Wieder ein Schlafchaosthema - Mein knapp Zweijähriger kann nicht schlafen

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Hallo liebe Raben,


    ich brauche mal wieder eure Hilfe. Wir haben hier seit Wochen, vielleicht sogar schon seit Monaten ein absolutes Durcheinander beim Schlafen und es wird leider immer schlimmer.


    Im Sommer und Herbst hatten wir eigentlich wunderbar geregelte Schlafenszeiten, wobei rückblickend muss ich sagen, dass sich auch da schon der Zeitpunkt des Schlafengehens immer weiter nach hinten geschoben hat. Da sind wir immer ca. um zehn Uhr ins Bett, haben bis sieben geschlafen, tagsüber zwei Stunden Mittagsschlaf.


    Ab November hat sich der Einschlafzeitpunkt dann immer weiter nach hinten geschoben, bis wir bei Mitternacht waren. Auch das blieb dann einigermaßen stabil, bis im Dezember erst Erkältungen, dann Zahnschmerzen kamen. Damit hat sich dann nicht nur der Zeitpunkt des Nachtschlafs verschoben, sondern es gibt eigentlich gar keinen Rhythmus mehr. Von Mitternacht bis 4 Uhr morgens war in den letzten Wochen alles dabei, nachts sind wir oft dann stundenlang wach. Jede Nacht ist anders. Er ist durch nichts dazu zu bewegen im Bett zu bleiben. Mittlerweile müssten eigentlich die Zahnungsschmerzen vorbei sind, das Schlafchaos ist uns geblieben.


    Abgesehen davon, dass wir jetzt mehr tagsüber schlafen als nachts und damit nichts mehr vernünftig planbar ist, geh ich selber einfach am Stock und mir geht langsam aber sicher die Energie und die Geduld aus.


    Bisher hatte ich immer darauf vertraut, dass der kleine Kerl selber weiß, wann und wie er schlafen möchte. Damit sind wir bis November gut gefahren, aber jetzt zweifle ich doch sehr daran. Ein richtiges Schlafritual hatten wir noch nie, Einschlafstillen hat immer gut funktioniert. Jetzt bekomm ich ihn aber nichtmal mehr ins Schlafzimmer, wenn er nicht wirklich vor Müdigkeit fast umfällt. Leider mag er alles, was in Richtung klassisches Einschlafritual geht, so überhaupt nicht. Zur Zeit mag er weder Baden, noch Bücher lesen oder Hörspiele anhören. Mal kurz vor fünf Minuten, aber nicht tauglich um dabei einzuschlafen. Mit Papa einschlafen geht überhaupt nicht. In den Schlaf tragen geht leider auch nicht, dafür ist er deutlich zu schwer. Wenn er dann jetzt endlich mal müde genug zum Schlafen ist, schläft er natürlich trotzdem nur dauerstillend. Das macht es für mich dann nochmal ätzender, weil ich mich dann nicht mal bequem hinlegen kann, damit ich die paar Stunden dann wenigstens selber auch gut schlafen kann.


    Für alle die mein wirres Geschreibsel bis hierhin gelesen haben schonmal ein herzliches Dankeschön. Es tut schon gut, das ganze Mal los zu werden.


    Vielleicht habt ihr ein paar Ideen oder Tipps für mich oder beruhigende Worte, dass das schon wieder irgendwie wird. Vor allem wären mir Hinweise wichtig, wie ich Tag und Nacht wieder "zurücktauschen" kann. Alle Versuche den Nachmittagsschlaf wegzulassen, haben übrigens eher das Gegenteil bewirkt, also die Situation eher noch weiter verschlechtert. Also den "Nachmittagsschlaf" (findet im Moment ungefähr von 19 bis 21 Uhr statt #hammer ) scheint er noch zu brauchen.


