Wer kämpft noch mit der Verarbeitung vom Kaiserschnitt ?

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Es tut gut zu lesen, dass auch andere Frauen ähnliche Gefühle im Bezug auf ihren KS haben.


    Darüber zu sprechen und ernst genommen zu werden ist, denke ich, ganz wichtig. Ich arbeite auch gerade daran, mich mit mir selbst und dem Erlebten auszusönen...

    Man kann nicht alles können, aber man kann alles versuchen...

  • Ich kämpfe auch noch sehr.


    Nach drei ambulanten Geburten mußte meine Tochter mit Not-Ks geholt werden. Es war mein grausamstes und brutalstes Erlebnis bisher. Im alten Thread wollte ich es hier aufarbeiten, mußte aber abbrechen, weil es zu arg wurde.


    Meine Minimaus ist jetzt zwei und ich weiß, dass ich an diesem Trauma noch lange zu knabbern habe.

    spenstigrüße


    Leben lieben. Liebe leben.

  • spensti, ich habe "damals" immer mal davon gelesen... #knuddel


    Ich habe hier auch schon öfter drüber geschrieben, aber ich musste schnell einsehen, dass ein Forum (egal welcher Art; auch wenn es ein Selbshilfe-Forum o.ä. ist) für mich nicht der richtige Ort ist, um dies zu verarbeiten.


    Es ist wirklich oft wie eine Art Trauma, wie ein Schock oder ein Unfall, der plötzlich und mit körperlicher und seelischer Gewalt über einen hereinbricht.


    Ich wollte mir das lange gar nicht eingestehen, denn schließlich wurde ich schonmal am Blinddarm als Kind operiert und das habe ich auch gut überstanden.


    Bei "Schock" oder "Trauma" habe ich eher an ganz andere, schlimmere Dinge gedacht und fand mein Erlebnis einfach viel zu harmlos für solch große Worte. Es ist ja auch alles gut gelaufen, die PDA saß und wirkte, die Narbe verheilte und am zweiten Tag konnte ich immerhin ein paar Sekunden auf meinen Beinen stehen...


    Meine Beraterin sprach in meinem Fall immer von einem "Schock", da sie von Anfang an darauf baute, dass ich mich davon gut erholen würde und alles irgendwann aufarbeiten könnte. Und damit hat sie auch Recht behalten. :)

  • Mir hat die erste Geburt (KS) sehr zu schaffen gemacht, ebenso wie die miese Stillberatung (trotz WHO-Plakette) und der lieblose Umgang im KH. Das KH war und ist 15min von meiner Wohnung entfernt und ich hatte damals eine Beleghebamme.


    Dennoch bin ich bei Nr. 2 1h im Taxi zu einer anthroposophischen Klinik gefahren, die mir von Freundinnen empfohlen wurde. Die Geburt war für eine Geburt okay, das Team respektvoll und sie hatten meine Akte, in der ich Wünsche und nicht-Wünsche aufgelistet habe, gelesen und sich darauf bezogen. Der Lütte war direkt nach der Geburt auf meinem Bauch #love Wir wurden sehr lange allein mit dem Baby gelassen und die U1 erfolgte seeeehr spät. Mini war kein "Mini" (56cm, 4800g), aber dennoch kein KS, "nur" Saugglocke und niemand hat mich zur PDA gedrängt.


    Im KH war FB die Regel, die Bretten waren breit genug und es gab einen Seitenschutz. Mini hatte nach der Geburt mehr als 10% abgenommen, aber auch das hat keinen Stress gegeben. Die Schwester meinte: "Die Großen nehmen schnell mal ab, das wird wieder." #top Im KH vom Großen (der nur 4260 als Startgewicht hatte) wurde ich an der 10%-Grenze zum Zufüttern aufgefordert. Und auch mein Mann wurde im Gang gedrängt, dass das nun sein müsste.


    Bei mir hat die zweite Geburt geholfen, die erste zu verarbeiten. In der Schwangerschaft hatte ich fast nur Hebammenbetreuung und habe gelernt, auf den eigenen Körper zu vertrauen und das Baby zu spüren. FA-Besuche gab es so wenig wie nötig.


