laune nicht aufnehmen

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  • Ach ja, ich arbeite auch noch und immer mal wieder an meinen Eichen-Qualitäten, mit ziemlich übersichtlichem (aber immerhin manchmal vorhandenem) Erfolg. Den Hinweis, ohne Vorwurf zu benennen, was gerade geschieht, sollte ich dringend auch wieder beherzigen, das ist auch bei anderen Problemen bei uns oft hilfreich. Auch ist mein Nervenkostüm durch unseren schwierigen Schulstart leider so porös, dass ich dazu neige, jeden quersitzenden Pups genaustens zu hinterfragen, weil ich wieder gruselige tiefersitzende Ursachen für Erschöpfung und schlechte Laune wittere und auf uns zurollende Desaster befürchte. Oft ist das total übertrieben und ich habe mir völlig unnötig Sorgen gemacht.


    Mein Mann ist für mich allerdings auch schwierig auszuhalten, wenn er schlechte Laune hat, weil er oft nicht sagt, was ihm nicht passt, sondern einfach gereizt, unfair und nölig durch die Gegend läuft, sich auf den Schlips getreten fühlt, wenn man falsch atmet und obendrein noch denkt, er tut mir was Gutes, wenn er nicht offen sagt, wo es klemmt, weil er mir ja schließlich demonstrativ keinen Vorwurf macht. Nun bin ich wenigstens erwachsen und kann irgendwann sagen, dass er entweder klar äußern soll, was er hat oder mich mit seinem Divatum verschonen soll. Nach langen Ehejahren hilft das zum Glück meist weiter. :) Das Problem ist nur, dass er bei unserem Sohn auch zu solch muffigem Dauergereiztsein und Ungeduld neigt, wenn er mit bestimmten Verhaltensweisen gerade nicht klarkommt, und das Kind kann damit naturgemäß noch viel weniger umgehen als ich.


    Gegenüber meinem Sohn hilft es für einige Anlässe für schlechte Laune, dass ich mir nicht jeden Schuh anziehen muss. Früher war ich gerne mal schuld am schlechten Wetter, der unangenehm frühen Tageszeit, den kalten Füßen am Morgen, dem vergessenen Sportzeug und beliebig vielen anderen Dingen. Da kann ich mich inzwischen viel besser abgrenzen, die schlechte Laune ein wenig auffangen ohne zu schimpfen oder mich anstecken zu lassen und die Verantwortung dort lassen, wo sie hingehört. Schwieriger ist es für mich bei den Dingen, die einer anderen Kategorie angehören: eher schulisch / zwischenmenschlich, von mir nicht zu beeinflussen und das Kind versucht auch nicht, mir irgendeine "Schuld" zuzuschieben (ist schwierig zu beschreiben, ich hoffe, man versteht, was ich meine). Ein Beispiel: Kind ist schlecht gelaunt, weil es in der Schule Ärger mit einer Lehrerin bekommen hat, beschwert sich, dass alles total ungerecht ist, in der Pause keiner mit ihm spielt, in Mathe geht es nicht schnell genug, im Sachunterricht ist alles doof, weil man da was ausschneiden und kleben soll und das ist voll viel Arbeit, und Lehrerin xy ist bei den Hausaufgaben viel zu streng etc. Von sowas lasse ich mich total runterziehen, weil ich das schwer einschätzen kann und sofort das Kopfkino losgeht, was wieder alles passieren könnte (s. 1. Absatz).


    Liebe Grüße, Eva

  • Wenn ich merke, dass ich auf die schlechte Laune einsteige, hilfts mir, mir bewusst genau dann was Gutes zu tun.
    (Heißt bei mir: Lindt-Schokolade naschen #angst ). Das ist Nervennahrung, tut mir gut und durchbricht diese Negativ-Schleife, in die man unweigerlich rutscht, wenn man schlecht drauf ist, das realisiert und sich innerlich dann oben drauf noch dafür Schelte gibt, dass man sich hat anstecken lassen von der Miesepeter-Stimmung. Bewusst den Schuld-Strafe-Zusammenhang durchbrechen und sich was Gutes tun, wenns nötig ist.
    Kann ich dann auch in Form von Geduld und ruhiger Stimmung an mein Kind weitergeben.

