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  • Zitat von Alva

    Eindruck, dass diese immer mehr "verwässern", siehe die aktuelle Debatte um Burka, Niquab, Kinderehe, viele unklare oder bagatellisierende Aussagen etbalierter Politiker. Ich weiß, dass du das anders empfindest, ich versuche nur begreiflich zu machen, warum manche es eben so erleben. Das ist wie ein Puzzle, was sich aus vielen kleinen Dingen zusammensetzt und ein großes Unbehagen und Bedrohungsgefühl in einem Teil der Bevölkerung hinterlässt.

    Alva ich verstehe dich auch. Aber es ist im Moment eine Hexenjagd.
    Ich finde es darf nicht passieren, dass ein wütender und verängstigter Mob mit Dingen hantiert die seine Kompetenzen übersteigen


    Tja too late. Facebook und Co und Kommentarfunktion überall sei dank.


    Ich meine das in alle Richtungen.

  • richtig, genau. dass die verbrecher verurteilt werden, nützt weder den vom ehrenmord betroffenen frauen noch den vom nazi totgeprügelten asylbewerber was.


    in beiden fällen sind das strukturelle probleme, aus denen die taten heraus geschehen sind, und da muss strukturell was gegen getan werden.

    Sehe ich auch so.


    Die Frage des islamischen Terrors ist ja auch nochmal eine andere (neben den von Patrick aufgeführten Schwierigkeiten), ebenso die Frage der Kriminalität von entweder langansässigen "Clans" (Stichwort "no-go Areas" und "nicht integrieren wollen") oder neuen Flüchtlingen, die sich in kriminellen Grüppchen zusammenfinden - ich weiß, dass das eine Minderheit im Anbetracht auf die Gesamtflüchtlings-/Migrantenzahl ist; nichtsdestotrotz ist das vielerorts ein ernsthaftes Problem geworden, insbesondere an den Bahnhöfen.
    Das sind allesamt strukturelle Probleme, die von der Politik nicht angemessen angegangen werden und zur weiteren Verunsicherung der Bevölkerung beitragen.

  • Ehrenmorde sind in Deutschland ein strukturelles Problem? Das ist mir neu. Was versteht ihr darunter?
    Und worunter fallen eigentlich die Morde an Frauen und Kindern aus Eifersucht? Ich kenne keine Statistik, würde aber behaupten wollen, dass das Thema ,Ehrenmorde' in Deutschland ein weitaus geringeres Problem ist, als die Fälle von Morden an Frauen in Partnerschaften, die nicht aus Ehre sondern aus Eifersucht und Rache begangen werden - von ganz durchschnittlichen deutschen Männern.


    Es ging ja hier darum, dass behauptet wurde, die etablierten Parteien hätten zu Ehrenmorden usw. keine Antworten - und das stimmt m.E. so nicht, eine politische Antwort besteht ja immer in der Gesetzgebung und es gibt eine Gesetzgebung hierzu und die hat sich - im Vergleich etwa zu den 70ern - verbessert - Vergewaltigung in der Ehe, Gewalt gegen Frauen und Kinder, ist heutzutage rechtlich höher strafbewehrt und es gibt ein Netz an Organisationen und Unterstützung hierzu - auch wenn das Problem nicht gelöst ist.


    Ich denke aber ehrlich gesagt, auch nicht, dass die AfD Wähler AfD wählen, weil sie eine strukturelle Antwort auf Ehrenmorde wollen. Da ist die Lösung viel einfacher - gibt es keine Muslime in Deutschland, gibt es keine Ehrenmorde. Gibt es keine Muslime - wird auch niemand beschnitten. Es geht nicht um die Lösung von Integrationsproblemen sondern um die Frage, welche Zuwanderung überhaupt erwünscht ist. Da hat die AfD tatsächlich als einzige Partei die Antwort: Gar keine. Und genau dafür wird sie gewählt.

  • Ich glaube es wird alles angegangen. Es wird einfach nicht jedem Hinz und Kunz jeder Inhalt überall zugänglich gemacht.

