Extremes Mamakind abstillen - doch noch zu klein?

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  • Das Mamakindsein wird sich nicht ändern.
    Aber das Stillen fällt weg und das kann enorm entlastend sein.

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  • Das Mamakindsein wird sich nicht ändern.
    Aber das Stillen fällt weg und das kann enorm entlastend sein.

    Das denke ich auch. Sie wird weiterhin dich und sonst niemanden fordern. Aber ich denke auch, dass es für dich nach dem Abstillen leichter sein wird.

  • ich finde, dass sind mehrere sachen und die kannst du entweder geballt angehen oder nur eine und gucken, ob dir das als entlastung reicht
    oder nacheinander aber eben alle


    papa als bezugsperson einführen
    stillen, was du nicht mehr kannst und willst (meiner meinung nach völlig legitim!) reduzieren oder ganz abstillen


    ich lese bei dir so ein arges schlechtes gewissen.
    aber kinder sind nunmal unterschiedlich und es ist doch völlig ok, dass du es bei tochter 2 eben anders machst als bei tochter 1
    tochter eins magst du länger gestillt haben, aber tochter 2 hatte dich eventuell intensiver/ mehr beim stillen und es ist nicht von der dauer her gerecht/ gleich, aber von dem was du gegeben hast?!
    ich hoffe, es ist irgendwie verständlich wie ich das meine.

  • Ich hab Sohni auch abgestillt, weil mir alles zu viel war und ich nicht mehr konnte (mit genau 2). Damit hab ich es mir extrem schwer gemacht. Auch aus einem schlechten Gewissen heraus. Darüber zu reden hat mir so viel Sicherheit gegeben, dass ich das mit ihm durchstehen wollte. Ich hab mir quasi dafür eine Art zweites Wochenbett eingeräumt mit einem entsprechenden "Mindset": das ist jetzt anstrengend, aber auch schön und intensiv und ganz nah, und achtsam auf beiden Seiten, das Abstillen.


    Die erste Nacht hat er viel geweint und ist oft aufgewacht. Ich hab ihm immer Wasser angeboten und hätte, hätte er gewollt, auch Kuhmilch gegeben (gegen den nächtlichen Hunger). Die zweite Nacht lief schon besser usw. Nach ca. 7 Tagen hat er zu meiner großen Überraschung garnicht mehr gefragt damals. Ich hätte das nicht gedacht, weil er ein absoluter Stilljunkie und ein Mamakind sondergleichen war (wobei es da keinen Papa gab, den er ablehnen konnte, so im Vergleich).


    Also ich denke, dass du das durchaus darfst. Natürlich braucht ein Kind im KiGa Nähe und Anerkennung der Anstrengungen des Tages und ich gehe doch stark davon aus, dass du ihr das auch geben kannst ohne deine Brust. Ihr findet bestimmt ein neues, enges, bindungsstiftendes Ritual. Sohni fing damals an, auf mir zu schlafen. Das konnte ich gut ertragen und er hat das lange gemacht. Hand ins Shirt hat er auch gemacht. Ich hab aber, um es ihm zu erleichtern, meine Brust abgedeckt gelassen bis es richtig drin war, dass ich nicht mehr stillen mag.


    Das Abstillen tat uns beiden damals in der Beziehung richtig gut. Ich konnte unser Zusammensein wieder genießen wo ich vorher einfach nur chronisch genervt, ungeduldig und z.T. auch unfair war.


    Was die Akzeptanz des Papas angeht: Papazeit losgelöst vom Zuhause wäre doch ein guter Anfang. Also dass er sie z.B. vom KiGa abholt oder er und sie zusammen aus der Wohnung gehen und was unternehmen, aber eben erstmal nicht zu zweit zu hause sein, weil da alles an dich erinnert. Und wenn es auch nur 10 Minuten lang Käfer auf dem Boden zeigen ist. Ich glaube auch, dass das schon wird. Hut ab vor deinem Mann, dass er nicht aufgibt. Ich glaub, das ist ganz schön schwer so augenscheinlich abgelehnt zu werden und sich trotzdem weiter zu bemühen.

  • hm, vielleicht kann der Papa erstmal tagsüber probieren, mit ihr und der großen Schwester kurz was zu unternehmen? Halbe Stunde Spielplatz, Brötchen beim Bäcker holen,.... Sachen, die sie gerne macht.
    Am besten so dass Du dadurch mal außerhalb von Arbeit und Kindergarten "einfach so" 'ne halbe Stunde Luft bekommst zu Hause. Samstags, sonntags oder so? Einfach zum Kraft schöpfen.


