Was an vegetarischer Ernährung hemmt die Eisenresorption?

Nehmen Sie die Tabletten zu einem blutigen Steak oder was steht da als empfehlenswert?

Vegetarisch ist ja omnivor minus Fleisch.

Milch und Kaffee meiden und Vitamin C dazu. Das ist immer die Empfehlung an mich und irgendwie wird es sonst ja auch sehr kompliziert

Sorry nicht so hilfreich aber ich wundere mich gerade

Hallo,

Da ich keinen Vegetarier kenne, der Dinge isst, die kein Fleischesser jemals essen würde, ist das schlicht Unfug.

Es gibt nicht "DIE vegetarische Kost", die generell Dinge beinhalten würde, die eine Omnivore Kost nicht auch beinhalten könnte.

Ich denke, da hat jemand die alte Sage von armen prinzipiell eisenmangelbedrohten Vegetariermenschen aufleben lassen und die Tatsachen nur noch mehr verdreht als andere.

Edit: Auf einem Beipackzettel zu einem Medikament finde ich solche Aussagen doppelt schräg...

Einfach 2-3 Stunden nach der letzten Mahlzeit (z.B. direkt vorm Schlafen gehen) einnehmen. Dann wird das Eisen mit Vit. C zusammen am besten (super wenn beides gleich in der Tablette drin ist). Calcium und Magnesium sind auch in vegetarischer Kost enthalten und diese belegen die "Plätze" zum Andocken zuerst, dann rauscht das Eisen nur durch - stark vereinfacht.

Als ich (Vegetarierin) wegen einer schweren Anämie (nach einer Fehlgeburt mit starkem Blutverlust) eine regelrechte Eisenkur machen musste, bekam ich für diese Zeit ein Verbot von Milchprodukten jeder Art.
Bei normalem Schwangerschafts-Eisenmangel genügte die Ansage "Eisen mind. ½ Stunde vor den Milchprodukten einnehmen, am besten zusammen mit Vitamin C (=O-Saft)". Und, wie Miamaria schrieb, es geht darum, dass die Andockstellen fürs Eisen nicht vom Calcium der Milch besetzt sind. Magnesium dito.
Ansonsten hab ich bei meiner Eisenkur nichts beachtet und sie hat super angeschlagen. Also, entspann dich!

(Sojazeug und So-als-ob-Produkte mag ich nicht und esse sie also auch nicht, drum kann ich nicht beurteilen, ob und wie die da vielleicht eine Rolle spielen.)

Zitat von Silbermöwe

Ja, ich auch, deswegen frage ich nach: was da steht, sollte ja begründet sein. Könnte ja sein, dass Soja oder Kichererbsen noch irgend etwas über die genannten Inhaltsstoffe hinaus enthalten, was die Eisenresorption hemmt. Falafel sind hier sehr beliebt, und vegetarische Bratlinge nehmen wir oft auf Ausflüge mit...

Da fallen mir nur die so-als-ob-Produkte ein, vegetarische Schnitzel und Würstchen.

Ne, Soja oder Kichererbsen sind ja nun nichts, was Vegetarier zu sich nehmen würden und Nicht-Vegetarier nie.

Es gibt auch Nicht-Vegetarier, die keine Milch vertragen und darum auf Sojadrink/-joghurt... ausweichen, es gibt Leute, die ihren Fleischkonsum reduzieren wollen und daher auf "Als ob"-Produkte ausweichen usw.
Ich selber bin Vegetarierin und esse aber fast nie "Als ob"-Produkte...

Das ist daher also nichts was man als "Bestandteil der vegetarischen Kost" bezeichnen könnte.
Ich halte diese Formulierung kurz gesagt schlicht für undurchdachten Unfug. Ich vermute wie gesagt, jemand wollte das alte Ammenmärchen "Vegetarische kost führt zu Eisenmangel" aufwärmen und hat es noch dazu schlichtweg blöd und daher doppelt falsch formuliert.

