Montessorischule als "bessere" Förderschule?

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  • Hier ist die Monte eine ganz normale städtische Grundschule, die aber wohl wegen schwindender Schülerzahlen umgesattelt hat.
    Bisher ist sie auch nicht offiziell integrativ.
    Bisher ist mir noch nichts von einem solchen Ruf untergekommen.


    Ich glaube, das ist sehr regional unterschiedlich.


    LG
    Brina
    (die auf einem "Arbeiter"-Gymnasium war)

  • Mein Sohn ging auf eine Grundschule die nach Monte arbeitet.


    Wir haben es bewusst so gewählt, weil wir die Pädagogischen Ansätze gut finden.


    Wir haben erst ab klasse 1,5 gemerkt das L eine Lernschwäche hat. Durch die Materialien und das freie lernen, hat er garantiert mehr gelernt als im Frontalunterricht.
    Allerdings war er auch überfordert auf Grund von ADS. Und brauchte dort enge Begleitung.


    Ich arbeite in einer Waldorfschule. Mein Sohn darf dort nicht beschult werden. Weil sie keinen Sonderpädagogen haben.


    Und ganz klar, funktioniert gerade Waldorfschule nur gut, wenn man völlig dahinter steht! Etwas Anthro zu sein ist nicht verkehrt.;)

    Es ist nicht wichtig einem Kind eine Antwort auf seine Fragen zu geben,sondern ihm zu helfen die Lösung selbst zu finden. #rose

  • Ich habe jetzt nicht alle Antworten gelesen, aber hier bei uns ( ländlicher Bereich) ist das Vorurteil auf jeden Fall gegeben.
    Egal wie die Schulen tatsächlich sind, wie die Mischung dort ist und wie sie arbeitet, wenn du Monte oder Waldorfschule sagst wird mit den Augen gerollt und " Ach so... " gesagt.


    Also die Vorurteile sind hier weit verbreitet und ich habe tatsächlich immer überlegt, ob ich es benenne und erklären / rechtfertigen muss oder mir das spare und einfach "Schule" sage ;)

  • Unsere Kinder sind auf einer Montessorischule (und zwar von 1.-12.Klasse), die eine als Förderkind (schwerst behindert) und die andere als "normales". Und es ist auch noch unsere nächstgelegene Schule.


    Als die Große eingeschult wurde, waren Grundschulteil und weiterführender Teil erst neu zusammen. Der Grundschulteil eher Akademikerfamilien und/oder öko/alternativ, der weiterführende Teil durchmischt, aber mit viel schwierigen sozialen Verhältnissen, Verhaltensproblemen, usw. Sie war am Anfang in einer 4/1 und die damaligen Viertklässer sind zu 2/3 oder so aufs Gymnasium gewechselt und nur 1/3 ist weiter in dieser Schule geblieben. Durch das Zusammenführen der Schulen hat sich auch einiges geändert und man unterschreibt, dass man die Schule als Gemeinschaftsschule von der 1. bis zur 12. Klasse wählt. Die Durchmischung ist seitdem meiner Meinung nach sehr gut gelungen. Und als die Große in die 5. Klasse gewechselt ist, hat niemand die Schule verlassen. Die Klasse wurde aufgestockt mit Schülern von 2 anderen Grundschulen. Beim ersten Elternabend sollten wir unsere Kinder vorstellen und da sagten ganz viele der Neuen, dass sie diese Schule wollten, weil ihr Kind Matheprobleme hat oder weil es immer Schwierigkeiten gab und weil sie denken, dass diese Schule besser auf das Individuum eingehen kann.


    Das bestätigt den Gedanken von außen. Allerdings empfinde ich diesen nicht als passend, seit unsere Kleine in der Schule ist. Es verlangt sehr viel Eigeninitiative und Selbstdisziplin, Neugier und Co, um das hinzubekommen, da eben das Prinzip "ich helfe dir, es selbst zu tun" gilt. Bei unserer Kleinen klappt das, weil sie schnell lernt, sich aus jeder Information gleich Wissen aneignet, und diese Materialien gerne nutzt. Das Organisieren und die Selbstdisziplin kann sie dabei lernen, weil das Fachliche kein Problem ist. Wenn es an allem hapert, wird es schwierig, finde ich. Da ist eine von außen gegebene Struktur einfacher. Ich freue mich sehr, dass sie so lernen darf und kann, weil sie auch viel Selbstbewusstsein gibt, wenn man so viel selbst schaffen muss und schafft.

