Fragen zu Blutspende, Plasmaspende, Rückenmarksspende...

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  • Hallo,


    2 meiner Kinder sind ja nun schon Ü18. einer geht regelmäßig Plasmaspenden, eine war nun das erste Mal Blutspenden und überlegt nun auch, vor allem auch wegen dem Geld.


    Heute kam der Große und meinte, er habe sogar 40€ bekommen "Weil die brauchten noch irgendwas anderes, ich hab aber vergessen was. Aber die Maschine hat so laut gebrummt, das war unangenehm."


    Nun überlege ich die ganze Zeit, warum gibt es fürs Plasmaspenden Geld und fürs Blutspenden nicht, wenn das Plasmaspenden doch angeblich für den Körper so viel harmloser ist, daß man fast jede Woche gehen kann, Blutspenden dagegen nur einmal im Monat? Wäre es dann nicht andersrum sinnvoller? Ich meine, für das zu zahlen, was für den Körper belastender ist?


    Ist es wirklich so harmlos, da dauerhaft ca. 3x im Monat hinzugehen?


    Und was könnte das "irgendwas anderes" gewesen sein, was er heute gespendet hat?


    Außerdem ging es jetzt noch um Knochenmarkspenden, meine Tochter wollte sich eigentlich registrieren lassen. Aber irgendwie meinte die Verantwortliche dort dann "Wir haben schon Leute nach Afrika geflogen". Falls das als Motivation gedacht war, ist es gründlich schief gegangen, meine Tochter hat nun das Gefühl, wenn sie einmal registriert ist, die (wenn auch rein moralische) Pflicht zu haben, auch unter fragwürdigen örtlichen oder medizinischen Bedingungen spenden zu müssen. Natürlich weiß sie, daß sie mit der Registrierung noch zu nichts verpflichtet ist - aber "Nein, das möchte ich so/dort nicht" würde sie dann auch nicht sagen können, wenn sie einmal gebraucht wird... ".


    Außerdem hat ihr jetzt noch jemand gesagt, daß das Risiko, selber eine Infektion zu bekommen und am Ende sogar querschnittsgelähmt zu werden, sehr groß wäre?


    Wo kann man sich über das Thema neutral informieren, so daß es eine 18jährige ohne medizinsiche Vorkenntnisse versteht und sich selbständig ihre eigene Meinung bilden kann?

  • Knochenmark ist NICHT Rückenmark! Rückenmark ist Teil des Gehirns und damit nicht spendbar. Knochenmark wird im Hüftknochen entnommen oder - wenn es der Verwendungszweck zulässt, geht nicht bei allen Krankheiten - auch einfach nur durch ein ähnliches Verfahren wie beim Plasmaspenden.
    Dementsprechend ist Querschnittrisiko ein Quatsch. Infektion - klar, kann überall passieren, auch bei ner normalen Blutentnahme. Aber ist jetzt nicht so häufig. Das unangenehmste sollen wohl die Schmerzen durch die Punktion sein. Ist halt eine kleine Knochenverletzung und fühlt sich wohl auch so an (sagt man - ich selbst hatte noch keine, bin aber als Spender registriert).


    Das "Andere" was man spenden kann läuft auch an nem Zellseparator wie das plasmaspenden, nur mit nem anderen "Filter" drin. Das sind meist Thrombozyten, also Blutplättchen. Brauchen Schwerverletzte, aber auch Leukämiekinder z.b. Also nix Schlimmes.


    Mit dem Geld, da gabs wohl einige, die Blit gespendet haben um Geld zu bekommen und extra Krankheiten verschwiegen haben (z.b. HIV oder Hepatitis). Was für den Patienten natürlich dramatische Folgen hatte. Deshalb darf seit vielen Jahren kein Geld mehr gegeben werden. Blutspenden ist "Massenspende", d.h. es machen doch in der Regel genug Leute um den dringendsten Bedarf zu decken weils recht unaufwändig ist fürn Patienten und es kann auch jeder hingehen.


    Separator- und Plasmaspenden dagegen sind sehr aufwändig und auch nicht ganz so Risikolos (durch die Maschine theoretisch Bildung von kkeinen Gerinnseln möglich). Um das Risiko zu minimieren werden die Leute eh nochmal viel gründlicher untersucht (wäre bei der normalen Blutspende gar nicht die Zeit für) und in der Regel eher Dauerspender genommen (mehr Sicherheit). Für Aufwand und Bereitschaft zu regelmäßigen Spende muss man nen Anreiz schaffen weil sonst die benötigte Menge bei weitem nicht erreicht werden würde. Deshalb hier dad Geld in Kombi mit den steengeren Untersuchungen.


