Stillstreik bei Kleinkind - Hilfe!

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  • Ihr lieben rabinnen,


    Meine Tochter ist 20 Monate alt. Bis vor drei Tagen hat sie etliche Male tags und nachts gestillt.


    Dann kam vor drei Tagen nachmittags plötzlich ein stillstreik. Sie nimmt die Brust gar nicht mehr. Nicht zum einschlafen, nicht im Schlaf, wach erst recht nicht. Dreimal insgesamt konnte ich ihr in den ersten beiden Nächten die Brust "andrehen", da hat sie normal getrunken.


    Jetzt geht gar nichts mehr. Wenn sie die Brust nur von weitem sieht, schreit sie nein. Nicht mal abgepumpte Milch will sie trinken. Nachts schiebt sie mich weg, schimpft.


    Zusätzlich ist sie krank, Fieber, Schnupfen, ab und zu Erbrechen und drei kleine Windpocken (der Bruder hat sie auch, viel schlimmer).


    Im Mund scheint aber alles ok zu sein, sie isst auch offenbar ohne Schmerzen und hat ab und zu ganz fröhliche Momente. Auf Nachfrage sagt sie es tut ihr nichts weh.


    Ich pumpe jetzt ab, aber die Milch wird rapide weniger.
    Abstillen will ich nicht. Ich möchte sie gerne noch lange stillen. Aber ich kann mir gerade nicht vorstellen, dass sie je wieder an der Brust trinken möchte.


    Kann mir jemand Tipps geben? Aufmunternde Erfahrungen berichten?


    Ich bin gerade echt verzweifelt, sie könnte das Stillen gerade so gut gebrauchen.


    Traurige Grüße von Peggy


    Edit: sie bekommt auch Backenzähne, in letzter Zeit hat sie mich ein paar mal gebissen. Da habe ich entsprechen reagiert. Aua geschrien, Brust eingepackt, wenn sie beim andocken gebissen hat. Das wird wohl der Auslöser gewesen sein. Oder auch nicht? Ich habe keine Ahnung.

  • Aufmuntern kann ich leider nicht. Nur dazu raten, locker zu lassen. Also abzupumpen, klar, aber auch zu erlauben, dass sie sich abstillt, wenn sie das möchte. Sie braucht die Milch nicht mehr und sie will offenbar nicht, das würde ich akzeptieren. Wenn sie in einigen Tagen doch wieder trinken möchte, dann kann sie das und die Milchmenge wird sich schnell wieder nach oben regulieren. Aber wenn sich das nicht innerhalb weniger Tage gibt, fürchte ich, dass man nichts machen kann. Ich selbst habe noch nie von einem Stillstreik von einem Kind in diesem Alter gehört. Meine Tochter hatte mehrere, aber nur im ersten Jahr, danach nicht mehr. Ich kenne das Phänomen nur bei wesentlich jüngeren Kindern. Insofern würde ich die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass es kein Streik, sondern eine Entscheidung ist.

  • Kinder sind sehr intuitiv, anscheinend tut es ihr gerade nicht gut und ich würde sie nicht nötigen. Manchmal haben die Kinder Unverträglichkeiten und reagieren ganz instinktiv mit weglassen. Da Du über Deine Nahrung entscheidest, was in der Muttermilch landet, kannst Du bei ihr nichts ausschließen, wie sie es tun könnte, wenn sie selber auswählen kann, was sie ißt.
    Du mußt pumpen, wenn Du die Produktion aufrecht erhalten willst. Gieß die Milch in die Badewanne als Badezusatz, dann musst Du sie nicht wegkippen.

  • Mir fällt jetzt nur im (halb-)schlaf stillen ein.
    Außerdem dafür sorgen, dass die Nase frei ist -> Nasensauger (für'n Staubsauger) geht da sehr gut. Denn mit verstopfter Nase stillen ist quasi fast unmöglich ;)


    Meine Große hatte mit 17 Monaten einen Stillstreik hingelegt - damals hätte ich sie vermutlich abstillen können, wenn ich gewollt hätte. Ich hab sie eine Woche lang nur im Schlaf stillen können. Sonst wurde nur verweigert.

    Liebe Grüße
    Martina


    Tochter 05/2004
    Sohn 04/2015

    Tochter 01/2019

    Einmal editiert, zuletzt von Kontextfrei ()

  • Hi,
    Danke für eure Antworten!


    Ja, abpumpen werde ich weiterhin. Wenigstens bis sie wieder gesund ist und "normal" tickt. Was anderes bleibt mir wohl nicht.