  • Danke für Eure Antworten, ich versuche meinen Kopf klar zu kriegen und bin einfach so unsicher, welche Entscheidung die richtige für meine kleine Maus ist.


    Faktisch haben wir eine große, 6 zügige Sprengelschule in unmittelbarer Nachbarschaft. Der Ruf ist sehr leistungsorientiert, die Übertrittsquote aufs Gymnasium ist sehr hoch, Prozente hab ich vergessen, ich meine, es waren 70-80%. Bis zu 30 Kinder pro Klasse, 1 Lehrer, keine Altersdurchmischung. Eltern durch Stadt und Wohngebiet fast ausschließlich Akademiker. Selbst der Kinderarzt, mit dem ich gestern eher zufällig auf das Thema kam, sagte, dass in der Schule viel Druck durch Lehrer und Eltern gemacht wird. Freunde, die ihre Kinder dort haben sind zufrieden. Ich hab bis auf den Leistungscharakter nie etwas Negatives von der Schule gehört und ob das negativ ist sei mal dahingestellt.


    Dann gibt es die Montessorischule, ebenfalls in unmittelbarer Nachbarschaft, Einzugsgebiet die ganze Stadt. Die Schule ist kleiner, 4 Parallelklassen, alle 1-4. die Kinder können danach mit Probeunterricht aufs Gymnasium wechseln, das machen wohl 30% der Jahrgänge, diejenigen, die es versuchen sind wohl auch erfolgreich. Alternativ können die Kinder bis zur 10. Klasse dort bleiben und danach noch 2 Jahre bis zum Fachabi in die Nachbarstadt auf die dortige Monte gehen, 13.Jahr zum allgemeinen Abitur ist geplant.


    Unsere Tochter ist clever, sehr kompetitiv und schnell verzweifelt, wenn Jemand "besser" ist als sie. Ich selbst bin leider ähnlich und habe auch Sorge, dass ich Leistungsdruck aufbaue. Das tut aber meiner Tochter überhaupt nicht gut.


    Ich möchte, dass meine Tochter was lernt in der Schule. Sowohl das was im Lehrplan steht als auch soziale Fähigkeiten. Ich möchte nicht, dass sie aufgrund einer Chaosklasse den Spaß am Lernen verliert. Vor allem aber möchte ich, dass sie glücklich ist. Ich würde glücklich sein vor das potentielle Abitur stellen. Also wenn ich die Wahl hätte zwischen "sie ist glücklich, bleibt auf der Monte, macht dort aber kein Abitur" und "sie ist nicht glücklich, macht aber Abitur" würde ich ohne zu zögern ersteres wählen. Ich will aber nicht "sie ist unglücklich und macht kein Abitur". Alles natürlich überspitzt ausgedrückt. Und natürlich ohne Kausalität. Aber war meine/unsere Entscheidung eigentlich klar. Ist sie auch. Ich ärgere mich, dass ich mich so verunsichern lasse. Ich hab ganz konkret Angst, dass ich sie auf eine Privatschule schicke und sie auf der Regelschule glücklicher gewesen wäre. Weil vielleicht so viele schwierige Kinder in der Klasse sind, dass sie untergeht. Oder weil sie sich nicht so organisieren kann und darum nichts lernt. Ich weiß doch heute bei nem 5Jahre alten Mädchen noch nicht, ob sie sich ausreichend organisieren kann. Ächz. Kann mir bitte Jemand sagen, dass sie auf der Montessorischule glücklich sein wird?

  • Hallo,


    ich hab jetzt nur das Ausgangsposting gelesen. Unsere Tochter geht ja auf die Montessorigrundschule. Das ist keine bessere Förderschule. Die Kinder müssen selbst viel leisten/können. Es gibt ein paar Kinder mit Förderbedarf, die haben eine Schulbegleitung. Aber ich denke, dass das von Schule zu Schule auch unterschiedlich ist. Schau Dir die Schule an, schau wie die Kinder dort sind. Von unserer Schule gehen übrigens über 80 % weiter auf's Gymnasium und schließen es erfolgreich mit dem Abitur ab. Sie werden an weiterführenden Schulen gerne genommen. Allerdings sind die Elternhäuser auch eher bildungsnah.
    Aber, wie gesagt, schau Dir dir entsprechende Schule doch mal an.


