Kiefergelenk, CMD, Behandlung - Erfahrungen?

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  • Hallo ins Rund,


    meine Tochter hat im Zuge ihrer kieferorthopädischen Behandlung (über 5 Jahre hinweg, vor 1 Jahr abgeschlossen) offensichtlich eine Fehlstellung des Kiefergelenks ausgebildet oder manifestiert. Sie leidet immer mal unter Kieferknacken, und vor einiger Zeit hatte sie nachts eine Kiefergelenksperre, sehr schmerzhaft und für sie natürlich sehr beängstigend.


    Die behandelnde Kieferorthopädin fand das Kieferknacken nicht weiter bedenklich und sagte, ja ja, das passiert bei einigen Patienten, da kann man nichts machen. Auch das nächtlich gelegentlich auftretende Zähneknirschen bei meiner Tochter kommentierte sie nur recht lapidar, nein da könne sie als Kieferorthopädin nichts machen. Wenn Aufbißschiene erforderlich, dann geht das nur bei mZahnarzt.


    Wir befragten zu dem Problem unsere Kinderärztin, und die empfahl uns eine andere, mehr ganzheitlich arbeitende Kieferorthopädin.


    Bei der waren wir vor 2 Wochen.
    Ergebnis: Sie kennt die Probleme mit dem Kiefergelenk von etlichen ihrer Patienten. Bei meiner Tochter scheint schon seit sehr langer Zeit eine gewisse individuelle Fehlstellung des Gelenks zu bestehen, die sich durch die Bracketbehandlung deutlich verstärkt hat. Die konsultierte Kieferorthopädin hätte deshalb im Fall meiner Tochter ggf. von einer Bracketbehandlung zwar nicht direkt abgeraten, aber das Risiko der möglichen Verstärkung der Gelenkfehlstellung im Vorfeld des Behandlungsbeginns deutlich für die Eltern formuliert.


    Nun gab sie uns einen Aqualizer mit, der nächtlich getragen werden soll. Wenn er kapputt geht - muss ich Ersatz besorgen, denn der Aqualizer wird von der KK nciht bezahlt. Außerdem empfahl sie spezielle Physiotherapie (CMD-Behandlung), konnte aber nur ein Privatrezept mitgeben. Als Kieferorthopädin darf sie Physiotherapie nicht auf Kassenrezept ausstellen.


    Im April sollen wir wieder hinkommen. Falls es bis dahin keine Besserung gibt, wird sie evtl. eine Schiene anpassen.


    Kennt hier jemand von euch Mitlesenden dieses Problem mit knackendem Kiefergelenk, und eventuell auch mit Gelenksperre?


    Wie ernstzunehmen ist das alles bei einer 14-Jährigen, hinsichtlich der Funktionalität des Gelenks, die ja ein Leben lang anhalten soll?


    Gibt es Möglichkeiten, so ein Physio-Rezept auch über die KK bezahlt zu bekommen?

  • Bei mir hat das viel gebracht- ich habe in guten Zeiten gar keine Probleme mehr, bei Streß knackt es.
    Ich lebe damit auch seit meiner Zahnspangenzeit (aber nur lose Spange) und habe mit Mitte 20 bei einem alternativen Zahnarzt alle Füllungen auf eine Höhe anpassen lassen, daß es in Ruhestellung fürs Gelenk günstig ist, vorher war da immer Druck drauf.
    Bei mir waren die Probleme aber so massiv, daß ich kaum noch was abbeißen konnte, weil der Mund nicht aufging.


    Damit plus Physio plus Selberüben plus Beißschiene (eine spezielle, alle davor hatten das Problem verschlimmert) hat eine gute Verbesserung gebracht.


    Langfristig geht es nur mit Methoden, die Spannung selbst runter zu regulieren.

  • Eine erfahrene Physiotherapie ist hier Gold wert. Hilfreich ist auch Ostheopathie.
    Wichtig ist, dass die gesamte Statik angesehen wird. Oft reguliert der Körper sich dann an anderen Stellen. HWS, Brustbeinverspannungen, BWS, Hüftfehlstellungen , Knie und Füße. Wenn sie irgendwann mal später dort Probleme bekommt immer auch an die CMD denken.
    CMD kann auch Kopfschmerzen und Augendruck auslösen.