    Ich vermisse da schon die von Patrick genannte "klare Kante". Und sehe in der "klaren Kante" auch das Mittel gegen die AfD. Es geht um Botschaften des Schutzes und Sicherheit - und dann auch um Konzepte. Aber allein eine klare Botschaft wäre schon viel Wert, sowohl medial, als auch politisch, als auch von Seiten von Richtern. Wenn Merkel was von der Blockflöte erzählt, ist das doch einfach nur Öl ins Feuer gekippt.

  • Also - ich hab einmal interessehalber nach Ehrenmorden gesucht und eine Studie von 2011 gefunden, die den Zeitraum zwischen 1996 und 2005 in Deutschland erfasst - und ich vermute an den wesentlichen Befunden hat sich nichts geändert. Ehrenmorde sind im Vergleich zu allen Tötungsdelikten quantitativ sehr selten, sie werden mit härteren Strafen durch den Richter geahndet als vergleichbare andere Tötungsdelikte in Partnerschaften. Opfer von Ehrenmorden sind in 43 Prozent der Fälle auch oder sogar ausschließlich Männer (meist der neue Partner der betroffenen Frau). Was sich auch ergab war, dass nahezu alle Täter dieser Morde außerhalb Deutschlands geboren waren (91 Prozent) und zudem keine deutsche Staatsangehörigkeit (92 Prozent) besaßen, zudem gibt es eine auffällige Häufung bei der Herkunftsregion (überwiegend Ostanatolien) - der Zusammenhang war auch deutlicher als die Frage nach der Religionszugehörigkeit.


    Nachzulesen hier https://www.mpicc.de/de/forsch…minologie/ehrenmorde.html

  • Zitat von patrick*star

    die mit der migration einhergehenden wirtschaftlichen befürchtungen kriegt man in den griff, indem man an die richtigen probleme rangeht (entgleister, abartiger kapitalismus). spüren die leute mehr wirtschaftliche sicherheit, wird sich das auf vielfältige weise auswirken.


    manchmal frage ich mich aber auch, ob das, von dem ich annehme, dass es gut und richtig für alle ist, auch von allen gewollt wird.


    Vllt ist das der viel wichtigere Punkt gerade :)
    Man kann mit der heißen Glut ins Auge oder man macht das Nähe Distanz Spielchen über Umwege.


    Achja und was mir noch einfällt: das gängige Ideal von Menschen anderer Herkunft/Religion ist übrigens auch ein friedvolles, respektables miteinander.

  • Es geht nicht um die Lösung von Integrationsproblemen sondern um die Frage, welche Zuwanderung überhaupt erwünscht ist. Da hat die AfD tatsächlich als einzige Partei die Antwort: Gar keine. Und genau dafür wird sie gewählt

    Habe jetzt mal auf die AfD-Homepage geschaut. Dort schreiben sie das hier:


    "Da wir demographische Nachhaltigkeit ernst nehmen, bejahen wir die Zuwanderung integrationswilliger und integrationsfähiger Einwanderer nach Deutschland.
    Weil wir uns der Rechtsstaatlichkeit verpflichtet fühlen, muss die Einwanderungspolitik nach klaren Kriterien gesetzlich geordnet werden, z. B. in Anlehnung an entsprechende Kriterien wie in Australien oder Kanada. Entscheidend sind Sprachkenntnisse, Ausbildung, berufliches Wissen und die Erfordernisse des deutschen Arbeitsmarktes. Eine Zuwanderung in die deutschen Sozialsysteme – auch aus Ländern der EU – lehnt die AfD strikt ab.
    Sozialleistungen für Zuwanderer sind ohne jede Einflussnahme der EU ausschließlich nach deutscher Gesetzgebung zu gewähren. Leistungen wie ALG II (Arbeitslosengeld), Kinder- und Wohngeld sollen nur solche Zuwanderer erhalten, die in erheblichem Umfang Steuern, bzw. Sozialversicherungsbeiträge in Deutschland gezahlt haben oder deren Eltern das getan haben.
    Politisch Verfolgten im Sinne des Grundgesetzes ist Asyl zu gewähren. Als Gäste des Landes sollen Asylanten würdig behandelt und als Mitmenschen akzeptiert werden, wozu auch das Recht gehört, ihr Auskommen selbst erarbeiten zu dürfen und am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können. Aus Gründen der Humanität ist es eine Pflicht, Kriegsflüchtlingen bei uns oder an anderen sicheren Aufenthaltsorten mit Unterkünften und dem notwendigen Lebensunterhalt beizustehen."
    Quelle https://www.alternativefuer.de…ten/zuwanderung-und-asyl/

