Abitur - Gesamtschule oder Gymnasium?

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    • Offizieller Beitrag

    #confused Welche sind das denn? Außer Gemeinschaftsschule/Gesamtschule und Gymnasium gibt's doch eigentlich gar nichts mehr, oder?!

    Hier gibt es: Hauptschule, Realschule, Gemeinschaftsschule, Gesamtschule und Gymnasium. Wobei auf die ersten drei genau diese Beschreibung zutrifft:


    Weil so viele Eltern die Kinder mit aller Gewalt aufs Gym bringen wollen, sind die Gemeinschaftsschulen mit den Kindern belegt, die nun wirklich auch mit massiver Nachhilfe nicht fürs Gym sind. Und mit den Kindern, deren Eltern eh alles schnurzpiep egal ist.

    Und ja, nun hab ich zwar ein Kind mit eindeutiger Gym. Empfehlung, wäre das nicht so, hätte ich aber schon ein Problem. Weil ja, ich sag es jetzt einfach mal, mir ist es wichtig, dass mein Kind in einem gedeihlichen, positiven Umfeld lernt. Und das kann nun schlecht eine Schulform sein, auf der es nur Kinder trifft, die entweder starke Defizite haben oder ein Elternhaus, dem alles wurscht ist. Oder beides. Da wäre ich dann Mit-Verursacher des Problems, wenn ich mein Kind (nehme wir an, es hätte eine Realschulempfehlung) auf ein Gymnasium schicken würde. Denn mit einer Realschulempfehlung wäre es sehr unwahrscheinlich einen der knappen Gesamtschulplätze zu bekommen. Gymnasien dürfen einen hier aber nicht ablehnen aufgrund der Empfehlung, von daher wäre das dann erstmal der einfachere Weg.


    Und nein, ich bin keine elitäre Kuh, ICH würde mir Gesamtschule für alle wünschen, um eben genau nicht diese Situation zu haben. Ich bin dafür, dass sich ein innerer Ausgleich ergibt und Kinder in Gemeinschaft mit allen anderen bleiben, egal auf welchem Leistungsstand und auch mit allen elterlichen Backgrounds, die es so gibt. Aber das ist ja nicht und von daher wäre ich auch nicht bereit, aus so ner "wenn das jetzt alle machen würden"-Haltung heraus meinem Kind ein schlechteres Umfeld als nötig zu verschaffen.


    Das ist ja ein bisschen wie mit den Sprengel-Schulen in Bayern. Da gibt es viele Städte, bei denen sich Eltern reihenweise Sondergenehmigungen erteilen lassen, um nur ja nicht ihr Kind auf die eigentlich vorgesehene Grundschule geben zu müssen. Wenn niemand so handeln würde, wäre die Grundschule viel besser, weil die Eltern, die nun alles tun um ihr Kind da nicht hinschicken zu müssen, ihre Energie in eine bessere Schulumgebung investieren könnten. Das ist aber so hättehätteFahradkette, weil anders zu handeln bringt (so ich es nicht schaffe, den Trend umzukehren) nix, nur mir und meinem Kind eine schlechteres Lernumfeld....

  • Ich Optimist hatte ein Kind auf der zuständigen Grundschule, mein erstes. Ich hab sogar probiert meinen zweiten Sohn auch dort starten zu lassen. Er wurde dann Quereinsteiger bei Jenaplan und bei den Folgekindern haben wir dann gleich die Schulgebühren auf uns genommen.
    Ich lasse mir meine Kinder nämlich nicht sehenden Auges kaputt machen.

    4Jungs(00/04/06/08) & 1Bienchen(13)

    • Offizieller Beitrag

    Wir wohnen ja im gleichen Bundesland und hier ist es doch ziemlich unterschiedlich zu dem, was du von eurer Gegend beschreibst. Wir haben drei Gesamtschulen im nahen Umkreis, von denen sind zwei super und eine, auf die würde ich mein Kind nicht schicken wollen. Auf eine der zwei guten gehen sowohl mein Neffe als auch der Sohn einer sehr guten Freundin, die selbst Lehrerin ist - beide Kinder hätten auch aufs Gymnasium gehen können, aber beide Elternpaare haben sich für die Gesamtschule entschieden, weil sie besser zu ihrem Kind passt. Ich will damit nicht deine Erfahrungen in Frage stellen, sondern wollte nur aufzeigen, dass die Schullandschaft ein paar Kilometer weiter im selben Bundesland schon wieder ganz anders aussehen kann. Hätte ich statt der drei nur die eine besagte schlechte Gesamtschule hier in der Nähe, hätte ich deine Ausführungen wahrscheinlich komplett unterschrieben.

