eine Angestellten meinte , sie würde nach 4 Jahren gerne mal wieder eine Woche in den Urlaub fahren).

  • dann sollte man mal anfangen genügend personal anzustellen ubd dieses auch denentsprechend zu bezahlen.
    ich weiss sehr wohl worüber ich rede und mir ist klar, das so ein modell in einer schule wie es jetzt ist gar nicht möglich ist.


    ubd das ab märz prüfungsdtress ist liegt ja wohl evenfalls an dem bildungssystem welches immer noch von soo vielen menschen ubterstützt wird.


    kann man gleich darüber reden was pädagogen und erzieher im kiga udgl verdienen.

  • Ich habe übrigens die Erfahrung gemacht (auch wenn diese noch nicht annähernd statistisch relevant ist), das ausführlich und sorgfältig formulierte Gesuche doch recht grosszügig bewilligt werden. Auch vor oder nach den Ferien.

    Hier genauso, hier sind mal verschiedene (und lang geplante) Dinge zeitlich so ungünstig zusammengefallen, die eigentlich locker in die Ferien gepasst hatten (Familienbesuch Übersee, verschobene Hochzeit von Freunden dort, dort Teilnahme als Trauzeuge in einem anderen Bundesstaat ) dass wir von der Schulleitung die Erlaubnis hatten eine Woche länger wegzubleiben.

  • Mein Sohn ist in der 5. Klasse einer Spezialschule mit vertieftem Profil und dennoch war es absolut kein Problem, ihn 2 Wochen wegen einer USA-Reise vom Unterricht freistellen zu lassen. Allerdings sehen es Schulen wohl kritisch, wenn es rein ums Geldsparen geht. Ggf. kann man damit Argumentieren, dass man sonst gar nicht fahren könnte. Außerdem ist es hilfreich, wenn der Urlaubsort es zulässt, das man einen Erfahrungszuwachs oder Lerneffekt beim Schüler in Aussicht stellen kann.

  • Ich lese raus, wer sich treudoof an irgendwelche gesetze hält und gar nichts erst versucht ist selbst schuld.


    Wer gute Argumente und Frechheit gepaart mit Selbstbewusstsein hat, hat einfach ein Ereignisreicheres leben.

    lg quark


    Einmal editiert, zuletzt von quark ()

  • dann sollte man mal anfangen genügend personal anzustellen ubd dieses auch denentsprechend zu bezahlen.
    ich weiss sehr wohl worüber ich rede und mir ist klar, das so ein modell in einer schule wie es jetzt ist gar nicht möglich ist.


    ubd das ab märz prüfungsdtress ist liegt ja wohl evenfalls an dem bildungssystem welches immer noch von soo vielen menschen ubterstützt wird.


    kann man gleich darüber reden was pädagogen und erzieher im kiga udgl verdienen.

    Bei ersterem stimme ich dir zu.


    Der Prüfungsstress ab März ist dem Umstand geschuldet, dass an beruflichen Schulen mehrere Schularten mit unterschiedlichen Prüfungsterminen sind. Natürlich kann ich das jetzt alles scheiße finden und dem bösen Bildungssystem anlasten. Ich muss nur sagen, ich finde es ein wenig ermüdend, immer nur zu lesen, wie schlimm unser Bildungssystem ist und wie schrecklich die ach so böse Schulpflicht. Natürlich kann ich unterstellen, dass die Absicht des Staates eine Gleichschaltung aller Menschen ist, die möglichst lange infiltriert werden sollen von opportunem stromlinienförmigen Denken. Nun arbeite ich aber nun mal zufällig an einer Schule und kann nur sagen, dass da auch viele Kolleginnen sind, die das Gegenteil machen. Nämlich den Versuch, die Schülerinnen zum eigenständigen Denken anzuregen. Ihnen die Möglichkeit zu geben, mit Gedanken und Dingen in Kontakt zu kommen, von denen sie sonst nicht einmal etwas erfahren würden. Themen wie Prostitution anzusprechen gekoppelt mit der Frage, wie es sein kann, dass das doch ein ach so toller Beruf sein soll, er aber kaum von Männern ausgeübt wird. etc. pp. Ich habe ein paar Monate in einem Land gelebt, in dem zwar auch Schulpflicht herrscht, in dem aber trotzdem viele Kinder nicht zur Schule können, weil das Geld fehlt. Ich habe Verwandtschaft in den USA, wo ja homeschooling erlaubt ist. Und aus diesen Gründen schätze ich es sehr, dass es in Deutschland die Möglichkeit gibt, kostenlos die Schule zu besuchen, bei allem Schlechten, das angeprangert gehört. Weil, so abgedroschen es klingt, das etwas ist, was sich viele Kinder in vielen Ländern wünschen und nicht haben. Weil auch in den USA viele Familien froh wären, sie könnten ihre Kinder einfach in eine public school schicken in dem Wissen, dass die was taugt, anstatt einen Haufen Kohle in Privatschulen zu stecken.