  • Ist das das Parteiprogramm in dem auch steht, der Islam gehört nicht zu Deutschland ;)


    Gewählt werden sie wohl eher dafür oder auch für Aussagen wie diese im Wahlprogramm der AfD Sachsen vgl. Wahlprogramm der AfD Sachsen S. 19 http://afd-fraktion-sachsen.de…amm/AfD_Programm_Lang.pdf


    Darin heißt es, Zuwanderung muss mit dem Ausbau der Qualifizierung von dt. Arbeitslosen einher gehen, Zuwanderung nach kanad. Vorbild, keine ungezügelte Zuwanderung durch Nachzug von Familienangehörigen, nur so viel Zuwanderung wie Deutschland verkraftet, keine Zuwanderung in die Sozialsysteme - Freizügigkeit innerhalb der EU einschränken usw. usf.


    Und gewählt werden sie für öffentliche Äußerungen von Petry und Gauland, dass der weitere Zuzug von Muslimen zu stoppen sei.


    Es ist ja übrigens mitnichten so, dass es eine ungezügelte Zuwanderung nach Deutschland gibt - und auch nicht so, dass es keine Gesetzesvorhaben in diesem Jahr gab, die Zuwanderung zu erschweren - zum Beispiel bei den Regelungen zum Familiennachzug, wobei das gerade bei Syrern problematisch ist - vgl. z. Bsp. https://www.proasyl.de/news/fl…-wird-weiter-beschraenkt/


    Es gibt also durchaus ,konservative Antworten' der Politik auf dieses Problem, wie auch immer man die dann finden mag. Der Bundestag hat letztes Jahr im Oktober das Asylgesetz erheblich verschärft - klar, schießen an der Grenze stand da nicht drin, wohl aber wurden etliche Staaten zu sicheren Staaten erklärt, es gibt mehr Sachleistungen als Barleistungen usw. usf.

  • Ist das das Parteiprogramm in dem auch steht, der Islam gehört nicht zu Deutschland ;)

    #weissnicht Ich habe nur die Passage zum Thema "Zuwanderung und Asyl" kopiert. Vielleicht magst Du ja die Passage zum "Islam" raussuchen?


    Es gibt also durchaus ,konservative Antworten' der Politik auf dieses Problem, wie auch immer man die dann finden mag. Der Bundestag hat letztes Jahr im Oktober das Asylgesetz erheblich verschärft - klar, schießen an der Grenze stand da nicht drin, wohl aber wurden etliche Staaten zu sicheren Staaten erklärt, es gibt mehr Sachleistungen als Barleistungen usw. usf.

    ....und die nächsten Verschärfungen sind zu erwarten...


    Spannender Weise läuft es jedes Mal nach dem Muster: jemand von der CSU oder der AfD schlägt etwas vor - alle sind hoch empört und ein paar Monate später gibt es eine entsprechende Gesetzesverschärfung bzw. irgendjemand in Berlin aus der Regierung kommt auf einmal auf die gleiche Idee. 8I

  • Ja - aber jedenfalls kann man doch nicht sagen, dass es keine Antworten der etablierten Parteien auf drängende Fragen der Integration gibt - oder dass die CDU in der Einwanderungspolitik zu links sei und dass die Wähler in die Arme der AfD treibt #weissnicht




    Edit - Das mit dem der Islam gehört nicht zu Deutschland steht auf S. 34 des Parteiprogramm der AfD - sowohl in der Überschrift als auch im Text.

  • Edit - Das mit dem der Islam gehört nicht zu Deutschland steht auf S. 34 des Parteiprogramm der AfD - sowohl in der Überschrift als auch im Text.