  • Wir haben hier ein kleines Ritual, was manchmal hilft, allerdings darf die schlechte Laune noch nicht in Hysterie umgeschlagen sein: Wenn wir z.B. grade in einer Diskussions-Endlosschleife hängen, gehe ich auf Augenhöhe und flüstere verschwörerisch: "Du, weißt Du was, jetzt essen wir mal ein Stück Schokolade, ja!?" Das kann alles rausreißen. Das hat der Kleine auch schon adaptiert und schlägt es manchmal selbst vor, und zwar im selben Tonfall. (Auch ohne schlechte Laune, Schokolade schmeckt ja immer)

  • gute idee!
    auch wenn es hier rosinen sein werden.


    mein mann wird mich für bekloppt erklären und es wird eine weile dauern, bis er versteht, dass ich damit nicht das verhalten belohne.
    und ich sehe schon den kleinen bruder der laut "Ich auch!" brüllt :D

  • Damit verbindet Ihr aber Frust/Ärger mit einer 'Ersatzbefriedigung' wie Schokolade essen...vielleicht besser vor die Tür und dreimal tief Luft holen etc?

  • Ich sehe es eher als "raus aus der Situation und gemeinsam einen kleinen schönen Moment genießen", passiert ja nicht 20x am Tag. Wichtig ist auch, dass wir BEIDE das zusammen tun. Möglicherweise nicht pädagogisches Gold, aber manchmal sorgt es dafür, aus irgendeinem blöden Kreislauf auszubrechen. Der Zucker hilft halt auch über manches Loch, auch wenn Rosinen deutlich gesünder sind...

  • Jap, gut für mich selber sorgen, Tue etwas für dich selbst- Tank auffüllen...dann kann ich andere auch gut mit ihrer Laune lassen..... mir helfen auch Metaphern und andere nette Weisheiten. Ja ja die Eiche #ja Lass dich drücken liebe Heike.


    Oder zum Beispiel:


    "Ärgere dich nicht dass dir ein Vogel auf den Kopf kackt, freue dich dass die Elefanten nicht fliegen können :D "


    Also wohl dosiert im Praxisalltag hat dieser Spruch (und auch viele andere) mich, den ein oder anderen (natürlich keine kleinen Kinder) auch schon wieder aufgeheitert.




    Wenn es mich dann doch erwischt und ich so zappelig werde, so nervös, hilflos oder traurig ... hilft mir Rückzug (wenn möglich zeitnah, sonst später) und übe mich im Annehmen was JETZT ist, ich höre meinem inneren Wolf zu, benenne mein Gefühl und gebe mir selbst die Erlaubnis dass das jetzt sein darf.


    Selbstempathie, Einfühlung um zu verstehen welches Bedürfnis jetzt nicht erfüllt ist.


    Dieser Prozess nennt sich das GFK Tanzpakett von Bridget und Gina Lawrie http://www.nvcdancefloors.com/…gfk-tanzparkett-intro.pdf


    Wenn mich jemand begleitet, der in dieser Methode eingeweiht ist..... Ist das sehr hilfreich ! Also das hier ist ein Selbsterfahrungsprozess. Ich komme so meinen Verhaltensmustern auf die Spur und kann erkennen was mich triggert.


    Diese wunderbare Methode habe ich in verschiedenen Workshops für wertschätzende Kommunikation (GFK) nach Marshall Rosenberg erfahren. Also lesen ist das eine, aber es selbst zu "durchtanzen" öffnet Türen.


    Desto besser ich mich kennen lerne, mein "Leid" verstehe und in "Freude" verwandeln kann, desto besser erkenne ich die Botschaft in meinem Gegenüber. Das bedeutet nicht dass ich einfach annehme was der andere fühlt oder braucht. Also ich trage nicht das Kreuz von Jesus... Hier hilft -wie schon erwähnt, das Benennen auf Handlungsebene und Gefühlsebene. Es geht um wahrnehmen und gesehen werden. Auch ein Gespür dafür zu entwickeln, dass der andere überfordert ist, Unterstützung braucht, diese aber N O C H nicht erkennt oder annehmen kann.