    Plasma darf man nicht deshalb häufiger spenden weil es harmloser wäre sondern weil der Körper Flüssigkeit viel schneller ersetzen kann (Plasma = die Flüsdigkeit im Blut sozusagen) als Blutkörperchen, der Organismus die Spende also schneller wieder ausgleicht.

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • Ob es Geld gibt hängt davon ab ob man beim roten Kreuz spendet - da ist es wirklich eine Spende denn das rote Kreuz verkauft die Konserven natürlich auch gegen teuer Geld an die Kliniken.
    Oder bei kommerziellen Anbietern, Sero*plas ist hier z.B. ein großer. Ich hab auch schon beim Virchow (Uniklinik hier) gegen Geld Blut, Plasma und Thrombozyten abgegeben.
    Zu dem was Dein Sohn stattdessen abgegeben hat Preschoolmum ja schon geschrieben.
    Wenn Deine Tochter bezüglich der Registrierung Bedenken hat sollte sie sich vielleicht auch noch mal kritisch an die DKMS wenden und das besprechen.
    Die meisten Spenden werden über die Vene gemacht und nur in wenigen Fällen ist eine Entnahme aus dem Beckenkamm nötig.
    Ich bin seit fast 10 Jahren registriert und kenne dieses moralische Dilemma nicht nein sagen zu wollen falls ich gefragt werde. Immer wenn ich schwanger oder stillend bin...

  • Hallo,


    danke schon mal!


    Rückenmark war ein Tipp-/Denkfehler, ich weiß natürlich, daß es sich normalerweise um Knochenmark handelt. Ich war nur irritiert wegen der Sache mit der Querschnittlähmung und dachte, da gäbe es noch mal etwas anderes.


    Von gründlichen Untersuchungen hat mein Großer bisher nicht erzählt, eigentlich nichts anderes als bei mir früher bei der Blutspende. Da muss ich ihn morgen noch mal befragen. Oder betrifft das nur das Blut/Plasma selber?


    Interessant die Sache mit den Gerinseln. Das habe ich bisher noch nie gehört und das hat er bisher noch gar nicht erwähnt, ich bin mal gespannt, ob er tatsächlich darüber aufgeklärt wurde.


    Das hieße dann, daß er bei jeder Spende dieses Risiko hat? Wäre es dann für die Spender nicht sinnvoller, das Blut im Ganzen zu entnehmen und dann zu trennen und dafür lieber seltener?


    Und warum gibt es dann für die Thrombozyten gleich das Doppelte?


    Hm, ich finde es eigentlich echt toll, daß sie das machen, auch wenn durchaus das Geld eine Motivation mit ist. Aber irgendwie lässt mich eben der Gedanke: Geld gibt´s nur für Risiko und mehr Geld nur für größeres Risiko" eben doch nicht ganz los...


    Nun fast jede Woche Sorgen zu haben, eins von beiden könnte ein Blutgerinsel bekommen und am Samstag nicht mehr aufwachen fühlt sich auch nicht gut an. Klar ist das Risiko minimal, aber es ist ja nicht so als hätten uns nicht auch "minimale Risiken" nicht doch schon bei verschiedenen Geschichten getroffen... *seufz*

  • Außerdem ging es jetzt noch um Knochenmarkspenden, meine Tochter wollte sich eigentlich registrieren lassen. Aber irgendwie meinte die Verantwortliche dort dann "Wir haben schon Leute nach Afrika geflogen". Falls das als Motivation gedacht war, ist es gründlich schief gegangen, meine Tochter hat nun das Gefühl, wenn sie einmal registriert ist, die (wenn auch rein moralische) Pflicht zu haben, auch unter fragwürdigen örtlichen oder medizinischen Bedingungen spenden zu müssen. Natürlich weiß sie, daß sie mit der Registrierung noch zu nichts verpflichtet ist - aber "Nein, das möchte ich so/dort nicht" würde sie dann auch nicht sagen können, wenn sie einmal gebraucht wird... ".


    Außerdem hat ihr jetzt noch jemand gesagt, daß das Risiko, selber eine Infektion zu bekommen und am Ende sogar querschnittsgelähmt zu werden, sehr groß wäre?