    Danke für den Hinweis! Im PDF-Dokument auf der oben verlinkten Seite stehen die Passagen zum Islam auf den Seiten 48-50.

  • Ich glaube im übrigen auch, wäre die CSU bundesweit wählbar, dann hätte die AfD nicht so einen Zulauf.


    Ich sehe, ich bin hier für einige durchaus unterhaltsam, wenn die AfD bei der nächsten Bundeswahl über 20% kommt, will wieder keiner wissen, wie das zustande kommen konnte

    Kann ich so unterschfreiben, alva, und auch bei der fehlenden klaren Kante bin ich bei Dir und Patrick (und denjenigen, die das auch schon schrieben).


    LG,
    Anne

    "Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben" ~ Johann Wolfgang von Goethe

  • Ich finde, du sprichst einige wichtige Punkte an.
    Leitkulturdebatte: Ich glaube nicht, daß es das ist. In den ganzen Jahren, seit das Wort existiert, bin ich nicht drauf gekommen, was die Leitkultur eigentlich ist. Aber dann geht es um sowas wie St. Martin. Heißt hier Laternenfest. #augen Weihnachtsmarkt wird auch schon Wintermarkt genannt. Ich finde, daß jeder Zugereiste zumindest Teile seiner Kultur behalten dürfen sollte - aber es ist doch oft so, dass hier von "uns" stattdessen was aufgegeben wird, vielleicht um nicht unangenehm anzuecken mit christlichen Festen oder so. Aber irgendwann endet das doch im kulturellen Einerlei, das mitnichten irgendwie bereichernd ist. (Nicht, dass der Kommerz auf dem stinknormal benannten Weihnachtsmarkt irgendwie noch christlich wäre..., Einerlei mit Anlaß halt.)
    Diese Zurückhaltung, aus Angst rassistisch zu wirken (oder zu sein), die ist dann aber leider auch oft da, wo es um richtige No-Gos geht (siehe @patrick*star s Liste). Das hat doch nichts von Stasi, nicht jedem alles zu erlauben.
    Ich bin auch nicht der Meinung, daß der Fascho einen Bonus hat - im Gegenteil, ich erinnere mich an einen Politiker, der gleich mal alle als Pack bezeichnet hat, die an einer Demo teilgenommen haben.
    Dass da Druck und Wut von allen Seiten ist, ist sicher richtig - und ja, alle Seiten sollten ihre Wut formulieren dürfen. Da darf dann aber auch nicht von der anderen Seite jeweils pauschal eine Beschimpfung die Antwort sein. Schwierig, bei der medialen Diskussionskultur heutzutage.


    Danke, danke, danke. Genau das meine ich. Dann hätte die AfD sich auch erledigt. Aber so lange das nicht passiert, wird sie Zulauf haben, denn sie bietet als einzige eben jene "klare Kante".Das Thema ist so ein hochemotionales, da geht es auch um Identität, deswegen wird sich das nicht einfach so erledigen. Wenn die anderen Parteien diese Themen nicht aufgreifen können, wird die AfD anwachsen (es kann auch sein, dass da im Laufe der Zeit so ein Reinigunggseffekt einsetzen wird, dass wirklich Rechtsradikale ausgetoßen werden, harte Ecken abgemildert werden, und die AfD langfristig als konservative Partei sich etablieren wird)

    Ich denke, die fehlende "klare Kante" ist ein Teil des Problems. Der andere Teil bezieht sich auch auf andere Politikfelder - nämlich, dass nicht mehr diskutiert wird. Also wohl noch unter den "kleinen" Leuten, aber nicht mehr in der Politik. Vielleicht irgendwo hinter verschlossenen Türen (mit einigen der vielen, vielen Lobbyisten?!), aber die Öffentlichkeit erfährt meistens erst das Endergebnis, zu dem es dann "keine Alternative" gibt. Und Journalisten veröffentlichen aus Zeitmangel oder Arbeitsunlust auch nur das, was sie aus der Pressekonferenz erfahren (sollen). Keine Alternative heißt dann, braucht eh nicht diskutiert zu werden, wer nicht zustimmt ist ein Trottel und hat eh nichts zu sagen (oder ist ein Verschwörungstheoretiker, sorry cnr).


