Nach welchen Kriterien wurde über den Geburtsort entschieden?

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  • Ich habe mich vor der ersten Geburt ausführlich über die Möglichkeiten hier in der Gegend informiert, weil ich mir nicht vorstellen konnte, mich einer Kh-Routine zu unterwerfen. Wir haben uns dann als erstes zwei Gh angeschaut: in dem ersten war die Hebamme so gar nicht auf unserer Wellenlänge, in dem zweiten gefiel uns das Team und wir haben uns als Interessenten eingetragen. Bedenken hatte ich aber insofern, weil es in meinem Bekanntenkreis zwei abgebrochene Hg gab und ich mir so eine Verlegung während der Geburt nicht vorstellen konnte. Mein Mann tendierte ein bisschen mehr zum Kh. Und da sich das Gh in der vereinbarten Zeit nicht mit einer Zusage meldete, schaute ich mich weiter um und fand ein Kh, das mir sehr gefiel, da es eine hebammengeleitete Geburtsstation hat und damit warb, möglichst wenig in den Geburtsverlauf einzugreifen. Wir meldete uns an und ich wollte gern ambulant gebären. Schade fand ich es, dass es keine Beleghebammen gab, die ich vorher hätte kennenlernen können.
    Bei der Geburt des Großen hat uns dann eine Hebamme betreut, die 100%ig zu mir passte. Es war eine lange, lange, wunderschöne Geburt. Hinterher war ich so erschöpft, dass ich auf keinen Fall den langen Weg nach Hause fahren wollte. Wir bekamen ein Familienzimmer und hatten eine ganz verzauberte erste Zeit. Es gab leckeres Essen und wir wurden nur gestört, wenn wir selbst geklingelt haben. Ich hatte Unterstützung beim Stillen und mir wurden Quarkwickel gebracht.
    Beim Kleinen haben wir es wieder so entschieden und er hat freundlicherweise mit der Geburt gewartet bis wir dort waren, bevor er eilig auf die Welt kam.

  • Mir war eigentlich klar, dass ich ins KH wollte. Zum einen für den Fall dass das Kind aus irgendwelchen Gründen medizinische Betreuung braucht und weil ich mir die Option offen halten wollte, ne PDA zu nehmen falls es zu heftig werden sollte.
    Ich hab mich allerdings für eine Beleghebamme entschieden.
    Beim zweiten Kind hätte ich auch eine Hausgeburt gemacht aber ich wollte gern wieder meine Hebamme haben, also wieder KH mit Beleghebamme.


    Mein Mann hat mir die Entscheidung überlassen, war aber über KH doch ganz froh.

    Geduldig sein bedeutet nicht, etwas untätig zu ertragen. Geduldig sein bedeutet, genug Weitsicht zu besitzen, um auf das Ergebnis am Ende zu vertrauen.

  • Für mich war immer klar, dass ich ins KH gehe, weil es mir ein Gefühl der Sicherheit gab, dass die Kinderklinik für den Fall der Fälle in der Nähe ist. Letzten Endes hatte ich 2 Sectio's, die in meinen Augen auch beide gerechtfertigt waren und beim großen war diente zur Kinderklinik von Vorteil, da er ja tatsächlich 2 Tage auf der Intensiv lag und das nach völlig unauffälliger Schwangerschaft.
    Ich finde es gut, dass man in D weitestgehend (solange es mit der Hebammenversorgung denn klappt), frei wählen kann, wo und wie man entbindet. So wie jeder Mensch anders ist, ist auch jede Geburt anders und jeder hat unterschiedliche Bedürfnisse.

    "Believe in yourself or nobody will believe in you" (Mark Feehilly)

  • Für mich war immer klar, dass ich ins KH gehe, weil es mir ein Gefühl der Sicherheit gab, dass die Kinderklinik für den Fall der Fälle in der Nähe ist. Letzten Endes hatte ich 2 Sectio's, die in meinen Augen auch beide gerechtfertigt waren und beim großen war diente zur Kinderklinik von Vorteil, da er ja tatsächlich 2 Tage auf der Intensiv lag und das nach völlig unauffälliger Schwangerschaft.
    Ich finde es gut, dass man in D weitestgehend (solange es mit der Hebammenversorgung denn klappt), frei wählen kann, wo und wie man entbindet. So wie jeder Mensch anders ist, ist auch jede Geburt anders und jeder hat unterschiedliche Bedürfnisse.

    Genau deshalb muss aus meiner Sicht alles unternommen werden, um die Frauen entscheiden zu lassen, wie sie sich betreuen lassen und wo sie gebären. Diese Wahlfreiheit ist in Deutschland nicht mehr gegeben. Derzeit gibt es die Wahl zwischen Alleingeburt und Geburt im Krankenhaus ohne Beleghebamme, alle übrigen Möglichkeiten sind nahezu nicht mehr gegeben.

  • ich wollte ins Geburtshaus, nach mehreren Gesprächsterminen, meiner Anmeldung zur Geburt und zur Geburtsvorbereitung und der Erkenntnis, dass der Geburtsmonat krachend voll ist, ist denen plötzlich eingefallen, dass ich ihnen zu alt und zu fett bin und sie das Risiko für zu hoch halten.
    Ich mutmaße mal, dass sie für irgend ne Freundsche nen Platz freischaufeln wollten.


    Am Ende wurde es dann wegen Wachstumsstillstand des Minis, Beckenendlage und großem Kopf bei schmalem, dünnem Körper ein Kaiserschnitt zwei Wochen vor ET.


