Freiburg - eigentlich weiß ich gar nicht, was ich von Euch will

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  • Seit den Morden dort beschäftigt mich das so sehr und ich habe mich (wieder) so eingeschränkt in meinem persönlichen Freiraum


    ich weiß gar nicht, was ich von Euch will. Wir wohnen relativ nah an Freiburg.


    Also konkret - ich gehe bzw. ging auch immer Joggen. Auf dem Feld, in den Weinbergen - genauso beschrieben wie dort.
    Und jetzt tue ich das nicht mehr.
    Finde das selbst so schrecklich. Aber was bringt mir das, wenn ich ständig ein Bauchgrummeln habe?
    Schaue auch ganz anders auf meine Kinder.


    bin von der Großstatd in das Dorf gezogen. Hier herrscht ein ganz anderer Umgang, ein sorgloserer Umgang mit solchen Themen.
    Eine Freundin ist neulich auch nachts alleine heimgeradelt - weite einsame Strecke und fand gar nichts dabei.


    ich habe mich dem mittlerweile angenähert.


    Mir ist vom Kopf her klar, dass nach wie vor es sehr unwahrscheinlich ist, dass so etwas schreckliches passiert, aber da können sich die Opfer auch nichts davon kaufen.
    Mir war auch nicht bewußt, was da in Freiburg los ist. Das jetzt so zu lesen....


    Puh... wie geht ihr denn damit um? Gibt es hier Leute, die in der Region wohnen?

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • liebe claraluna,


    ich bin in freiburg aufgewachsen und bin als teenager und junge erwachsene regelmäßig genau den weg an der dreisam entlanggeradelt, wo kürzlich die junge frau vergewaltigt wurde und ertrunken ist.


    es ist eine schlimme und schwer zu ertragende realität: gewalt gegen frauen geschieht alltäglich, es kann überall geschehen, sehr oft sind die täter aus dem nahen umfeld des opfers, manchmal sind es unbekannte.


    wir müssen mit dem risiko leben: wenn wir joggen, wenn wir nachts allein unterwegs sind, wenn wir heiraten, wenn wir als single auf eine party gehen, wenn wir uns scheiden lassen, wenn wir flirten, wenn wir zur arbeit fahren, wenn wir... (beliebig fortzusetzen).


    aber ich denke, der schluß kann nicht sein, daß wir all das nicht mehr tun, all die orte meiden, wo etwas passieren könnte.


    speziell zu freiburg habe ich heute diesen artikel gelesen und fand ihn einigermaßen differenziert:
    spiegel online: risse im idyll

  • Ich kann Deine Ängste sehr nachvollziehen. Ich lebe in FR, schränke mich mittlerweile stark ein und leide massiv darunter. Allerdings nicht erst seit den grausamen Morden, sondern schon einige Monate länger aufgrund persönlicher sehr verunsichernder Erfahrungen... Später vielleicht mehr.

    • Offizieller Beitrag

    Es ist schrecklich, was passier ist. Keine Frage. Aber ich lebe mein Leben so wie immer. Ich wohne zwar nicht in der Region aber in den Städten, in denen ich bis jetzt gelebt habe, geschehen oft schlimme Vorfälle. Passieren kann überall etwas.

  • Sehe ich wie fibula. Ich lebe in Freiburg, sehr sehr nah am Tatort des Mordes an der Dreisam. Trotzdem gehe ich weiter dort spazieren.
    Was dich geändert hat, ist mein Gefühl dabei. Ich fühle mich unsicherer. Aber dieses Gefühl bezieht sich nicht nur auf Freiburg.

    Man kann nicht alles können, aber man kann alles versuchen...

  • Ich habe gerade nochmal darüber nachgedacht, was genau diese Angst eigentlich verursacht. Ich denke, dass nicht nur die gehäuften Straftaten in der Region Grund dafür sind, sondern ebenso die Reaktionen und Folgen dieser Taten, wie beispielsweise gestern der AfD Aufmarsch in der Innenstadt....

    Man kann nicht alles können, aber man kann alles versuchen...