    Das "Gute" am KS war, dass es ein KH mit hoher KS-Rate war, und der KS deshalb technisch einwandfrei. Ich habe keine Narbenschmerzen, rein körperlich ging es mir danach gut. Aber ich brauchte 4 Jahre, bis ich wieder eine Geburt für möglich hielt.

    Studiosa mit Erstgeborenem 10/06 und Zweitsohn 4/11 - im Doppelpack machen sie doppelt Spaß!

  • Hallo ihr Lieben,


    es tut mir wirklich total leid, dass viele gleiche oder ähnliche Erfahrungen machen mussten wie ich.
    Septemberglück hat recht, dass ein Forum kein Ort ist um das zu verarbeiten. Aber wenigstens tut es gut zu hören, dass man nicht allein ist. ich bin umgeben von Frauen, die mir glücklich von ihren tollen Geburten berichten. :(


    Für mich war die Op aber auch das Drum Herum schlimm.


    Nachdem Emma draußen war, kam sie weg und ich musste, als ich wieder zugenäht war noch endlos lange in den Aufwachraum und durfte nicht zu ihr. Endlich im Kreißsaal angekommen, schimpfte die Hebamme, dass meine Eltern anwesend waren. Emma war in der Zeit einfach angezogen worden und ich bekam sie dick eingepackt. Keiner erklärte mir, wie ich sie anlegen muss, daher saugte sie falsch und nach zwei Tagen platzen meine Brustwarzen auf und bluteten fürchterlich. Erst als meine Mama einen Aufstand machte, kam eine Hebamme (nach 3 Tagen) zu mir und erklärte mir, wie ich stillen soll.
    Am schlimmsten war für mich jedoch die Nacht. Emma wurde in ihr Bettchen gelegt und wenn sie wimmerte, kam ich nicht zu ihr wegen meinen Schmerzen und der Wunde. In der ersten Nacht spührte ich zudem meine Beine noch gar nicht und hatte einen Katheter.
    Sie wimmmerte und wimmerte und ich heulte. Wenn ich klingelte, kam eine sehr schlecht gelaunte Hebamme und nahm mir Emma weg oder sie sagte, dass ich nun mal aufstehen sollte und mich nicht so anstellen soll.
    Statt den üblichen 15cm Narbenlänge musste der Artzt aber 30cm aufschneiden. Ich hatte wirklich wahnsinnige Schmerzen.
    Ich habe dann abends immer darum gebeten, mir Emma ins Bett zu legen, was dazu führte, dass Ich 5 ganze Nächte und Tage nicht schlief.
    Am Ende war ich so fertig, dass ich gar nicht mehr schlafen konnte und richtige Wahnvorstellungen bekam. Ich habe innerhalb 2 Wochen über 10 Kilo abgenommen und war völlig am Ende.


    Wenn ich das jetzt so schreibe kommen mir wieder die tränen. :(


    Aber viele von euch schreiben von 2. Geburten oder der Zeit, die euch ausgesöhnt hat. Darauf hoffe ich jetzt auch.


    @ Septemberglück: leider habe ich keine Hebamme, mit der ich darüber reden kann.


    Emma im Arm und Geschwisterchen im Herzen

  • Was haben die denn da mit euch veranstaltet, das ist ja Wahnsinn :(


    Ich hatte ganz liebes Personal, mein Mann durfte die Mädchen neben meinem Kof halten während ich genäht wurde, die Erstversorgung fand in Sichtweite statt.
    Danach hat er sie in den Kreißsaal getragen wo ich direkt aus dem OP hinterherkam und in Ruhe kuscheln durfte.


    myhope das ist kein Wunder, dass das so schwer für dich ist... du hast nicht "nur" einen KS hinter dir, sondern noch viel mehr.
    Übel ist das :(

  • #knuddel ... wenn ich darf. Oh mann das ist echt bescheuert sowas. Wenn du darüber reden möchtest dann mach das auf jeden Fall! Mit anderen Müttern, deinen Verwandten etc. ... mir hat das sehr geholfen. Auch rituelles Baden mit der Kleinen kann dir vielleicht etwas wiedergeben was ihr anfangs nicht hattet (dein Partner kann dir die Kleine dann auf deinen Bauch legen, so könnt ihr die Geburt bei schöner Raumatmosphäre nachspielen). Wir machen sowieso oft mal nackig sein, das ist einfach auch wichtig für das Körpergefühl der Kleinen und die Geschlechtererfahrung (Mann, Frau, ich) und gibt mir soviel Trost.