    Im Schlaf oder Halbschlaf stillen geht auch nicht mehr. Versuche ich es, wacht sie davon auf und ist empört. :(


    Zumindest hat sie heute ein bisschen mehr gegessen und nicht erbrochen. Fieber hat sie immer noch.


    Die verstopfte Nase ist es wohl nicht. Das hatte sie schon öfter und da hat sie es trotzdem hinbekommen, mit zwischendurch loslassen und nach Luft schnappen und viel geröchel und so. Und dann würde sie es ja wenigstens versuchen. Im Moment dreht sie den Kopf weg, wenn sie nur ahnt, dass da irgendwo die Brustwarze lauert...


    Ich versuche mich locker zu machen.
    Was sehr schwer ist. Wenn sie verzweifelt weint und völlig fertig ist vom Fieber, dann wäre früher das stillen die Rettung gewesen. Und jetzt hilft irgendwie nichts...
      ;(

  • Kontextfrei: was denkst du, was der Grund war bei deinem Kind?


    @muscheldeckchen: weil ich denke, dass es kein abstillen von ihrer Seite ist, sondern ein stillstreik, für den es im Moment einen Grund gibt, der aber vielleicht nicht für immer da sein wird.

  • Ja ich würd wohl auch die Erkrankung abwarten, dazwischen so ein oder zwei Mal am Tag anbieten, aber mehr nicht. Wenn sie danach immer noch nicht will - okay, dann hat sie sich wohl abgestillt. Aber es kann ja auch gut anders sein und etwas hindert sie gerade und sie leidet selbst darunter. Das kann man schwer wissen.


    Meine Tochter hat eine verstopfte Nase auch nicht vom Stillen abgehalten.

  • Peggy, bei ihr war es damals das Beheben eines starken Eisenmangels. d.h. sie hatte über die 3..4 Wochen vorher Eisentropfen bekommen. und dann auf einmal (als der Eisenmangel weg war) angefangen zu essen. Von Heute auf Morgen von "so gut wie voll stillen" auf "ich verweigere mal die Brust komplett".
    Das war dann für mich recht schmerzhaft - denn ein 1,5Jähriges Kind braucht sicherlich mehr als 1l MuMi pro Tag - und wenn die dann nicht mehr abgeholt wird... Daher habe ich sehr eindringlich versucht sie weiterzustillen. Anders hab ich dir Milch nicht ordentlich raus bekommen. Im Halbschlaf ging es dann immer. Hat aber trotzdem 1 Woche gedauert, bis ich keine Schmerzen mehr hatte.

    Liebe Grüße
    Martina


    Tochter 05/2004
    Sohn 04/2015

    Tochter 01/2019

  • Findest Du nicht, dass Du ganz massiv die Grenzen Deines Kindes überschreitest, wenn Du es zum Stillen "überreden" willst?
    Oder es sogar im Halbschlaf versuchst zu stillen, obwohl es beim Anblick der Brust empört schreit?
    Mir macht das ein ganz komisches Gefühl.

  • Ja, mir geht es ein bissel ähnlich. Trotzdem kann es natürlich ein Stillhindernis geben, für dessen Überwindung das Kind dankbar wäre. ich finde es enorm schwierig, das einzuschätzen, finde aber, dass man in so einem Fall sehr sensibel auf die Grenzen des Kindes schauen sollte. In diesem Alter kann es ja sehr deutlich zeigen, wenn es stillen will. Eigentlich sollte es also reichen, den Milchfluss weiter in Gang zu halten und verbal und durch "Brust hinhalten" anzubieten.

  • Ich hatte schon Stillstreiks von Kindern unterschiedlichen Alters, die meisten mit meiner jüngeren Tochter. Weil ich das Stillen als gesundheitlich sehr förderlich empfinde und auch schlicht zu faul war, jetzt zu diesem Zeitpunkt neue Umgangsformen aus dem Ärmel zu schütteln hab das immer als Streik und nicht als Abstillversuch gewertet und eben weiter angeboten. Im Großteil der Fälle hatte der Streik eine Ursache, manchmal wurde die auch erst hinterher offensichtlich und unser Stillen ging dann weiter wie bisher auch.


    Es kann natürlich auch ein bleibendes Abstillen deines Kindes sein, das will ich nicht bestreiten. Meine persönliche Erfahrung mit meinen eigenen Kindern sagt aber eher was anderes. Da ist Abstillen vom Kind aus meist eher ein schleichendes "Nichtmehrdrandenken" als ein plötzliches von jetzt auf gleich Aufhören.