    Weißt du, auch wenn ich in diesem Bildungssystem arbeite, bin ich auch der Meinung, dass da viel im Argen liegt. Aber deine Statements kommen ganz komisch bei mir an. Sowas wie "Bildungssystem, welches immer noch von soo vielen Menschen unterstützt wird". Was willst du damit im Klartext sagen? Dass die Leute, die das unterstützen alle blöd sind? Oder dass es eine Lüge ist, dass sie es unterstützen? Dass alle am besten Homeschooling machen sollten?


    Ich spinne die Idee mal weiter. Konsequente Abschaffung der Schulpflicht würde in meinen Augen bedeuten, dass diejenigen, die das Homeschooling nicht selbst leisten oder finanzieren oder organisieren können oder schlicht und ergreifend nicht die notwendigen Kenntnisse haben, ihren Kindern deutlich geringere Kenntnisse vermitteln können als andere. Und das - so vermute ich - wäre noch ausgeprägter als die Unterschiede, die in unserem derzeitigen Bildungssystem durch ungleiche Chancen usw. bestehen. Ganz zu schweigen davon, dass so manches Kind kaum Gelegenheit hätte, mit der deutschen Sprache in einem Maß in Berührung zu kommen, das es ihnen ermöglicht, sie gut zu erlernen.


    Konsequent gedacht, muss ich dann, damit meine Kinder eine Chance haben, als Erwachsene über die Runden zu kommen, das ganze System umkrempeln. Denn Jobs für "unqualifizierte" Leute werden ja immer rarer. Ich muss also letztlich das ganze kapitalistische System aushebeln (die Idee hat durchaus sympathische Züge), sonst bleiben die Kinder aus den sogenannten bildungsfernen Familien so richtig auf der Strecke. Ein bisschen homeschooling reicht da aber nicht aus.
    Wie löst ihr das in deiner Familie?


    Trin: Ich glaube nicht, dass du das sagen willst, möchte vorsichtshalber aber doch noch klarstellen, dass ich nirgends geschrieben habe, dass man sein Kind der Allgemeinheit wegen auf eine unpassende Schule schicken soll. Sonst hätten wir ja keinen privaten Kindergarten gewählt. Mir ging es v.a. darum klarzumachen, was für ein persönliches Dilemma das für mich ist. Wir haben immer wieder auch mal Momente, in denen wir überlegen, ob die Privatschule vor Ort eine Alternative für uns wäre. Ich bin da immer wieder sehr gespalten. Denn aus politischer Sicht habe ich mit Privatschulen durchaus ein Problem. Ich finde, es sollte Aufgabe des Staates sein, für eine ordentliche Ausstattung der staatlichen Schulen mit Personal, Gebäuden und Material zu sorgen und auch unterschiedliche Konzepte zu unterstützen. Letztlich werden Privatschulen ja auch staatlich mitfinanziert, weshalb also nicht gleich richtig und dann ohne Schulgeld für die Eltern? Wir müssen immer wieder mal Prüfungen an Privatschulen abnehmen, und auch das finde ich ärgerlich. Damit gewährleistet wird, dass die Prüfungen den staatlichen Ansprüchen genügen, müssen dann die Lehrer/innen der staatlichen Schulen (ohne Extrabezahlung) Mehraufwand betreiben in einer Phase, in der eh schon alle am Rad drehen. Aus Elternsicht sehe ich aber auch die Vorteile von Privatschulen, und natürlich würde ich im Ernstfall mein Kind, sollte sich herausstellen, dass eine konkrete Privatschule zu seinem Wohle zu wählen wäre, nicht meinen politischen Ansichten opfern. Seufz, es ist nicht einfach. :(