    Gruß, Siha

    So sind wohl manche Sachen, die wir getrost belachen, weil unsre Augen sie nicht sehn.

  • Myhope, ich musste mir auch erst eine Hebamme suchen, mit der ich das aufarbeiten konnte.
    Vielleicht fragst du mal hier im Forum rund, ob jemand für deine Postleitzahl eine gute Hebamme empfehlen kann?


    Edit: Ich seh gerade, dass du in Hessen wohnst. Hast PN. #augen

    Einmal editiert, zuletzt von Septemberglück ()

  • Vielen Dank für eure Worte,


    ja, je mehr ich über meine Geburtserfahrungen nachdenke und je mehr schöne Erfahrungen ich von anderen höre, desto mehr Wut überkommt mich. Warum mussten meine Kleine Maus und ich so etwas erleben?????????????????? X( #confused ;(


    Emma im Arm und Geschwisterchen im Herzen

  • Myope, ich verstehe dich nur zu gut, deine Gedanken waren exakt meine Gedanken vor fast drei Jahren. Meine Tochter kam da per KS nach Geburtsstillstand zur Welt. Ich lag auch ganz lange in einem Aufwachraum mit anderen Operierten, und kam dann gleich ins Zimmer, also kein Kuscheln, kein erstes Kennenlernen zu Dritt. :S
    Obwohl alle gesund waren und das Stillen gut klappte war ich voller Schuldgefühle und fühlte mich als Versagerin. Die ersten Wochen nach der Geburt heulte ich oft, wenn ich daran dachte, wie es gelaufen war.
    Mir hat in der akuten Phase, ca. Im 1. Jahr nach der Geburt geholfen: viel Stillen, Baby Tag und Nacht bei mir, fast nur getragen, gemeinsames Baden mit Baby(das war ein paar Wochen nach der Geburt und das erste Mal, dass ich sie warm und nackt auf meinem Bauch gespürt habe, davon gibt es auch extra Fotos, als Ersatz für das Verpasste), alles in einem Tagebuch aufschreiben, verschiedene Bücher, viele Berichte hier im Forum.
    Im 2. Jahr habe ich dann den Geburtsverlaufsbericht vom Kh angefordert, und mit meiner Hebamme besprochen, da hatte ich das erste mal echte, befreiende Glücksgefühle im Bezug auf die Geburt (ebbte aber leider wieder ab).
    Und im 3. Jahr habe ich eine Narbenbehandlung bei meiner Hebamme gemacht, um endlich Körper und Psyche wieder in Einklang zu bringen, das wiederhole ich bestimmt nochmal.
    Inzwischen ist M. fast 3, und ich sehe in ihr nicht mehr das Baby, das mich an die Geburt erinnert. Inzwischen kommt es auf so viel anderes an, und ich habe jetzt genau dieselben Freuden und Sorgen wie alle anderen Mütter, völlig egal, wie sie Geburt war. Dadurch ist die Erinnerung für mich jetzt nicht mehr schmerzhaft, und ich mag jetzt sogar meine Narbe.
    Bitte gib dir noch unendlich viel Zeit, du bist eine prima Mama und Frau, irgendwann wirst du das wieder spüren und du wirst stolz sein, dass du für deine Tochter das alles ausgehalten hast! #knuddel

  • Da kommen Dir die Tränen völlig zu Recht!
    Das ist ja grausam, was da mit Euch gemacht wurde.
    Damit meine ich weniger den KS, sondern die anschließende Behandlung.


    Meine Söhne habe ich nach der OP jeweils nackt und nur in Tücher gewickelt zu mir bekommen und ich konnte trotz KS 24 Std-Rooming-Inn machen, die Schwestern haben bei Bedarf die Kinder bei mir im Zimmer gewickelt und umgezogen. Auch der Rest lief (für mich glücklicherweise) anders ab, als bei Dir.
    Hast Du keine ordentlichen Schmerzmittel bekommen? (Vermutlich nicht, wenn ich Deinen Bericht so lese)


    Aber viele von euch schreiben von 2. Geburten oder der Zeit, die euch ausgesöhnt hat. Darauf hoffe ich jetzt auch.

