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  • Also ehrlich war Trump nicht gerade. Der hat dreist gelogen wie kaum ein anderer Politiker.

    nee ich meinte in seiner grundsätzlichen Art. er ist diskriminierend und verachtend und macht keinen Hehl daraus. Während andere halt so tun, als seien sie an den Menschen interessiert, aber eigentlich auch nicht groß anders denken.


    so nach dem Motto: das wird man ja wohl mal sagen dürfen. #augen dass bei beiden Varianten die Ansicht dahinter das wirklich verachtenswerte ist, erkennen sie dann allerdings nicht.


    bzw. ist das dieses: da weiß ich wenigstens, dass es schlecht ist. Ist so ähnlich wie bei den Leuten, die Bio-Essen ablehnen, weil da hin und wieder Skandale entdeckt werden, wonach die Biorichtlinien dann doch nicht eingehalten wurden. Dann kaufen sie lieber gleich konventionell mit dem ganzen Scheiß, weil sie dann wenigstens wissen, dass sie Gift und Hormone fressen. #hammer


    Patrick: ja aber auch die anderen Gruppen. ich hatten letztens ein Video gesehen, wo schwarze und lateinamerikanische wähler sowie weibliche Wählerinnen oder welche mit behinderten Kindern befragt wurden, wieso sie Trump wählen. da ist wahrscheinlich nen großer Teil Verdrängung mit dabei bei wesentlichen Punkten und dann aber auch dieses: ich bin so selbstbestimmt, dass ich mich selbst so beleidigen darf, wie ich will. dann bin ich quasi ja zugehörig zu den anderen und gleichwertig. So ne seltsame Form von Selbstbewusstsein und Selbstironie... #weissnicht
    Gibt ja auch Frauen, die sich verprügeln lassen und mit geschwellter Brust und stolz noch dastehen und ihre persönlichen Lebensentscheidungen dahingehend verteidigen. Sie wollen keine Opfer sein, also sehen sie sich einfach nicht als Opfer und ,,wählen'' sich ihr Schicksal.

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  • Trump ist nicht ehrlich...der sagt eher nur aus Zufall mal die Wahrheit.

    er wirkt aber schonungslos offen... er nimmt ja kein Blatt vor den Mund und sagt einfach, was er denkt. Ob das nun immer die Wahrheit ist, ist dann ja auch nebensächlich. Der hat halt wenigstens ,,die Eier dazu in der Hose''. oder so ähnlich. #augen

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  • Zitat von Staubflocke

    Übrigens habe ich gestern im fernsehen gehört, das clinton in amerika für mafiöse strukturen und korruption pur steht. Unter dem aspekt kann ich die wahl von trump schon verstehen. Und seine wähler sind deshalb nicht automatisch sexisten oder rassisten. Die finden diesen teil von ihm auch nicht gut aber sehen ihn insgesamt als kleineres übel.
    Das kann ich schon irgendwie nachvollziehen.
    Ich meine - busch gehört einer religiösen glaubensrichtung an, die den urknall leugnet und auf die enstehung der erde durch gott in 7 tagen besteht- - ich glaube nicht, dass alle seine wähler diese ansicht teilten.

    das ist ein Aspekt der mir wichtig ist und der mir Bauchweh macht.


    Mächtige nutzen ihre Macht um (politische) Gegner zu kriminalisieren.
    Das ist eine gewaltige Keule.


    Auf Netflix läuft grad ne Doku "der 13." da geht es zb genau darum, wie Eliten dieses Instrument immer wieder dazu genutzt haben ihre Gegner mundtot zu machen.


    Mir persönlich ist es zb relativ egal welches Weltbild jemand hat. Ob er denkt er sei ein Marsianer oder ein Einhorn.
    Aber dieser eine Punkt ist glaube ich sehr Ausschlaggebend - wenn einzelne das Rechtssystem für sich vereinnahmen wollen.