    #hilfe


    Liebe Grüße
    PaMa

  • Das klingt anstrengend!
    Wie alt ist denn das Kind? Mittagsschlaf um 19 Uhr? Da würde dann bei uns auch nichts mehr gehen vor Mitternacht/ noch später in dem Alter, in dem ich Dein Kind vermute... Wann steht er denn dann auf morgens wenn er so spät einschläft? Und schläft er dann, oder wacht jede Stunde auf und stillt?
    Kluge Tipps habe ich gerade keine, ich kann mir die Situaton noch nicht richtig vorstellen...

  • Hallo,


    Ich persönlich denke ja auch, daß Kinder in den meisten Fällen sehr gut regeln können, wann und wieviel Schlaf sie brauchen.


    Aber ich denke auch, daß sich Gewohnheiten einstellen können, die einfach nicht zur Gesellschaft passen. Ich denke, zuerst musst du für dich überlegen: Ist es für mich OK so wie es ist? Dann lassen wir es so und hoffen, es regelt sich von alleine wieder.
    Oder leidet einer von euch unter der Situation? Das kann auch ein Elternteil sein. Wer mehr leidet, nach dem geht es, das heißt derjenige hat ein Recht darauf, seine Grenzen deutlich zu machen und zu wahren, indem er z.B. Situationen ändert. Auch einem Kleinkind gegenüber.


    Das hat für mich nichts mit dem klassischen "Kinder brauchen Grenzen, darum verbiete ich dieses, fordere jenes..." zu tun sondern einfach mit persönlicher Grenzwahrung. Von unseren Kindern wünschen wir auch, daß sie das mal können, Daß sie sagen können. "Stopp, so nicht mit mir, hier wird ein Grundbedürfnis von mir übergangen!" - also müssen wir es ihnen auch vorleben. Feundlich, mit allem Verständnis dafür, daß sie unsere Entscheidungen nicht unbedingt gut finden, aber mit dem Blick darauf, daß auch wir Erwachsenen Bedürfnisse haben und diese erfüllt bekommen dürfen. Es geht ja nicht darum, ein Kind alleine irgendwo in den Schlaf weinen zu lassen, sondern darum, den Tag gemeinsam anders zu strukturieren.


    Ein aus meiner Sicht recht sanfter Versuch wäre es, Tag und Nacht auf eine natürliche Weise sehr deutlich zu unterscheiden. Derzeit kämen einem dabei die Lichtverhältnisse draußen zu zu Gute.


    Abend: alles wird ruhiger, es gibt keine lebhaften Beschäftigungen mehr, alle technischen Geräte (falls das Kind daran interessiert ist) sind aus, möglichst wenig Licht brennt, es wird schummerig., der Körper kann runterfahren.


    Nacht = dunkel, wenn er wach wird, ist das OK, keiner kann sich zum schlafen zwingen, aber da Licht bleibt aus, maximal stark gedimmt (Nachtlicht), er kann sich beschäftigen, aber es die Eltern bleiben liegen, sie haben schließlich auch ein Recht auf ihre Bedürfnisse und damit auf Ruhe und gibt es gibt keine Bespaßung usw.


    Das muss er nicht schön finden... ich denke, man kann unterscheiden zwischen "find ich doof, mit ist langweilig" und echter Verzweiflung.


    Tagsüber: da kann es lebhafter sein, man kann viel raus gehen, Sonne tanken (die hilft bei einem natürliche Tag und Nachtrhythmus sehr). Da muss man schauen, was gut beschäftigt und wach halt, ohne zu überfordern. Licht, vor allem Tageslicht finde ich da wie gesagt sehr wichtig. Oder vielleicht ein Tag im Spaßbad?