  • Hier in Bayern gibt es immer noch das dreigliedrige Schulsystem, Mittelschule, Realschule, Gymnasium. Die Mittelschule hat einen furchtbar schlechten Ruf. Zu unrecht wie ich, nun das mein einer Sohn dort unterrichtet wird, finde.

    Ich denke, gerade im ländlichen Raum gibt es in Bayern auch noch gute Mittelschulen.


    Letztlich hängt sehr viel auch an der Schulleitung - wie wird die Schule geführt, welches Klima herrscht an der Schule.



    Das ist ja ein bisschen wie mit den Sprengel-Schulen in Bayern. Da gibt es viele Städte, bei denen sich Eltern reihenweise Sondergenehmigungen erteilen lassen, um nur ja nicht ihr Kind auf die eigentlich vorgesehene Grundschule geben zu müssen.

    Das Problem ist schon vorher da (und deshalb suchen die Eltern sich eine andere Schule) - es wird ggf. nur noch verschärft.





    Ansonsten würde ich mir die Schulen vor Ort anschauen. Soweit ich das hier sehe, schickt niemand mit Gymnasial- oder Realschulempfehlung sein Kind auf die Gesamtschule (auch wenn die zugegebener Maßen das schickste Werbematerial haben).
    Wichtig wäre auch auf das Kind zu schauen - die Gesamtschule ist hier zumindest eine Ganztagsschule. Nicht allen Kindern tut das gut.

  • @arnoli: puh, das ist ja doch ziemlich verwirrend mit der vielen Auswahl.
    Und auf Realschulen mag niemand sein Kind schicken? Ich hätte jetzt gedacht, dass eine Realschule doch eine ganz gute Wahl wäre, wenn man den Stress des Gymnasiums zumindest erst mal für sein Kind vermeiden möchte (Es kann ja nach dem Realschulabschluss noch auf ein Gymnasium wechseln, wenn es doch noch Abi machen möchte. ) und gleichzeitig das etwas frustrierende Umfeld der Gemeinschafts-/Gesamtschule meiden möchte.


    Ich kann dich total verstehen. Mir gehts jetzt auch schon so (wobei wir noch etwas Zeit haben), dass ich eher Gymnasien anschauen möchte, weil ich die umliegenden Gemeinschatsschulen nicht akzeptabel finde. Obwohl ich noch gar nicht weiß, ob Gymnasium die geeignete Schulform für meine Kinder wäre. Und obwohl ich selbst bei Eignung eigentlich einen anderen Bildungsweg für besser/angenehmer halten würde.

  • hier sind realschulen tatsächlich extrem beliebt. NOCH. so lange es sie noch gibt. es gibt aber die unselige tendenz, die realschulen zu schließen und "gemeinschaftsschulen" ersatzhalber aufzumachen. das sind dann restschulen, auf die alles draufmuss, was nicht aufs gym geht oder zur gesamtschule (gesamtschulen gibt es nicht überall und wo es sie gibt, sind sie schnell knackevoll). also ist die gemeinschaftsschule eine kombischule eigentlich für haupt- und realschüler. hintergrund: ausschließlich hauptschule ist hier nahezu nie mehr ausreichend, um irgendwo ausbildungsmäßig ein bein an die erde zu kriegen. selbst mit realschulabschluss "aufgesetzt" werden bewerber mit hauptschule in der vergangenheit nirgends eingestellt. deshalb dieses tolle konzept, von dem ich null sehe, dass irgendwelche schüler mit realschulempfehlung davon profitieren würden.


    auf eine gemeinschaftsschule ginge mein kind niemals, ebenso wenig auf eine hauptschule. wobei ich hier von unserem NRW-umfeld rede. das wäre mir einfach absolut nichts. da würde ich egal was machen, um das zu verhindern. es ist so wie von @Arnoli74 beschrieben.