    Ich hab das am eigenen Leib erlebt, als ich mich von meinem Ex getrennt habe. eigentlich ist mir das hier zu öffentlich - aber so what. sein bester Freund war ein Nazibulle.
    Als wir aus der gemeinsamen Wohnung raus sind und noch ein Gespräch mit der Vermieterin hatten, haben mich die so dermaßen fertig gemacht.
    Der Herr Polizist stand da in seiner Uniform und hat mich einfach nur dumm dastehen lassen.
    "Diese "Linken/Zecken" (obwohl ich mich nicht positioniert hatte und das auch ungern tue - habe das Etikette einfach bekommen) machen doch nur Ärger, Dreck, hat man doch nur Scheererein mit dem Zigeunerpack.
    Und obwohl ich mich selbst um die Wohnung gekümmert hatte und durch einen guten Job/gutes Auftreten beim Einzug sogar 50 Mitbewerber/innen in einem echt Guten Stadtteil ausgestochen hatte, war mein Wort gegen seine Autorität nix mehr wert und wurde nur noch wie ein Stück Dreck behandelt.


    Das ist es was mir Angst macht. Je mehr Macht, je besser und gefestigter der Stand, desto einfacher lässt sich das Rechtssystem zu eigenem Vorteil ausnutzen und unliebsame Gegner auszubooten.
    Mit den richtigen Leuten in den richtigen Positionen ist so ziemlich jedes Szenario ganz schnell aufgezogen und gerechtfertigt.
    Deshalb macht mir sowas ganz viele Sorgen, wenn ich beobachte, dass vorallem rechte Populisten beginnen zu verkünden "wir anerkennen Wahlergebnisse nur, wenn wir gewinnen"
    Die breite Bevölkerung lässt sich davon leicht einkochen. Es ist dann praktisch kein Widerstand da.


  • Zu ersterem: den Schuh musst du dir ja nicht anziehen.
    Zu zweiterem: das war sicher der unwichtigste Teil meines ganzen Posts (zumal er schreibt, dass es da eben auch rechte Querulanten gibt und ferner schreibt, dass die AfD alles tun muss, um diese loszuwerden). Die Hauptaussage geht völlig unter. Und genau das ist symptomatisch und ein Problem: es wird sich nur ständig daran aufgezogen wer oder was rechts sein könnte, statt zu schauen, was inhaltlich gesagt wurde. Damit kommt man null weiter.



    Nochmal zu Trump: ich finde seinen Chauvinismus auch fürchterlich. Das er gewann, wundert mich nicht. Das eigentliche, was mich erschreckt, ist, dass ein politisches System zum Schluss nur genau solche zwei Menschen zur Auswahl hat.

  • Kiwi, ich fühle mir von deinem Post 409 ziemlich auf den Schlios getreten. Hast du wirklich gelesen, was ich geschrieben habe oder wie kommst du zu dieser merkwürdigen Interpretation meiner Aussage über das Abholen der Leute? #confused

    Alle Möpse bellen, alle Möpse bellen, nur der kleine Rollmops nicht...

  • er wirkt aber schonungslos offen... er nimmt ja kein Blatt vor den Mund und sagt einfach, was er denkt. Ob das nun immer die Wahrheit ist, ist dann ja auch nebensächlich. Der hat halt wenigstens ,,die Eier dazu in der Hose''. oder so ähnlich. #augen


    Zu ersterem: den Schuh musst du dir ja nicht anziehen.
    Zu zweiterem: das war sicher der unwichtigste Teil meines ganzen Posts (zumal er schreibt, dass es da eben auch rechte Querulanten gibt und ferner schreibt, dass die AfD alles tun muss, um diese loszuwerden). Die Hauptaussage geht völlig unter. Und genau das ist symptomatisch und ein Problem: es wird sich nur ständig daran aufgezogen wer oder was rechts sein könnte, statt zu schauen, was inhaltlich gesagt wurde. Damit kommt man null weiter.



    Nochmal zu Trump: ich finde seinen Chauvinismus auch fürchterlich. Das er gewann, wundert mich nicht. Das eigentliche, was mich erschreckt, ist, dass ein politisches System zum Schluss nur genau solche zwei Menschen zur Auswahl hat.

    Doch doch, den Schuh zieh ich mir durchaus an, ich bin vollkommen intolerant bezüglich rechter Volksverhetzer und lasse mir da liebe "Fauchen und Kreischen" vorwerfen als dies still zu dulden.