    Ich habe normalerweise auch ein Problem damit, ein tief schlafendes Kind aktiv zu wecken, wenn es nicht zwingend sein muss. Aber tagsüber in einem Raum, in dem das Kind schon eine ausreichende Weile schläft, aber zu arbeiten und normale Geräusche zu machen, finde ich dagegen völlig OK und es entspricht mMn dem natürlichen Zusammensein von Menschen, die erst seit sehr kurzer Zeit stille Schlafzimmer haben.
    Also klar, nicht extra die Töpfe scheppernd fallen lassen, aber schon normale Alltagsgeräusche machen. Wenn das Kind genug Schlaf für den Moment hatte und in einer Leichtschlafphase ist, wacht es dann oft davon auf.


    Manchmal kann auch ein Bad zum richtigen Zeitpunkt wach halten und dafür dann nach einer Weile (bei uns so so meist eine Stunde nach dem Bad) müde wird.


    Wichtig fand ich bei meinen Kinder auch immer, die Einschlaffenster zu erkennen und zu beachten. Wenn ein Kind sichtbar müde ist und sich schon die Augen reibt, dann ist dieses Fenster fast immer schon vorbei und zur Ruhe kommen ist schwer.


    Hier war es meist so, daß die Einschlaffenster in einer Zeit lagen, wo sie sehr schön und ruhig spielten. Oft fand ich es dann regelrecht schade, sie da rauszureißen - nur wenn wir es verpasst haben, dauerte es lange bis zum nächsten und die Zeit dazwischen war für alle Mist.


    In dem Alter haben sich meine auch gerne noch in den Schlaf tragen lassen. Statt ins Bett zu gehen, war das Angebot "huckepack" zu kommen viel verlockender und wurde öfter akzeptiert. Ab in die Tragehilfe, ein bisschen Hausarbeit machen oder zu ruhiger Musik tanzen und nach einer Weile fielen dann doch die Augen zu, Nicht immer, aber öfter mal doch.


    Du schreibst, dafür ist er zu schwer - ich weiß ja nicht, worin ihr tragt, aber wir hatten damals den allerersten Ergo und der ging sogar bei den Dreijährigen hier noch gut. Kangabindeweise auch. Man trägt ja auch nicht mehr stundenlang. Vielleicht könnt ihr bei Freunden mal mit verschiedenen Tragehilfen herumprobieren und euch für ein paar Wochen eine gute und passende Tragehilfe leihen?

  • Das klingt anstrengend!
    Wie alt ist denn das Kind? Mittagsschlaf um 19 Uhr? Da würde dann bei uns auch nichts mehr gehen vor Mitternacht/ noch später in dem Alter, in dem ich Dein Kind vermute... Wann steht er denn dann auf morgens wenn er so spät einschläft? Und schläft er dann, oder wacht jede Stunde auf und stillt?
    Kluge Tipps habe ich gerade keine, ich kann mir die Situaton noch nicht richtig vorstellen...

    Er ist 22 Monate alt. Wenn er schläft, wacht er nicht jede Stunde auf, aber schon noch einige Male und muss dann auch zum Weiterschlafen wieder stillen.
    Aufgestanden wird bis jetzt dann, wenn er ausgeschlafen hat (und ich auch). Heute hat das zum Beispiel so ausgesehen: wir sind um acht Uhr abends ins Bett, um halb elf ist er wieder wach geworden und wir sind nach einer halben Stunde vergeblichener Einschlafversuche aufgestanden. Dann waren wir bis vier Uhr morgens wach, Schlaf bis 7:30 Uhr. Wieder aufstehen. Erst hatten wir versucht, dass er nur mit meinem Mann zusammen aufsteht, das ging absolut nicht. Also dann wieder eine Stunde wach, um 8:30 Uhr wieder ins Bett, Schlaf bis 14 Uhr.
    Mir ist klar, dass das alles absout verkorkst ist. Und wie gesagt, das war ja jetzt auch nur ein Beispiel, jeder Tag läuft beliebig anders, aber doch meistens so, dass mindestens die längste Schlafphase am Vormittag liegt.