    Wo kann man sich über das Thema neutral informieren, so daß es eine 18jährige ohne medizinsiche Vorkenntnisse versteht und sich selbständig ihre eigene Meinung bilden kann?

    mein Spezialgebiet. :)
    Niemand, weder die Spenderdatei noch die Klinik, die das Knochenmark entnimmt, noch die Klinik vom Patienten, der das Knochenmark bekommen soll, haben ein Interesse daran, eine solche Spende unter fragwürdigen Bedingungen zu machen bzw. jemanden spenden zu lassen, der das lieber nicht will.
    Wer nach der Registrierung für eine solche Spende - Knochenmark oder wesentlich häufiger Stammzellen aus dem Blut - in Frage kommt, durchläuft mindestens zwei, allermeistens drei oder mehr Instanzen, die informieren, Fragen stellen, ärztlich aufklären, untersuchen und die Möglichkeit geben, sich gegen die Spende überhaupt oder gegen eins der Entnahmeverfahren zu entscheiden. Das Ganze in einem Zeitraum von durchschnittlich drei Monaten von der Kontaktaufnahme bis zur Spende.


    Die Aussage "Wir haben schon Leute nach Afrika geflogen" kann ich inhaltlich nicht nachvollziehen. Ein Stammzellenspender/Knochenmarkspender macht die Spende in dem Land, in dem er lebt und registriert ist. Ausnahmen: vorübergehende Auslandsaufenthalte. Da kann es sehr, sehr selten vorkommen, dass jemand dann auch für eine solche Spende eingeflogen wird, wenn: 1) kein anderer Spender in Frage kommt für den Patienten 2) der Zeitpunkt sich nicht verschieben lässt bis der Spender wieder im Lande ist 3) der Spender dem zustimmt
    Durch die Welt transportiert zur Klinik des Patienten werden nicht die Spender, sondern die gespendeten Zellen bzw. vorab Blutproben zur Überprüfung, ob Patient und Spender kompatibel sind. Die Spender selbst erfahren erst nach einer Spende, in welches Land diese geht.


    Wahrscheinlichkeiten:
    mal nur die DKMS angeschaut: 7.001.338 registrierte Spender, 60.628 tatsächliche Spenden. Überhaupt angefragt zu werden ist also schon mal unwahrscheinlicher.
    heutzutage sind der Großteil aller Spenden davon nicht Knochenmark, sondern Stammzellen aus dem Blut, wie preschoolmum gesagt hat mit einem Verfahren ähnlich wie bei der Plasmaspende bzw. Dialyse. Alle Spender durchlaufen vor einer Spende eine gründliche ärztliche Untersuchung, wenn dabei ein mögliches Risiko entdeckt wird, wird der Spender entweder nicht zugelassen oder das Risiko wird mit einer weiteren Untersuchung beurteilt und dann fällt die Entscheidung, ob er zugelassen wird.
    Zu jedem Zeitpunkt kann der Spender sich gegen die Spende entscheiden.
    Wenn im Gespräch mit dem Spender zu irgendeinem Zeitpunkt auffällt, dass er zweifelt, Angst hat oder unsicher ist, wird das angesprochen. Wenn ein Spender sich selbst zu viel moralischen Druck macht, wird er da entlastet.


    Wichtig zu wissen: es gibt zwar die Fälle, in denen nur ein passender Spender in der Datei registriert ist. Häufiger sind es aber mehrere, in manchen Fällen sogar Dutzende.


    Wie preschoolmum schon gesagt hat, mit dem Rückenmark hat eine Knochenmarkspende nichts zu tun, und das generell bei jedem Eingriff vorhandene Infektionsrisiko dann "groß" zu nennen zeugt nicht von Sachkenntnis.
    auch ein wesentlicher Unterschied zur Blutspende: Es gibt kein Geld dafür, nur eine Kostenerstattung, und Stammzellen oder Knochenmark spenden ist eine meist einmalige Sache. Selten spendet jemand ein zweites Mal für denselben Patienten, dann allermeistens weiße Blutkörperchen. Dass jemand für zwei verschiedene Patienten spendet ist echt sehr, sehr selten.