    zur ausgangsfrage. ich habe bei einem großen recruiter für einen weltweit agierenden konzern nachgefragt:


    wenn "abitur" und sonst nix für eine einstellung gefragt ist (also ausbildung), spielt es dann eine rolle, ob das abitur auf dem gym oder der GS erworben wurde?


    antwort = kommt auf die stelle an und kommt auf den rest der umstände an. grundsätzlich kann dies so sein.


    eine stelle im gewerblichen/handwerklichen bereich (ja, auch da wird fast überall abitur verlangt): hier werden gerne absolventen von gesamtschulen genommen, die sich in technischer richtung spezialisiert haben. das geht so auf dem gymnasium nicht.


    ansonsten = es werden die erfolgreicheren schüler/innen bevorzugt. wer also zwar auf dem gym abi gemacht hat, aber mit 2,5 abgeschlossen, hat schlechtere karten als jemand, der auf der GS war und eine 1,5 rausgeholt hat.


    auch die spezialisierungen und fachnoten werden verglichen und analysiert. jemand mit passenderem qualifikationsprofil hat mehr chancen als jemand mit kunst, sport, trallala, wenn die noten vergleichbar sind bzw. das kann ein bisschen was kompensieren bei den noten.


    es kann also durchaus von vorteil sein, wenn jemand den weg über das gymnasium gegangen ist. das trifft aber wirklich nur auf die seltensten fälle zu. noten und spezialisierung werden das in den meisten fällen kompensieren.



    lg patrick

  • Ich finde das ist alles so wahnsinnig schwer zu entscheiden. Ich habe ja noch viel Zeit dazu aber hier geibt es nur Gymnasium ( 15km weg) oder Gesamtschule ( 2 km . Ich kenne auhc keinen direkt, dessen Kids auf die Gesamtschule gehen. Wie kann man sich da groß schlau machen außer an Tag der offenen Tür? Und da prästentiert sich die Schule aber wie der Alltag so ist, das sehe ich ja nicht. ebenso auf dem Gym.
    Da "stört" es mich dass die Kinder min. 30 min. mit dem Bus fahren müssten und somit der Tag pauschal ne Stunde eher beginnt. Und sie müssen dann quer durch die Innenstadt laufen zur Bushaltestelle am Ort der Schule. Und das mit 10 Jahren . Ich war damals 13 als ich das musste. Nun gut, das würrden sie lernen und auch hinbekommen. Aber wenn ich sehe wie die Gym.Kids lernen müssen und Hobbys nicht mehr ausführen können...Puh, das ist echt hart. Die sind doch noch so kleeeiiiin.
    Ich trauere meiner alten Realschule hinterher. Daran angeschlossen war die Hauptschue und es lief super. Warum wurde das abgeschafft?


    Und wenn ich das hier so lese sind dann auf der Gesamtschule quasi alle "übriggebliebenen"- Könnte ein Kind dann quasi mit Gymempfehlung auf Gesamtschule gehen und mit Kids lernen die zb ein Hauptschulniveau haben ? Und würde man den " klügeren Kindern" damit gerecht werden?


    Ich glaube wir sparen schonmal f.d. Privatschule.

  • -Tag der offenen Tür besuchen
    -andere Veranstaltungen der Schulen besuchen (z.B. Weihnachtsmarkt
    -Eltern fragen, die Kinder dort haben (sehr unsicherer Faktor, wie ich eigentlich finde)
    -Kinder angucken, die dort sind, wie sie so drauf sind (ich finde es erschreckend, wie demotiviert und hoffnungslos viele Kinder wirken- ob es nur an der Schule hängt, weiß ich nicht)
    -Die Schüler/Lehrer in der Pause auf dem Hof beobachten- wie ist der Umgangn miteinader, wie ist die Atmosphäre


    Und dann am Schluß das BAuchgefühl entscheiden lassen....

  • Ich finde das ist alles so wahnsinnig schwer zu entscheiden. Ich habe ja noch viel Zeit dazu aber hier geibt es nur Gymnasium ( 15km weg) oder Gesamtschule ( 2 km .