    Zitat von Alva

    Ja. Das sind solche Botschaften, die ich meinte. Die Leute fühlen sich in ihrer Angst nicht ernst genommen. Mit solchen Sätzen treibt sie die Leute in die Arme der AfD.Da fehlt wieder die "klare Kante", die Leute wollen beschützt sein, sie wollen wissen, dass die Grundwerte weiter gelten und dass diese mit oberster Priorität durchgesetzt werden.


    Ansonsten geht es mir bzgl. der Wahlentscheidung ähnlich wie Junora. Inhaltlich lag Wagenknecht im übrigen nicht immer so AfD-fern, genauso wie die CSU, allerdings ist aktuell ja wichtiger *wer* etwas sagt, als *was* gesagt wird.

    Ich finde nicht, daß es "nicht fern" ist, ein Problem gleichermaßen zu erkennen, aber aus völlig unterschiedlichen Gründen komplett unterschiedliche Lösungsvorschläge bereit zu halten.
    Abgesehen davon ist es häufig mein Empfinden, dass Politiker, die regierungsnah sind, die Fähigkeit perfektioniert haben, mit vielen Worten gar nichts zu sagen.

    Die AfD wird ja eher von Menschen mit höheren Einkommen und höherer Bildung als der Durchschnitt gewählt (AfD ist tatsächlich die Partei der Besserverdienenden - im Gegensatz übrigens zur NPD, die überwiegend von unterdurchschnittlich verdienenden Menschen gewählt wird - beide Parteien haben indes eine überwiegend männliche Wählerschaft. (Vgl. https://www.iwkoeln.de/_storag…rzbericht_2016-19-AfD.pdf)


    Die Wähler der AfD sehen jedenfalls die Zukunft in Deutschland/ für Deutschland pessimistisch - ich glaube nicht, dass es dabei um die Diskussion über die skizzierten Integrationsprobleme geht - die wollen schlichtweg keine, oder jedenfalls kaum welche - Zuwanderung, sie wollen keine Moscheen und keine Muslime - ob mit oder ohne Kopftuch und sie wollen vor allem nicht, dass der Staat dafür Geld ausgibt. Kommen dürfte nur, wer genug Geld hat sich zu finanzieren und sich bedingungslos an der Mehrheit orientiert - alle anderen sollen ,draußen' bleiben. Mit solchen schlichten Parolen, soll dann Politik gemacht werden, - wie soll man darauf reagieren? #weissnicht

    Ich finde, da wäre es nötig zu agieren statt zu reagieren. Wer auf den Schmu überhaupt eingeht, hat eh keine Chance.
    Wie wäre es damit, den Wirtschaftswillen nicht mehr als die heilige Kuh zu behandeln, sondern lediglich als Mittel zum Zweck - welcher wäre, den hier lebenden Menschen Brot und Arbeit zu geben und zwar in angemessener Menge?

    Gruß,
    Chrisss *pling*


    Hier werden nur Zähne geputzt, keine Fenster ... #zaehne


    "Wer die Freiheit für die Sicherheit aufgibt, wird am Ende beides verlieren." Benjamin Franklin

  • Zitat von Stadtkaninchen

    Ja - aber jedenfalls kann man doch nicht sagen, dass es keine Antworten der etablierten Parteien auf drängende Fragen der Integration gibt - oder dass die CDU in der Einwanderungspolitik zu links sei und dass die Wähler in die Arme der AfD treibt