    Was die Beamte an Privatschulen angeht, so vermute ich, dass das recht unterschiedlich gehandhabt werden kann. Ich fand es sehr befremdlich von einer Bekannten zu erfahren, dass sie verbeamtet ist und offiziell zu einer staatlichen Schule gehört, dort aber niemanden kennt, sondern eben an eine Privatschule abgeordnet ist. Wie die genauen Modalitäten sind, habe ich vergessen, aber schräg finde ich es allemal.

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  • Hallo,




    Zitat

    Und aus diesen Gründen schätze ich es sehr, dass es in Deutschland die Möglichkeit gibt, kostenlos die Schule zu besuchen, bei allem Schlechten, das angeprangert gehört. Weil, so abgedroschen es klingt, das etwas ist, was sich viele Kinder in vielen Ländern wünschen und nicht haben.


    Aber es fordert doch keiner, daß die kostenlose Schulbildung abgeschafft wird?
    Nur daß die Bedingungen verbessert werden sollen. UND (finden zumindest einige) daß die OPTIONEN erweitert werden sollten und Homeschooling als eine unter mehreren Möglichkeiten akzeptiert wird.


    Es stimmt ja nun wirklich nicht, daß der Saat nur weil ALLE Kinder in die Schule gehen MÜSSEN, auch tolle Bedingungen für Lehrer und Kinder dort schafft und damit aufhören würde, nur weil wenn einige wenige (Erfahrungen in anderen Ländern besagen nicht, daß dann der Großteil der Schüler wegbleibt, ich kenne Zahlen von unter 2% für etliche davon dürfte es aber ein Segen sein))


    Wenn es so wäre, daß die Bedingungen jetzt dank Schulpflicht super wären, dann wären solche Briefe nicht nötig:
    http://www.landeselternrat-sac…1024_PM-Schulpflicht2.pdf


    Es zweifelt keiner an, daß viele Lehrer versuchen, ihr Möglichstes zu tun. Und der Landeselternrat ist nicht dafür bekannt, Schulgegner zu sein, im Gegenteil. Es geht nur um die Bedingungen unter denen Kinder lernen und Lehrer arbeiten müssen.



    Ich spinne die Idee mal weiter. Konsequente Abschaffung der Schulpflicht würde in meinen Augen bedeuten, dass diejenigen, die das Homeschooling nicht selbst leisten oder finanzieren oder organisieren können oder schlicht und ergreifend nicht die notwendigen Kenntnisse haben, ihren Kindern deutlich geringere Kenntnisse vermitteln können als andere.


    Nein.


    Weil ein RECHT auf Homeschooling ja nicht automatisch mit einer PFLICHT zum Homeschooling einher geht.
    Wer homschoolig nicht leisten kann oder will, aus welchen Gründen auch immer, könnte sein Kind auch weiterhin auf eine ganz normale Schule schicken.


    Im Rahmen einer Bildungspflicht wären sowohl der Staat als auch die Eltern weiterhin verpflichtet, genau das nachzuweisen, DASS das Kind Bildung bekommt.


    Derzeit haben wir in Deutschland eine Schulaufenthaltspflicht, aber keine ausdrückliche BILDUNGSpflich, aus diesem Grunde ist es ja auch so schwer, von Elternseite aus etwas gegen Stundenausfälle usw. zu tun, weil es eben genau genommen kein bzw. nur ein sehr vages Recht auf BILDUNG gibt.


    Zitat

    Trin: Ich glaube nicht, dass du das sagen willst, möchte vorsichtshalber aber doch noch klarstellen, dass ich nirgends geschrieben habe, dass man sein Kind der Allgemeinheit wegen auf eine unpassende Schule schicken soll.


    Ok, dann habe ich das wirklich falsch verstanden. Ich hatte es so gelassen, daß ich mit meiner Entscheidung für eine Privatschule die ugnerechte bezahlung der Leute dort mitverschulde.