  • Zu der Sache mit der GGerinnselbildung noch:
    Da das Blut ständig zirkuliert würde das in der Regel wenn während oder direkt nach der Spende passieren solange man noch in der Praxis ist. Die wissen dann auch was zu tun ist, Notarzt und Klinik wissen die Ursache und können gleich behandeln usw. Da ist die Behandlungschancen ein Vielfaches besser wie wenn sich ein Gerinnsel irgendwann aus ner Thrombose z.b. löst und die Ärzte erstmal drauf kommen müssen, dass die Ursache für die Beschwerden ein Gerinnsel ist.


    Die Spende läuft so ab, dass das Blut nicht wie bei der Blutdpende direkt in nen Beuzel fließt sondern durch eine Maschine, in der Filter sind die die benötigten Blutbestandteile herausfiltern. Damit das Blut in der Maschine nicht verklumpt wird ein Gerinnungshemmer (ähnlich den "Bauchspritzen", die man im Krankenhaus oft kriegt, nur kürzer wirksam) zugegeben. Am Ende der Maschine gibt es sozusagen zwei Wege: die benötigten Bestandteile landen in nem Beutel, der Rest wird dem Patienten durch einen zweiten Schlauch wieder zurück gegeben. Bevor es in den Körper reingeht fließt es durch einen ganz feinen Filter, der auch ganz kleine Gerinnsel rausfiltert so denn überhaupt welche entstanden sind. Diese Filter werden auch sehr gut auf Dichtheit getestet. Trotzdem ist ein gewisses Restrisiko da wie immer wenn man irgendwelche Materialien einsetzt. Wenn der Filter ein grosses Loch hat merkts die Maschine bei der Spende auch weil der Druck sich ändert. Aber ein mini Loch kann theoretisch unentdeckt bleiben. Vergleichbar mit nem Teesieb, wo eine Masche kaputt ist kommen da dann auch nicht solche großen Gerinnsel durch wie sich von ner Thrombose z.b. lösen können. Je gtösder das Gerinnsel, dedto grösder der Schaden. Das Risiko, dass dadurch ernsthafte Schäden passieren ist daher echt sehr, sehr gering. Aber eben nicht ganz null.


    Ja, da wird man aufgeklärt, steht in dem Einverständnisbogen mit drin. Ist aber auch sehr, sehr selten. Die tun ja alles um das Risiko zu minimieren. Bringt denen ja nix wenn der Spender danach nicht mehr spenden darf oder möchte aus Angst, dass es nochmal passiert. Also nicht nur wegen Vorschrift sondern die passen auch aus Eigeninteresse gut auf die Spender auf. Auch mit den Untersuchungen. Da wird der Spender gründlich untersucht (Puls, Blutdruck, Atmung, aktueller Gesundheits-Fragebogen) und auch das Blut. Gründlicher Gesundheitscheck gratis sozusagen.


    Plasma oder Thrombos aus Vollblut herzustellen wär nicht nur aufwändig und teuer sondern auch qualitativ nicht ausreichend für die Patienten. Und man bräuchte auch viel größere Mengen um die benötigte Menge für eine Konserve zu kriegen.


    Und zur Sache mit der Lähmung: das zeigt, dass derjenige der dieses Gerücht verbreitet hat eben absolut keinen Plan hat und nichtmal weiß, dass Knochenmark und Rückenmark absolut gar nix miteinander zu tun haben ausser der namensgenden Tatsache, dass beide sich in der Mitte von nem Knochen befinden. Derjenige ist also sicher nicht kompetent genug, glaubwürdige Aussagen zu machen.


    In der Regel wird man von den Ärzten gut aufgeklärt und auch Fragen beantwortet bzw. vom DKMS. Wenn noch Zweifel bleiben wär ne kompetente Stelle zur Beratung u.b. ne medizinische Hochschule oder ne MTA-Schule. Einfach mal per Mail anfragen, gibt sicher jemand nett Antwort.

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • in der Regel zahlen unikliniken oder kommerzielle Anbieter eine Aufwandsentschädigung für die Spenden.
    Die ist bei der Thrombozytenspende höher weil der Zeitaufwand ja erheblich länger ist.
    Blutspende geht Verhältnismässig schnell.
    Ich muss auch malwieder spenden, tut ja nicht weh
    Schoko

    Schokojunkie mit Töchtern (5/07 und7/09)