    LG

    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

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    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

  • Könnt ihr vielleicht mal etwas länger hospitieren? Also deine Tochter, aber du kannst dir die Schule auch während des Betriebs mal in Ruhe anschauen? Kennt ihr jemanden gut, dem.ihr vertraut, der dorthin geht? Ich kann deine Überlegungen gut nachvollziehen, aber Klarheit für die Entscheidung gewinnst du wahrscheinlich wirklich nur durch möglichst viel Einblicke.
    PS.: Vielleicht blödsinnige Überlegung, vielleicht auch nicht so banal: könntet ihr die Schule ohne großen Aufwand finanzieren bis zum Abschluss, damit ihr ggf.nicht unter Druck seid mit Probeunterricht und Wechsel nach der 4.

    Liebe Grüße von Kris (1974) mit großem Sohn (1/2002) und kleinem Sohn (5/2007)

    2 Mal editiert, zuletzt von Kris ()

  • Hallo,


    Hier hat jede Klasse Integrativplätze, wie viele I-Kinder in der Klasse sind, kommt darauf an wie groß der Förderbedarf des einzelnen ist. In der Regel 1-3, wobei der Förderbedarf ganz verschieden sein kann, z.B. ein Kind mit Downsyndrom, eins mit einer Skeletterkrankung, eins mit Hämophilie...


    Sind die I-Plätze besetzt, KANN die Schule gar nicht als Förderschul-Ersatzschule genommen werden - eben weil es keine Integrationsplätze mehr gibt #weissnicht


    In den Vergleichstests, die ja landesweit geschrieben werden (die für Regelschulen verbindlich sind und für freie Schulen freiwillig) liegt unsere Schule immer im vorderen Bereich.


    Ich würde allerdings lügen, wenn uns dieses Vorurteil nicht auch gelegentlich begegnet wäre.


    ABER:
    Fast immer waren es Leute, denen es generell schwer fällt, irgendwas, was neben dem was für SIE die Norm und damit "einzig richtig" ist, gelten zu lassen (auch was Kleidung, Frisur, Lebensgestaltung... angeht) oder Leute, die im Schulsystem involviert waren (dann fällt es wohl manchmal schwerer, die Problemzonen zuzugeben oder auch nur zu akteptieren, das "anders" nicht gleich "falsch" ist. ).


    Am häufigsten waren es aber Leute die, mit Verlaub gesagt, keinen Schimmer hatten, wovon sie sprachen. Die, wenn man nachfragte, was denn ihre konkrete Kritik wäre, Sachen meinten wie: "Na da rennen alle nur rum und keiner lernt was" oder "Die lernen da nichts als ihren Namen tanzen" (sprich nicht mal Waldorf von Montessori unterscheiden konnten. Manchmal kamen auch "Ich hab da vom Kollegen einer Bekannten gehört, deren Großneffe hatte ein Kind auf einer solchen Schule und..."
    (Insgesamt aber seltener als das jetzt klingen mag)


    Meine eigene Mutter, ehemalige Gymnasiallehrerin meinte: "Na ja, die sagen in der fünften Klasse dann immer noch ab und zu aus Versehen zum Lehrer "du". Und ein Kind wollte im Aufsatz mal einen Duden haben, damit es wein Wort nachschlagen kann und konnte nicht verstehen, warum es keinen nehmen durfte und hat gesagt: "Aber es ist doch nicht besser, wenn ich ein Wort erst mal falsch schreibe und dann hinterher berichtigen muss!".
    Da dachte ich nur: OK, wenn DAS die Kritikpunkte sind....


    Die Gymnasien und sonstigen Schulen hier hier rundrum haben übrigens die Montessorikinder nach der 4. Klasse sehr gerne genommen. Die hatten nämlich den Ruf, sehr selbständig zu sein, das "lernen gelernt zu haben" und vor allem in der Regel eine deutlich höhere Motivation und Lernbereitschaft mitzubringen. Monte halt also nicht nur einen "komischen" Ruf, sondern durchaus auch einen sehr guten. Je nach dem, mit wem man spricht.