    Wirklich zu knapsen hatte ich nur an meinem 1. KS.
    Die gesamte Geburt und Wochenbettzeit war einfach zum heulen, meine Tochter war eine Frühgeburt, wir wurden getrennt, stillen klappte auch nicht wirklich...
    Ich fühlte mich als totale Versagerin.


    In den Folge-Sst habe ich mich viel informiert und dazu gelernt.
    Ich war auf einen weitern KS besser vorbereitet, wußte was ich wollte und was nicht, habe das auch auch vorab deutlich gemacht. Das half mir sehr weiter und so wurden die folgenden KS zu schönen Geburten. (Und natürlich auch, weil es zu keiner weiteren Frühgeburt kam)
    So kann ich ganz ehrlich sagen, daß mich meine 4 KS wirklich nicht mehr traurig machen.
    Manchmal ist es ein merkwürdiges Gefühl als vierfache Mutter beim Thema Wehen und Spontangeburten nur begrenzt mit reden zu können, aber mehr auch nicht.


    Solltest Du noch ein Baby bekommen, dann würde ich versuchen in ein anderes KH zu gehen und vor allem vorher einen Geburtsplan zu erarbeiten und auch Deine Wünsche und Vorstellungen für einen KS schriftlich zu formulieren.


    Liebe Grüße
    Bryn

    "Über besorgte Bürger wusste er Bescheid. Wo auch immer se sich aufhielten: Sie sprachen immer die gleiche private Sprache in der "traditionelle Werte" und ähnliche Ausdrücke auf "jemanden lynchen" hinaus lief." Terry Pratchett: Die volle Wahrheit
    LG Bryn mit Svanhild (*01), Arfst (*02), Singefried (*09) und Isebrand (*12)

  • @ Frau Örre und Bryn:


    Ihr sprecht mir total aus dem Herzen. Dieses Gefühl versagt zu haben und das unendlich schlechte Gewissem meinem Kind gegenüber kenne ich auch nur zu gut.


    Erst mal drückeich euch beide auch ganz fest. Es tut mir sehr leid, dass ihr änliche Erfahrungen machen musstet und ich finde es bemerkenswert, wie ihr inzwischen damit umgeht. Ich hoffe, dass ich da auch noch hinkomme.


    Bryn: Wie schön dass du aber auch diese anderen wundervollen Erfahrungen machen konntest. Das hört sich einfach schön an!!!


    Frau Örre: Deine Beschreibung der Verarbeitung macht mir wiklich Mut, dass ich das vielleicht auch irgendwann verarbeitet habe.


    Wisst ihr, wegen diesem schlechtem Gewissen habe ch es wenigstens geschafft mich gegenüber all den Stimmen durchzusetzen, die meinten, dass ich mein Kind auch mal schreien lassen müsste und das ich es zu sehr verwöhne.
    Ich konnte meine Maus aber nicht schreien lassen, ich konnte sie ja noch nicht mal irgendwo hinlegen. Ich habe sie auch die ersten Monate praktisch nur getragen. Wieviele meinten da, dass ich sie verwöhne...
    Ich stille sie auch nach wievor in den Schlaf und das ist total gemütlich und gibt uns beiden ganz viel Nähe und Glück. Aber auch da musste ich mir schon ganz viele Vorwürfe anhören.
    Inzwischen glaub ich aber ganz fest, dass ich es richtig gemacht habe. Mein Kind und ich haben einfach unser eigenes Thempo gewählt und zusammen dieses schlimme Erlebnis verarbeitet. Und siehe da, inzwischen spielt sie auch gerne schon mal allein auf ihrer Spieldecke und kann auch ohne Brust einschlafen. #banane
    #banane


    Emma im Arm und Geschwisterchen im Herzen

  • Liebe myhope!
    Es tut mir sehr leid, was Du erleben musstest.. leider ist das wohl in vielen KKHs immer noch traurige Realität..
    Ich hatte auch einen KS in einer anthroposophischen KLinik und dort stimmte einfach alles.. Das wichtigste war für mich, dass man mir viel Raum gegeben hat, meinen Weg zu gehen, für mich zu wählen, solange es medizinisch vertretbar war (die Kleine war in BEL und ich hatte versucht, sie vaginal zu bekommen. Bei vollständig eröffnetem MuMu gabs dann den KS. Ich für mich hatte das Gefühl, alles versucht zu haben und habe den KS als lebensrettend empfunden.)