  • @Preschoolmum wie meinst du das, dass Plasma nicht aus vollblut hergestellt wird? In D sind Vollblutkonserven unüblich. Meines Wissens wird aus der Blutspende Plasma abzentrifugiert und separat gelagert. Transfundiert werden in der Regel Erythrozytenkonzentrate. Je nach Bedarf separat Plasma. Thrombozyten sind sehr empfindlich. Die müssen besonders gelagert werden. Deshalb werden die auch separat gespendet und in der Regel gepoolt. Dh eine Konserve enthält Thrombozyten von mehreren Spendern um auf ein sinnvolle Menge zu kommen.
    Daneben gibt es auch bei kommerziellen Anbietern die Möglichkeit Plasma zu spenden aus dem dann gerinnungsfaktoren extrahiert werden und für sehr viel Geld verkauft werden.
    Da muss ich ehrlicherweise sagen dass ich es nicht einsähe denen den Ausgangsstellung kostenlos zur Verfügung zu stellen. Habe ich aber noch nie gemacht, habe immer in der Klinik gespendet
    Schoko

    Schokojunkie mit Töchtern (5/07 und7/09)

  • Während meines Studiums habe ich regelmässig Plasma gespendet, und ehrlich, das war im Rückblick gesehen fürchterlich. Bist du da mal mitgegangen und hast dir das angesehen?


    Ich war bei dem "Verein": http://www.plasma-spenden.de/


    Das ist echt eine Sache die mir im Nachhinein peinlich ist. Das Klientel, das Ambiente, irgendwo zwischen Science Fiction und Trash-TV. Aber gut, die Gasheizung war teuer in meiner Studentenbude. Ich würde das unter "Ich war jung und brauchte das Geld" abspeichern. Habe gerade mal meine Armbeugen angesehen, immerhin sind die nicht vernarbt, das sah mal eine ganze Weile abenteuerlich aus. Ich hatte damals aber auch eine andere Einstellung zu Medizin und Gesundheit, ich war auch eine der ersten Implanon-Nutzerinnen...

    es grüßt rosarot mit himmelblau (* april 09) und kunterbunt (*märz 11)

  • Hallo,


    Nein, ich war noch nicht mit (er ist 20 und fände es vermutlich komisch, wenn ich dort mit aufschlage, außerdem arbeite ich zu der Zeit).


    Ich war früher selber regelmäßig "ganz normal" Blut spenden und fand es OK. Normal irgendwie, sauberere "unaufgeregte" Räume, freundliche Leute... die Plasmaspende ist in den gleichen Räumen.
    (Ich konnte dann nicht mehr wg. schwanger/stillend, dann aus gesundheitlichen Gründen... vielleicht sollte ich mal prüfen lassen, ob ich wieder in Frage komme... wobei mit dauerhaft grenzwertig niedrigen Eisenwerten wohl eher nicht)


    Sie gehen zum Teil aus ethischen Gründen, das Geld nimmt der Große einfach gerne als Zugabe mit. Tochterkind ähnlich, die Registrierung als Spender findet sie z.B. eigentlich gut, ist aber eben durch die Afrika-Bemerkung unsicher geworden. Das würde sie nicht wollen, würde aber auch nicht "nein" sagen wollen, wenn jemand ihre Hilfe braucht. Und sich registrieren lassen mit dem Gedanken "Ich komme eh nicht dran und wenn, kann ich ja immer noch nein sagen" findet sie verständlicherweise auch nicht sinnvoll.


    Wie gesagt, mir persönlich wäre normales Blutspenden warum auch immer vom Gefühl her lieber (ich kann es aber nicht begründen), aber sie bekommt (im Gegensatz zum Bruder) kein Schülerbafög, wir können ihr leider auch nicht so viel Taschengeld zahlen. So wären 20-60€ im Monat schon nicht ganz unwillkommen. Für richtige Nebenjobs bleiben ihr neben Schule und Hund und persönlichen Interessen nicht wirklich Zeit.


    Träger ist übrigens das DRK.


    Ich kann eh nur noch helfen, Informationen zu finden, entscheiden müssen sie am Ende selber.

  • Schokojunkie: In meiner Klinikzeit haben wir sehr oft Vollblutkonserven verwendet. V.a. bei akuten lebensbedrohlichen Blutungen durch Unfälle oder beim Blutaustausch bei Neugeborenen mit Rhesus-Unverträglichkeit. Und wir hatten Kinder mit speziellen Gerinnungsstörungen bei denen es hieß, da gehen keine aus Vollblut gewonnenen Konserven sondern nur Plasma- oder Thrombokonserven, die mit Zellseparator bei der SPende gewonnen wurden. Ich hab nie in der Blutspende gearbeitet, nur den Patienten die Produkte angehängt, selber Blut gespendet und dabei natürlich neugierig gefragt und beobachtet. Aber im Labor war ich nie dabei. Von daher ist mein Wissen nicht komplett umfassend.


