Fremdsprachenunterricht bei mehrsprachigen Kindern

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  • Sowohl in der Arbeit als auch in der Schule meiner Tochter erlebe ich, dass englischsprachige Kinder einfach ganz normal den Englischunterricht besuchen...
    Klar in der dritten, vierten und fünften Klasse sind es nur wenige Stunden in der Woche.... Aber ist Fremdsprachenunterricht für Schüler, die die Sprache als Muttersprache oder Zweitsprache sprechen überhaupt sinnvoll?
    Sehen die entsprechenden Kultusministerien überhaupt vor, dass Schüler von pflichtfremdsprache (soweit ich weiß, kommt man an englisch kaum mehr vorbei) befreit werden, wenn das Kind die Sprache schon längst beherrscht?

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • Warum nicht?


    Es wird ja auch Grammatik beigebracht usw.


    Ich schätze mal, dass die Kinder bei Vokabeln/ beim Sprechen einen Vorteil haben.


    Es gibt aber auch viele Kinder, die zwar zwei (oder sogar mehr) Sprachen sprechen können, aber noch lange nicht schreiben...

  • Warum nicht? Eine Bekannte von mir ist Lehrerin hier an der High School im German Immersion Program. Sie meint, dass deutsche Kinder nicht unbedingt einen einen Vorteil haben, besonders was die Rechtschreibung betrifft. Viele Menschen hier stehen besonders mit der Rechtschreibung auf Kriegsfuss. Da gehen saemtliche Homophones wie their, there, they're, allowed, aloud, hear, here wild durcheinander, um mal einige Klassiker zu nennen. Bei manchen Schreibern in der lokalen FB-Gruppe muss ich mir die Texte im Geiste laut vorlesen, damit ich kapiere, was sie eigentlich sagen wollen.

  • Ja deutschsprachige Kinder lernen deutsch als Muttersprache.... Und alle Deutschlehrer, die ich kenne, die Klassen unterrichten, wo alle Kinder deutsch als Zweitsprache haben, sagen, wie unsinnig das ist. Sie müssten den Unterricht ganz anders aufbauen, sind aber dazu nicht ausgebildet.


    Beim Englischunterricht stelle ich mir das auch nicht so toll für Lehrer und Schüler vor, wenn da ein paar sitzen, die englisch fließend sprechen.


    Der Einwand mit dem schreiben u d der Grammatik finde ich logisch.

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • Wir hatten in schwedisch einen Schweden sitzen und der hatte zwar eine tippitoppi Aussprache aber sonst war er nicht besser als andere. Den Kurs hat er mit 1,3 abgeschlossen genau wie ich und einige Kommilitoninnen

  • Hallo,
    ich hatte schon Schüler, die sich vom Englischunterricht befreien ließen (allerdings weiß ich nicht, ob das kompliziert war). Ab Oberstufe haben die dann teilgenommen, weil man ja eine 2.fremdsprache haben muss).
    Andere haben Französisch als erste Fremdsprache gewählt und hatten Englisch erst ab der 7.
    Und wieder andere sind von Anfang an im Englischunterricht dabei, einige langweilen sich und andere können den Unterricht gut gebrauchen (für Rechtschreibung und Grammatik).
    Es liegt halt am Kind.


    Liebe Grüße
    Sandra

  • So ganz verstehe ich das nicht.


    Also bei Kindern, die Deutsch nicht sprechen können verstehe ich das.
    Aber sonst nicht.

    was verstehst du nicht? Dass ich ne Menge Deutschlehrer an einer Neuköllner Grundschule erlebt habe, die im Deutschunterricht verzweifelt sind, weil sie sich nicht ausgebildet fühlen....


    Wenn die Drittklässler keinen Wortschatz haben, den die Schulbuchverlage von Drittklässlern erwarten, dann wird es echt schwierig

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • Tja das ist eine gute Frage... meine Tochter nimmt ja am Deutschunterricht teil und sagt selber die Lehrerin habe einen komischen
    Akzent. Nun ja...
    Leider gibt es in der Grundschule nicht viele Alternativen, die nächste Sprache (Englisch) kann sie leider auch schon.
    Ich finde es schon schade, gerade in dem Alter wo man noch so viel lernen kann.

  • was verstehst du nicht? Dass ich ne Menge Deutschlehrer an einer Neuköllner Grundschule erlebt habe, die im Deutschunterricht verzweifelt sind, weil sie sich nicht ausgebildet fühlen....
    Wenn die Drittklässler keinen Wortschatz haben, den die Schulbuchverlage von Drittklässlern erwarten, dann wird es echt schwierig

    Normalerweise kommen die Kinder ja in der ersten Klasse in die Schule.


    Dann schrieb ich ja Oben, dass es wohl eher darauf ankommt, ob das Kind nun die Sprache versteht oder nicht und nicht, ob es die Muttersprache ist oder nicht.


    Denn in der Schule lernen Kinder ja nicht sprechen, sondern schreiben, lesen usw.
    Hier werden auch Flüchtlingskinder normal beschult, das klappt gut.


    Wenn natürlich die ganze Klasse kein Deutsch spricht, auch in der dritten Klasse noch nicht, dann verstehe ich das natürlich.


    Dann geht es aber nicht mehr um normalen Deutschunterricht....

  • Besser wäre es, wenn die Muttersprachler mit Originalmaterialien aus dem Herkunftsland unterrichtet würden. In der Familie lernen die Kinder die übliche fachspezifische Schulsprache nicht (in der Schule wird der schulüblicher Fachwortschatz eingeführt und vorausgesetzt). Durch denFremdsprachenunterricht in der eigenen Muttersprache müssen diese Kinder auf niedrigem Wortschaz-Niveau anfangen, nur um Schriftsprache und eben die Schulfachsprache zu lernen. Vom Vokabular her bleiben sie dadurch hinter den Kindern der gleichen Klassenstufe im Herkunftsland zurück.
    Unsere Tochter wird zu Hause mit Originalmaterial unterrichtet und hängt in der dritten Klasse nun schon ca. ein halbes bis dreiviertel Jahr zurück hinter ihrem Gleichaltrigen Cousin, der im Herkunftsland lernt.