Vielleicht stehe ich ja auf dem Schlauch, aber ich verstehe die Packungsbeilage auch ganz anders (also nicht so, als ob da Vegetarier-bashing betrieben würde, sondern):
In Eiern/Milch/Kaffee/Tee/andere Genussprodukte enthalten Stoffe, die die Aufnahme hemmen. Davon könnten sich aber gerade Menschen, die sich gesund/vegan ernähren, nicht betroffen fühlen, daher der Hinweis, dass auch andere Stoffe in vegetarischer Ernährung die Aufnahme hemmen können (Magnesium wurde zB schon angesprochen). So nach dem Motto: Überprüfe, ob es etwas in deiner Nahrung die Aufnahme hemmen kann...falls die Wirkung nicht wie erwartet einsetzt.

Dient letztlich dem Unternehmen auch zur Absicherung, falls das Produkt nicht so anschlägt, wie es soll
Heißt aber nicht, dass Vegetarier in erster Linie ein höheres Unwirksamkeitsrisiko hätten, im Gegenteil: Die typischen Genussgifte werden ja auch vorrangig genannt.

vereinfacht gesagt würde ich es als alle zweiwertig positiv geladenen Teilchen besetzen den notwendigen Platz für das Eisen und " hemmen " so die Aufnahme bezeichnen.

Zitat von Zeitmeisterin*

Vielleicht stehe ich ja auf dem Schlauch, aber ich verstehe die Packungsbeilage auch ganz anders (also nicht so, als ob da Vegetarier-bashing betrieben würde, sondern):
In Eiern/Milch/Kaffee/Tee/andere Genussprodukte enthalten Stoffe, die die Aufnahme hemmen. Davon könnten sich aber gerade Menschen, die sich gesund/vegan ernähren, nicht betroffen fühlen, daher der Hinweis, dass auch andere Stoffe in vegetarischer Ernährung die Aufnahme hemmen können (Magnesium wurde zB schon angesprochen). So nach dem Motto: Überprüfe, ob es etwas in deiner Nahrung die Aufnahme hemmen kann...falls die Wirkung nicht wie erwartet einsetzt.

Dient letztlich dem Unternehmen auch zur Absicherung, falls das Produkt nicht so anschlägt, wie es soll
Heißt aber nicht, dass Vegetarier in erster Linie ein höheres Unwirksamkeitsrisiko hätten, im Gegenteil: Die typischen Genussgifte werden ja auch vorrangig genannt.

So habe ich es auch verstanden. Gemüse enthält schließlich auch Mineralstoffe.

Als mein Eisenspeicher nach den drei Schwangerschaften leer war, hat eine Kur mit diesen Kombitabletten sehr gutgeholfen. Jetzt rauscht der HB nicht mehr ab, da der Speicher wieder voll ist.

Zitat von Silbermöwe

sowie Nahrungsbestandteile aus vegetarischer Kost hemmen die Aufnahme von Eisen

Auch Ballaststoffe behindern die Eisenaufnahme. Ballaststoffe sind vor allem in Gemüse und Getreideprodukten enthalten, also vegetarische Kost.

Könnte jemand "vegetarische Kost" mit Obst/Gemüse/Salat verwechselt haben? Dann würde es Sinn ergeben, oder?

Ja, vielleicht ein Übersetzungsfehler aus dem Englischen: vegetables = Gemüse (Ballaststoffe sind Nahrungsbestandteile von Gemüse).

Hallo,

Stimmt, die Formulierung "Bestandteile pflanzlicher Nahrungsmittel" o.ä. ergäbe mehr Sinn.

"Vegetarische Kost" ist schon etwas anderes als "Pflanzliche Nahrungsmittel".
Unter ersterem würde ich schon eindeutig eine rein vegetarische Ernährungsweise verstehen und nicht generell pflanzliche Lebensmittel, egal, was man noch dazu isst.

Keiner sagt ja: "Ich esse karnivore Kost und vegetarischer Kost", weil es einfach selbstverständlich ist, daß die meisten üblicherweise neben Fleisch auch Kartoffeln, Reis, Gemüse... eben pflanzliche Nahrungsmittel essen und daher der Begriff omnivor üblicher ist.