    Ganz ehrlich - nur wegen Leuten mit komischen Meinungen oder Problemen, sich jenseits ihres bereits bekannten Horizontes vorstellen zu können, würde ich meinem Kind keine Schule vorenthalten, die ich für gut für mein Kind finde.



    (Zitat Nachtkerze)

    Zitat

    Ist doch auch klar, dass gerade Kinder, die nicht auf der Normalschule klar kommen, eher auf die alternativen Schulen gehen. Warum sollte man Geld fuer eine Privatschule ausgeben, wenn das Kind mit der Normalschule klar kommt?


    Weil man überzeugt davon ist, daß es a) generell eine gute Schulform und b) für das eigene Kind bestens geeignet ist. Besser als alle Alternativen.


    Ich arbeite inzwischen im Grundschulbereich (und zwar genau da, wo meine Kinder hingegangen wären -. eine der besten Grundschulen der Stadt) und denke täglich mehrmals: " Welch ein Glück, daß wir eine andere Entscheidung getroffen haben!".


    Klar hätten wir auch gerne "Montessori gratis" genommen, wenn es in gleicher Qualität und Durchmischung (inklusive der I-Kinder) stattfinden würde. Gab es hier aber nicht.




    (Zitat Salino)

    Zitat

    Da muss man einerseits entweder sehr überzeugt sein von Montessori oder eben große Befürchtungen in Richtung Regelschule haben um das in Kauf zu nehmen.


    Hier dachte ich beim ersten Lesen: "So ein Quatsch!".


    Aber danach gleich: Nein, stimmt schon.
    Wir SIND ja tatsächlich sehr überzeugt vom Montessorikonzept und auch der Umsetzung hier.


    Waren es, nachdem wir uns ganz allgemein damit beschäftigt hatten. Waren es, nachdem wir uns "unsere" Schule angesehen hatten. Waren es nach der Grundschulzeit, so dass wir die dazugehörige weiterführende Schule gewählt haben. Und sind es jetzt, da die Schulzeit unseres 3. Schulkindes zu Ende geht und auch das vierte sozusagen im "letzten Viertel" ist, immer noch.


    Klar hätten wir uns manches noch deutlich "Montssori-mäßiger" gewünscht, vor allem in den oberen klassen. Geht aber nicht, weil die Bildungsagentur da querschlägt und mit (in meinen Augen sinnlosen) Auflagen funktionierende Konzepte wieder zerschießt. Aber man macht das Beste draus.


    Klar, man kann nie mit allen Menschen gleich und es lief keineswegs alles glatt. Aber es war immer am Kind orientiert und es wurde nach guten Lösungen gesucht. Die Probleme, die eins meiner Kinder hatte, hätte keine Schule der Welt "wegmachen" können und da ich wie gesagt selbst in dem Bereich arbeite und sehe, wie es ähnlich veranlagten Kindern schulisch geht (und habe im direkten Familienumfeld Kinder, die ähnlich sind, bestimmte Sachen kommen halt "familiär gehäuft" vor) , denke ich - siehe oben ständig wieder:
    "Welch ein Glück, daß wir eine andere Entscheidung getroffen haben!".


    Ja, es stimmt, wir sind "sehr überzeugt von Montessori".


    Thema SelsbtorganisatioN: Eins meiner Kidner hat eine ADS-Diagnbose., 2 weitere sind so, daß ich überzeugt davon bin, sie bekämen sie ebenfalls sofort.


    Sie alle haben in der Montessorischule mehr Unterstützung zur Selbstorganisation bekommen als ich es je in der hiesigen Kommunalen Grundschule erlebt habe, wo es spätstens ab Klasse 2 hießt: "Das sollten sie aber können" und Eltern direkt empfohlen wurde, ihre Kinder "auflaufen zu lassen" und dann mit Punkte-/Strafplänen o.ä. zu arbeiten.


    Die beiden "Kinder" (junge Erwachsene), die inzwischen auf andere Schulen gehen, hatten tatsächlich etwas bedenken, ob sie da mithalten können - gehören aber locker und ohne viel zu tun zur Klassenspitze und wundern sich nur immer wieder, wieso es anderen so schwer fällt, bestimmte Dinge zu verstehen bzw. wo das Problem sein sollte, eine Ausarbeitung oder einen Vortrag zu machen.