    Mit dieser Methode spüre ich was in mir lebendig ist und stelle immer wieder fest - dass mein Feindbild ein ganz alter Schuh ist, was mich da piekst, sitzt tief in mir selbst. Ich rede hier nicht von selber Schuld #finger .....Mein Gegenüber zeigt mir auf tragische Weise ( in unerhörter Wolfssprache) sein unerfülltes Bedürfnis, aber ich bin persönlich gar nicht gemeint. Das kann schon mal passieren ;)



    Für mich ist dies unter anderem ein wunderbares Werkzeug und Seminare dieser Art gehört zu meinem "Tue etwas für dich selbst"


    ...und trotzdem bin ich keine Heilige und es gibt Tage da geht gar nichts und die Welt ist einfach nur soooooo richtig dooooof und ich bin das Schwein an der Eiche :D


    Tja, dann gönne ich mir ein Praline, mache mir bewusst dass das hier wieder eine Gelegenheit zur Vervollkommnung ist und ich noch ganz viele Erfahrungen (Fehler) sammeln darf #huepf Kleinschrittig und 1x am Tag reicht!!!



    Alles Liebe

  • Also ich denke erstmal, für einen Vierjährigen ist das ganz normal, morgens oder direkt nach dem Kindergarten schlecht gelaunt zu sein. Unser Vierjähriger fühlt sich aber zum Glück im Kindergarten wohl, das heißt, sobald er dort ist, ist alles wieder gut. Am Nachmittag hole ich ihn ab, entweder laufen wir oder fahren zwei Stationen mit dem Bus, jedenfalls brauchen wir etwa eine halbe Stunde, das scheint schonmal den größten Streß zu nehmen. Aber auch danach ist beim Junior erstmal die Luft raus: dann wird die Jacke einfach auf den Boden fallen gelassen (auch schonmal vor der Haustür) und mit Straßenschuhen auf der Couch rumgefläzt und erstmal Gummibärchen irgendwo hergezaubert und genascht: Das ärgert mich zwar, aber ich meckere nur halbherzig, weil ich denke, Vierjährige können dann einfach noch nicht wieder "fit sein und funktionieren". Ich selber habe sogar die ganze Schulzeit lang beim Nachhausekommen immer erst eine Stunde "Zeit zum Gammeln" gebraucht, bevor ich mich an die Hausaufgaben oder was Sinnvolles setzen konnte.


    Manchmal ist der Junior aber richtig frustriert, zum Beispiel: Er hat was Tolles mit Lego gebaut und mir gezeigt, das Teil fällt runter und geht auseinander, der Junior weiß nicht mehr, wie es genau zusammengebaut war, ich soll ihm das sagen und weiß es aber auch nicht genau, dann bin ich schuld, daß er es nicht mehr zusammenkriegt: Ich hätte es mir ja genauer anschauen sollen. Da schaffe ich es ganz gut, mich vom Frust nicht anstecken zu lassen. Ich sage dann:

    "Du, ich bin nicht schuld daran, daß es bei dir gerade nicht klappt!" und meine das auch so. Ich helfe ihm gerne, so gut ich kann, aber ich vertrete klar meine Meinung, daß ich nicht schuld an seiner schlechten Laune bin. Je öfter ich diesen Satz sage, desto besser schaffe ich es, mich von der Wut nicht anstecken zu lassen.



    Ich hatte nämlich auch schon so Phasen, in denen ich gesagt habe:"Wenn du beim Legobauen so eine Wut bekommst, bist du wohl noch zu klein dafür, dann kommt es eben wieder weg!" Das ist natürlich total blöd, und über so einen Spruch habe ich mich dann selber immer geärgert. Denn ich weiß sehr wohl, daß Frust und Wut, wenn was nicht klappt, bei Vierjährigen normal ist und daß Kinder in dem Alter erst noch lernen müssen, mit Frust umzugehen.