    Hab mich grade nochmal eingelesen weil mir Deine Ausführungen völlig fremd vorkamen und hab festgestellt: Du hast Recht! Seit einigen Jahren hat sich das wohl komplett geändert. Meine Klinikzeit ist doch schon 16 Jahre her. #schäm


    Bei der Recherche hab ich aber einige Infoseiten gefunden, wo vielleicht interessante Infos drinstehen für die, die noch mehr wissen wollen:
    http://www.blutspende-plasmaspende.de/
    http://edoc.hu-berlin.de/disse…HTML/Gesamt-Einleitu.html
    https://transfusion.med.uni-ro…te/tmed/bf-hst-v-2015.pdf


    http://www.ukm-blutspende.de/i…-einer-thrombozytenspende
    http://www.ukm-blutspende.de/i…irrtuemer-stammzellspende

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    Einmal editiert, zuletzt von Solid Ground ()

  • Von wegen Nebenjob geht nicht wegen Hund. Da hätt ich ne prima Idee: Gassigehen gegen Geld! Viele Hunde freuen sich, mit einem anderen Hund spazierengehen zu können und viele Hundebesitzer sind froh, wenn sie die lange Gassirunde nicht selber machen müssen und lassen sich das auch gerne was kosten. Nur so als Impuls.

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • Ethische Gründe? Das ist dann halt die Frage wie man das ganze sieht...


    Mir wären die gesundheitlichen Risiken mittlerweile viel zu groß. Da kommt ja die Citratlösung hinzu und es scheint so, als ob diese Weichmacher aus den Schläuchen lösen. Die Langzeitwirkungen wären mir viel zu riskant.

    es grüßt rosarot mit himmelblau (* april 09) und kunterbunt (*märz 11)

  • Hallo,


    Gassi gehen... Das hatte sie mal zu Schulzeiten überlegt. Aber hier im "Stadtrand-Dorf" machen die Leute das tatsächlich noch selber und erst in die Innenstadt fahren, kostet zu viel Zeit.


    Sie kommt teilweise erst am späten Nachmittag nach Hause, muss dann noch verschiedenes für die Schule tun, mit ihrem eigenen Hund - es ist tatsächlich ihr eigener, selbst gekauft, selbst finanziert und eben auch selbst "organisiert" (d.h. ich helfe mal aus, bin aber nicht regelmäßig in der Pflicht) ... - rausgehen nachmittags und abends rausgehen, morgens vor der Schule sowieso. Ihr Herr Schlumperfuchs und andere Hunde zusammen ergäbe derzeit noch definitiv Leinenchaos...


    Außerdem hat sie oft Praktikum, da sie ihr Abi im Kunstbereich macht, bringt das mit sich, daß die dabei anfallenden Veranstaltungen meist am Nachmittag oder gar Abend sind (beim letzten Praktikum kam sie zwischen 21 und 23 Uhr heim, da nützt es auch nicht viel, wenn es erst gegen Mittag los geht).


    Am WE hilft sie oft auf ihrem ehemaligen FÖJ Hof aus und darf im Gegenzug reiten gehen. Sie ist zeitlich echt gut ausgelastet...


    Danke für die Links, ich werde sie mal anschauen bzw. ihr schicken, vielleicht hilft ihr das bei der Entscheidung.


    @rosarot


    Ethische Gründe - nun ja, wenn ich mir vorstelle, mein Kind wäre auf eine Transfusion/Plasmagabe/Knochenmarks- oder Stammzellenspende... angewiesen, fände ich es schon prima, wenn Menschen bereit sind, ihres zu spenden und empfände das durchaus als "ethisch" ...


    Langzeitwirkungen? 8I Magst du mehr davon schreiben?

  • Naja, wenn du davon ausgehst, dass das Citrat Weichmacher aus den Schläuchen löst... Die kommen ja dann direkt in den Körper. Dann einfach weiter denken in Richtung Langzeitwirkung dieser Weichmacher. Ich denke nicht, dass das "zurück kommende Zeug" schon mal auf Weichmacher untersucht wurde. Da besteht kein Interesse. Reine Gewinnorientierung.

    es grüßt rosarot mit himmelblau (* april 09) und kunterbunt (*märz 11)

  • Ich habe früher mal im Klinikum Plasma bzw. Thrombozyten gespendet und probiere mal aus den damaligen Erfahrungen ein paar Antworten für Dich zu finden.
    Farbig ins Zitat reingeschrieben.

