Lehrerin sperrt trödelnde Schüler ein

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  • Mich persönlich triggert eingeschlossen sein gar nicht.
    Im Falle eines Brandes natürlich schon aber ansonsten nicht.
    Ich kenne aber diverse Menschen, die es auch als Erwachsene extrem schlimm finden. Denke da immer noch an die Handwerker auf der Arbeit, die es uncool fanden, dass sie eingeschlossen waren und keinen Schlüssel hatten.
    Zur Unwissenheit der Lehrkraft. Unwissenheit schützt vor Strafe nicht ;)

  • @janos Ich verstehe bei deiner Argumentation gar nicht, was das überhaupt bringen soll mit dem Einsperren?
    Sofern das Kind tatsächlich so cool ist und davon ausgeht, dass die Lehrerin die Tür sofort wieder öffnet und diese das auch tut - warum sollte das Kind denn nun schneller zu Potte kommen? Ob die Lehrerin drinnen steht und nervt oder rücksichtsvollerweise draußen vor der Tür wartet, müsste dem Kind dann ja ziemlich wumpe sein.
    Und den Vorteil für die Lehrerin verstehe ich auch nicht, wenn sie dann draußen vor der abgeschlossenen Tür warten muss.

    Liebe Grüße
    Silke mit dem Großen 06/2006 und der Kleinen 06/2009

    • Offizieller Beitrag

    Was macht ihr zu Hause mit trödelnden Kindern, wenn es jetzt weiter gehen muss?

    ich foltere sie, was sonst :stupid:


    ich helfe meinen kindern, so gut ich kann. essen muss es dann im auto, schuhe schnüren auch, jacke wird auf den rücksitz geschmissen, etc. und je nach verfassung schmeiss ich auch mal die nerven weg und kriege einen schreianfall.


    für mich ist es immer noch ein unterschied, ob ich meine kinder anschreie, was ich zwar verwerflich finde, aber meine kinder kennen es schon, sie wissen, ich entschuldige mich. sie haben grundsätzlich vertrauen zu mir und wir haben eine gute und enge beziehung zueinander. eine lehrerin ist im normalfall eine person, wo distanz herscht, die das kind nicht so gut kennt, wie die eigenen eltern. so etwas kann erschrecken.


    zum einsperren kommt meiner meinung nach nicht nur das gefangen sein und die ungewissheit, wann man wieder raus kommt, sondern auch noch das alleine gelassen werden. ganz, ganz schrecklich. freiheitsberaubung ist nicht umsonst ein strafbestand.

  • Außerdem ist "der Raum muss abgeschlossen sein" nicht das Primärziel. Primär geht es darum, dass der Raum leer wird. Die Lehrerin kann ja nicht als Ziel haben "Egal wie es drin aussieht, Hauptsache abgeschlossen"? :stupid:


    Die hier angesprochene Verurteilung eines Lehrers wegen Freiheitsberaubung ist noch nicht lang her: http://www.spiegel.de/lebenund…verurteilt-a-1109197.html

    hier muss abgesperrt werden, da viel kaputt gemacht wird

  • trin, ich stelle weiter in Frage, dass man so Panikattacken und Angststörungen auslöst. Das absperren kannst du statt Drohung genauso gut als natürliche Konsequenz betrachten.


    Und zu sagen "egal, ob es eine Lösung für das Problem gibt oder nicht - so gehts nicht, aber Alternativen kann ich nicht nennen" ist dann auch nicht die Lösung...

    es geht aber eigt. Überhaupt nicht darum Verhalten nach Panikauslösern abzugrasen/ zu bewerten.


    Weil wir alle verschieden sind.



    Es geht um professionelles Verhalten, und einsperren - Freiheitsberaubung- ist kein adäquates Verhalten einer Person die mit Kindern arbeitet.


    Ea gäbe mehrere Möglichkeiten es anders zu lösen.


    Darum geht es. Und wenn meine Kinder trodeln und ich!! Den fehler gemacht habe dies nicht vorher einzuplanen, dann nehme ich zur Not die Kleidung, zieh dem Kind Schuhe an und los gehts.


    Eigt plane ich aber so, dass auch der Bummelant Zeit hat. (Eieruhr zur visualisierung bspw)

  • Ja, ich verstehe, was Du meinst...allerdings bist doch gerade Du es, die Freiheitsberaubung von kleinen Kindern als " logische Konsequenz" sieht? Wäre es genau dann nicht angemessen gewesen, auch für Dich eine "logische Konsequenz" zu ziehen und Dich herauszuhalten, anstatt immer weiter mit unfassbaren Aussagen zu kommen?Spätestens beim ersten Post, in dem Dir klar wurde, dass dieses ein ganz sensibles Thema ist, bei dem man niemals mit der Holzhammermethode argumentieren sollte?


    In wie vielen Köpfen ist eine solche Denkweise immer noch verankert?