    Letzteres, was du für unswichtig hälst, halte ich gar nicht für unwichtig (und es ist ja nun auch Teil des von dir erbrachten zitates)und mal ehrlich...die Afd tut mal original NICHTS um "rechte Querulanten" loszuwerden....ganz im Gegenteil, sie fungieren u.a. als AfD-Fraktionsvorsitzende im Thüringer Landtag und zeigen sich gerne mal mit erhobenem rechten Arm,oder auch als stellvetretende Parteivorsitzende...die lediglich den taktischen Fehler machte " ihre richtige Gesinnung zum falschen Zeitpunkt offen zu legen"... oder auch in Sachsen, Andreas Gehlmann vom Verband Sachsen-Anhalt sagte im Magdeburger Parlament, dass es in Deutschland wieder eine Gefängnisstrafe für Homosexuelle geben sollte. Der Eklat ereignete sich während eines Redebeitrages der Linken-Abgeordneten Henriette Quade. Sie machte darauf aufmerksam, dass Homosexuellen, die zurück nach Nordafrika abgeschoben werden, in ihrer Heimat aufgrund ihrer sexuellen Neigung die Gefängnisstrafe drohe. Gehlmann rief dazwischen: „Das sollten wir in Deutschland auch machen!“ – Quelle: http://www.ksta.de/24274824 , ©2016Ach ja und nicht hzu vergessen Herr Gauland mit seinen schrägen ansichten über Boateng...naja er hat sich ja korrigiert, er wusste ja nicht das Boateng dunkehäutig ist er dachte er sei ein Moslem und dashalb wolle in deutschland niemand neben ihm wohnen...ja....die Partei bemüht sich sehr der Aufforderung von Herrn Sieferle nachzukommen...


    Und zu Trump...ist es tatsächlich NUR sein Chauvinismus den Du fürchterlich findest und ist Chauvinismus nicht die Untertreibung schlechthin für jemanden der bewusst sexuell übergriffig wird...? Oder betrachtest du den begriff Chauvinusmus breiter gesteckt?



    @Brotsuppe...jetzt verstehe ich was Du meinst...habe auf der Leitung gestanden!

  • Kiwi, ich fühle mir von deinem Post 409 ziemlich auf den Schlios getreten. Hast du wirklich gelesen, was ich geschrieben habe oder wie kommst du zu dieser merkwürdigen Interpretation meiner Aussage über das Abholen der Leute? #confused

    Ich fand deine Interpretation das die Leute Trump bzw. radikal wählen weil sie sich nicht ernstgenommen fühlen, dahingehend total unschlüssig dass sie nun genau denjenigen gewählt haben der sie am wenigsten Ernst nimmt aber dafür bereitwillig instrumentalisiert...warum hast du dich da auf den schlips getreten gefühlt...das abholen der leute bezog sich ja v.a. auch auf Lucys Kommentar und die Frage "WO holt man denn da wen eigentlich ab".


    Sollte die mein lapidar gewälte Aussage "das ist Humbug" so ankeksen, revidiere ich gerne in "ich halte das für Humbug". Ich bin da schlicht anderer Meinung als Du und hatte mitnichten vor Dir da auf den Schlips zu treten...sorry.


    Kiwi

    Einmal editiert, zuletzt von Kiwi ()

  • äh, entschuldige, aber es ist doch völlig wurscht, wie man das afd-gesülze nennt, es ist menschenverachtend, volksverhetzend, diskriminierend und intolerant.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • Ich muß gerade unglaublich lachen. Wenn's nur nicht so traurig wäre, hätt ich meinen Spaß.


    Hast Du Dich mal länger mit AfD Wählern unterhalten, Alva?


    Nicht nur mit einem, mit mehreren, am besten sehr unterschiedlichen Menschen, möglichst noch aus unterschiedlichen Schichten.



    Die armen AfD Wähler werden also diskriminiert und von bösen, vermutlich Linken, einfach so in die rechte und antisemitische Ecke gestellt. #lol


    Das ist unglaublich, denn gerade Antisemitismus ist meist das was einem als erstes auffällt und wo man - also ich zumindest - fast anfängt sich Gedanken zu machen, ob das ihr Erkennungszeichen untereinander ist. Zumal man ja dann sofort ein gemeinsames Thema hat und der Abend ist da schon gelaufen.
    Und das sonstige rechte Gedankengut kommt dann eh von alleine bei all den kleinen Erfahrungsberichten die man dann beginnt auszutauschen.