    Euch alles Gute, Peggy!

  • Ich finde es irgendwie arg befremdlich einem 20 Monate alten Kind immer wieder die Brust anbieten zu wollen obwohl es nicht will...ich finde stillen wundervoll und habe selber meine Maus das letzte mal an der Brust gehabt als sie etwa vier war aber sowas wie einen "stillstreik" hatten wir nie und hätte sie mir auch nur zu einem Zeitpunkt so deutlich gezeigt, dass sie nicht möchte hätte ich es gelassen. Ich stell mir das recht schlimm vor, wenn ein Kind von fast zwei Jahren immer wieder die Brust der Mutter gezeigt bekommt, das aber gar nicht will... #confused

  • Das entspringt aber schon ziemlich eurer Vorstellung. "Anbieten" bedeutet ja nicht, dass man die Brust auspackt, sondern kann auch einfach "willst du ein Schluck Mamamilch trinken?" sein. Und zweitens find ich es weder für ein 2 Jähriges noch für ein 8 Jähriges traumatisierend, die Brust der Mutter zu sehen (es sei denn, man ist sonst garnicht so in der Familie, dass man sich den anderen nackt zeigt). Also meine Kinder zumindest sehen mich ständig nackig und da find ich nichts dabei, dass sie im Zuge des Anbietens die Brust sehen. Find ich schon bisschen übertrieben sich das als grenzübertretend vorzustellen.

  • Ich finde man muss einer fast 2-jährigen Kind gar nicht Muttermilch anbieten...in dem Alter können sie das , so sie denn wollen ganz alleine einfordern...ich finde da kann man dann ganz einfach akzeptieren, dass die stillzeit, so schön sie auch war einfach zu Ende ist... 8I und schrieb sie nicht, dass das Kind die Brust nur sehen muss und anfängt zu schreien?

  • Hm, also mein Zweijähriger kann nicht immer ganz allein einfordern, was er will. Manchmal braucht er eine Auswahl, manchmal ist er mit der Auswahl überfordert und manchmal braucht es viel Glück und sämtliches elterliches Gespür um zu sehen, was er gerne möchte und es dann anzubieten. Das bezieht sich auf Spielen, Stillen, Essen ich weiß nicht was noch. Klar verlangt er meistens die Dinge selber, aber gerade in Situationen wie Krankheit, emotionaler Unsicherheit ist er da auf meine Mithilfe angewiesen. Ich würde das Stillen also auch einfach weiter anbieten.

  • muscheldeckchen, egal wie oft du diese =O 8I Smileys benutzt, es ändert doch nichts an der Tatsache, dass andere Menschen ihr Leben anders leben ohne kranke Schweine zu sein. Wenn du nichts Produktiveres beizutragen hast als staunende Gesichterchen über wiederholt den selben Sachverhalt, die der TS nur ein schlechtes Gefühl geben können aber keinen Kontent, dann wäre es auch eine Option, das einfach sein zu lassen. Du hast ja hier auch gelesen, dass es noch mehr MEnschen gibt, die das so sehen und das offensichtlich so eine extreme Randerscheinung nicht ist, dass man einem fast 2 Jährigen Kind die Option MuMi zu trinken anbietet.

    Einmal editiert, zuletzt von MaidenMotherCrone ()

  • Hallo,


    Keine Sorge, ich achte schon darauf, die Grenzen meines Kindes nicht zu überschreiten.
    Sie schläft neben mir und normalerweise ist es so, wie vermutlich bei vielen. Wenn sie sich meldet, drehe ich mich zu ihr um, ziehe das Oberteil hoch und halte ihr die Brust vor den Mund - und dann schnappt sie zu und trinkt.
    Und genau das habe ich in den ersten beiden Nächten auch gemacht. Und dreimal hat sie getrunken und die anderen Male hat sie nein gerufen und mich weggedrückt. Woraufhin ich sie nicht weiter mit meiner Brust belästigt habe, sondern sie auf meinem Hals habe mächtigen lassen, wie von ihr gewünscht.


    Am Tage frage ich sie, ob sie *unser stillwort* will, z.b. Wenn sie auf meinen Schoß kommt, oder sie frage selbst danach und packt schon mal die Brust aus. ;)
    Ich habe ihr auch am Tage mal die Brust gezeigt und gefragt ( die war nämlich kurz vorm platzen) da schrie sie gleich nein.


    Heute trinkt sie immer noch nicht. Dafür kuschelt sie plötzlich wieder hingebungsvoll mit der Brust.
    Leider ist sie immer noch ganz schön krank, die arme Maus.