    Wir müssen immer wieder mal Prüfungen an Privatschulen abnehmen, und auch das finde ich ärgerlich. Damit gewährleistet wird, dass die Prüfungen den staatlichen Ansprüchen genügen, müssen dann die Lehrer/innen der staatlichen Schulen (ohne Extrabezahlung) Mehraufwand betreiben in einer Phase, in der eh schon alle am Rad drehen. Aus Elternsicht sehe ich aber auch die Vorteile von Privatschulen, und natürlich würde ich im Ernstfall mein Kind, sollte sich herausstellen, dass eine konkrete Privatschule zu seinem Wohle zu wählen wäre, nicht meinen politischen Ansichten opfern. Seufz, es ist nicht einfach.


    Zitat

    Wir haben immer wieder auch mal Momente, in denen wir überlegen, ob die Privatschule vor Ort eine Alternative für uns wäre. Ich bin da immer wieder sehr gespalten. Denn aus politischer Sicht habe ich mit Privatschulen durchaus ein Problem. Ich finde, es sollte Aufgabe des Staates sein, für eine ordentliche Ausstattung der staatlichen Schulen mit Personal, Gebäuden und Material zu sorgen und auch unterschiedliche Konzepte zu unterstützen. Letztlich werden Privatschulen ja auch staatlich mitfinanziert, weshalb also nicht gleich richtig und dann ohne Schulgeld für die Eltern?


    Weißt du, ich persönlich kenne keine Eltern, die sich unter den von dir beschriebenen Bedingungen (Gute Schule, gute Ausstattung, faire Löhne, passendes Konzept, in unsrem Falle Montessori) gegen eine kostenlose Schule entscheiden würden. Das Schulgeld ist ja nichts, was die Entscheidung FÜR eine Schule bewirkt (Ich weiß, solche Leute gibt es auch, aber ich persönlich kenne keine).


    Aber wenn der Staat es eben nicht macht, habe ich nun mal nicht die Wahl zwischen einer staatlich finanzierten, gut ausgestatteten Montessorischule ohne Schulgeld vs. staatlich und einer mit Eltenrgeld finanzierten, gut ausgestatteten Montessorischule MIT Schulgeld. #weissnicht





    Zitat

    Wir müssen immer wieder mal Prüfungen an Privatschulen abnehmen, und auch das finde ich ärgerlich. Damit gewährleistet wird, dass die Prüfungen den staatlichen Ansprüchen genügen, müssen dann die Lehrer/innen der staatlichen Schulen (ohne Extrabezahlung) Mehraufwand betreiben in einer Phase, in der eh schon alle am Rad drehen.


    Das betrifft nur staatlich genehmigte Ersatzschulen, nicht staatlich anerkannte Ersatzschulen.


    In der Regel würden die Schulen liebend gerne selber prüfen (nach den ganz normalen im Bundesland geltenden Prüfungen).
    Aber jede neue Schule bekommt erst mal für eine bestimmte Anzahl von Jahren nur eine Genehmigung zu unterrichten/Kinder lernen zu lassen, aber keine recht zu prüfen und keine Anerkennung der Abschlüsse.


    Unsere Montessorischule hier prüft im Haupt- und Realschulbereich schon seit vielen Jahren mit Erfolg (wie gesagt, es sind die ganz normalen, für alle Schulen geltenden Prüfungen), die Anerkennung für den später dazugekommenen Gymnasialbereich haben sie trotzdem noch nicht bekommen.


    Sie würden liebend gerne selber prüfen, schon um den Schülern den Stress zu ersparen. Die Schüler müssen schließlich deutlich mehr Prüfungen absolvieren, Vornoten gelten nicht und nicht alle Prüfungsschulen sind schulfremden Prüflingen gegenüber wohlgesonnen. Aber sie dürfen nicht, auch nicht unter Aufsicht z.B. Es ist also nicht Schuld der schulen sondern derer, die die entsprechenden Entscheidungen treffen (Bildungsagentur)


    Wie gesagt, verbeamtet ist hier niemand. Es gab anfangs einige Lehrer, die neben ihrer Tätigkeit an einer Regelschule stundenweise als Honorarlehrer kommen und Fächer mit geringer Stundenzahl gegeben haben, für die sich kein "eigener" Lehrer lohnte, aber seit die Schule größer und damit die Stundenzahl auch in den "kleinen" Fächern insgesamt entsprechend höher ist, weiß ich davon auch nichts mehr.