    Physiotherapie kann die Zahnärztin aufschreiben. Sie ist auch nicht Budgetpflichtig.


    Wichtig ist wirklich auch die Psyche mit einzubeziehen. Insbesondere Umgang mit Stress ...
    Euch alles Gute!


    ( Ich hänge seit Jahren in der Therapieschiene und habe mittlerweile einen ganzen Symptomkomplex ausgebildet)

  • Liebe Mädchenmami,


    ich kann leider aus eigener Erfahrung mitreden: nach der abgeschlossenen kieferorthopädischen Behandlung hatte ich wunderschön gerade Zähne, die aber leider im Biss nicht richtig aufeinander gepasst haben. Ergebnis war eine Kiefergelenksperre im Erwachsenenalter, an der ich insgesamt ein halbes Jahr lang zu knabbern hatte. Bei mir hat geholfen: Ostheopathie, Korrektur der Zahnstellung und eine Aufbissschiene für die Nacht.


    Hängt euch jetzt rein mit allen Mitteln, als Erwachsene ist das echt ***...

  • Hallo Mädchenmami,


    eine Bekannte hat sich einer Atlaskorektur unterzogen und dabei maximale Erfolge zu verzeichnen. Ob und in wieweit das deiner Kleinen auch helfen kann, weiß ich nicht. Aber informieren schadet ja erstmal nicht.

  • Vielen Dank für euren Input!


    Osteopathie - hatte ich vergessen zu schreiben, ja, das hatte die Kieferorthopädin auch erwähnt. Wenn die Physio nicht hilft, dann müssten wir einen Osteopathen suchen...


    @lara: Was für eine spezielle Beißschiene hast du denn bekommen?


    @Schluesselblume, du schreibst, dass bei dir nochmal eine Korrektur der Zahnstellung erfolgte? Wie wurde denn das gemacht?


    Bei meiner Tochter ist es ja nun auch so, ihre Zähne sind wunderschön gerade und gleichmäßig, aber sie passen nicht recht aufeinander. Und man merkt ihr das leider auch etwas an.


    Und versteh ich das richtig: Durch die CMD-Behandlung kann wiederum an anderen Stellen des Skeletts eine weitere Fehlstellung / Fehlfunktion ausgelöst werden?

  • Hallo Mädchenmami,


    bevor ihr etwas an den Zähnen macht, informiert Euch bitte über eine Korrektur des 1 Halswirbels. Dieser ist maßgeblich am Zusammenspiel von Unter-und Oberkiefer beteiligt. Eine Fehlstellung kann seit Geburt oder nach einem Unfall bestehen.


    Bitte glaube mir, ich bin in solchen Sachen nicht leichtgläubig, würde nie für etwas Geld ausgeben was ich nicht zu 100% für realistisch halte. Leider wird mit der Therapie um den Atlas viel Scharlatanerie getrieben, meine Bekannte hatte Schmerzen konnte nicht mehr am normalen Leben teilnehmen. Eine Stunde Vorbereitung ein Kanks und Sie war geheilt. Ich würde es nicht glauben, halte aber die Version mit "Bekannte wurde von Ausserirdischen ausgetauscht" für unrealistisch. Aber eins von beidem muß stimmen. Das kann man sich nicht einbilden. Gern mehr per PN. (Hallten mich sowieso hier schon alle für ein Spinner)


    Ein Zahnarzt ist nicht beschränkt wie ein HA beim Ausstellen von Rezepten, er darf sehr viele Physios aufschreiben. Selbst musste ich am eigenen Leib erfahren, dass es bei den Behandlungen sehr große Unterschiede gibt und habe mich damals selbst nicht zu einer Atlaskorrektur durchgerungen. Ein Osteopath konnte mir helfen, hatte aber keine Fehlstellung im Gebiss.