  • Ich wohne nicht da, jogge erst seit diesem Jahr. Nach ein paar Wochen habe ich aufgehört, alleine zu joggen, weil ich mich immer wieder umgeschaut habe und immer wieder ein flaues Gefühl hatte. Ich jogge mittlerweile immer mit einer Freundin. Zwischendurch hat mein Mann mich auch mit dem Rad begleitet. Nachts bin ich kaum allein unterwegs, wenn dann nur im Ort und meistens rufe ich dann meinen Mann an, damit er weiß, wo ich gerade bin. Auch wenn es nur ein paar Straßen weiter ist. Wenn ich mit dem Auto unterwegs bin, verriegel ich oft die Türen von innen.
    Das sind für mich kleine Einschränkungen, die ich zu meiner Sicherheit auf mich nehme.

    LG, Junia


    mit #male 05, #male 06, #male 08


    Ps: Ich hab einen neuen Nicknamen. Bitte nicht outen, danke.

  • Hmm ich finde das total schwierig. Ich wohne ja nun in der Hauptstadt, in dem Bezirk der grundsätzlich genannt wird wenn's ein bisschen Grusel sein soll. Ich bewege mich dort tags und nachts, fast ohne Sicherheitsmaßnahmen (lediglich z.B. keine Kopfhörer nachts, nicht allein im Waggon mit einzelnen Männern, sowas). Und fühle mich sehr sicher. Viel sicherer, als das zB in einem bürgerlichen Viertel in Stuttgart früher der Fall war. Da bekomm ich schnell Angst: wenn niemand unterwegs ist, bildlich gesprochen die Gardinen der ordentlichen Leute ab 19 Uhr zugezogen sind, keine Läden und Cafés offen haben.


    Ich kenne Freiburg nur als Tagesgast und kann die Situation dort nicht einschätzen. Ich will nur hierlassen: Es kann immer und überall etwas passieren, wir hatten das hier ja schon oft. Ich versuche immer, mit sehr wachem Blick unterwegs zu sein und hoffe auf das Glück, dass im Falle eines Falles auch für mich jemand die Augen offen hat...


    (Sorry, ich merke selbst dass das nicht hilft, es ist nur meine Art, diesem latenten Unsicherheitsgefühl zu begegnen)

    ~~ Luxa


    Sometimes something will change and that change

    Will change you


    Strong people stand up for themselves.
    Stronger people stand up for others.


  • doch es hilft sehr. Um mir eigentlich klar zu werden, was mich so beunruhigt.
    Wie ich damit umgehe, ja ich weiß einfach nicht.


    Ich war früher in Großstädten unterwegs und habe dort ganz selbstverständlich "Sicherheitsmaßnahmen" ergriffen. So wie Du das oben beschreibst.
    Bzw. wenn Du mit Kindern einen Präventionskurs machst, heißt es ja auch immer, suche Dir Läden wo das Kind reingehen kann usw. Dieses... da ist niemand... da muss ich mich auch dran gewöhnen.


    Und jetzt wohne ich in einem Dorf. Die Leute lassen hier ihre Räder unabgeschlossen vor der Haustüre stehen. Roller sowieso. Für mich immer noch unbegreiflich ;) In Rotterdam habe ich ein schrottreifes Rad mit 3 Schlössern angeschlossen.
    Meine Kinder finden mich (im Vergleich zu anderen Müttern) sowieso schon übervorsichtig


    Ja, es kann überall etwas passieren. Und bislang habe ich eben diese Sicherheitsmaßnahmen so ergriffen, wie ich mich wohl gefühlt habe.


    Und bin jetzt eben auch allein joggen gegangen. Fand das ok weil Weinberge, doch immer mal wieder jemand, also nicht so einsam wie durch den Wald. Und dann sowas. Am Sonntag vormittag. Und wie gesagt es ist hier gang und gäbe dass Frauen nachts hier alleine heimlaufen, mit dem Rad alleine fahren.


    Aber darujo, das sind doch keine kleinen Einschränkungen? Ich finde das sind massiv große.
    Und sehe das eigentlich wie casa... der Schluss ist doch nicht der, dass ich mich so dermaßen einschränke.
    Und dann eben noch weitere Gedanken... da ist ein (anderer) Täter, der noch frei rumläuft, ein paar wenige Kilometer von hier, schnell zurückgelegt mit dem Auto....oder der Bahn.


    Ja ich finds schwierig.


    Danke für Eure Gedanken.