    Was macht ihr eigentlich, ihr flinken Sekundenhorter, mit all der Zeit, die ihr spart, wenn ihr "lg" tippt statt lieb zu grüßen?

    - aus einer Berliner S-Bahn-Station -

    Einmal editiert, zuletzt von Latie ()

  • ich wäre durchaus auch bereit, gewisse Risiken auf mich zu nehmen um anderen helfen zu können. Zu oft haben Menschen in meiner Umgebung schon von der Spendenbereitschaft anderer profitiert...
    und eben auch die Vorstellung das eigene Kind könnte z.b. auf Stammzellen angewiesen sein...
    Zu dem Dilemma mit dem Nein sagen falls angefragt wird - dem wird sie sich eh stellen müssen und dann ist es sinnvoll, die Grenzen für sich selbst klar zu haben. Also sie wird ja evtl. irgendwann mal schwanger sein-sollte sie da angefragt werden müsste sie auch ablehnen... Aber für den Rest des Lebens wo sie nicht schwanger ist schon mal nicht registriert zu sein um nicht in der Kinderkriegezeit nein sagen zu müssen wäre doch absurd...
    und wenn ihre persönliche Grenze eben in der Bereitschaft im Ausland/ unter fragwürdigen medizinischen Bedingungen zu spenden besteht dann wäre das doch okay. Ich hoffe Du kannst verstehen was ich meine, etwas verschwurbelt...

  • Da wo ich gespendet habe ging das Blutplasma rein in die medizinische Forschung. Da sind keine kleinen Kinder die auf das Plasma angewiesen wären. Könnten dadurch theoretisch irgendwann mal Menschenleben gerettet werden? Vielleicht, praktisch geht das aber als Gewinn zu den Pharma-Firmen.


    Es ist auch keine Spende, es ist Verkauf. Das Produkt wird im Vergleich zu den Risiken und zu der Gewinnspanne viel zu billig verkauft. Weil manche Menschen das Geld dringend brauchen funktioniert dieses Business. Es ist Körper-Prostitution. Mir hat das körperlich nicht gut getan, es passte aber zu meinem damaligen Umgang mit meinem Körper. Ich bin froh dass das vorbei ist.


    Vielleicht würde ich das anders sehen wenn ich wüsste, dass die Spende non-profit an einem Uni-Klinikum gespendet wird. Keine Ahnung.


    Bin übrigens bei der DKMS registriert, nur so am Rande. Aber das Plasma-Ding ist eine andere Hausnummer.

    es grüßt rosarot mit himmelblau (* april 09) und kunterbunt (*märz 11)

    Einmal editiert, zuletzt von rosarot ()


  • Ich habe in einem Klinikum gespendet. Oft waren die Empfänger Leute, die nach einer großen OP wg. eines Unfalls die Spende brauchten.
    Oder nach einer Chemo o.ä. (dann warsnicht ganz so zeitkritisch)
    Wie gesagt, es ging immer nur auf Abruf und nur wenn Bedarf da war.

    Was macht ihr eigentlich, ihr flinken Sekundenhorter, mit all der Zeit, die ihr spart, wenn ihr "lg" tippt statt lieb zu grüßen?

    - aus einer Berliner S-Bahn-Station -

  • wer als registrierte Stammzellenspenderin schwanger ist, meldet sich einfach und wird dann bis 6 Monate nach dem Geburtstermin oder auf Wunsch auch länger aus dem Suchlauf genommen, kann also in der Zeit gar nicht als passende Spenderin gefunden oder angefragt werden. Wer aus persönlichen oder gesundheitlichen Gründen eine Zeitlang aus dem Suchlauf herausgenommen werden will, kann sich ebenfalls melden. Wer nur Knochenmark oder nur Stammzellen spenden will und das jeweils andere nicht, kann das bei der Registrierung angeben, und auch später natürlich noch mitteilen.


    @Trin ich kann verstehen, dass deine Tochter sich von der Bemerkung verunsichert fühlt. Wenn sie ganz spezifisch was fragen will, das hier noch nicht beantwortet wurde, kann ich das gern nochmal erläutern, ich hab täglich mit Menschen zu tun, die Stammzellen spenden.