    Ich finde, ein kurzer Schulweg macht viel aus. Schau Dir die Gesamtschule vor Ort an und frag rum. Ich habe alle möglichen Leute gefragt, welche Schulen sie kennen, wo sie ihre eigenen Kinder hingeschickt haben / hinschicken würden und warum. (Am besten auch Leute aus der Jugendarbeit fragen, Leute, die viele (!) Kinder haben, Lehrer/innen usw..)
    U.U. habt Ihr eine ganz tolle Gesamtschle vor Ort!


    Wichtig: Du wirst zu jeder Schule irgendeine Gruselgeschichte hören, wenn Du lange genug rumfragst. Letztlich gibt es überall tolle und blöde Lehrkräfte.


    Du wirst auch merken, dass Eltern ganz unterschiedliche Prioritätenlisten bei der Schulwahl haben (lass Dich davon nicht verunsichern).


    Und geh zum "Tag der offenen Tür" usw.. Klar sind das Werbeveranstaltungen. Aber da hörst Du zumindest, wie die Schule "gerne wäre". ;) Und da setzen die Schulen wirklich sehr unterschiedliche Akzente.

  • Und wenn ich das hier so lese sind dann auf der Gesamtschule quasi alle "übriggebliebenen"- Könnte ein Kind dann quasi mit Gymempfehlung auf Gesamtschule gehen und mit Kids lernen die zb ein Hauptschulniveau haben ? Und würde man den " klügeren Kindern" damit gerecht werden?


    in NRW gilt genau das NICHT!


    da haben die gesamt(!)schulen plätze für alle drei empfehlungen. heißt: 1/3 schüler mit gym-empfehlung, 1/3 mit realschul-empfehlung, 1/3 hauptschul-empfehlung (ich weiß nicht, ob die verteilung exakt so ist).
    der unterricht ist so ausgelegt, dass alle lange zusammen lernen und auch kurse zur differenzierung angeboten werden, um individuell zu fördern.


    GEMEINSCHAFTSSCHULEN sind die OHNE gym-kinder. und wie gesagt, das würde ich absolut nicht wollen. entweder wirklich dreigliedrig geteilt ODER alle zusammen, aber nicht "gym" und "der rest".


    lg patrick

  • In vielen Ausbildungsberufen kann die Ausbildungszeit bei Abiturienten auf Antrag verkürzt werden. Aber dabei ist es egal, auf welcher Schulform das Abi erworben wurde.

    das war zu meiner Zeit schon möglich und das obwohl ich "nur" Mittlere Reife hatte. Das kam drauf an ob 1. der Chef zugestimmt hat und 2. die Noten während der Ausbildung das her gaben. Dafür hat es kein Abi vorher gebraucht.



    In Ba-Wü gibt es auch noch viele Realschulen. Wir haben vor Ort neben Gym und Real seit kurzem eine Gemeinschaftsschule und das Problem ist hier sicherlich aber auch dass wer kann aufs Gym geht und dann der Rest ca. Hälfte/Hälfte sich auf Real und Gemeinschaftsschule verteilt. Die Realschule dann auch den Spagat machen muss weil die Kinder sehr unterschiedlich sind, das wurde ja mittlerweile dahingehend geändert, dass man auf der Realschule ab 7. Klasse in zwei verschiedene Niveaus eingeteilt wird und es möglich ist nach der 9. den Hauptschulabschluss zu machen (früher war das nur mit Schulfremdenprüfung möglich). Die Gemeinschaftsschule wirbt ja damit dass es möglich ist nach der 10. in die 10. Klasse Gymnasium zu wechseln und dann Abi zu machen, aber bei den Elternabend wo sich alle drei Schulformen vorgestellt haben klang es für mich nicht so als würde das überhaupt passieren. Das wird sich mit der Zeit zeigen. Ich find es sehr durcheinander alles und war wirklich recht froh das mein Kind eine eindeutige Gymempfehlung hatte, auch wenn ich wegen G8 nicht völlig glücklich damit bin.

  • Hallo,


    Die Gemeinschaftsschule wirbt ja damit dass es möglich ist nach der 10. in die 10. Klasse Gymnasium zu wechseln und dann Abi zu machen, aber bei den Elternabend wo sich alle drei Schulformen vorgestellt haben klang es für mich nicht so als würde das überhaupt passieren.