    Beim Partner ist es schwieriger, denn der neigt (vielleicht berufsbedingt) dazu, die Schuld bei anderen zu suchen. Und ich springe meistens darauf an, weil ich dazu neige, die Schuld bei mir selber zusuchen #schäm Meistens meckert er über die Unordnung hier, wenn er schlecht gelaunt aus dem Büro kommt. Unordnung heißt hier, daß vielleicht ein paar Stühle quer stehen, weil der Junior damit Haus gespielt hat, gleichzeitig ein paar Bücher auf dem Boden rumliegen, die Socken in irgendeine Ecke gepfeffert sind, wo ich sie noch nicht gefunden habe, und vielleicht noch meine Handtasche auf dem Sofa rumliegt und eine vergessene Teetasse auf dem Tisch steht. Mein Mann ist dann der Meinung:"Wenn schon im Büro alles stressig ist, kann wenigstens hier Ordnung herrschen! Warum kann man Bücher nach den Spielen nicht sofort wieder ordentlich ins Regal räumen?" (Weil der Junior nach dem Kindergarten immer total unorganisiert spielt?) Wenn ich dann sage:"Mach mal keinen Streß, das ist alles in fünf Minuten wieder aufgeräumt!", kommt:"Und, warum dann nicht sofort?"


    Neulich hat mein Mann einen Kuchen gebacken und beim Einfüllen in die Form gemerkt, daß er eine wichtige Zutat im Teig vergessen hat, ärgerlich, klar. Ich bekam erstmal einen Schreck und habe mich schuldig gefühlt, dann fiel mir ein:"Du, ich kann da aber nichts dafür, du hast den Kuchen ganz alleine gemacht, und es hat dich keiner gestört!" - "Aber die Küche war nicht aufgeräumt! Ich brauche einen aufgeräumten Arbeitsplatz, um mich konzentrieren zu können." - "Was?! (... nachgucken ...) Moment, da steht eigentlich nur ganz viel Geschirr in der Abtropfe, das hatte ich heute Vormittag gespült, das war dann noch zu naß zum Wegräumen! Hättest du das doch vorher weggeräumt, dann hättest du genug Platz gehabt!" (Wir haben eine sehr kleine Küche) - "Normalerweise gehe ich zum Backen ja auch an den Eßtisch im Wohnzimmer, aber da stand ein voller Wäschekorb drauf!" Tja, was soll ich da noch drauf sagen? #hammer

  • fräulein manfred: so hatte ich es auch verstanden.
    bei uns ist auslöser für so ein schlechte laune loch auch nicht selten hunger bzw. zuckermangel. aber natürlich kann und will er in einem wütenden moment nicht essen.


    und ich sehe eher auch das verschwörerische als das ich ihn zum essen dränge.


    außerdem kann man ja auch je nach situation sich zeit für eine tasse tee oder so nehmen. aber eben was völlig anderes -ein moment zusammen. finde ich schön




    ohja, einsel solche sprüche kenne ich. ich meine sie auch gar nicht böse. sondern spreche den gedanken laut aus. aber hilft natürlich kein bisschen und wirkt wie strafe

  • ich kann mich da nicht komplett abgrenzen und finde das ganz normal. für mich bedeutet mutter sein, Verantwortung zu übernehmen, mich um das Wohlbefinden des kindes kümmern zu wollen und empfindsam auf mein Kind zu reagieren.


    das kann man nur, wenn man empfänglich bleibt. Ich kann mich in der Situation abgrenzen und angemessene Maßnahmen ergreifen, aber hinterher bin ich erschöpft.

    Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht genau, was die Psychologen unter "sich psychologisch abgrenzen" genau meinen. Ich glaube, hier geht es zumindest nicht darum, ein schlecht gelauntes Kind rauszuschicken und so zu tun, als würde das alles einen selbst gar nichts angehen. Hier geht es doch darum zu schaffen, sich nicht mit runterziehen zu lassen. So wie: Kind gibt mir die Schuld -> ich nehme die Schuld an, fühle mich wirklich schuldig -> bin jetzt auch schlecht gelaunt -> mache alles nur noch stressiger. Das hat für mich nichts mit Empfindsamkeit und Verantwortungsgefühl zu tun.