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • ich bin ja nun ein paar kilometer südlicher, stadt ist grossstädtischer als freiburg (ich kenne freiburg sehr gut, ich hab da einige jahre studiert). und was soll ich sagen, ich bin oft alleine unterwegs, oft auch mitten in der nacht, 2 uhr, 3 uhr morgens... und fühle mich generell eigentlich sicher. klar, es gibt so bestimmte verhaltensweisen, ich schaue zb nie jemanden an, wenn ich nachts alleine heimlaufe, und nehm mit niemandem irgendwie "kontakt" auf. aber meinen mann anrufen? warum das denn? der schläft doch da meist schon. es gibt auch wenige orte, wo ich jetzt alleine nicht durchlaufen würde, besonders gegenden um den bahnhof, etc. oder durch die parks, aber sonst hab ich kein problem damit, nachts um 2 von einer party alleine heimzugehen, wochenends ist eh immer viel los und viele leute unterwegs.


    freiburg war ich zu studizeiten und als ich dort wohnte oft im ausgang unterwegs, passiert ist nie was. aber ich meine mich zu erinnern, dass es die letzten jahre irgendwie probleme gab? ich weiss aber nichts genaueres, einfach für einen samstagabend nach freiburg hab ich das letzte mal vor den kindern gemacht.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • Mein unmittelbares Wohnumfeld hat sich innerhalb der vergangenen 12 Monate hinsichtlich der hier stattfindenden Kriminalität massiv verändert. In der Nachbarschaft ist das ein großes Thema, ich kenne einige, die bereits weggezogen sind oder darüber nachdenken. Drumrumreden hilft nicht weiter: In meinem nächsten Umfeld erlebe ich immer wieder sehr unschöne Begegnungen mit jungen geflüchteten Männern, die mich beängstigen. Ich habe auch in anderen Großstädten gelebt, mein Viertel ist mir seit Jahren gut vertraut, aber so unsicher wie derzeit habe ich mich noch nie gefühlt. In vielen anderen Gegenden der Stadt geht es mir nicht so, hier schon. Leider haben sich inzwischen aufgrund der Kriminalität im Umfeld viele Menschen, weiblich und männlich, eingeschränkt und fühlen sich deutlich weniger frei als noch vor einiger Zeit.

  • ich bin ja nun ein paar kilometer südlicher, stadt ist grossstädtischer als freiburg (ich kenne freiburg sehr gut, ich hab da einige jahre studiert). und was soll ich sagen, ich bin oft alleine unterwegs, oft auch mitten in der nacht, 2 uhr, 3 uhr morgens... und fühle mich generell eigentlich sicher. klar, es gibt so bestimmte verhaltensweisen, ich schaue zb nie jemanden an, wenn ich nachts alleine heimlaufe, und nehm mit niemandem irgendwie "kontakt" auf. aber meinen mann anrufen? warum das denn? der schläft doch da meist schon. es gibt auch wenige orte, wo ich jetzt alleine nicht durchlaufen würde, besonders gegenden um den bahnhof, etc. oder durch die parks, aber sonst hab ich kein problem damit, nachts um 2 von einer party alleine heimzugehen, wochenends ist eh immer viel los und viele leute unterwegs.


    freiburg war ich zu studizeiten und als ich dort wohnte oft im ausgang unterwegs, passiert ist nie was. aber ich meine mich zu erinnern, dass es die letzten jahre irgendwie probleme gab? ich weiss aber nichts genaueres, einfach für einen samstagabend nach freiburg hab ich das letzte mal vor den kindern gemacht.

    Mich kotzt das so an. Was für eine beschissen sexistische Welt ist das, in der wir leben, dass wir uns so einschränken müssen?
    Versteh mich nicht falsch, Ainu, ich habe ähnliche Strategien. Vermeidung von Blickkontakt mit Männern in einsamen Gegenden, Meiden bestimmter Gegenden... mir ist klar, dass auch Männer von Gewalt bedroht sind, sie können z.B. zusammengeschlagen und ausgeraubt werden. Passiert ja leider auch oft genug. Aber als Frau ist das nochmal eine Nummer schlimmer. Ich glaube einfach nicht, dass Männer (verallgemeinert formuliert) sich so umfassend in ihrem Leben eingeschränkt fühlen wie Frauen. Allein die Tatsache, sich Gedanken darüber machen zu müssen, ob man jemandem in die Augen schauen "darf", ist sooo krank.


    Ich habe eine Zeitlang in einem lateinamerikanischen Land gelebt und habe mich danach in Deutschland unglaublich sicher gefühlt. Und ich bin nach wie vor der Meinung, dass wir hier recht sicher leben. Und angeblich leben wir, statistisch betrachtet, in einer Zeit, die sicherer ist als alle Zeiten davor (habe keine Quelle parat, leider). Gefühlt ist das aber anders. Ich glaube, das liegt auch daran, dass die Medien (und Politiker) gerne auf solche Taten anspringen und ein ganz großes Ding draus machen. Und dann hört man davon tagelang immer und immer wieder. Das trägt nicht dazu bei, sich sicherer zu fühlen.