    Mir geht es gerade wie Buntgrün. Und gerade gar nicht gut. ;( ;(

    Warum soll ich mich als "natürliche Konsequenz" raushalten? Das verstehe ich jetzt nicht.


    Erst mit deinem und den folgenden Beiträgen ist mir klar geworden, dass es offenbar problematischer ist als ich dachte, kurz die Tür zu verschließen. Nicht viel anderes habe ich seitdem geschrieben. Ich fürchte, die Lehrerin war ähnlich ahnungslos, auch wenn sie es besser hätte wissen können oder müssen. Insofern hilft es vielleicht ganz einfach, sie darauf hin zu weisen, dass Kind Angst hatte.

    • Offizieller Beitrag

    Insofern hilft es vielleicht ganz einfach, sie darauf hin zu weisen, dass Kind Angst hatte.

    es ist scheiss egal ob ein kind angst hatte oder es cool fand. es geht einfach gar nicht, jemanden auch nur eine sekunde lang einzusperren!

  • ja, das mit eieruhr, rechtzeitig los machen und essen auf dem Rücksitz praktiziere ich schon. Das trödeligste Kind wird meist auch erst im Kindergarten aus dem schlafzeug gepellt...


    Trotzdem kommt einer regelmäßig zu spät zur Schule, weil va die dreijährige kurz vor Abfahrt noch unbedingt ihr Kuscheltier mitnehmen will. Und wenn man sie es nicht suchen lässt, dann brüllt sie die ganze Fahrt. Das lenkt mich ungemein ab beim Fahren.


    "Kuscheltier suchen" kann beliebig ersetzt werden durch "noch ein Glas Milch trinken", "doch die anderen Schuhe anziehen" oder was auch immer.


    Ich versuche schon, alles mögliche zu antizipieren oder vorzubereiten, aber trotzdem haben wir an drei von fünf Tagen das Problem.

    • Offizieller Beitrag

    @janos Ich frag mal ganz dumm nach, weil ich ein wenig fassungslos aber auch neugierig bin: War dir nicht klar, dass Einsperren eine Form von Gewalt ist? Dass es als Freiheitsberaubung auch strafbar ist und unter keinen Umständen irgendwie als erzieherische Maßnahme durchgeht? Das ist doch primär gar nicht davon abhängig, ob das das einzelne Kind tatsächlich traumatisiert und Folgen hinterlässt.


    Das zu diskutieren steht absolut und zweifellos auf einer Stufe mit der Erörterung der Frage, ob Schläge, Klaps, heftiges Anschreien und Runtermachen zu rechtfertigen sind.


    Ich will gar nicht glauben, dass das irgendjemandem unklar ist. Hast du das schon mal als Option für euch erwogen? Oder haben deiner Kinder Glück, dass sie nicht trödeln und/oder noch zu klein sind, als dass Einsperren eine Option ist?


    Bei mir musst du dich nicht entschuldigen, so ist das nicht gemeint. Aber es besorgt mich in MEINEM Urvertrauen, dass es Menschen gibt, denen das nicht klar ist. Ich weiß, dass Kinder eingesperrt werden und finde in keinem Kontext jemals ok. Noch nicht mal bei der wohlmeinenden Bekannten, die ihren 8jährigen abends einsperrt, wenn sie für zwei Stunden zum Elternabend geht. Nur, damit er nicht geklaut wird, er kann sie auch anrufen und meistens schläft er tatsächlich. Ich finde das trotzdem grauenvoll. Ich lasse mein Kind erst alleine zuhause, wenn er auch groß genug ist, mit der unabgeschlossenen Haustür klarzukommen.

  • @arnoli, meine Kinder trödeln viel, sind aber noch nie eingesperrt worden. Ich habe auch nie überlegt es zu tun. Wir haben keine Schlüssel....


    Ich würde auch nie ein kind einsperren. Vielleicht sehe ich das zusperren und umgehende öffnen einer Tür nach Ansage einfach nicht als einsperren? Ich weiss es nicht...

  • Erstmal danke für die vielen Antworten! Ich werde alles noch lesen und später dann auch vom Gespräch berichten.


    Die Lehrerin hat das wohl tatsächlich mit voller Absicht gemacht.


    Hat ihn nach 1-2 min wieder rausgelassen, mit den Worten "Wenn du das nächste Mal so trödelst, sperre ich dich ganz ein!"
    Er ist dann so schnell er konnte nach draußen gerannt, weil er nicht wollte, dass sie ihn weinen sieht!


    Ein Versehen war es da wohl nicht.


    Am liebsten würde ich es heimlich aufzeichnen!

    • Offizieller Beitrag

    @arnoli, meine Kinder trödeln viel, sind aber noch nie eingesperrt worden. Ich habe auch nie überlegt es zu tun. Wir haben keine Schlüssel....


    Ich würde auch nie ein kind einsperren. Vielleicht sehe ich das zusperren und umgehende öffnen einer Tür nach Ansage einfach nicht als einsperren? Ich weiss es nicht...