    Vielleicht hilft Dir auch, Dich mal hier umzuschauen http://www.kaiserschnitt-netzwerk.de/
    Dort gibt es neben konkreten Seminaren u.ä. auch ein Forum.


    Alles Gute Dir!!
    #blume

    Ein Großer (10/2001) und eine Minimaus (02/2012).

  • Bei mir ist es ähnlich wie bei Bryn, Probleme habe ich nur mit meinem ersten Kaiserschnitt, die beiden anderen waren völlig in Ordnung. Vor allem jetzt beim dritten, wo ich von Anfang an wusste, dass es ein Kaiserschnitt wird. Wie traumatisch der erste war, wurde mir aber wieder bewusst, als die Ärztin, die mit dafür verantwortlich war, dass ich es nicht einmal spontan probieren durfte, vor mir stand und den dritten Kaiserschnitt durchführen wollte. Ich habe ihr dann gesagt, dass ich nicht wünsche, dass sie mich operiere und dass ich gehen würde, sollte kein anderer Arzt kommen. Zum Glück haben sie meinen Wunsch respektiert und der Schnitt wurde vom gleichen supernetten Arzt durchgeführt, der schon den 2. Kaiserschnitt gemacht hat.

    Liebe Grüße Gini und Töchter (*2006, *2008 und *2012)

  • Ich hatte den 1. Notkaiserschnitt verdrängt. Hauptsache Mutter + Kind gesund.


    ABER in der 2 Schwangerschaft im Geburtsvorbereitungskurs hat es mich voll eingeholt. Ich hatte das wirklich verdrängt.


    Mir ging es dann bis zur Geburt des 2. nicht so toll, aber ich habe die 2. Geburt als selbstbestimmt erlebt. Ich wusste was ich wollte, und was nicht mehr ging, und ich hatte dann noch den 2. Kaiserschnitt.


    Das war o.k. dann. Ich hatte alles versucht. Auf mich wurde eingegangen. Es liegt wohl an einer Wehenschwäche, da kommt gar nix,gar nix von meinem Körper. Und bei meiner Schwester auch nicht. Sie 3x - ich 2x versucht - das macht 5 Versuche.


    Statement unserer Mutter (4 Kinder): ich weiss gar nicht , es liegt doch nur an der Einstellung....... - das tut weh.


    baleine

    zwei Jungs 06/2005 + 11/2007

    Einmal editiert, zuletzt von baleine ()

  • Ich merke, dass echt viele von euch traumatische Erlebnisse im Bezug auf den Kaiserschnitt hinter sich haben.
    Ich verstehe einfach nicht, dass da nicht schon längst von Seiten der Krankenhäuser reagiert wurde und der gesamte Vorgang Kaiserschnitt noch mal überprüft und geändert wird. Ich lese nämlich auch immer wieder, dass manche von euch auch positiv über die Kaiserschnitt Geburt berichten.
    Ich werde mein nächstes Kind auch in einer anthroposophischen Klinik zur Welt bringen.
    Aber eigentlich müsste in jedem Krankenhaus mit Geburtsstation solch ein Umgang mit Mutter und Kind stattfinden oder?


    Emma im Arm und Geschwisterchen im Herzen

  • Vor allem drücke ich euch alle ganz fest und hoffe, dass wir das alle irgendwann verarbeitet haben! #knuddel


    Emma im Arm und Geschwisterchen im Herzen

  • Ich verstehe einfach nicht, dass da nicht schon längst von Seiten der Krankenhäuser reagiert wurde und der gesamte Vorgang Kaiserschnitt noch mal überprüft und geändert wird. Ich lese nämlich auch immer wieder, dass manche von euch auch positiv über die Kaiserschnitt Geburt berichten.