    Ich stelle mir gerade vor, wie es mir mit Zugfahren ginge, wenn die Medien auf die Idee kämen zu analysieren, wie viel 40-jährige Fahrdienstleiter (oder jüngere!) während ihres Dienstes auf ihrem Smartphone rumdaddeln. Da würde mir ganz anders werden. Ist wohl aber kein spannendes Thema? Das Thema Flüchtlinge aber schon, insbesondere auch je nachdem, was man politisch draus machen will.


    Warum wird eigentlich bei Vergewaltigungen nie betont, dass es sich um MÄNNER handelt? Das haben ja dann 99% der Vergewaltiger gemeinsam. Es kommt aber kein Shitstorm gegen Männer auf. Was sagt mir das? Vergewaltigende Männer sind normal? Oder Männer dürfen als "gesellschaftliches Problem" nicht thematisiert werden, Flüchtlinge aber schon?

    Alle Möpse bellen, alle Möpse bellen, nur der kleine Rollmops nicht...

  • wir wohnen ja auch ganz in der Nähe von dem Tatort an der Dreisam und meine Gefühle dazu sind zwiegespalten. es ist auf jeden Fall erschreckend und würde ich joggen, dann mit Sicherheit nicht im dunkeln oder alleine im Wald, was ich vorher vermutlich ohne groß zu überlegen getan hätte.
    andererseits schränke ich mich im Alltag nicht groß ein bzw. nicht mehr als vorher. und das sind Bereiche, die für mich als normal in die Kategorie "Selbstschutz nach gesundem Menschenverstand" fallen. absolute Sicherheit gibt es nicht und erhöhte Sicherheit geht immer bis zu einem gewissen Grad zu Lasten der (persönlichen) Freiheit, da muss man abwägen. unabhängig davon, wie blöd das ist, gibt es einfach Menschen, die (spontan oder vorsätzlich) Böses im Sinn haben, und es ist meiner Meinung nach oft Glück oder Pech, gerade zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein. manche Orte bergen ein höheres Risiko, in so eine Situation zu geraten, die meide ich (speziell für Freiburg den Park an der Herz Jesu Kirche und den Dreisamradweg nach Einbruch der Dunkelheit). das habe ich bereits vor den Mordfällen schon so gehandhabt. es ist ja nunmal Fakt, dass bestimmte Gegenden unsicherer sind und diese dann nicht zu vermeiden, wenn es geht, hat für mich was von mit geschlossenen Augen bei rot über die Straße zu gehen - kann man machen, muss man aber nicht.
    wenn mein direktes Wohnumfeld sich so spürbar verändert hätte wie bei @rheinländerin(in welchem Stadtteil wohnt ihr?), würde ich mich vermutlich nochmal ganz anders fühlen und verhalten. aber wir kriegen hier insgesamt nicht viel mit von den Flüchtlingen außer im Straßenbild und auf den Spielplätzen, obwohl eine relativ große Unterkunft in direkter Nähe ist.

  • Mir geht es ähnlich wie Ida. Ich wohne an der Dreisam in der Nähe des Tatortes. Den Dreisamradweg habe ich nach Einbruch der Dunkelheit aber schon immer vermieden.

  • Mein unmittelbares Wohnumfeld hat sich innerhalb der vergangenen 12 Monate hinsichtlich der hier stattfindenden Kriminalität massiv verändert. In der Nachbarschaft ist das ein großes Thema, ich kenne einige, die bereits weggezogen sind oder darüber nachdenken. Drumrumreden hilft nicht weiter: In meinem nächsten Umfeld erlebe ich immer wieder sehr unschöne Begegnungen mit jungen geflüchteten Männern, die mich beängstigen. Ich habe auch in anderen Großstädten gelebt, mein Viertel ist mir seit Jahren gut vertraut, aber so unsicher wie derzeit habe ich mich noch nie gefühlt. In vielen anderen Gegenden der Stadt geht es mir nicht so, hier schon. Leider haben sich inzwischen aufgrund der Kriminalität im Umfeld viele Menschen, weiblich und männlich, eingeschränkt und fühlen sich deutlich weniger frei als noch vor einiger Zeit.