    Abstillen, vielleicht erstmal nur nachts? Wenn Du genug Energie dafür hast? Kommt aber aufs Kind an, wieviel Energie es kostet... Kind 3 hat mich seeeehr viel Energie gekostet, das war nicht innerhalb einer Woche erledigt. Aber als wir es endlich geschafft hatten, ging es mir so unendlichviel besser. Ich merkte erst hinterher, wie kaputt mich dieses Nicht-Durchschlafen gemacht hat und wieviel besser ich das Klebkind dann ertragen konnte, nachdem ich endlich mal wieder halbwegs ausgeschlafen war. Schlafentzug ist nicht ohne Grund eine Foltermethode...



    Hut ab vor dem, was Du da täglich leistest. Auch Du hast das Recht zu sagen "ich kann nicht mehr". Und auch Konsequenzen zu ziehen. Und selbst wenn es für dein Kind theoretisch "besser" wäre, noch länger gestillt zu werden und ihrem Bedürfnis nach Mamnähe nachzukommen muss man doch mal gucken, obs wirklich besser wäre oder ob eine Mama, die wieder Kraft hat, mehr Nerven hat, sich dem Kind offener widmen kann, nicht der größere Gewinn ist?
    Ich denke die Frage "wer leidet mehr?" ist hier mehr als berechtigt und ich lese die Antwort bei Deinem Text auch eher auf Deiner Seite. Mir wäre wichtig, dass ich mir die Situation selbst klar mache und wirklich sagen kann "ja, im Moment gibts es für mich nur diesen Weg" und mich daran auch immer wieder erinnern. Besonders wenn man dann, wenns einem wieder besser geht, zum "vielleicht hätte ich doch noch durchhalten können" kommt. Dann kann man sich klar sagen "nein, ich war damals so kaputt, ich konnte nicht mehr durchhalten, es war der richtige Weg. Jetzt (!) gehts mir wieder besser, jetzt hätte ich durchhalten können. Damals gings definitiv nicht!"

    Was macht ihr eigentlich, ihr flinken Sekundenhorter, mit all der Zeit, die ihr spart, wenn ihr "lg" tippt statt lieb zu grüßen?

    - aus einer Berliner S-Bahn-Station -

  • Ich habe heute Morgen wieder an deinen Beitrag denken müssen und mich entschlossen, doch etwas zu schreiben.


    Meine Tochter war genau so! Es war teilweise irre belastend, ich war ein Klappergestell. Großes Mitgefühl also von mir!
    In der Zeit damals hat jemand zu mir gesagt:
    "Alle müssen am Leben bleiben." Betonung auf Alle, auch -vor allem!- du.


    Mit Zwang wirst du das Verhalten deiner Tochter höchstwahrscheinlich nicht ändern können, auch muss das Abstillen keine Verbesserung bewirken. Was aber nicht heißt, dass du es nicht durchziehen sollst, wenn du es möchtest. Sei dir nur eben sicher und ohne schlechtes Gewissen.
    Ich glaube auch, Hilfe von Außen könnte eine lohnenswerte Krücke sein, deren positiver Effekt garantierter ist.


    Meine Tochter ist heute übrigens nicht mehr nur Mamakind, sie liebt es, mit ihrem Papa Zeit zu verbringen. Sogar aufs Klo darf ich allein, das war damals undenkbar... Worauf ich hinaus will: was heute ist, muss später nicht mehr so sein. Ich wünsche dir alles alles Gute für deine Entscheidungen, das ist keine einfache Nuss!


  • Natürlich braucht ein Kind im KiGa Nähe und Anerkennung der Anstrengungen des Tages und ich gehe doch stark davon aus, dass du ihr das auch geben kannst ohne deine Brust. Ihr findet bestimmt ein neues, enges, bindungsstiftendes Ritual.



    Das Abstillen tat uns beiden damals in der Beziehung richtig gut. Ich konnte unser Zusammensein wieder genießen wo ich vorher einfach nur chronisch genervt, ungeduldig und z.T. auch unfair war.


    danke MaidenMotherCrone, in dem letzten zitierten Absatz finde ich mich total wieder.
    Mir ging das leider immer sehr schnell so, dass ich mich nicht mehr teilen konnte. diese Abhängigkeit von mir als mutter wegen der milch/ Brüste macht mich jedes mal irre. Irgendwann fühle ich mich so ans Kind gefesselt (wie schlimm das klingt, aber es fühlt sich für mich auch schlimm an), dass ich das Stillen nur noch als Pflicht empfinde. Ich kann auch nicht entspannt für Stunden weg gehen, weil ich mich dann wiederum schlecht fühle, dass ich quasi mit den Brüsten abhaue und ja weiß, dass das Kind mich braucht.
    Ganz bescheuerte Spirale.
    Immerhin war es beim 2. schon insofern besser, dass ich besser mit der begrenzten Stillzeit klar kam. Also viel viel besser die Stillzeit genießen konnte, weil ich deren Endlichkeit schon einmal erlebt habe.
    Und trotzdem hatte ich wieder diesen Koller.