    Hier in Sachsen gibt Mittel/Oberschule und hier gibt es diese Möglichkeit auch. Meine Töchter hätten hier beide genau diese Option gehabt und wären damit bei weitem nicht die einzigen gewesen. Hier ist das ein üblicher Weg, das gab es schon als meine Mutter noch am Gymnasium gearbeitet hat.


    Beide haben sie dann aber trotzdem anders entschlossen (Einmal künstlerisches Fachabitur, einmal beruflich orientiertes Vollabitur), Tochter 1 ist schon dabei und sehr glücklich damit und Tochter 2 hat gerade die Bewerbungen abgeschickt, aber zum Tag der offenen Tür schon gesagt bekommen, daß ihr bei ihren Noten die Zusage eigentlich ziemlich sicher ist und daß Schüler aus ihrer Schulform (Montessori) sowieso sehr gerne genommen werden.


    Aus diesem Grunde würde ich mein Kind nie zu einer Schulform drängen, die es selber nicht möchte (beide hätten problemlos Gymnasium machen können, wollten aber mit den Freunden in die weiterführende Montessorischule gehen und zwar in den Mittelschulzeweig (inzwischen heißt es Oberschule). Ihnen stehen damit so viele Möglichkeiten offen und es war einfach eine sehr entspannte Schulzeit für sie, mit Zeit für intensiv betriebene Hobbys, Freundschaften usw. (In dem Alter wo die Kids von bekannten z.B. aus Zeitgründen einen bestimmten Sport aufgegeben haben, haben meine damit angefangen).


    Was ich mich frage ist - warum war es bei uns möglich, uns immerhin 10(!) Jahre alle zusammen zu unterrichten (Nur ganz, ganz wenige gingen nach Klasse 8 oder 9 ab und lernten einen Beruf oder einen Teilfacharbeiter, bei uns waren das aus 3 Klassen insgesamt einer oder zwei).
    Und dann gab es für einige noch 2 Jahre und damit war ein international anerkanntes Abitur erreicht (wenn es nicht anerkannt wurde, hatte das politische und keine inhaltlichen Gründe).


    Da musste der "Spagat" auch geschafft werden und irgendwie ging es offenbar. Ich kann mich nicht daran erinnern, daß es groß Nachhilfe gab oder Förderprogramme oder so. Auch keine interne Unterteilung (Nur sehr, sehr schwachen Schülern wurde der (sowieso fakultative) Englischunterricht erlassen, in unserer Klasse waren das glaub ich 2 Schüler) .


    Da ist man heutzutage sooo viel weiter, kennt so viele Möglichkeiten der individuellen Unterstützung - und trotzdem soll inzwischen gemeinsames lernen nicht (mehr) möglich sein? ich versteh es echt nicht.

  • in NRW gilt genau das NICHT!


    da haben die gesamt(!)schulen plätze für alle drei empfehlungen. heißt: 1/3 schüler mit gym-empfehlung, 1/3 mit realschul-empfehlung, 1/3 hauptschul-empfehlung (ich weiß nicht, ob die verteilung exakt so ist).
    der unterricht ist so ausgelegt, dass alle lange zusammen lernen und auch kurse zur differenzierung angeboten werden, um individuell zu fördern.


    GEMEINSCHAFTSSCHULEN sind die OHNE gym-kinder. und wie gesagt, das würde ich absolut nicht wollen. entweder wirklich dreigliedrig geteilt ODER alle zusammen, aber nicht "gym" und "der rest".

    ...aber auch nur solange, wie Eltern ihr Kind mit Gymnasialempfehlung auf die Gesamtschule schicken - dazu kann man sie nicht zwingen. Die allermeisten Kinder schicken ihr Kind nämlich aufs Gymnasium oder wenigstens auf die Realschule (zumindest hier bei uns). Auf die Gesamtschule schicken Eltern hier Kind hier meist nur, wenn es dafür nicht reicht (Zitat): "Damit es ohne Druck den Hauptschulabschluss machen kann."
    ...was auch vernünftig ist, denn hier in der Region haben die meisten Hauptschulen zu gemacht.