    Was meine persönliche Grenzwahrung betrifft, hab ich wohl ein Problem - ich würde so ziemlich alles mitmachen, auch wenn's mir dabei nicht gut geht. Da bin ich leider(?) schon immer so und ich kann damit auch ggüber meinem Kleinen gegenüber schlecht was durchhalten. Also von wegen er soll alleine Aufstehen und spielen, das wird nicht klappen. Beim Aufstehen muss ich mit, sonst weint er und für mich hört sich das deutlich mehr nach Verzweiflung an als nach "find ich doof".


    Das mit den Lichtverhältnissen haben wir auch schon versucht, hilft scheinbar wenig bis nicht. Raus ins Freie soweit möglich haben wir auch probiert, hat bisher nicht geholfen. Wir können ja dann auch nur Nachmittags rausgehen, weil er ja vormittags schläft.


    Tragen: er wiegt 23 kg. Ja, auch eine Baustelle. Er wiegt mehr als ein Drittel von mir, ich kann ihn definitv nicht in den Schlaf tragen, auch nicht mit Tragehilfe.


    Vermutlich wird es tatsächlich am besten sein, ihn nach seinem "Nachtschlaf" (also der langen Schlafphase) immer früher zu wecken bzw. eben selber rauszugehen, dann wacht er eh innerhalb der nächsten Stunde auf.


    Aber was wäre denn da jetzt die "bessere" Methode. Von Woche zu Woche wieder versuchen, immer eine Stunde früher aufzustehen oder gleich ein radikaler Schnitt und gleich quasi "eine Nacht durchmachen"?


    Danke euch für eure Hilfe!

  • Hallo,


    Unabhängig vom Schlafthema:


    Was meine persönliche Grenzwahrung betrifft, hab ich wohl ein Problem - ich würde so ziemlich alles mitmachen, auch wenn's mir dabei nicht gut geht. Da bin ich leider(?) schon immer so und ich kann damit auch ggüber meinem Kleinen gegenüber schlecht was durchhalten.


    Du wirst noch viele Jahre mit deinem Kind zusammenleben. Du wirst es durch die beiden großen Autonomiephasen begleiten müssen, durch das Schulanfängerchaos, durch die Vorpubertät. die Pubertät - und die ruhigeren Phasen dazwischen, in denen dein Kind dich trotzdem oft genug an deine Grenzen bringen wird.


    Kinder brauchen keine strengen Eltern, Kinder brauchen auch keine künstlichen Grenzen. Aber ich denke, Kinder brauchen Erwachsene, die zu sich selber stehen und die in ihrer Haltung auch klar sind. Aus einer inneren Klarheit kann man auch vorübergehend Abstriche machen (mehrfaches nächtliches Stillen eines Babys/Kleinstkindes, Anpassen an verschobene Rhythmen in gewissen Grenzen), aber dann eben auch wieder die Zügel aufnehmen udn die Richtung der Familienkutsche lenken. Das dem Kind zu überlassen, ist mMn eine Überforderung.


    Wenn du es da nicht schaffst, deine Grenzen zu sehen und freundlich, aber durchaus bestimmt zu wahren, dann lernt dein Kind etwas von dir. Entweder, daß es das Recht hat, die Grenzen anderer zu übertrampeln - schließlich durfte er das bei dir ja auch - oder daß es wie du kein Recht hat SEINE Grenzen zu wahren. Oder gar eine Kombination aus beidem, solche Leute sind leider gar nicht so selten.


    Möchtest du das deinem Kind mitgeben? Wenn nicht, ist denke ich jetzt mit 2 Jahren ein guter Zeitpunkt, um das für dich zu thematisieren. Dein Kind ist kein Baby mehr. Es ist natürlich auch noch nicht besonders groß, aber es kann anfangen, zu lernen, daß auch andere Menschen ihre Grenzen haben. Und du kannst anfangen, dir deine Bedürfnisse zuzugestehen und deinem Kind so ein gutes Beispiel zu geben.


