'Indio' Tücher

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  • Und so ne gewisse Ironie hat das schon. Einerseits bemängeln, dass die Betroffenen sich nicht frühzeitig gemeldet haben und man ja keine Ahnung gehabt hätte, wie denn auch. Und wenn dann jemand wie ich so ein Bild postet und zu einem Blog wie Decolonize Babywearing verlinkt, ist es auch nicht recht - denn ich bin ja eine Weiße und mach mich nur wichtig.
    Wie wollt ihr die Botschaft denn bekommen? Sollen die Indigenas Euch persönlich zuhause aufm Festnetz anrufen? #weissnicht

  • Ich fand das Gespräch spannend, und danke für den Diskurs. Ich bin jedenfalls jetzt mit einem Thema im Kopf beschäftigt :) und verschiebe gerade Ansichten. Mal schauen wo es hinführt.

  • Ich fand das Gespräch spannend, und danke für den Diskurs. Ich bin jedenfalls jetzt mit einem Thema im Kopf beschäftigt :) und verschiebe gerade Ansichten. Mal schauen wo es hinführt.

    Danke ebenfalls für das Zuhören und Mitdiskutieren; das freut mich. Ich habe am Anfang ja genauso skeptisch auf dieses Thema reagiert wie viele hier im Thread. Aber meine Meinung hat sich dann nach und nach geändert...

  • Was mich zu der Frage kommen lässt, wer von denen, die dieses Thema in unglaublicher Vehemenz und Epik diskutieren, überhaupt Betroffene sind.Oder machen sich da wieder Weiße zum angeblichen Sprachrohr einer Minderheit?


    War das nicht auch irgendeine Form von Rassismus? ...... *grübel*

    Pfirsich lebt in den USA, belleamie auch, beide sind meines Wissens mit Latinas befreundet bzw. in Kontakt. Ich war lange mit einem Lateinamerikaner zusammen und habe in der Zeit viel mitgenommen. Sprachrohr? Solange sich hier keine Indigena zu Wort meldet, finde ich es schongut, wenn sich Leute äußern, die zumindest schon mal von der Thematik gehört haben.

    Auch hier gebe ich zu bedenken, dass es um eine Bezeichnung geht, die auch ein Großteil der hier Schreibenden (mich eingeschlossen) NICHT als rassistisch bewertet hätte. Und Didymos ist ja nun auch kein Großkonzern, der eine fette Marketingabteilung beschäftigt, die allwissend sein muss.

    Es geht aber nicht darum, was wir hier als rassistisch ansehen, Isis. Und schon gar nicht ist das der Maßstab.

  • Niemand muss allwissend sein (bin ich auch nicht), aber wenn mich doch jemand darauf aufmerksam macht, dass meine Wortwahl Betroffenen verletzt und dazu noch eine (plausible) Erklaerung liefert, dann ist zumindest meine erste Reaktion "uups shit, ins Fettnaepfchen getreten, entschuldigen, recherchieren und dann meine Wortwahl anpassen und Schadensbegrenzung betreiben" #weissnicht .


    Dass es mir Jacke wie Hose sein kann, weil ich im RL in West-Europa unterwegs bin und hier die West-Europaeische Elite, die Wortwahl als nicht rassistisch bewertet, diese Argumentation laesst mich aehnlich sprachlos zurueck wie folgende von F.'s Lehrerin, nachdem er mit 6 Jahren (sehr nett, ich stand daneben) einem Kind erklaerte, dass E.... ein Schimpfword ist und Inuit eine bessere Wahl waere und die Lehrerin dann zu F. meinte "Eigentlich :stupid: hast Du ja recht, aber die haben sich ja auch schon ein bisschen daran gewoehnt, dass wir sie so nennen #haare "

    Frueher eine Tina & immer noch in den Low-Land's unterwegs ;)

  • ich finde definitiv, dass man, wenn man eine gewisse reichweite hat, eine marketingabteilung BRAUCHT, die was kann, und da möchte ich für meine einschlägig ausgebildeten (!) kolleginnen sagen, dass die dieses desaster verhindert oder gut darauf reagiert hätten. aber das ist ja alles nicetohave, dafür gibt man kein geld aus und lässt fitte 'quereinsteigerinnen' und 'freelancerinnen' ran... oder wen, der das mitmacht, so nebenbei... aber das ist hier ot.



    ich hätte schon vor jahren dazu geraten, diese produktbezeichnung abzuschaffen. jetzt hätte ich zu einem entschuldigenden statement mit anschließender umbenennung des produkts mit fingerspitzengefühl geraten (nicht prima >.<). ohne rechtfertigungsscheiß. einfach entschuldigen und fertig, aushalten und demütig bleiben.


    lg patrick

  • Hallo,


    Dass es mir Jacke wie Hose sein kann, weil ich im RL in West-Europa unterwegs bin und hier die West-Europaeische Elite, die Wortwahl als nicht rassistisch bewertet, diese Argumentation laesst mich aehnlich sprachlos zurueck wie folgende von F.'s Lehrerin, nachdem er mit 6 Jahren (sehr nett, ich stand daneben) einem Kind erklaerte, dass E.... ein Schimpfword ist und Inuit eine bessere Wahl waere und die Lehrerin dann zu F. meinte "Eigentlich :stupid: hast Du ja recht, aber die haben sich ja auch schon ein bisschen daran gewoehnt, dass wir sie so nennen #haare


    Ich dachte, Inuit als "Allgemeinbezeichnung" wäre genau so falsch, weil es auch wieder nur einen Teil der im Norden lebenden Menschen betrifft. So viel ich weiß ist es wohl tatsächlich so, daß sich ein Teil der Nicht-Inuit selber so bezeichnet und daß die alte Herleitung von angeblich "Rohfleischesser" inzwischen als nicht mehr haltbar gilt, es sondern ursprünglich eher "eine andere Sprache sprechend" bedeutet hat.