    Was ich mich frage ist - warum war es bei uns möglich, uns immerhin 10(!) Jahre alle zusammen zu unterrichten (Nur ganz, ganz wenige gingen nach Klasse 8 oder 9 ab und lernten einen Beruf oder einen Teilfacharbeiter, bei uns waren das aus 3 Klassen insgesamt einer oder zwei).
    Und dann gab es für einige noch 2 Jahre und damit war ein international anerkanntes Abitur erreicht (wenn es nicht anerkannt wurde, hatte das politische und keine inhaltlichen Gründe).


    Soweit ich mich erinnere, gab es damals auch schon in Sekundarstufe 1 Nachmittagsunterricht und dann noch Unterricht am Samstag - beides gilt für viele Eltern heute als "no go".

  • @Trin
    bei uns ist das Konzept Gemeinschaftsschule halt neu und es gibt genügend Eltern die da nach "kenn ich nicht-mag ich nicht" handeln, andere mögen das Lernkonzept einfach nicht. Es gibt auch viele die begeistert sind. Aber es sind eben kaum Schüler mit Gymnasialempfehlung dort und da beißt sich die Katze in den Schwanz, es gibt kaum welche also schickt man sein Kind nicht hin also gibt es dort kaum welche usw.

  • GEMEINSCHAFTSSCHULEN sind die OHNE gym-kinder. und wie gesagt, das würde ich absolut nicht wollen. entweder wirklich dreigliedrig geteilt ODER alle zusammen, aber nicht "gym" und "der rest".

    Also bei uns im Bundesland nicht. Zumindest offiziell kann an den Gemeinschaftsschulen nach 9 Jahren mit Abi abgeschlossen werden. Hab ich gerade eben noch bei einer Mitteilung einer Gemeinschaftsschule in der Zeitung gelesen. Offiziell....

  • @melone
    eine Gemeinschaftsschule bekommt aber nur die Sek II Stufe wenn eine gewisse Anzahl Schüler da sind die das auch machen werden. Das hatte ich vor ner Weile gelesen, dass hier im Kreis wohl keine Gemeinschaftsschule schafft.

  • Was ich mich frage ist - warum war es bei uns möglich, uns immerhin 10(!) Jahre alle zusammen zu unterrichten (Nur ganz, ganz wenige gingen nach Klasse 8 oder 9 ab und lernten einen Beruf oder einen Teilfacharbeiter, bei uns waren das aus 3 Klassen insgesamt einer oder zwei).
    Und dann gab es für einige noch 2 Jahre und damit war ein international anerkanntes Abitur erreicht (wenn es nicht anerkannt wurde, hatte das politische und keine inhaltlichen Gründe).

    Ganz einfach - das war möglich, weil sich die leistungsstarken Schüler zu tode gelangweilt haben (ich) und die leistungsschwachen trotzdem echte Probleme hatten und entweder mitgeschleift wurden (Schulfreundin) oder halt sitzenblieben. Richtig gut funktioniert hat das nur für die durchschnittlichen Schüler.


    Ich hab mich schon in den ersten 4 Jahren sehr gelangweilt. Ab Klasse 5 wurde es richtig schlimm. Ich war überhaupt nicht ausgelastet, musste mich nicht anstrengen und lernen auch nicht. Ja, ich hab ab und zu Extraaufgaben bekommen, aber dauerhaft ging das ja auch nicht. Ab Klasse 7 wäre ich vermutlich auf ein Eliteinternat für Naturwissenschaftlich Begabte gekommen - das gab es nämlich auch noch. Wobei so ein Internat natürlich linientreue Eltern voraussetzte. :/ .
    Ab der 7. Klasse war ich dann auf dem Gymnasium und das war so unglaublich toll. Ich hab tatsächlich mal das Hirn anwerfen müssen, um den Stoff zu kapieren. Ich hatte endlich mal ne richtige Herausforderung. Mit war in den Jahren vorher auch nicht aufgefallen was mir eigentlich den Spaß an der Schule verleidet hat. Das wurde mir dann ganz schnell klar.


    Meine damalige Erfahrung hat jedenfalls dafür gesorgt, daß mein Kleiner NICHT auf die hier neue Primusschule geht (1 bis 10. Klasse gemeinsam).
    Gesamtschule hat hier einen sehr guten Ruf. Aber wie immer, es kommt auf das Kind an. Mein Großer würde das Minimum machen und vermutlich nie das Abi machen, obwohl er das ganz sicher schaffen könnte. Deshalb geht er aufs Gymnasium. Wie das beim Kleinen wird, entscheiden wir dann neu.