    Wer mich kennt, weiß ich, daß ich wohl die letzte bin, die dazu rät "sich durchzusetzen" oder so.
    Aber sehr wohl bin ich dafür, die eigenen Grenzen zu sehen und entweder bewusst und gut gelaunt dem anderen Menschen zuliebe zu verschieben - oder für die eigenen Bedürfnisse einzustehen.


    Im konkreten Falle - entweder kannst du fröhlich und gelassen seinen Rhythmus zugestehen. Oder eben doch etwas ändern. Auch gelassen und aus innerer Stärke heraus. Weil du DIR ebenfalls wichtig sein darfst.


    Das WIE weiß ich auch nicht. Das kannst nur du für euch wissen. Gier war es so, daß die Kinder einen Jet lag von 8(?) Stunden locker an einem Tag überwunden hatten (im Gegensatz zu uns Großen... #pfeif ), weil der Tag einfach Tag und die Nacht einfach Nacht war, dafür bei der Frühjahrs-Zeitumstellung Monate für die eine Stunde benötigt haben. Von daher kann ich keinen Rat geben.


    Nur zum aufstehen noch mal - wenn er bei euch im Schlafzimmer schläft, wieso musst du dann mit ihm rausgehen? Ich kann mir vorstellen, daß du ihm, vor allem, wenn ihr das Licht anmacht (was das Gehirn auf "Tag=wach" schalten lässt), damit unbewusst signalisierst, dass da völlig normal und OK so ist. Wenn es das für dich ist, gut, dann gibt es keinen Grund, das zu ändern. Aber wenn nicht, wenn du lieber weiterschlafen möchtest (oder möchtest, daß er merkt, daß "Nacht" ist), würde ich das auch deutlich machen.


    Wäre da "Du kannst hier spielen, aber ich bleibe liegen" oder "Es ist Nacht, ich bleibe liegen... " (Licht bleibt aus) keine Möglichkeit? So haben wir es gehalten, als unsere Kinder nächtliche Wachphasen hatten (hatten alle mal vorübergehend) Mit dem Gedanken dahinter: Es ist OK, wenn du wach bist und dich beschäftigen willst, aber es ist auch OK, daß ICH dazu um die Tageszeit nicht in der Lage/nicht willens bin.


    Zur Not abwechseln, mal du, mal der Papa, der andere auf der Couch oder im Kinderzimmer, damit jeder von euch mal schlafen kann.
    Wenn er im Kinderzimmer schläft, würde ich es ähnlich halten, einer von euch kann dort auf einer Matratze schlafen und so "Schlafenszeit" signalisieren und immerhin körperlich anwesend sein,so daß er keine angst haben muss - aber eben mehr auch nicht. Frust, weil mitten in der Nacht keiner Lust hat mitzuspielen, fände ich in dem Falle vertretbar.


    Wie auch immer, ich wünsche euch einen guten Weg, mit dem ihr alle euch wohl fühlt und zu genug Schlaf zu für euch guten Zeiten kommt.

  • Ich meine das wirklich nur, weil mich das grade stutzig mache - dein Kind wiegt 23 kg? Mit 22 Monaten? Du schreibst, es ist eine Baustelle, deshalb frage ich nach, ob da hormonell alles abgeklärt ist? Schilddrüse und so? Denn das Gewicht ist für dieses Alter außergewöhnlich hoch, diplomatisch ausgedrückt. Und wenn da was nicht stimmt, könnte das Schlafverhalten damit zusammenhängen....?

  • @Trin und @Iverna
    Ich bin eurer Meinung, absolut. Die erste Autonomiephase fängt so allmählich an und ich merke, dass es jetzt wichtig ist, klare Botschaften zu senden. Klappt auch gut, ich muss es mir nur in jeder Situation ausdrücklich bewusst machen und es fällt mir schwer. Trotzdem bin ich zuversichtlich, dass er kein Problem damit haben wird, seine Grenzen für sich zu behaupten. Was die Grenzen anderer angeht, bin ich schon hm, wachsamer geworden.