    Ich habe mir wirklich Mühe gegeben zu erklären, wie es zu solchen Meinungen kommt. Okaaaay. Ich versuche es nochmal etwas plakativer zu erklären. Natürlich wird über das Asylgesetz diskutiert, manches verschärft etc. Das Grundproblem ist aber, dass der praktische Eindruck entstand, dass der Staat einen Kontrollverlust erlebt hat 2015, und dass praktisch "jeder" kommen konnte und auch weiterhin kommen kann, da gefälschte und "verlorene" Pässe Gang und Gäbe sind, Abschiebungen selten, effektive Grenzkontrollen nicht stattfinden. Verschlimmert wurde das Ganze dadurch, dass die Minderung des Flüchtlingsstroms nicht Merkels Verdienst war, sondern auf die Schließung der Balkanroute zurückzuführen ist.
    Zurück bleibt bei einem Teil der Bevölkerung -unabhängig von der Gestzeslage- der Eindruck : "Wer es irgendwie schafft hier anzukommen, darf mit großer Wahrscheinlichkeit hier bleiben und wird ins Sozialsystem eingeschleust". Im Hinblick auf Abermillionen von Afrikanern, die gerne nach Deutschland möchten, macht das vielen Angst, da das ein Faß ohne Boden ist.
    UND es ensteht der Eindruck, dass es diesbezüglich keine Opposition gibt außer der AfD, da alle anderen Parteien (außer CSU) mit Merkel konform gingen letztes Jahr.
    Auch hier wäre eine klarere Botschaft wichtig und insbesondere eine Umsetzung der bestehenden Gesetzeslage und eine strenge Differenzierung zwischen wirklichen Krigesflüchtlingen und anderweitigen Migranten.



    Zitat von Stadtkaninchen

    Es ist ja übrigens mitnichten so, dass es eine ungezügelte Zuwanderung nach Deutschland gibt

    Ich habe das 2015 anders erlebt.





    Zitat von Pling

    Ich finde nicht, daß es "nicht fern" ist, ein Problem gleichermaßen zu erkennen, aber aus völlig unterschiedlichen Gründen komplett unterschiedliche Lösungsvorschläge bereit zu halten.

    Das finde ich auch gut und wichtig so, es *muss* unterschiedliche Lösungen im Angebot geben, sonst ist es keine Demokratie mehr.

  • Alva - herzlichen Dank, dass Du Dir die Mühe machst mich an deinen erlauchten Gedanken teilhaben zu lassen und es extra noch einmal plakativ erklärst - da mag ich eigentlich gar nicht mehr diskutieren #weissnicht


    Ich stimme dir trotzdem in der Einschätzung zu, dass die Zuwanderung in dieser Höhe im letzten Jahr Ängste verstärkt hat - und auch darin, dass dies die Situation verschärft hat - die AfD ist indes mit dem von mir zitierten Wahlprogramm schon 2014 in den Landtag in Sachsen eingezogen - als es also noch kein 'gefühltes Staatsversagen' gab. Und das gefühlte Repräsentationsdefizit bzw. die angebliche Abgehobenheit der etablierten Parteien, der Beklagte mangelnde Konservatismus der CDU usw. usf. existierten auch schon vor 2015 - diese Beobachtungen lassen sich also nicht allein aus der Flüchtlingskrise erklären. Die Parteien haben ein Repräsentationsdefizit und sie werden als ,abgehoben' wahrgenommen, - da sind wir uns einig - nur liegt die Ursache dieser gestörten Beziehung für einige die hier diskutieren überwiegend auf Seiten der etablierten Parteien resp. der jeweiligen Politiker und für andere hier eher auf Seiten der AfD-Wähler.

  • Alva - herzlichen Dank, dass Du Dir die Mühe machst mich an deinen erlauchten Gedanken teilhaben zu lassen und es extra noch einmal plakativ erklärst - da mag ich eigentlich gar nicht mehr diskutieren #weissnicht


    Ich stimme dir trotzdem in der Einschätzung zu, dass die Zuwanderung in dieser Höhe im letzten Jahr Ängste verstärkt hat - und auch darin, dass dies die Situation verschärft hat - die AfD ist indes mit dem von mir zitierten Wahlprogramm schon 2014 in den Landtag in Sachsen eingezogen - als es also noch kein 'gefühltes Staatsversagen' gab. Und das gefühlte Repräsentationsdefizit bzw. die angebliche Abgehobenheit der etablierten Parteien, der Beklagte mangelnde Konservatismus der CDU usw. usf. existierten auch schon vor 2015 - diese Beobachtungen lassen sich also nicht allein aus der Flüchtlingskrise erklären. Die Parteien haben ein Repräsentationsdefizit und sie werden als ,abgehoben' wahrgenommen, - da sind wir uns einig - nur liegt die Ursache dieser gestörten Beziehung für einige die hier diskutieren überwiegend auf Seiten der etablierten Parteien resp. der jeweiligen Politiker und für andere hier eher auf Seiten der AfD-Wähler.