    Eins macht gerade Klasse 11, eins wird nächstes Jahr nach der 10. Klasse ans Gymnasium wechseln. So wie ein recht großer Teil aller vorigen Montessori-Schulabgänger. (Beim Tag der offenen Tür letztens haben sie meiner Tochter regelrecht zugeredet sich DORT anzumelden, weil sie sehr gerne Montssorischüler nehmen)


    So ist es hier. Anderswo anders. Da hilft wie andere schon schrieben, nur hospitieren und reden.


    Ach ja, die Eltern, die ihr Kind anmelden, in der Hoffnung, die Montessorischule für das Geld würde aus ihrem nicht ganz so fitten oder aus anderen Gründen nicht für diesen Bildungsweg geeigneten Kind schon irgendwie einen Gymnasialanwärter machen, gegebenenfalls auch mit Druck und Drängen, sind recht schnell wieder weg - weil die Schule recht schnell deutlich macht, daß DAS nicht das Ziel der Montessoripädagogik ist.

  • @Kissix macht die Schule ein Screening? Oder könnt ihr mal im Kindergarten rückfragen? Ich finde schon, dass man auch bei Vorschülern schon sieht, ob sie mit Montessori zurecht kommen, zumindest bei vielen.


    Ansonsten verabschiede dich von dem Perfektionismusanspruch, deine Tochter wird hier wie dort ihren Weg gehen. Und wenn sie unglücklich wird, könnt ihr ja reagieren.


    Hat sie eine beste Freundin?

  • Ja, es gibt ein "Schulspiel" und ein Elterngespräch vor der Platzvergabe.


    Der Kindergarten sagt, dass meine Tochter bei beidem gut aufgehoben wäre. Ihre KiGa-Erzieherin hat das Montessoridiplom, dementsprechend haben sie viel Montessorimaterial und das benutzt meine Tochter wohl sehr gern.


    Längeres Hospitieren: ich weiß nicht, ob das geht, muss ich fragen. Im Rahmen des TdoT kann man so viertelstundenweise in den Klassen hospitieren. Da wirken die Kinder trotz den ständigen Störungen ruhig und konzentriert. Chaos herrscht da nicht.


    Eigentlich ist unsere Entscheidung ja auch gefallen und eigentlich hab ich ein gutes Bauchgefühl und weiß auch nicht, warum ich mich jetzt plötzlich wieder so unsicher fühle. Es waren wohl zu viele negative Sprüche in kurzer Zeit.


    Ich werde auf alle Fälle die Sorge ganz konkret beim Elterngespräch oder beim Infoabend ansprechen. Deshalb werden sie uns nicht aussortieren, hoffe ich.


    Ja, sie hat eine beste Freundin, die wird allerdings in den Sommerferien vor dem Schulbeginn wegziehen. Aber auch sonst würde sie in eine andere Sprengelschule gehen.


    Danke für die vielen Gedanken, ich hab über jeden einzelnen nachgedacht und denke schon, dass viele, die über die Schule lästern, einfach uninformiert sind und Vorurteile haben. Um so mehr ärgere ich mich, dass mich das so kirre macht. Für UNS passt die Entscheidung doch.

  • Zitat

    Es waren wohl zu viele negative Sprüche in kurzer Zeit.

    kann ich verstehen.


    mir ist das erst hier im forum begegnet, im RL herrscht eher das vorurteil, eine alternativschule wäre elitär, was sie zumindest bei uns allerdings auch nicht ist.


    mein mann und ich waren gestern länger in der schule (hilfe beim aufbau des weihnachtsbasars) und danach war ich wieder ganz sicher, dass dies ein guter ort ist, was lehrerschaft und grundidee vetrifft. die perfekte schule habe ich selbst ohnehin noch nie gesehen, aber mindestens zwei gute.


    mir ist auch egal, ob andere da komisch drauf schauen, insbesondere wenn sie nicht viel eigene erfahrung damit haben. das kann ich für mich irgendwie einordnen.

  • Das klingt doch prima! Wenn sie schon Erfahrung mit Montessori hat und gut damit zurecht kommt und die Erzieherin sich das auch vorstellen kann und ihr ein gutes Gefühl bei der Schule habt und beim hospitieren alles einen guten Eindruck gemacht hat...


    ...dann ist die Entscheidung doch einfach, oder?


    Abklären würde ich halt noch, was an Elternarbeit gefordert wird, da du ja auch berufstätig bist. Da sind die Schulen sehr unterschiedlich.

