Darf in der Grundschule immer ein ärztliches Attest zur Befreiuung vom Sport gefordert werden?

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Ich kann aus meiner eigenen Schulzeit und Erfahrung berichten, dass es früher (70ger/ 80ger) auch schon schlechte Sportnoten und sehr ... eigenartige Sportlehrer gab, die es geschafft haben, so ca. 99 % ihrer Schüler den Spaß am Sport gründlich auszutreiben. Nun bin ich selbst bestimmt nicht repräsentativ, da ich selbst so extrem unbeholfen war, dass ich selbst in der Grundschule trotz guten Benehmens und erkennbaren Bemühens über eine 3 nicht hinausgekommen bin und später aus den gleichen Gründen bei den überwiegend netten Lehrern eine Gnadenvier statt der leistungsangemessenen 5 bekommen habe. Die echt ätzenden Lehrer hatte ich glücklicherweise immer nur in Vetretung. Aber die haben speziell in der Mittelstufe in den Parallelklassen mit stinklangweiligem Zirkeltraining bei 30 Grad auf dem Sportplatz in Verbindung mit Gebrüll, wenn einige nicht flott genug waren, zuverlässig auch die Sportskanonen vergrault.
    Erstaunlicherweise habe ich nach der Schulzeit trotzdem noch Spass an selbstgewählten sportlichen Aktivitäten gefunden (Wandern, Tanzen, Snowboarden, Fahrradfahren ... alles Sachen, die in der Schule nicht oder selten vorkommen). Während der Schulzeit war der Sportunterricht für mich allerdings die Pest.


    Sportlehrer, die eine von den Eltern unterschriebene Entschuldigung für den Sportunterricht nicht akzeptieren bzw. das Kind unter Druck setzen, trotzdem mitzumachen, haben gehörig einen an der Waffel, sorry. Ich kann ja begreifen, dass eine Lehrerin sich ggf. mit den Eltern in Verbindung setzt und für das nächste Mal um ein Attest bittet, falls sowas häufiger vorkommt. Mit den Lehrerinnen meines Sohnes suche ich auch selbst das Gespräch, wenn ich den Eindruck habe, dass Informations- oder Klärungsbedarf besteht, das funktioniert zum Glück ziemlich gut. Ich bin auch ganz bestimmt niemand, der sich beschwert oder den Lehrern unnötig wegen Pillepalle auf den Geist geht, aber wenn mein Sohn entgegen meiner schriftlich vorlliegenden Befreiung vom Sportunterricht zum Mitmachen genötigt würde, ginge die Post ab, aber gewaltig. Da stände ich sehr schnell bei der Direktion.

  • Wenn ich das lese, wär ich dafür die Sportnoten abzuschaffen.


    Es ist schon genetisch nicht jedem Kind gegeben sportliche Höchstleistungen zu erbringen.


    Wenn es denn unbedingt zur Notenvergabe kommen muß, dann sollte man die Bemühung und nicht das Ergebnis benoten. Sehr große Bemühung --> 1, weniger große--> 2, fertig.



    Ich kenne so einige Erwachsene mit einem Schulsporttrauma. Und das sind heute zum Teil fantastische Skifahrer oder sie besteigen in Nullkommanix 6000er. Aber es waren als Kind halt nicht die, die grazil einen Purzelbaum auf dem Schwebebalken machen konnten.

  • Sie können einen Attest verlangen.

    das lese ich aus dem verlinkten Text nicht heraus.


    Zitat
    "Demnach kann die Schule eine ärztliche Bescheinigung verlangen, wenn Schülerinnen oder Schüler an drei oder mehr aufeinander folgenden Schultagen ganz oder teilweise nicht am Unterricht teilnehmen."
    -> Selbst wenn man das nur auf die Sportstunden beziehen möchte, müssen es immernoch drei aufeinanderfolgende Stunden / Termine sein, die Threadstarterin sprach aber m. W. von jeglicher Entschuldigung für die Sportstunde.


    und weiter
    "In der Praxis wird nur im begründeten Ausnahmefall statt einer so genannten „Entschuldigung" von Eltern oder volljährigen Schülerinnen oder Schülern die Vorlage einer ärztlichen Bescheinigung verlangt."
    -> Die Schule sollte meiner Meinung nach durchaus begründen können, warum sie von den Eltern ein Attest verlangt. Wenn die Sportlehrerin das nicht tut, würde ich bei der Klassenleitung nachfragen, im Zweifelsfall schriftlich.

  • es ist unbegründet kein Verlangen fuer ein ärztliches Attest vorgesehen. Dies betrifft eigentlich den Verdacht auf Absentismus /Schwänzen :)
    Also in SH


    Wenn die Lehrkraft mein Kind nach einer von mir erstellten Entschuldigung zum Sport zwingt, dann wuerde ich die Lehrkraft zwingen mir das ganz ganz plausibel zu erklären und das gerne auch in Begleitung Schulleitung und Schulrat.


    Insbesondere bei Atemwegserkrankungen kann eine Lehrkraft oft nicht beurteilen ob das Kind grad sportfaehig ist und solange die Lehrkraft da keine Verantwortung übernommen moechte und kann, kann sie auch nicht entscheiden WANN und OB mein Kind am Sportunterricht teilnimmt


    beim Arzt muss fuer ein Attest Geld genommen werden, wenn ich jedesmal eines ausstellen müsste , dann wuerde das arg teuer werden.


    Sportunterricht ist bei uns oft wirklich Sport. Bei manchen Terminen erscheine ich zum Beispiel weil ich mir nicht sicher bin ob der Sportlehrer eventuelle Probleme in den Griff bekommen würde. Wuerde ich das nicht leisten wollen , müsste ich das Sport begeisterte Kind davon ausschließen.


    Zur genetischen Befähigung....mhm zu dem Thema sag ich nur : Noten koennten sie gerne fuer alle Fächer abschaffen.
    Und nur als Randnotiz: ich bin nicht sporttraumatisiert :)

  • Seerose, du hast mit Benotung des Prozesses und der Bemühung absolut recht und so ist es auch gefordert. es gibt also nicht nur eine Note aufs Ergebnis.
    Aber um einen Prozess, eine Entwicklung zu beobachten und letztendlich auch zu benoten muss ich das Kind im Idealfall länger als einmal 45 min (äh also...länger als den Teil der 45min in dem ich es neben 20 anderen eben auch sehe...) sehen....Deshalb ist viel Fehlen einfach für beide Seiten ungünstig.


    Noten abschaffen wäre in vielen Fällen toll. Aber ob wir das mal erreichen.....

    ...mit drei Subpixeln (*09;*10;*14)

  • Ich geb Dir ja auch recht, aus Deiner Sicht.


    Und ganz ehrlich, ich bewundere jede/n der/die heutzutage Lehrer/Lehrerin ist.


    Ich wär ja nichtmal in der Lage mit manchen Eltern zu kommunizieren, da manche extrem schräg drauf sind und dubiose Vorstellungen haben.