    Bei mir geht ganz viel über das Gefühl der Schuld, über ein schlechtes Gewissen. Wenn ich mich schuldig fühle (weil ich einfach vom Gefühl her denke: Kind ist schlecht drauf und gibt mir die Schuld, also muß ich schuld sein) und logisch die Schuld nicht nachvollziehen kann (also auch keine Lösung der Schuld finden kann), dann fühle ich mich schlecht, rechtfertige mich, suche die Schuld bei anderen (versuche das Gefühl loszuwerden, indem ich andere ganz unfair pauschal beschuldige) und verbreite so nur die schlechte Laune. Daher ist es zumindest für mich wichtig, ein Schuldgefühl bei mir erst gar nicht aufkommen zu lassen, wo es nichts zu suchen hat. Gerne gebe ich einen Fehler zu, wo ich wirklich einen gemacht habe, aber dann kann ich auch ganz konkret "eine Lösung finden", indem ich überlege, wie ich das das nächste Mal besser mache. Dann kann ich mich aber auch ganz konkret entschuldigen und muß mich nicht schlecht fühlen.


    (Hach, klingt das kompliziert. War das jetzt verständlich?)


    ohja, einsel solche sprüche kenne ich. ich meine sie auch gar nicht böse. sondern spreche den gedanken laut aus. aber hilft natürlich kein bisschen und wirkt wie strafe

    Was meinst du jetzt genau? Dieses "Ich bin nicht schuld daran, daß du schlechte Laune hast" sage und meine ich genau so, ohne Vorwurf. Das hilft mir ungemein weiter, zumindest beim Junior. Dann bin ich mir auch selbst darüber im klaren, daß ich nicht schuld an der schlechten Laune bin. Dann ist es auch gar nicht mehr wichtig, ob der Junior mir immer noch die Schuld für irgendein Mißlingen zuschieben will oder nicht. Dann kann ich auch versuchen, ihn abzulenken oder zu trösten oder einfach abzuwarten, bis sich die Wut etwas gelegt hat.


    Genauso sage ich, wenn ich mich über mich selbst ärgere:"Du, ich sehe gerade, ich habe vorhin beim Einkaufen irgendwas vergessen, jetzt kann ich nicht kochen, was ich wollte. Das nervt mich gerade richtig, aber das hat nichts mit dir zu tun! Du kannst nichts dafür, daß ich gerade schlecht gelaunt bin. Aber, bitte, nerv mich jetzt nicht extra!" Das versteht der Vierjährige (auch wenn er sich noch nicht dran halten kann, mich nicht extra noch zu nerven). Aber einfach dadurch, daß ich die schlechte Laune und deren Ursache schon so benannt habe, ist die Situation entschärft.


    Es gibt auch Situationen, in denen ich sage:"Daran ist jetzt niemand schuld! Das ist zwar gerade blöd, aber das passiert eben mal. Ach komm, so schlimm ist das doch auch nicht!" (zum Beispiel, wenn der Junior es nicht zur Toilette geschafft hat und sich wieder kolossal darüber ärgert).


    Also, sich selber gut zu fühlen, ist wirklich Voraussetzung: Nur bringt es mir nichts, wenn ich Tee trinke und Pralinen esse und dabei ein schlechtes Gewissen habe. Das ist das Problem bei meinem Partner, der einen picobello Haushalt erwartet. Dummerweise sieht man bei der Hausarbeit nämlich nie, was man alles schon geschafft hat (ich vergesse das auch richtig in echt, was ich am Tag alles gemacht habe #schäm ) und sieht immer das, was man noch nicht geschafft hat. Also gibt's ein schlechtes Gewissen wegen einer getrunkenen Tasse Tee. Daran muß ich echt noch arbeiten!

  • Hier geht es doch darum zu schaffen, sich nicht mit runterziehen zu lassen. So wie: Kind gibt mir die Schuld -> ich nehme die Schuld an, fühle mich wirklich schuldig -> bin jetzt auch schlecht gelaunt -> mache alles nur noch stressiger. Das hat für mich nichts mit Empfindsamkeit und Verantwortungsgefühl zu tun.

    Schuld und Scham sind für mich eine ganz andere Kiste als sich mit schlechter Laune anstecken zu lassen. Ich glaube, du hast da sehr viel in meinen Beitrag hineininterpretiert.