    Was das Schlafen angeht: nach dem Grundsatz "wer leidet mehr" war das bis jetzt eben einfach immer noch mein Kind und ich konnte da auch guter Laune und mit Mitgefühl bei ihm sein. Deswegen suche ich ja nach _sanften_ Wegen, den Schlafrhythmus wieder zu normalisieren und ich glaube nicht, dass das durch die bisher genannten Methoden funktionieren wird. Mir geht es eben konkret darum, ob es wohl besser funktioniert, wenn ich jetzt jeden Tag für ein früheres Aufwachen sorge (z. B. dadurch, dass ich wie jetzt früher rausgehe) oder ob wir mal versuchen sollen, einen ganzen Tag "durchzumachen" ohne dass er vormittags schlafen kann. Mir selber kommt die erste Methode "sanfter" vor, das werde ich jetzt die nächsten Wochen probieren. Wir haben diesbezüglich ja noch keinen Druck von außen, also kann es ruhig noch etwas dauern.


    @TrüffelGewicht ist seit der Geburt ein Thema, aber bei jeder U-Untersuchung hat der Arzt bisher gemeint: abwarten, Eltern beide groß, zumindest einer davon ziemlich schwer, gestilltes Kind. Bei der nächsten U wird aber jetzt sicher auch er mit Ursachenforschung beginnen, das ist jetzt so weit von jeder Kurve weg, ich glaube nicht mehr, dass das rein erblich sein kann. Falls du (oder jemand anders) hier noch Hinweise habt, in welcher Richtung man da untersuchen sollte, wäre ich sehr dankbar.

  • Für mich ist das nicht erklärbar über "Eltern beide groß". die 97. Perzentile bei einem 2jährigen Kind wäre irgendwo bei 16 kg (wenn ich jetzt die WHO-Kurve richtig im Kopf habe), da sind 23 kg wahrscheinlich irgendwo auf der 99,999999999999. Perzentile.


    Ich würde die Wachstumshormone und die Schilddrüsenhormone sehr genau checken lassen. Abgesehen davon bin ich Ernährungswissenschaftlerin und keine Endokrinologin. Ich bin mir nur relativ sicher, dass das mit hoher Wahrscheinlichkeit kein Ernährungsproblem ist, und damit bin ich da raus, was Ursachenforschung angeht... :(

  • Unser Spunk ist ja auch ein schwieriger Schläfer, der nachts manchmal 2 Stunden wach war, gerne um Mitternacht herum. Er war sogar teilweise panisch, vielleicht wegen Alpträumen.
    Wir sind möglichst wenig aufgestanden, haben noch weniger das dunkle Schlafzimmer verlassen. Der Spunk lag gerne auf uns und hat unseren Herzschlag gehört, das hat ihn beruhigt. Und mir kam es so vor, dass er durch unsere Müdigkeit "angesteckt" wurde. Also wenn wir gähnten, gähnte er mit, usw.
    Es war ca. ein halbes Jahr echt furchtbar, aber inzwischen schläft er fast durch.


    Will sagen: vielleicht hilft konsequentes Liegenbleiben und Beruhigen. Streicheln, summen... Keine Ahnung, aber ich drücke euch die Daumen!

    • Offizieller Beitrag

    Mir kommen da auch die Hormone in den Sinn.
    Als ich noch nicht eingestellt war, da hab ich nen Schlafrhythmus jenseits von gut uns böse gehabt.
    Ich hatte schwere Schlafprobleme. MIt EInstellung meiner SD ist das weg. komplett.


    Ich dürcke dir feste die Daumen, dass es bald besser wird.