  • das ist vielleicht wirklich ein zentraler unterschied: das elternengagement. gestern waren viele eltern da (übrigens fast alle berufstätig). wer gestern nicht konnte, hilft heute oder morgen mit, der event geht übers ganze wochenende. und die leute machen das gern.

  • Das stört uns gar nicht, eher im Gegenteil, ich engagiere mich gern, bin auch im KiGa seit Anfang an Elternbeirat. Mein Mann macht das auch gern, insofern eher win-win :) .

  • hm, ich dachte bisher, dass die Klientel, die Montessori und Waldorf als Förderschulen wahrnehmen in etwa deckungsgleich mit der ist, die finden, dass Vegetarier ihrem Essen das Essen wegessen und dass kein Bier auch keine Lösung ist...

    _._._._._._._._
    Prokrastinierer aller Länder: vereinigt Euch - morgen


    “Schatz, komm bitte ins Bett. Man braucht sieben Stunden Schlaf, um als Mensch zu funktionieren.“ “Ich bin Mutter, ich brauch vier.“


    Silence is golden... unless you have a toddler. Then silence is extremely suspicious.

  • Wenn es nur dieses Klientel wäre, hätte ich mir das auch nicht so zu Herzen genommen. Die Aussage "Schule für dumme Kinder reicher Eltern" kam hier aber von Leuten, die ich sehr schätze und die sonst eher grün/öko/vegetarisch/Kletterurlaube mit Zelt/entspannt sind. Und in der Runde mit Freunden/Bekannten, die alle ähnlich drauf sind bestand breite Zustimmung. Schlimmer war danach das Zurückruden, nachdem ich dazu sagte, dass wir unsere Tochter dorthin schicken wollen. Wenn die darauf blöd reagiert hätten, hätte das unter "die haben keine Ahnung " abgehakt. Aber es war denen wirklich peinlich, und es wurde versucht, darauf einzugehen und der Tenor war dann "naja, sooo schlecht ist die Schule doch nicht". Und dass meine Tochter ja jederzeit wechseln könnte etc.pp. Argh. Mein Bauchgefühl spricht wirklich für diese Schule. Sie wird auch dorthin gehen, wenn wir nur den Platz bekommen. Trotzdem wäre ich dankbar, wenn ich mir sicher bei der Entscheidung wäre. Und das bin ich leider nicht.

  • Bei uns gibt es auch eine Monte-Schule, und ich kenne auch Familien, die ihre Kinder dort haben.
    Zwei Freundinnen von mir (andere Stadt) haben auch Monte-Schulen für ihre Kinder gewählt.
    Die Auffassung, das Monte-Schulen bessere Förderschulen sind, kenne ich nicht. Im Gegenteil, diese Eltern, die ich kenne, betonen eher, dass ihre Kinder aufgrund des Montessori-Prinzips anderen Kinder voraus sind, dass die Übertrittsquote zum Gymnasium auf der Monteschule deutlich höher ist als auf der staatlichen Regelschule, dass ihre Kinder schon in der 5. Klasse Vorträge auf Englisch gehalten haben, dass die Kinder viel selbstständiger lernen als andere Kinder usw. usw. usw. Ich glaube auch, dass das so ist und dass Monte-Pädagogik viel Selbstständigkeit usw. beibringt; aber dass letztlich immer nach diesen Leistungskriterien gemessen wird, auch im Bereich der Reformpädagogik, irritiert mich schon. Von Waldorf-Eltrn kenne ich das auch so, dass da viel gesagt, wird, dass die Kinder, wenn sie die Schule verlassen haben, eine viel umfassendere, tiefere Bildung erworben haben als Kinder auf der Regelschule usw. usw. Warum ist es eigentlich immer das Wichtigste, wie schlau die Kinder sind? Manchmal ist mir das zu viel. Aber den Monteansatz finde ich auch schon interessant, Waldorf auch. Kam bei uns nie in Frage wegen zu weitem Weg und Schulgeld. Aber auch wenn dort anders unterrichtet wird als an der staatl. Schule, zumindest den Eltern, die ich kenne, kommt es letztlich mindestens genauso auf Leistung an wie allen anderen auch - auch wenn es keine Zensuren gibt und andere Lernmethoden. Des deprimiert mich schon manchmal.
    Hagnedeel