  • Trin, ich finde es etwas anstrengend. Ich habe den Eindruck, du interpretierst in das, was ich schreibe, ständig irgendwas rein, was ich gar nicht sage.

    Hallo,




    Aber es fordert doch keiner, daß die kostenlose Schulbildung abgeschafft wird?
    Nur daß die Bedingungen verbessert werden sollen. UND (finden zumindest einige) daß die OPTIONEN erweitert werden sollten und Homeschooling als eine unter mehreren Möglichkeiten akzeptiert wird.

    Na und? Auch wenn es niemand fordert -was ich auch nicht geschrieben habe - darf ich doch sagen, dass ich es zu schätzen weiß, dass es hier die Möglichkeit eines kostenlosen Schulbesuchs gibt?
    Was die Erweiterung der Optionen angeht - warum schreibst du das eigentlich in Großbuchstaben? - so finde ich manche Beiträge, insbesondere die von Odette, was die Formulierung angeht, recht unpassend und ich habe nicht den Eindruck, dass es um eine Erweiterung von Optionen geht, sondern um die Ansicht, dass Homeschooling die alleinseligmachende Option ist, die die ganzen doofen Mainstream-Menschen nicht raffen. Eigentlich schade, denn auf diese Art wird ein ehrlicher, interessanter Austausch von Argumenten schwierig.



    Ich versuche mal weiter sinnvoll zu zitieren, irgendwie funzt es hier nicht mehr.


    Zitat Trin: "Weißt du, ich persönlich kenne keine Eltern, die sich unter den von dir beschriebenen Bedingungen (Gute Schule, gute Ausstattung, faire Löhne, passendes Konzept, in unsrem Falle Montessori) gegen eine kostenlose Schule entscheiden würden. Das Schulgeld ist ja nichts, was die Entscheidung FÜR eine Schule bewirkt (Ich weiß, solche Leute gibt es auch, aber ich persönlich kenne keine)."


    Mir ist ehrlich gesagt nicht klar, was du mir damit sagen willst. Bezieht sich das auf irgendwas, was ich geschrieben habe?


    Zitat Trin:
    "Das betrifft nur staatlich genehmigte Ersatzschulen, nicht staatlich anerkannte Ersatzschulen.


    In der Regel würden die Schulen liebend gerne selber prüfen (nach den ganz normalen im Bundesland geltenden Prüfungen).
    Aber jede neue Schule bekommt erst mal für eine bestimmte Anzahl von Jahren nur eine Genehmigung zu unterrichten/Kinder lernen zu lassen, aber keine recht zu prüfen und keine Anerkennung der Abschlüsse."


    Ändert das irgendwas an dem, was ich schreibe? Habe ich irgendwo geschrieben, es sei die Schuld der Schulen? Ich habe doch nicht so ein verzerrtes Weltbild, dass ich glaube, denen macht es Spaß, einen möglichst großen Aufriss für alle Beteiligten zu veranstalten!
    Der Mehraufwand betrifft auch die Tatsache, dass wir außer der Reihe halt auch Abi an Privatschulen abnehmen müssen.
    Ich finde deine Art zu argumentieren gerade ziemlich schräg. Ich habe das Gefühl, da liegt ein Haufen Unterstellungen drin, die absolut nicht gerechtfertigt sind. Bzw. mir ist z.T. gar nicht klar, wogegen du anargumentierst.

    Alle Möpse bellen, alle Möpse bellen, nur der kleine Rollmops nicht...

    3 Mal editiert, zuletzt von nez perce ()

  • Hallo,


    Ehe ich antworte, die Frage - möchtest du das? Ich meine, daß ich antworte?


    Ich kann gut damit leben, wenn wir an der Stelle abbrechen, aber ich finde es auch spannend, weiterzumachen.


    Nur mir Gedanken machen und sie aufschrieben und dich damit nur anstrengen oder gar verärgern, das mag ich nicht.