    LG

  • Juana: das stimmt bestimmt. Aber ich meine, dass jedes Jahr wieder die Möglichkeit für die Schule besteht, eine Oberstufe zu bilden...sofern mal genug Schüler da wären. Und ansonsten wird wohl mit den anderen Gemeinschaftsschulen der Umgebung kooperiert. (Also theoretisch, ich weiß nicht, ob da überhaupt eine Oberstufe jemals zustande kommt. Wäre ja mal eine Interessante Frage, die man bei den Informationsveranstaltungen der jeweiligen Schulen doch stellen könnte :D ;) ).



    Hier gab es mal das Gerücht (ob es stimmt oder nicht, weiß ich nicht wirklich. Könnte aber was dran sein), dass das Bildungsministerium hier am liebsten die Gymnasien abschaffen würde. Nach Willen des Bildungsministeriums sollten in Zukunft alle Schüler auf eine Schule gehen. Und die besseren dann eben dort in einer gymnasialen Oberstufe Abitur machen. also quasi Gesamtschule zwangsverordnet.


    Und daher die Einführung der Gemeinschaftsschulen mit Möglichkeit zum Abi in 9 Jahren und Gymnasium nur noch als G8, um das unattraktiv zu machen.


    Falls das wirklich der Gedanke dahinter war, ist das tüchtig in die Hose gegangen. Eher melden jetzt noch mehr Eltern die Kinder auf dem Gymnasium an und die Gemeinschaftschulen verkommen zu Reste-Schulen.


    Mien Tipp wäre daher ;) : Schließt die Gemeinschaftsschulen und lasst alle Kinder aufs Gymnasium. Gemeinsame Beschulung bis 10. Klasse dann dort und dann gymnasiale Oberstufe für die, die Abi machen wollen. Dann sind alle glücklich: die Eltern, dass ihr Kind aufs Gymi kann. Die Gemeinschaftsschullehrer, dass sie jetzt auf dem Gymi unterrichten dürfen. Und ob die Schule jetzt Gymnasium oder Gemeinschaftsschule heißt.... #weissnicht #lol

  • Ich lese ja interessiert von Anfang an mit.


    Aber den letzten Vorschlag oder allgemein gemeinsam bis Klasse 10, das würde ich momentan nicht wollen.
    Ich bin so froh das jetzt eine Trennung stattfindet. #angst
    Bei uns blieben die Kinder, die unkompliziert sind und schnell mitkommen, total auf der Strecke. Wir hatten bzw haben eine sehr schwierige Klasse/ Schule mit vielen Problemen, uninteressierten Elternhäusern, kulturellen Konflikten usw.
    Die Kinder die zurückhaltend waren, sind sehr hinter ihren Möglichkeiten zurückgeblieben und haben ganz schön Frust angesammelt.
    Jetzt müssen die Kinder, die einenGym.empfehlung haben, erstmal durch nachmittägliche Spezialkurse mit Ehrenamtlichen!! zb in deutscher Grammatik auf den Stand der anderen Grundschulen gebracht werden.


    Solange das so läuft, das die Lehrer nicht genügend Kapazitäten haben, solange bin ich für Trennung. Ansonsten bin bzw war ich immer Fan der Gesamtschule.

  • Und wenn ich das hier so lese sind dann auf der Gesamtschule quasi alle "übriggebliebenen"- Könnte ein Kind dann quasi mit Gymempfehlung auf Gesamtschule gehen und mit Kids lernen die zb ein Hauptschulniveau haben ? Und würde man den " klügeren Kindern" damit gerecht werden?

    Hier sind auf den Gesamtschulen keinesfall nur die "Übriggebliebenen" - im Gegenteil, die Gesamtschulen sind sehr beliebt und platzen aus allen Nähten. Es hängt also sehr vom Standort ab.
    Du wirst bestimmt im Laufe der Zeit Leite kennenlernen (zB Freunde deiner Kinder mit älteren Geschwistern), über die du einen Einblick in die Schule bekommen kannst.