    Schöne Grüße nach Brandenburg und


    Deiner Tochter gute Besserung


    LG


    Co

  • Mädchenmami: Bei mir wurde erst noch einmal etwas an der Zahnstellung verändert - ich hatte für oben eine "unsichtbare" Schiene, die ich so viel wie möglich tragen sollte, und für unten und nachts zusätzlich eine normale lose Zahnspange. Zum Schluss hat mein Zahnarzt dann noch kontrolliert, wie die Zähne aufeinander passen und dort, wo wenig Kontaktfläche war, nachgearbeitet (da kam also eine farblose Masse drauf und wurde passend gemacht, keine Ahnung, wie das Verfahren heißt). Ich hatte das so erklärt bekommen, dass die Kiefermuskulatur, evtl. durch nächtliches Knirschen verstärkt, zu viel arbeiten muss um die Entspannungsposition zu halten (da diese ja nicht automatisch erreicht wird, da die Zähne zu wenig Kontaktfläche haben). Dann reichte eine kleine Bewegung aus, um mir den Kiefer auszurenken. Der flutschte zwar gleich wieder zurück, aber die Muskulatur war und blieb erst mal überdehnt.

  • Nein, nicht die CMD Behandlung löst Schmerzen woanders aus. Wenn der Biss nicht stimmt reguliert der Körper sich. Falls die Beschwerden jetzt akut im Kopfbereich sind, kann es sein, dass durch die Behandlung am Kopf dort die Beschwerden gelindert werden. Da der Biss aber nicht stimmt reguliert der Körper dann an anderer Stelle.
    Ich stimme auch der Atlasgeschichte zu. Oft ist ein verschobener Atlas Ursache für den schiefen Biss. Wird dann nur der Biss behandelt, entsteht durch die Blockierung im Atlas / HWS wieder eine Bissfehlstellung.
    Also müsste man mehreres angehen: Atlas, Bissfehlstellung korrigieren und CMD- Behnadlung beim Physio bzw Osteopathen.
    Du brauchst bei dieser Geschichte leider wirklich gute Behandler um dich herum. Es reicht nicht, wenn der Physio mal eine Fortbildung in dem Bereich gemacht hat.
    Edit: Ich habe gerade noch einmal deinen ersten Beitrag gelesen. Du scheinst da an eine ganz fähige Kieferorthopädin geraten zu sein. Vielleicht weiß sie auch eine gute Physio in der Nähe. Wobei ich mit ihr einmal durchsprechen würde ob es möglich ist den Biss zu korregieren. Alternativ eiert ihr immer um die Ursache rum ......

  • Hallo, zum Thema Atlas gibt es auch unter Ärzten und Physios unterschiedliche Meinungen. Es ist häufig so, dass der Atlas bei Kieferproblemen mit betroffen ist. Die einen sehen allerdings den Atlas als auslösenden Faktor, die anderen sind der Meinung, der Atlas reagiert nur mit und 'balanciert' aus.


    Ich würde auf alle Fälle auch versuchen einen guten Physio, möglichst mit Zusatzausbildung in Manueller Therapie oder Osteopathen zu finden, der sich in der Materie auskennt.
    Solange das Kind noch wächst ist deutlich schneller mehr zu erreichen, als wenn man als Erwachsener anfängt.

    Wegen der Übernahme durch die KK, mWn können normale Zahnärzte Verordnungen für Physio oder MT ausstellen, die von der KK übernommen werden. Bei Osteopathie handhaben das die Kassen unterschiedlich- da würde ich einfach nachfragen, ob die das übernehmen würden...


    Alles Gute

  • Habt vielen Dank für eure Ratschläge!


    Die Kieferorthopädin empfahl uns eine Physiopraxis. Dort habe ich heute Termine gemacht. Die sagen mir dort übrigens ebenfalls, daß wir beim ZA nachfragen sollen, ob ein entsprechendes Rezept ausgestellt werden kann.


    In der Physiopraxis ist eine Frau, die auch CMD und Ostheopathie macht. Da werde ich dann mal das Atlasthema ansprechen. Das ging mir schon früher immer mal durch den Kopf, daß meine Tochter damit was zu tun haben könnte (KISS?).


    Ach mensch, sie tut mir leid, meine kleine Große... Von allem Anfang an hatte sie es viel schwerer als ihre Schwester, und nun treten noch immer wieder neue Probleme auf.