    Irgendwie hast du jetzt meine Fragen aber nicht wirklich beantwortet. Ist dass denn jetzt keine Gewalt? Was soll denn das zusperren einer Tür sonst für eine Funktion haben? Der Eingesperrte weiß doch nicht, dass die Türe gleich wieder aufgeht. Und wir wissen nach dem neusten Beitrag von Mistbiene ja noch nich mal, ob das beim nächsten Mal so schnell der Fall sein wird.


    Das hat echt was von: Der kleine Klaps hat noch keinem geschadet...



    Ich würde das ehrlich gesagt ganz anders eskalieren. Ich hätte sicher auch nicht bis zum Elterngespräch gewartet und schon gar nicht würde ich vorab freundlich über Noten plaudern. Ich würde sofort die Schulleitung involvieren und ganz deutlich machen, dass ich - sollte es kein einigermaßen befriedigende Angebot seitens der Schule geben - Anzeige erstatte und das zuständig Schulamt involviere. Ehrlich, ich bin nicht zimperlich, aber da wäre mein Grenze deutlich überschritten. Kinder haben Persönlichkeitsrechte wie jeder Erwachsene in diesem Land auch. Und das ist ein eindeutiger Machtmissbrauch.

  • So, ich hab mich wieder gefangen und deinen letzten Beitrag gelesen, Mistbiene.


    Ich schließe mich Arnolis letzten Sätzen an.
    Da würde ich nicht warten. Da hätte der Direktor direkt mich in seinem Büro und das schulamt ne mail.

  • Glaub mir, das hätte ich schon eher gemacht, wenn ich nicht naiv von einem Versehen ausgegangen wäre.
    Ich habe von meinem Sohn erst gestern Nachmittag erfahren, dass sie das absichtlich gemacht hat. Heute habe ich noch nach "Zeugen" gefragt, damit sie sich nicht rausreden kann. Heute werde ich sie zusammen mit meinem Mann dann natürlich zur Rede stellen und den Direktor informieren.

  • Hallo,


    Warum ist das so? Warum kriegen Grundschulkinder Panikattacken, wenn eine Tür geschlossen wird? Haben die kein Grundvertrauen, dass die, denen sie anvertraut sind, ihnen nichts Böses wollen?


    Janos, ein Kind in einem Raum einzusperren I S T bereits "ihm etwas Böses tun".


    Es ist Freiheitsberaubung, es verstößt gegen die Menschenrechte, es spielt bewusst damit, eben jenes Urvertrauen (Erwachsene sind gut zu mir, bei ihnen bin ich sicher) ganz bewusst kaputt zu machen und in Angst umzuwandeln (Ich muss schneller werden, sonst werde ich eingeschlossen, wer weiß wie lange, ich bin hier in diesem Raum nicht sicher).


    Es fällt in die gleiche Kategorie wie sonstige verbale oder körperliche Gewalt, da könnte sich auch kein Lehrer damit herausreden, dass er sich nicht anders zu helfen gewusst hätte und hätte deshalb dem, Kind mal eben eine scheuern müssen.


    In diese Kategorie fällt es üpbrigens auch rechtlich, als ich bei einem Kind beruflich im Thema Kindeswohlgefährdung involviert war, war "einsperren" bzw. die entsprechende Drohung einer der Punkte. Dabei war die Frage nicht nach der tatsächlichen Dauer und Häufigkeit, allein die Tatsache als solche war für das Thema relevant.


    Ich bin nach wie vor fassungslos, daß man das anders sehen kann. Bei einem Erwachsenen würde sich die Frage gar nicht stellen, da käme zu recht eine Anzeige wegen Freiheitsberaubung und fertig.


    Ich habe diesbezüglich keinerlei Trigger übrigens und sehe es trotzdem so.


    Ich habe auch meine Tödelkinder - oh ja, das konnten sie... - niemals eingeschlossen!
    Ich könnte mich schon immer maßlos aufregen, wenn Eltern zu ihren kleinen Kindern sagen: Komm jetzt, sonst geh ich alleine" und sich dann freuen, wie toll das doch "funktioniert". ;(



    Zitat

    Hat ihn nach 1-2 min wieder rausgelassen, mit den Worten "Wenn du das nächste Mal so trödelst, sperre ich dich ganz ein!"


    Mich bin nicht so schnell körperlich involviert, aber gerade habe ich ganz ernsthaft das Gefühl, mich gleich übergeben zu müssen.


    Wie war das Gespräch?

  • Oje, ich habe gerade alles nachgelesen.
    Es tut mir wirklich sehr leid, dass sich jetzt einige, wegen der ausgebrochenen Diskussion schlecht fühlen. Bitte entschuldigt! Das wollte ich auf keinen Fall!


    Vielen Dank, dass ihr euch alle die Zeit genommen habt und so ausführlich geantwortet habt, das hilft mir sehr mich ein wenig zu sortieren und gut zu positionieren.


    Das Gespräch findet um 18.30 Uhr statt. Ich werde dann berichten.