    Gibt es schon Selbsthilfegruppen von diskriminierten AfDlern? #hammer


    Sorry, aber diese Behauptung war eine zu viel für mich.

  • Doch doch, den Schuh zieh ich mir durchaus an, ich bin vollkommen intolerant bezüglich rechter Volksverhetzer und lasse mir da liebe "Fauchen und Kreischen" vorwerfen als dies still zu dulden.
    Letzteres, was du für unswichtig hälst, halte ich gar nicht für unwichtig (und es ist ja nun auch Teil des von dir erbrachten zitates)und mal ehrlich...die Afd tut mal original NICHTS um "rechte Querulanten" loszuwerden....ganz im Gegenteil, sie fungieren u.a. als AfD-Fraktionsvorsitzende im Thüringer Landtag und zeigen sich gerne mal mit erhobenem rechten Arm,oder auch als stellvetretende Parteivorsitzende...die lediglich den taktischen Fehler machte " ihre richtige Gesinnung zum falschen Zeitpunkt offen zu legen"... oder auch in Sachsen, Andreas Gehlmann vom Verband Sachsen-Anhalt sagte im Magdeburger Parlament, dass es in Deutschland wieder eine Gefängnisstrafe für Homosexuelle geben sollte. Der Eklat ereignete sich während eines Redebeitrages der Linken-Abgeordneten Henriette Quade. Sie machte darauf aufmerksam, dass Homosexuellen, die zurück nach Nordafrika abgeschoben werden, in ihrer Heimat aufgrund ihrer sexuellen Neigung die Gefängnisstrafe drohe. Gehlmann rief dazwischen: „Das sollten wir in Deutschland auch machen!“ – Quelle: http://www.ksta.de/24274824 , ©2016Ach ja und nicht hzu vergessen Herr Gauland mit seinen schrägen ansichten über Boateng...naja er hat sich ja korrigiert, er wusste ja nicht das Boateng dunkehäutig ist er dachte er sei ein Moslem und dashalb wolle in deutschland niemand neben ihm wohnen...ja....die Partei bemüht sich sehr der Aufforderung von Herrn Sieferle nachzukommen...


    Und zu Trump...ist es tatsächlich NUR sein Chauvinismus den Du fürchterlich findest und ist Chauvinismus nicht die Untertreibung schlechthin für jemanden der bewusst sexuell übergriffig wird...? Oder betrachtest du den begriff Chauvinusmus breiter gesteckt?

    Zu den Beispielen die du anführst: das finde ich auch unmöglich und nicht tolerierbar. Nichtsdestotrotz steht davon nichts im Wahlprogramm und es gibt es auch in der AfD offen homosexuelle hochrangigere Politiker (Alice Weidel). Ich sehe mich hier grundsätzlich aber nicht in der Position die AfD zu verteidigen und möchte das auch nicht. Meine Hauptaussage war, dass sie die einzige Opposition bildet, und dass das das Problem ist. Und dass sich die AfD erledigt, sobald die anderen Parteien sich dem Problem ernsthaft annehmen.


    Zu Trump: Kiwi, was willst du von mir? Ich habe das Gefühl du bist einfach auf 180 gerade ..... ich meinte Chauvinismus gegenüber Frauen, anderen Ethnien und Minderheiten.

  • Ich würd sagen: man ist gut ausgebildet, war immer strebsam und fleißig, hat sich womöglich hoch gearbeitet, lebt im Wohlstand, aber hatte wohl mal einen Mangel erfahren (Kindheit? Jugend? Frühes Erwachsenenalter/Studienzeit) und sieht daß es Leute gibt die weniger fleißig sind und dennoch sich den Anschein geben in Wohlstand zu leben.


    Da spielt wohl viel Neid und Mißgunst eine Rolle. Ich weiß einfach nicht warum...