  • @einsel Du redest sehr viel von Schuld.
    Wie wäre es, bei einer Katastrophe einfach nur zu schauen "mist, wie können wir die Karre jetzt aus dem Dreck ziehen?" Und anschließend überlegen "wie können wir die selbe Katastrophe beim nächsten mal verhindern oder zumindest die Folgen mildern?".


    Es ist völlig egal, wer schuld hat. Gehe davon aus, dass Dich niemand extra ärgern will, aber das einfach manchmal passiert, so wie wir selbst uns manchmal nicht korrekt verhalten.

  • Schuld und Scham sind für mich eine ganz andere Kiste als sich mit schlechter Laune anstecken zu lassen. Ich glaube, du hast da sehr viel in meinen Beitrag hineininterpretiert.

    Ich habe in deinen Beitrag hineininterpretiert, daß du "sich psychisch abgrenzen" mit "unempathisch sein, Kind emotional vernachlässigen, sich aus der Verantwortung rausziehen" gleichsetzt. Für mich heißt "sich psychisch abgrenzen" = "schlechte Laune des anderen nicht persönlich nehmen, innerlich ruhig bleiben". Natürlich muß ich mich über doofes Verhalten (je nach Alter des Kindes) auch ärgern dürfen und schimpfen dürfen, aber eben ohne selber innerlich anfangen zu kochen. Ich darf auch schlecht gelaunt sein und das auch zeigen, aber eben nicht unfair werden. So sehe ich das, das strebe ich an.


    Ein Aha-Effekt war für mich eben, daß ich immer unfair oder komisch werde und mich mit runterziehen lasse, wenn mir (von mir oder jemand anderem) suggeriert wird, ich wäre irgendwie an der miesen Stimmung schuld. Aber was soll das mit Scham zu tun haben??? Nee, schämen tu ich mich nicht mal, wenn der Junior sich in der Öffentlichkeit daneben benimmt. Genervt, ja (vor allem bei Kommentaren von Fremden), aber mich schämen? Nö, wofür? ... Oder was meinst du sonst mit Scham in dem Zusammenhang?


    @einsel Du redest sehr viel von Schuld.
    Wie wäre es, bei einer Katastrophe einfach nur zu schauen "mist, wie können wir die Karre jetzt aus dem Dreck ziehen?" Und anschließend überlegen "wie können wir die selbe Katastrophe beim nächsten mal verhindern oder zumindest die Folgen mildern?".


    Es ist völlig egal, wer schuld hat. Gehe davon aus, dass Dich niemand extra ärgern will, aber das einfach manchmal passiert, so wie wir selbst uns manchmal nicht korrekt verhalten.

    Genau, dahin will ich kommen. Nur dazu muß ich eben dieses:"Du bist schuld, daß es nicht klappt!" von meinen Männern von mir abprallen lassen. Kann sein, daß diese Einstellung eine Spezialität von meinem Mann ist und der Junior das schon als Spruch übernommen hat.

  • @happy spider: Jetzt kann ich meinen Beitrag nicht mehr editieren, weil ich das mit dem Handy nicht hinkriege. Also ich weiß wirklich nicht, ob ich deinen ersten Beitrag richtig interpretiert habe. Ich will dir nichts unterstellen!

  • genau einsel -ich lasse mich anstecken und will daher die laune meines 4 jährigen am liebsten verbieten.
    ich möchte aber eigentlich gerne so damit umgehen, dass ich ihm helfen kann oder zumindest bei ihm sein kann.
    schuldig fühle ich mich nicht, dass seine warnweste nicht so will wie er. aber seine laune nervt mich regelrecht, sie bringt mich auf 180


    nein, so ein spruch alá "Wenn du beim Legobauen so eine Wut bekommst, bist du wohl noch zu klein dafür, dann [lassen wir das lieber erst einmal]"
    ist gar nicht böse gemeint, aber klar versteht das der kleine als strafe. er ist nu wütend, also will ich ihm das wegnehmen.
    das stelle ich zwar direkt richtig, aber trotzdem doof