    Aber es finden sich andere tolle Rituale die Nähe geben. Und mit einem genauso engagierten Papa wird es auch toll, weil man sich das dann wirklich 50/ 50 teilen kann. Also es ist auch eine große Chance :)

  • Ich bin leider noch keinen Schritt weiter, will jetzt auch nichts holterdipolter entscheiden.
    Vielen Dank euch!

  • einzig schade finde ich das "leider" in deinem post.


    du musst doch nichts überstürzen.
    viel erfolg, wie auch immer es weiter geht :)

  • Ganz unspektakulär.
    In 3 Stufen.. Vor Weihnachten nachts abgestillt, es gab eine schlimme Nacht, dann war Ruhe.
    Dann habe ich nur noch zum Einschlafen gestillt, also Busi nur noch im Bett.
    Dann jetzt vor einigen Tagen das einschlafstillen weggelassen, Nucki rein, Händchen im Ausschnitt geparkt, ganz feste angekuschelt, da gab es NIE auch nur ein Geschrei.
    Und jetzt auch morgens einfach weggelassen.
    Keine Flasche, nix.
    Sie fummelt noch viel. Aber das ist okay.
    Heute habe ich sie vom Kiga abgeholt und normalerweise wollte sie noch in der Garderobe stillen.
    Kein Theater, nix, sie will halt viel kuscheln, sitzt dann viel auf meinem Schoß, ganz still und versonnen, streichelt die Brust.
    Aber das ist okay, es ist schön so, weil dieses Gegrabsche und Gezerre nicht mehr ist.

  • Wie schön! :)

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  • Naja, der ist seit Wochen krank geschrieben wegen seinem Kettensägenunfall, ich glaube, das hat ihnen eher gut getan. :)

  • Die inoffizielle Version ist, dass ich am 06.01. fast einen Nervenzusammenbruch hatte. Also ich weiß nicht, ob das einer war, aber es war schlimm, in mir hat alles gezittert, ich hab nur noch geheult, geschrien, war völlig am Ende. Daraufhin habe ich um 7 die Kinder ins Bett gesteckt, mir schluchzend das kleine Mädchen unterm Arm geklemmt und ihr gesagt, dass sie jetzt schlafen muss, weil Mama nicht mehr kann.
    Ich war überhaupt nicht mehr fähig, so innigen Körperkontakt zu geben.
    Ganz typisch eben, Mütter müssen erst komplett am Ende sein. Doof eigentlich.

  • Uff, du Arme! Danke, dass du das hier schreibst. Das nehme ich mal als Warnschuss für mich selbst. Ich bin von dem Stadium, das du beschreibst, nur noch unwesentlich entfernt...

    zertifizierte Beraterin für Natürliche Empfängnisregelung

  • Naja, ich denke halt, dass ich deshalb so authentisch war und deshalb mein Kind so prima mitgemacht hat. Wir haben ja trotzdem viel Schmusekontakt, sie saugt mich nur nicht mehr so aus.
    Das ist wirklich ein himmelweiter Unterschied.

  • Ja, das glaube ich. Dieses Ausgesaugt-Werden spürt man ja wirklich körperlich und im übertragenen Sinne gleichzeitig. Oft merke ich direkt beim Stillen, wie mein Mund immer trockener und trockener wird. Als ob die Spucke in den Wangenschleimhäuten verschwindet, weil die Feuchtigkeit für die Milchproduktion gebraucht wird. Also nicht nur den schlimmen Brand, den man in den ersten Wochen nach der Geburt beim Stillen hat, sondern auch jetzt noch nach fast 16 Monaten. Über Nacht trinke ich meist ca. einen halben Liter Tee, damit ich nicht völlig verdorre...
    Und ich beobachte gerade, wie sehr das Ausgezehrt-Werden durchs Stillen mit dem sonstigen Ausgezehrt-Werden durch das restliche Leben im Zusammenhang steht. (Für mich persönlich ist Abstillen überhaupt keine Option, weil es so offenkundig ist, dass die Kleine mich noch braucht, ich mir aber drumrum viel zu viel aufgeladen habe, was mich entkräftet. Also sehe ich meine persönliche Aufgabe gerade darin, dieses Drumrum wieder auf ein Maß zu reduzieren, was mir ermöglicht, meiner Kleinen wieder in der Weise gerecht zu werden, die sie braucht. Aber der Weg dahin ist nicht leicht...)
    Schön, dass ihr trotzdem noch so schmusig sein könnt. Das ist mir auch eine große Erleichterung, dass sich das eine oder andere Stillen am Tag auch einfach durch inniges Kuscheln ersetzen lässt. Denn Nähe geben möchte ich gern und reichlich. Und das Kuscheln hat den Vorteil, dass es mir nicht nur keine Kraft raubt, sondern mir zusätzlich noch Kraft gibt. So lässt sich auch manches andere besser hinkriegen.

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