    Entschuldige, es war nicht böse gemeint, ich hatte etwas die Geduld verloren, weil ich das Gefühl hatte nochmal ganz von vorne anfangen zu müssen, nachdem ich hier den ganzen Tag schon schrieb. Sorry #schäm


    Beim Rest stimme ich dir zu.

  • @Pling


    Ja das mit dem Ärger um Weihnachten, das versteh ich schon. Das war doch auch nur ein Teil des Wegs irgendwie.
    Dann gehen halt einzelne her und machen es wieder anders.
    Da muss ja jetzt nicht wieder von der Kanzel herab für alle dasselbe ausgerufen werden.



    Wegen eurer klaren Kante - ich verstehe es trotzdem nicht ganz. Vllt gibt es keine klare Kante, weil wir in einer Demokratie leben und jeder diese Kante woanders wahrnimmt.


    Alva in dem Zusammenhang glaube ich ist Bildung ganz wichtig.
    Die Ängste sind verständlich. Es war Krieg, da waren ganz viele Menschen auf der Flucht.
    Es gab gewaltsame Vorfälle.
    Damals hat man schon gesagt, dass die Hysterie diesbezüglich dennoch völlig überzogen war.
    Es braucht Global gerade einiges an Lösungen, aber es kann nicht über die Schiene laufen, dass ich gebetsmühlenartig die dunkelsten Phänomene eines Kulturraumes angucke und dann pauschalisiere.
    Vllt sollte man auch mal schauen, wo sind die Verantwortlichen für den Krieg und wie können sie uns helfen mit den Herausforderungen umzugehen.


    Vllt ist auch für alles gesorgt und ich könnte mich als Bürger in mein Bettchen kuscheln und müsste mir nicht über jeden Pups den Kopf zerbrechen.
    Vllt irren wir alle, wenn wir denken unser fieberhaftes suchen nach Lösungen ist nötig.
    Wo beginnt das Egoproblem?


    Unter dieser Bedingung finde ich den Gedanken einer Elite die uns gewisse Entscheidungen aufgrund besserem Wissens abnimmt nicht so gruselig wie alle anderen.
    Was wenn es etwas wäre, dass sich nicht nur an wirtschaftlichen Interessen und den Interessen weniger orientiert sondern am Leben und an ethischen Grundsätzen.
    Ich glaube, wenn wir als Menschen eins gemeinsam haben , dass wir überleben wollen.


    Im Moment ist es so, jeder darf zu allem alles sagen. Jeder kämpft für seins.
    Das ist auch okay und wichtig.


    Das nächste Problem, jeder wirft jedem Lügen vor.
    Ich glaube wir stehen vor Herausforderungen die nicht mehr so einfach mit alten Denkschablonen beantwortet werden können.
    Sollen wir jetzt rechtspopulisten entscheiden lassen, weil der Lösungsprozess vllt einfach noch nicht so weit ist? Und damit auch den Schaden akzeptieren der damit längerfristig angerichtet wird.
    Wer sagt denn bitte, dass die Dinge nicht am Laufen sind? Ja da draußen gibt's Phänomene die der Breiten Masse nicht unbedingt zugänglich sind, aber auch zum Teil weil eine Breite Masse einfach zu dumm und primitiv ist (und da nehme ich mich nicht aus) um danach keinen Lynchmob auszurufen.


    Es gäbe glaube ich viele gute Ansätze. Ich glaube auch Clinton hatte gute Ansätze zu Unverhältnismäßigkeit von Kriminalisierung von Minderheiten.


    Abgesehen davon gibt es aus jedem Kulturraum Gangster. Das praktische - sie kontrollieren sich gegenseitig und wollen eigentlich ihre Ruhe haben :D
    Ich glaube eben dass man das unter Kontrolle hat.
    Dass ständiges herumdoktorn und Verlangen von Generallösungen in der Öffentlichkeit keinen Frieden bringt.