  • Noch eine Stimme für Licht aus (oder wenig) und selber "schlafen" - also nicht aufstehen und spielen - zu Zeiten, wo für Euch schlafen gewünscht ist. Es klingt so, als ginge das besser, wenn ihr ein paar Tage getrennt schlaft, damit der jeweils freie Elternteil erstmal auch tatsächlich schlafen kann. Ich bin als wir noch nicht mehrere Schlafzimmer hatten auch manchmal mit dem Zwerg ins Wohnzimmer gegangen, aber mit Minimalbeleuchtung und habe ihn dort spielen lassen - aber lag mit Decke auf dem Sofa und habe zumindest gedöst und nicht gespielt oder vorgelesen oder so. Ich würde bei diesem krass verschobene Rhythmus (von unserem aus betrachtet) dazu tendieren, einen Tag tatsächlich keinen Vormittagsschlaf zuzulassen bzw vielleicht dann eine frühen Mittagsschlaf zwischen 10 und 11 Uhr, aber nach 1 bis maximal 2 Stunden wecken und dann erst nach 18 Uhr wieder hinlegen - das würde sich für mich am vielversprechendsten anfühlen. Ob es für euch paßt? Ich bin gespannt, was Du berichtest. Wenn ich mir die von Dir beschriebene Situation von heute vorstelle, wird mir ganz anders, meine persönliche Grenze wäre dabei weit überschritten, denn ich kann einfach tags nicht so wirklich fest und erholsam schlafen. Ach so, raus gehen vielleicht dann direkt nach dem Frühstück oder was auch immer er nach dem ersten Aufwachen zu der als "Tag" festgelegten Zeit macht? Und nach dem MIttagsschlaf auf jeden Fall noch mal, es soll ja jetzt wärmer werden, vielleicht hilft das...
    Die Hormone würde ich natürlich trotzdem und auf jeden Fall checken lassen, mein 5jähriger ist lange nicht so schwer...

  • Ich habe jetzt nicht alles gelesen, möchte aber eine Stimme abgeben für kindessicheres Schlafzimmer mit einer kleinen Spielzeugkiste. Meine 2 jährige ist eine Wenigschläferin, das passt einfach manchmal absolut nicht zu meinem anstrengenden Tag. Da das Bett aber ebenerdig ist und sie eine kleine Spielkiste hat kann sie bei Nachtlicht noch etwas spielen und ja ihr ist manchmal dann langweilig und ich bin da auch manchmal nöhlig und sage das ICH jetzt schlafen möchte. Oft legt sie sich (auch mal mit etwas Aufregen dazwischen dann zu mir). Ich bringe sie gegen 20-21 Uhr ins Bett und nach ca 30 min machen wir das Licht aus und sie kann mit Nachtlicht noch spielen. Wenn sie nachts aufwacht würde ich nur im absoluten Sonderfall das Licht wieder anmachen, aufstehen oder gar das Zimmer mit ihr verlassen
    Vielleicht wäre das auch was für euch ?


    Sicher dauert es noch eine Weile ehe ihr wieder in einem angenehmen Rhytmus, aber das wird !!!!

  • Wie geht es Euch denn inzwischen? Hast Du einen Termin für die Abklärung der Schilddrüse machen können?

  • Guten Abend,


    zumindest gibt es jetzt wieder einen Rhythmus, wenn auch immer noch aus "Normalsicht" stark verschoben. Aus meiner Perspektive um Längen besser!


    Die letzten drei Tage sind wir um 1 Uhr ins Bett, ich bin dann zwischen 10 und 11 Uhr aufgestanden, Zwerg eine Stunde später. Nachmittags dann "Mittagsschlaf" von 16 bis 18 Uhr. Außerdem geht er jetzt wieder ohne großes Gejammer ins Bett, wenn er müde ist, will nicht nach wenigen Stunden "Nachtschlaf" unbedingt wieder raus und klebt auch nicht die ganze Nacht an mir fest. Mir beweist das erstmal, dass er tatsächlich ein Problem hatte, das ihm aus dem Bett getrieben hat und wo er auch unbedingt meinen Beistand gebraucht hat, wo er also auch nicht einfach alleine hätte spielen können, vermutlich doch immer noch Zahnungsschmerzen, wenn auch nicht mehr so schlimm, wie es schonmal war.


