PPD - zweites Kind

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  • " An den Pranger stellen" ??
    "Wächter wie in Nazi-Deutschland"?!?


    Jetzt aber mal gaanz langsam, Ihr beiden! Wie kann man aus einer so ernst und höflich formulierten Frage in so eine Richtung gehen?


    Nichts liegt mir ferner als Leuten vorschreiben zu wollen (so ein Quatsch) wer aus welchen Umständen wie viele Kinder bekommt. Schließlich lebt jeder mit seiner Entscheidung. Und als "Unverantwortungsvolles Pack" (Verantwortung wem gegen über eigentlich? Den Kindern? Sich selbst? Der Gesellschaft?) habe ich meines Wissens auch niemanden bezeichnet.
    Und ich schrieb auch eindeutig "wenn du mich fragst" und " ich würde nicht"!
    Das ist doch jedem sein eigenes Bier. Ich hab nur versucht, die Beispiele auf mich und mein eigenes Leben anzuwenden.


    Und nochmal, es geht auch nicht wie von Pamela vermutet, um die allgemeine Überlastung, aber das war ja ganz am Anfang schon mit Hera geklärt.


    VIelleicht nochmal zum Verständnis: ich hatte nach meiner Geburt über zwei Jahre lang schwerste Depressionen. Später habe ich mal irgendwo (glaub es war sogar hier im Forum) das Stichwort Hochsensibilität aufgeschnappt, recherchiert und festgestellt, dass das so ziemlich alles eins a auf mich zutrifft. Dann die Frage: wie leben hochsensible Mütter, meine Suche in vielen Blogs und die Erkenntnis, das fast alle Frauen die ich gefunden habe, mehrere Kinder haben.


    Myrte hat es ganz sicher auf den Punkt gebracht. Ich weiss nicht, ob mir da so eine Art Gen fehlt. Ich hab mir immer mehrere Kinder gewünscht und hadere wohl noch damit dass dieser Wunsch abhanden kam bzw warum das so war und wohl auch so bleiben wird. Es ist ziemlich viel von "vielleicht hätts doch irgendwie geklappt" in diesen Gedankengängen.


    Ich hoffe, ich kam jetzt etwas differenzierter rüber.

    Liebe Grüße


    Musicus mit gar nicht mehr so kleinem Mädchen (05)

  • ich kann dir nur sagen, wie dein Ausgangsposting auf mich gewirkt hat. Vielleicht war es nicht deine Intention, dann war es auf jeden Fall höchst unsensibel formuliert..


    Bei mir wirkte dein Post so: "Ich habe jetzt mal im Netz gelesen, da gibt es doch tatsächlich Leute, die depressiv/hochsensibel sind und mehr als ein Kind wollen auch wenn sie wissen, dass es schwierig ist. Und dann beschweren die sich noch".


    So und nun bin ich raus hier, da mich die Formulierungen sehr verletzen.

    Beate mit Frau Maus (05/04) , Fritzi (10/07) und Zwerg (05/14)

  • Froschfamilie, danke! Das war so in etwa mein Weg.


    Nussbaum, nichts liegt mir ferner als der Begriff Schuld zu verwenden (mit dem ich schon seit Jahren ein ganz besonderes persönliches Problem habe). Auch wollte ich bestimmt niemanden verletzen. Die etwas rabiatere Formulierung ist wohl meinen Emotionen, was dieses Thema angeht, zuzuschreiben, die zeitweise ziemliche Wellen schlagen. Leben mit Depression kann die Hölle sein, das weiss ich mehr als gut. Ich würde jedoch niemals auf den Gedanken kommen zu sagen, Leben mit dieser Krankheit wäre nicht lebenswert. Ganz im Gegenteil: Ich habe einigermassen gelernt damit umzugehen, und wie MMC schon schrieb, hat mich das ein Stück weit stärker gemacht.

    Liebe Grüße


    Musicus mit gar nicht mehr so kleinem Mädchen (05)

  • @Musicus ok, dass du selbst Betroffene bist, kam nicht so raus :)


    Heißt das, dass du damit haderst, dass du keinen Kinderwunsch mehr hast? Und hast eventuell Sorge, dass das von der Erfahrung mit der PPD kommt? Oder so Gedanken, ob es dir zusteht, dich gegen weitere Kinder zu entscheiden?