    Sicherlich ist das teilweise so, aber die Gründe sind vielfältiger und leider machen die Etablierten immer noch den Fehler, diese Menschen dann lieber zu diskreditieren und auszugrenzen.


    Mal ein Beispiel, wo auch ich Entscheidungen, die in diesem Land fallen, nicht mehr nachvollziehen kann:
    http://www.cicero.de/berliner-…hule-rechtsverschleierung


    Mir graut vor der Entwicklung in Deutschland, aber vielleicht muss es eben auch erstmal richtig scheisse kommen, keine Ahnung. Vor Trump habe ich trotzdem weniger Angst, weil er recht schnell erkennen wird, dass er zwar selbstherrlich und verlogen einen Wahlkampf führen kann, aber nicht ein ganzes Land regieren.

  • Nochmal ganz generell: ich bemühe mich sachlich zu schreiben. Ich weiß selbst nicht, warum ich das überhaupt mache. Jedesmal beiße ich mir vorher auf die Zunge und denke "ach, nee, misch da nicht mit, das geht nicht gut aus". Und dann denke ich "aber sonst wird der Graben ja noch tiefer". Mein Anliegen war lediglich zu erklären, woher die AfD ihren Zulauf nimmt und dass diese Menschen nicht alle dumm oder unmoralisch sind, dass man es sich mit solchen Erklärungen zu einfach macht.


    Seerose: es gibt sowohl homosexuelle als auch jüdische Menschen, die mehr Angst vor einem zunehmenden Einfluss durch den Islam, als durch "rechts" haben.
    Ich habe mich länger mit AfD-Wählern unterhalten, keiner von denen war antisemitisch, homophob oder rassistisch. Die, die ich kennenlernte, waren idR frustrierte Konservative, aber ich gebe zu, das ist natürlich keine große Bandbreite. Vermutlich ist es im Osten schlimmer mit den "Pöbel-Nazis", die ich auch ganz furchtbar finde. Die habe ich so nicht kennengelernt. Das Problem ist einfach, dass die Konservativen "heimatlos" wurden politisch.

  • Danke für den Link Irene, das unterstreicht nur, was ich die ganze Zeit sage. Wer das nicht möchte (Vollverschleierung z.B.), hat keine politische Möglichkeit außer der AfD. Und das ist das Problem.

  • Ich sehe das Problem in der fehlenden "Wahl" bei der Wahl.
    Wenn ich mich als Verlierer der aktuellen Politik sehe, auf keinen Fall die bisherige Politik weiter unterstützen will, ein Statement gegen die aktuelle Politik geben will, dann bleiben nicht viele Möglichkeiten:
    - ich wähle trotzdem die Etablierten -> damit handle ich gegen meine Überzeugung, ich will ja das alte nicht mehr
    - ich wähle die Opposition -> ich weiß zwar, dass die "unwählbar"-Eigenschaften hat, aber ich gebe der aktuellen Regierung wenigstens ein Zeichen, dass ich sie nicht mehr will
    - ich wähle eine chancenlose kleine Partei, die die 5%-Hürde nicht schafft -> meine Stimme zählt am Ende nicht wirklich, ich bleibe unbeachtet
    - ich wähle gar nicht -> damit bleibe ich "unsichtbar", meine Stimme zählt gar nicht bzw. ich stärke indirekt die Opposition


    Im Beispiel Amerika gibt es nur 2 Kandidaten. Noch dazu war der recht beliebte "aktuelle" Kandidat nicht mehr wählbar und die statt dessen aufgestellte Kandidatin ziemlich vorbelastet. Es gibt offenbar sehr viele Amerikaner, für die Clinton aufgrund ihrer Vorgeschichte unwählbar scheint.


    Das gleiche Schema sieht man beim Brexit. Und genauso kann es auch in Deutschland laufen. Die GroKo, die auch von den restlichen Parteien weitestgehend geduldet wird, lässt die etablierten Parteien als "unwählbare" Einheit erscheinen und die AfD als "Querulant" wird als einzige Opposition wahrgenommen. Parteien wie Linke, Grüne, FDP kratzen der Regierung nicht die Augen aus. Die demokratische, soziale, unbequem laute Opposition zum "Establishment" fehlt.
    Da gibt es eben doch viele, die die "unwählbar"-Eigenschaften der Opposition dann doch als nicht sooooo entscheidend ansehen, dass sie nicht trotzdem diese wählen.