    Ich genieße jetzt erstmal diese für mich schon wesentliche Verbesserung. Jetzt möchte ich erstmal, dass es sich auf dem Niveau stabilisiert, bevor ich da an der nächsten Zeitumstellung schraube.


    Schilddrüse machen wir zusammen mit der U, die steht ja eh an.


    Liebe Grüße
    PaMa

  • Schön, das klingt ja schon besser - wenn das für mich auch immer noch schwer aushaltbar wäre, scheinst Du damit ja erstmal gut zurecht zu kommen.

  • Habt ihr mal "das kleine Gespenst" gelesen?


    Aus Schwarz mach Weiß! Ein Nachtgespenst in Nöten. Wohl dem, der Freunde hat.
    Durch eine Kirchturmreparatur bleibt die Uhr 12 Stunden stehen und schlägt am
    Mittag Mitternacht – Zeit für das kleine Gespenst. Doch durch das
    Sonnenlicht wird aus dem weißen Nachtgespenst ein schwarzes
    Tagesgespenst. Man kann sich vorstellen, dass es einige Verwirrung stiftet.


    Mein Tipp, mal unabhängig von Otfried Preußlers Buch, euer Kind ist über den Punkt einschlafen zu können. Also schon zu müde zum Einschlafen. Vielleicht hilft eher wecken und eine feste Einschlafzeit einrichten. Und dabei solltet ihr an 20°° decken und nicht daruf vertrauen, dass euer Kleiner das für sich selbst regelt. Wenn dann der Schlafbedarf eben sehr gering ist, ist die Nacht eben schneller vorbei, nur mit dem Unterschied das die Nacht auch Abends beginnt.

  • Hallo,


    Und dabei solltet ihr an 20°° decken und nicht daruf vertrauen, dass euer Kleiner das für sich selbst regelt. Wenn dann der Schlafbedarf eben sehr gering ist, ist die Nacht eben schneller vorbei, nur mit dem Unterschied das die Nacht auch Abends beginnt.


    Warum?


    Also ich meine, warum 20 Uhr (um die Zeit kann bis heute keins meiner Kinder schlafen #confused ) und nicht eine Zeit, die zum Typ passt?
    Und warum nicht darauf vertrauen, daß sie es selbst regeln können? ZUmindest wenn die Rahmenbedinungen stimmen (Also ein natürlicher Tag-Nacht-Rhythmus erkennbar ist, durch Licht/Dunkelheit, Aktivität/Ruhe usw. können sie das mMn in der Regel recht gut.


    (Schwierig wird es nur dann, wenn sehr stark künstlich eingegriffen werden muss und die familienbedingte Aufstehzeit (Schule, Beruf...) z.B. weit vor der nach der individuellen "inneren Uhr" liegt).

  • Die Zeit ist ein Beispiel. Meiner Meinung wäre vor Mitternacht schon besser als danach. Und die Richtzeit ist für die Elternköpfe gedacht, letztlich schläft der kleine ja dann doch wann er mag, aber die Eltern haben etwas zum daran festhalten.


    Ich finde auch, dass Kinder in jedem Alter sehr viel für sich selbst regeln können, hier jedoch hat der Kleine scheinbar die Verantwortung für die Schlafzeiten der ganzen Familie übergeholfen bekommen. Es könnte sein, dass das etwas viel ist für die Maus, und wenn dann noch jemand schief guckt weil das Ergebnes nur für ihn stimmig ist ???


    Ohne es als Vorwurf in den Raum stellen zu wollen, hier sollte die TS nochmal bei sich selbst schauen und/oder mit dem leben was die Situation eben ergibt ohne gegen zu steuern.


    Und wie immer, es ist nur ein Tipp zum Nachdenken. Und das schadet ja im Seltesten.