    Kennst Du dieses Video?
    Da geht es um eine frauenzentrierten Kaiserschnitt:
    http://www.youtube.com/watch?v=m5RIcaK98Yg
    Eine Methode, die ich toll finde.
    Im Video ist bei Min 3:18 noch das Tuch zum verdecken oben, es wird geschnitten, gesaugt und sonstwas, später bei 4:07 kann man sehen wie das Tuch runter gemacht wird, da kommt gerade das Köpfchen.
    Von den großen Klammern, von Saugern, von Inneren des Bauches u.ä. ist praktisch nichts zu sehen.
    Das Kind wird geboren, der Mutter auf die Brust gelegt und das Tuch wieder hoch gemacht.



    Allerdings war bei Dir ja nicht nur der Kaiserschnitt und die ersten Stunden danach das Problem, sondern auch der Umgang mit Dir in den darauf folgenden Tagen war nicht in Ordnung.

    "Über besorgte Bürger wusste er Bescheid. Wo auch immer se sich aufhielten: Sie sprachen immer die gleiche private Sprache in der "traditionelle Werte" und ähnliche Ausdrücke auf "jemanden lynchen" hinaus lief." Terry Pratchett: Die volle Wahrheit
    LG Bryn mit Svanhild (*01), Arfst (*02), Singefried (*09) und Isebrand (*12)

  • Bei mir isses komisch mit dem Gefühl dem Kaiserschnitt gegenüber:


    Nach einer völlig problemlosen Schwangerschaft, einem Blasensprung und bald darauf einsetzenden starken Wehen (und plötzlich irre hohem Blutdruck) ist das Kind bei 7cm Muttermund-Öffnung einfach nicht mehr weitergerutscht, weil der Kopf schief lag. Ich hatte 4 Stunden lang heftigsten Wehensturm, aber ich hatte das Gefühl, daß die Schmerzen durchaus auszuhalten sind und das doch irgendwie auch normal gehen muß ("Im Mittelalter haben die Frauen doch auch ihre Kinder ohne Kaiserschnitt gekriegt" ... Ich hatte sowieso immer das Gefühl, daß ich das Kind auch ganz ohne Hilfe gebären könne). Ich hatte sämtliche Schmerzmittel abgelehnt, und zum Glück konnten sie mich im letzten Moment noch zur PDA überreden, sonst wäre es ein Notkaiserschnitt mit Vollnarkose geworden.


    Nun frage ich mich die ganze Zeit, ob ich irgendwas falsch gemacht habe (nee, habe ich nicht, sagen alle) oder ob ich noch irgendeine andere Stellung hätte ausprobieren sollen (nee, ich habe ja schon alles ausprobiert) oder was passiert wäre, wenn man einfach abgewartet hätte. Im Mittelalter sind ja auch viele Frauen bei der Geburt gestorben oder Kinder tot geboren worden, allerdings sind viele Kinder ja auch unter Mühen gesund geboren worden. Ich finde da einfach keine Antwort drauf.


    Aber am meisten ärgere ich mich, daß ich mich durch irgendwelchen "esoterischen Kram" immer noch unter Druck setzen lasse. Ich habe erst neulich wieder in der "Hebammensprechstunde" gelesen, daß die meisten Geburtsstillstände dadurch ausgelöst werden, daß die Frau irgendwie ängstlich und gehemmt ist ("sich schon beim Sex nicht richtig fallenlassen kann") -- also wenn jemand in der Situation gar keine Angst hatte, war das ich! Das ärgert mich wirklich maßlos.


    Ein bißchen versöhnt bin ich jetzt, weil zwei andere Freundinnen kürzlich auch ihr erstes Kind bekommen haben, eine brauchte auch einen Kaiserschnitt, die andere hat vaginal entbunden, da war aber einiges sehr kompliziert (12 Stunden lang heftigste Wehen, am Ende ist wohl einiges ganz böse eingerissen -- sie hat ein regelrechtes Trauma davongetragen und will das nächste Kind nur noch per Kaiserschnitt auf die Welt bringen) ... also alles andere als ein tolles Geburtserlebnis.


    Die Narbe finde ich nicht so schlimm (aber irgendwie stehe ich auch auf Narben ;-)), nur daß einige Stellen so gefühllos sind, finde ich blöd. Aber im Augenblick bessert sich das gerade auch ein bißchen.