  • also ich find die Linke ja schon sehr kratzbürstig. :D allerdings eben nicht bei den Themen, die die Flüchtlingspolitik betrifft... oder beim Thema Homosexuelle, Feminismus etc... also eben nicht dort, wo es um Fremdenangst und -hass geht. (und da schließ ich jetzt auch mal das Fremde in Form von neuen Geschlechter- und Familienmodellen mit ein)


    oder wo genau kratzt jetzt die AfD bei allen sonstigen Themen den liberalen Geist?

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    Bonus #post

  • Nochmal ganz generell: ich bemühe mich sachlich zu schreiben. Ich weiß selbst nicht, warum ich das überhaupt mache. Jedesmal beiße ich mir vorher auf die Zunge und denke "ach, nee, misch da nicht mit, das geht nicht gut aus". Und dann denke ich "aber sonst wird der Graben ja noch tiefer". Mein Anliegen war lediglich zu erklären, woher die AfD ihren Zulauf nimmt und dass diese Menschen nicht alle dumm oder unmoralisch sind, dass man es sich mit solchen Erklärungen zu einfach macht.


    Seerose: es gibt sowohl homosexuelle als auch jüdische Menschen, die mehr Angst vor einem zunehmenden Einfluss durch den Islam, als durch "rechts" haben.
    Ich habe mich länger mit AfD-Wählern unterhalten, keiner von denen war antisemitisch, homophob oder rassistisch. Die, die ich kennenlernte, waren idR frustrierte Konservative, aber ich gebe zu, das ist natürlich keine große Bandbreite. Vermutlich ist es im Osten schlimmer mit den "Pöbel-Nazis", die ich auch ganz furchtbar finde. Die habe ich so nicht kennengelernt. Das Problem ist einfach, dass die Konservativen "heimatlos" wurden politisch.

    Ist das wirklich so?


    Ich kann mich gegen folgende Eindrücke - rein subjektiv! - nicht wehren:
    1. Das Problem "Islamisierung" des Abendlandes wird (auch medial) überbewertet. Ich habe gerade eben erst wieder eine Zahl der tatsächlich in Deutschland lebenden Muslime gesehen - leider nicht abgespeichert!-, war aber selbst überrascht, das sie deutlich niedriger war als das, was meinem eigenen Eindruck entsprach, wie er von den Medien erzeugt wird durch Dauerproblematisierung.
    2. Die CDU macht keine linke Politik. Mich wundert, dass das alle Medien nahezu gebetsmühlenartig wiederholen.
    3. Es ist auch keine linke Politik, wenn Flüchtlinge aufgenommen bzw. nicht an den Grenzen abgeknallt werden. Wir haben halt leider kein Mittelmeer, wo man die einfach ihrem Schicksal überlassen kann *Zynismus off*, sondern...
    4. Grundrechte und Gleichbehandlung von Religionsgemeinschaften entsprechen ebenso wie die Aufnahme von Flüchtlingen unserem Grundgesetz. Wenn sich die Politik daran orientiert, ist das kein Zeichen fehlenden Konservatismus. Das Grundgesetz ist demokratisches Gut und Maßstab aller Richtungen.


    Da die CDU immer noch recht konservative und kapitalistische Politik macht, ist wahrscheinlich nicht gemeint, "die Konservativen" wurden "heimatlos", sondern heimatlos wurden die, die in Roland Kochs "Ausländerwahlkampf" ihr Ideal gefunden hatten.

  • Ich denke, die Linke hat auch das Problem der Vorbelastung. Sie kommen von ihrer SED-Vergangenheit nicht wirklich los. Sie sind auch schon 25 Jahre dabei, ohne sich durchgesetzt zu haben.
    Die AfD hat eben das Flair der "Neuen Chance", könnte ich mir vorstellen. Sie ist eben schon im Namen "Alternativ" und genau das wollen die Leute, etwas neues, was anders ist, als das Alte. Was da im Detail dahintersteckt wird eben oft nur als nebensächlich wahrgenommen bzw. die Schlagworte kommen an.