    Das ist sehr , sehr schade. Werden hier Gegenmaßnahmen ergriffen bzw warum passiert da so viel?!

  • @rheinländerin Darf ich fragen, in welchem Stadtteil du lebst? Gerne auch per PN


    Ich höre in den letzten Monaten vermehrt von derartigen Vorkommennissen auf dem Stühlinger Kirchplatz, hab aber wenig persönliche Erfahrungen diesbezüglich, da ich selten dort bin und falls doch hauptsächlich Drogenhandel und Konsum wahrnehme.

    Man kann nicht alles können, aber man kann alles versuchen...

    • Offizieller Beitrag

    Oder Männer dürfen als "gesellschaftliches Problem" nicht thematisiert werden, Flüchtlinge aber schon?

    gute frage nez perce.


    hier ein zitat aus spiegel-online:


    2015 wurden in Deutschland 331 Frauen von ihrem Partner getötet: Das ist fast jeden Tag eine Frau. Würde man die Meldungen darüber jedes Mal in die Abendnachrichten einbauen, würden wir denken, wir leben in einem Land, in dem Gewalt gegen Frauen eine wahre Epidemie ist - und es würde stimmen. Jedes vierte Mal würden wir dabei hören, dass außerdem auch ein Mann von seiner Partnerin getötet wurde (84 im Jahr 2015).



    http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/getoetete-studentin-in-freiburg-unsere-taeglichen-toten-kolumne-stokowski-a-1124603.html#spRedirectedFrom=www&referrrer=http://m.facebook.com/


    Rheinländerin: das ist natürlich große kacke. ich schließe mich yummymummys fragen an. so wie es aus köln kenne, wird es so sein, dass man die problematik länger kennt aber nicht wirklich was degegen unternimmt.

  • Ich hab auch ein Zitat, aus dem Tagesspiegel:


    "Froben Homburger, Nachrichtenchef der dpa, verweist auf Twitter unter anderem auf das „berechtigte Informationsinteresse an den Details zum Täter“, unter anderem wegen der möglichen Gefahr einer Serientäterschaft. Ein zweiter Mordfall könnte mit diesem Fall zusammenhängen. Außerdem hätten die Ermittlungsbehörden selbst live vor laufenden TV-Kameras auf die Herkunft verwiesen. Aber, sagt er, es sei eine „Gratwanderung“."

  • Was unterscheidet diesen Fall von allen anderen derartigen Fällen?


    Bevor ich in meine Stadt gezogen bin (vor 20 Jahren 8o ) war kurz davor eine junge Frau, Studentin, aus meinem Heimatort hier ermordet, beim Joggen. Ganz ähnlich, denke ich.
    Natürlich hat mich das beschäftigt. Ich bin eh nie joggen, aber das hätte mich wohl (erstmal) abgehalten.


    Hier in der Stadt gibt es übrigens sehr viele Flüchtlinge und ich fühle mich deswegen kein bisschen unsicherer. #weissnicht Habe auch noch nicht gehört, dass es einen enormen Anstieg von Kriminalität geben würde. (Etwas sicher, Drogen, Ladendiebstahlt etc.)

  • @rheinländerin Darf ich fragen, in welchem Stadtteil du lebst? Gerne auch per PN


    Ich höre in den letzten Monaten vermehrt von derartigen Vorkommennissen auf dem Stühlinger Kirchplatz, hab aber wenig persönliche Erfahrungen diesbezüglich, da ich selten dort bin und falls doch hauptsächlich Drogenhandel und Konsum wahrnehme.

    Schon richtig gelegen mit meiner Verortung... Die Polizei erlebe ich als sehr bemüht, aber personell nicht ausreichend ausgestattet. Sowohl mit Leuten der Landes- als auch der Bundespolizei ergeben sich gelegentlich Gespräche auf der Straße, weil man sich teilweise vom Sehen kennt, und die Damen und Herren klingen inzwischen sehr resigniert hinsichtlich des Umgangs mit kriminellen (oft minderjährigen) geflüchteten Männern im und um den Hautbahnhof, im Bereich Stühlinger Kirchplatz und im Eschholzpark. Drogenhandel und Konsum finden dort nachwievor statt, aber da wird man ja nicht unfreiwillig involviert. Seit einiger Zeit ist leider vermehrt Kriminalität hinzugekommen, die sich gegen andere Menschen wendet, die dort leben oder sich an diesen öffentlichen Orten aufhalten.