  • Und nochmal, es geht auch nicht wie von Pamela vermutet, um die allgemeine Überlastung, aber das war ja ganz am Anfang schon mit Hera geklärt.

    Mitnichten bezog ich mich auf die ganz normale Überlastung.
    Ich bin ebenfalls Betroffene. Meine Therapeutin nannte und nennt es Anpassungsstörung. Das klingt sehr harmlos für das, was ich im ersten Babyjahr mitgemacht habe. Details möchte ich nicht ausführen, ist mir zu privat.
    Ich habe mich da rausgekämpft. War versöhnt mit meiner Rolle als Mutter, Frau, Partnerin, Ingenieurin.
    Und dann hat mich ein Unfall wieder da rausgehauen, ich liege wieder am Boden. Diesmal heißt es PTBS.
    Ich sollte wieder strampeln, kämpfen... um da rauszukommen. Aber ich habe einfach keine Kraft mehr.


    Zurück zum Thema:
    Bevor mein Mann und ich angefangen haben, aktiv zu werden bezüglich Nachwuchs, stand für mich (und ihn natürlich auch) fest: Mindestens zwei!
    Seit der Geburt schwanke ich immer wieder mal zwischen "kein Kind mehr" und "och, doch noch eins". Just in der Zeit vor dem Unfall fühlte ich mich stabil genug, es nochmal zu wagen, ich hatte nur zu lang gewartet, mit meinem Mann drüber zu sprechen...
    Nach der ganzen Scheiße, die ich und wir als Familie jetzt durch haben, steht für mich fest: Kein weiteres Kind!
    Aktuell habe ich noch Ressourcen für mich alleine. Ich bin nicht bereit, die für ein weiteres Kind aufzugeben.
    Wir haben keinen innerfamiliären Rückhalt. Ich liebe meinen Beruf und wieder arbeiten zu gehen, hat maßgeblich dazu beigetragen, dass ich aus dem Sumpf rauskam.
    Sollte in Zukunft ein Verhütungsunfall passieren, werde ich nach dem Mutterschutz wieder arbeiten gehen und mein Mann wird daheim bleiben.
    Evtl finden wir eine 50/50-Lösung.
    Aber geplant wird es kein weiteres Kind bei uns geben...

  • Was noch keine schrieb, deswegen ich doch was dazu sage.
    Kinder geben auch ganz viel Glück und Halt.
    Ich habe auch eine Menge Belastungen, es ging und geht mir zeitweise richtig schlecht. Aber die Kinder sind der Grund, warum ich lebe. Ich war noch nie so glücklich, wie ich es mit meinen Kindern sein kann.
    Ich hätte sogar noch mehr Kinder, wenn die Vernunft uns nicht davon abgehalten hätte (verschiedene Gründe).
    Weil sie mich glücklich machen. #herzen #love

  • Also ich hatte Musicus genauso verstanden, wie sie es gemeint hatte, sie schrieb ja dass sie selbst betroffen ist und dass sie es aus ihrer Erfahrung heraus schreibt und für sich selbst spricht und nicht für andere.


    @Musicus, ich denke wenn man 2 Jahre mit PPD zu kämpfen hat, kann das schon einiges an dem Kinderwunsch verändern. Ich glaube aber auch dass es viele Frauen gibt auch ohne PPD, deren ursprüngliche Planung der Kinderzahl sich im Laufe des Lebens geändert hat. Wäre ja mal eine interessante Umfrage.
    Ich wollte zB eher keine Kinder, mein Mann schon , dann mit 34 hatte ich einen Herzanfall und wollte doch eins, das kam fast automatisch. Dann war das erste geboren, ein zweites ? Never, das schaff ich garnicht! Dann wollte aber mein Mann noch ein zweites und ich hab nach reiflicher Überlegung zugestimmt. Und dann kurz nach der Geburt wollte ich noch ein drittes und musste wiederum meinen Mann überzeugen. Das hat dann wieder drei Jahre findungsphase bei meinem Mann gedauert.
    Will sagen, solche wünsche ändern sich mit der Zeit ja auch.


    @Schnuck, genau !!!


    Für die einen ist das Glas halbleer,
    für die anderen ist es halbvoll,
    und ich freu mich schon, wenn überhaupt etwas drin ist !!
    :D