    Das heißt natürlich nicht, daß wir es deswegen einfach so auch tun sollten ohne zu wissen, wie die Menschen es haben möchten - aber "Inuit" ist da im Grunde auch nicht besser, es sei denn man meint wirklich nur die Völker konkret dort und es sind nicht auch die Leute in Skandinavien, Sibirien "automatisch mitgemeint".

  • "Über besorgte Bürger wusste er Bescheid. Wo auch immer se sich aufhielten: Sie sprachen immer die gleiche private Sprache in der "traditionelle Werte" und ähnliche Ausdrücke auf "jemanden lynchen" hinaus lief." Terry Pratchett: Die volle Wahrheit
    LG Bryn mit Svanhild (*01), Arfst (*02), Singefried (*09) und Isebrand (*12)

  • Es gibt ja auch noch die Möglichkeit, wenn ich diese Ressourcen gerade nicht habe als Firma, bzw halt erstmal Fachleute kontaktieren muss, zu sagen:
    "Hey, wir haben eure Bedenken gelesen, nehmen Sie uns zu Herzen und werden hier im Team besprechen, wie wir damit jetzt umgehen".
    Gerade bei einer kleineren Firma ehrlich und einigermaßen sympathisch und dann kann in Ruhe ein Vorgehen überlegt werden und man verhindert solche schnellschüsse

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

    ———-

    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • Trin,


    Die Kinder sprachen von einem in Canada spielenden Kinderbuch, wobei Du natürlich recht hast, statt nur die Wortwahl zu korrigieren und meinem 6jährigen zu erklären, dass E* genauso wenig geht wie N*könig in Pippi Langstrumpf hätte ich mit Hilfe der Bildersuche anhand der Tracht noch genauer eingrenzen können.

    Frueher eine Tina & immer noch in den Low-Land's unterwegs ;)

  • Bzgl. Kokadi: wenn man die KOmmentare dazu liest, wird man etwas schlauer - die Verantwortliche(n) ist selbst türkischstämmig und bisher waren alle Reaktionen aus dieser Richtung positiv.


    Ich würd also mal meinen, dass das gut überlegt ist und etwas anders geartet. :) daran erkennt man aber, dass man eben nicht pauschal urteilen sollte. :)


    @Bryn und @Lachesis

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    Einmal editiert, zuletzt von Brotsuppe ()

    • Offizieller Beitrag

    Wenn die Inhaberin von Kokadi türkischstämmig ist, hat sie doch mit einem von Native Americans inspirierten Muster genauso wenig zu tun wie eine deutsche Firma. Da versteh ich jetzt nicht, warum das da i.O. ist. #weissnicht


    Edit: So habe jetzt Kommentare gelesen: Das Muster kommt aus der Türkei. Mich erinnert das eher an Amerika, was für mich zeigt, dass es für solche Muster wie Rauten, Streifen oder Dreiecke keinen alleinigen Ursprungsort gibt.

    • Offizieller Beitrag

    Ich verstehe es so, dass ein sensibleren Umgang mit anderen Kulturen gefordert wird. Dass man Kultur, Religion, Brauchtum nicht einfach als "Selbstbedienungsladen" für "witzige, frische" Marketingideen ansieht. Das man bedenkt, dass das Menschen dahinter stehen, denen soetwas mehr bedeutet als einfach ein "Mode-Gag".


    Das man auch sich dann nicht als Urheber (Didymos) anpreist, sondern auch die wirkliche Quelle angibt, sich nicht mit fremden Federn schmückt.


    Dass man darauf achtet, dass man mit Kulturgütern aus anderen Regionen nicht noch Klischees oder gar rassistische Vorstellungen nährt ("edle Wilde", "rückständige Naturvölker", usw.)


    Das ein Bewusstsein entsteht, dass was bei uns einfach "Ethno Chic" ist, für andere verletzend sein kann.


    Deshalb ist das Timing, die Namenswahl und die Aussagen von Kokadi auch ungeschickt bis trampelig, unabhängig von der Abstammung der Inhaberin.

  • Ich unterschreibe bei @Daroan...vor ein paar Monaten hätte ich so ein Muster noch super toll gefunden; jetzt ist mir schon etwas unwohl dabei. Ich frage mich, wie vielen es noch so geht und was das mit dem 'Ethno' Trend machen wird.

  • Sie schreiben ja auch, dass der Name schon monate lang feststeht etc... ich hab ja keine ahnung, aber ich hätt es wohl tatsächlich anders benannt. Ich find den auch weder besonders kreativ noch wirklich günstig. aber es ist halt trotzdem nochmal anders als das andere Problem.


    und Ethno chic an sich ist ja tatsächlich erstmal komplett kulturfrei. bzw. kann es sich auf jede mögliche Kultur (bzw halt Ethnie) beziehen. also theoretisch auch auf die Ostfriesen oder Hugenotten.


    Aber klar. es ist natürlich schon an diese spezielle Kultur gebunden, wobei ich von deren seite bisher aber noch nix negatives gelesen habe, die finden das alle toll. ist aber sicher auch nochmal anders, wenn es direkt um Türken aus der Türkei geht. (die ja in dem Sinne nicht unter der Kolonialisierung leiden und sich selbst als Opfer sehen, glaub ich zumindest nicht) die türkischstämmigen in Deutschland könnten das ganze zB. nochmal ganz anders bewerten.


    aber genau an der Stelle sollte man eben nicht als moralische überinstanz generell aburteilen, sondern die betroffenen selbst sprechen lassen. und wenn die das völlig in ordnugn finden, ist es das dann sicherlich auch.

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