    Und wenn sich das wütend und verbittert und völlig überfahren liest: jawoll.

    _._._._._._._._
    Prokrastinierer aller Länder: vereinigt Euch - morgen


    “Schatz, komm bitte ins Bett. Man braucht sieben Stunden Schlaf, um als Mensch zu funktionieren.“ “Ich bin Mutter, ich brauch vier.“


    Silence is golden... unless you have a toddler. Then silence is extremely suspicious.

  • Meine beiden Töchter wurden spontan geboren.


    Kind 1: Mein Mann und ich entschieden gemeinsam das Kind im KH zur welt zu bringen...meine Mutter hatte probleme bei meiner Geburt und der meines bruders...Wehenschwäche, und da wir nicht wussten was auf uns zu kam entschieden wir uns für ein KH...es kam wie es kommen musste...übergriffiger Arzt, ätzende Situation, Kind musste gekristelert werden...weil meine Wehen aussetzten.


    Ich habe mich dann lange mit der eburt beschäftigt und kam zum Schluss, ich habe keine Wehenschwäche, das war der unmöglichen Situation geschuldet.


    Kind 2: Ich wollte in ein Geburtshaus, mein Mann hatte Angst und bevorzugte ein KH überließ aber mir die Entscheidung. Also gigen wir beide zum Infogespräch ins Geburtshaus. Die Hebammen waren super und nahmen sich extrem viel Zeit. Ich fühlte mich sehr wohl, meine einzige Sorge war, bei Problemen in eben jenes KH verlegt zu werden in dem ich meine erstes Kind geboren hatte...leider war dieses genau das KH in das aus dem GH verlegt in diesen Fällen verlegt wird (räumlich sehr dicht). Nach dem Gespräch bat die Hebamme meinen Mann raus zu gehen und fragte mich wie wichtig es mir wäre, dass mein Mann bei der Geburt anwesendt wäre...hmmm...sehr wichtig, es war v.a. auch ihm wichtig und mir war er während der ersten Geburt eine große Stütze...tja...in diesem Fall bat mich die Hebamme zu überdenken nicht doch in in ein KH zu gehen. Eines dass sie nur empfehlen könne und in das sie nach der (zu diesem zeitpunkt leider bereits beschlossenen) Schließung des GHs auch zurückkehren würde. Sie war der Ansicht dass die Angst und Sorge meines Mannes mich während der Geburt total wuschig machen würde und es wieder zu einem Abbruch der Wehen kommen würde und so eine mögliche Verlegung im Raum stünde...eben in jene Klinik in die ich auf gar keinen Fall wollte. Mein Mann bot mir an der geburt fern zu bleiben , wenn ich das wolle, damit ich ins GH gehen könne...zuerst wollte ich das, aber mit herannahen der Geburt war mir die Vorstellung ohne ihn das Kind zu bekommen zunehmend unangenehm, also entschieden wir uns kurz vorher für das empfohlenen KH. Es lief ales super, meinen MAnn hätte ich nicht in der Nähe gebraucht (überhaupt niemanden, ich hätte mich am liebsten allein in eine schrank verkrochen), aber die Geburt war völlig interventionslos und selbstbestimmt...und ich habe keine Wehenschwäche...


    Kiwi

  • Ich habe mir eine Hausgeburt gewünscht, seit ich mit ca. 16 Jahren meine eigene Geburtsgeschichte erfahren habe. Ab da war für mich klar, dass es anders gehen muss und ich so weit weg von Fremdbestimmung bleiben möchte wie möglich.
    Für meinen Mann war das erstmal recht schwer, er kam mit meinem Wunsch zunächst nicht zurecht. Eine zeitlang stand das Geburtshaus als Kompromiss im Raum. Als das aber nicht klappte und ich ihm dann ganz klar sagte "lieber gebäre ich unser Kind im Wald als in einer Klinik" hat er seine Ängste überwunden und mich unterstützt.
    Es wurde dann auch eine schöne Hausgeburt und ich hoffe sehr, dass ich auch weitere Kinder hier in unserem Nest bekommen darf.

  • Ich hatte mich für eine KH-Geburt entschieden, weil ich so eine Ahnung hatte, dass irgendwas nicht rund laufen wird (so war es dann auch: vorzeitiger Blasensprung, Einleitung nach 24h, Geburtsstillstand während der Presswehen und KS) und ich die Vorstellung, mich unter einer HG oder GH-Geburt verlegen lassen zu müssen, wesentlich schlimmer fand, als von vornherein ins KH zu gehen.
    Ich bin allerdings nicht ins örtliche KH: ich fühlte mich auf dem Info-Abend dort einfach nicht wohl (das ist mein ganz subjektives Gefühl, ich kenne auch einige Frauen, die dort sehr zufrieden waren - will also nichts gegen diese Einrichtung gesagt haben), im Gegensatz zum 1 Stunde entfernten babyfreundlichen anthroposophischen KH, wo ich sofort das Gefühl hatte: "hier biste richtig, hier willste entbinden". Ich fühlte mich dort sehr gut aufgehoben. Am Ende hatte ich alles, was ich mir niemals hatte vorstellen wollen (von Zugang über Einleitung bis Kaiserschnitt), aber dadurch, dass ich den Leuten dort grundsätzlich vertraute, mir immer alles erklärt wurde, gefragt wurde, ob ich mit der oder jener Maßnahme einverstanden bin,... bin ich mit dieser KH-Geburt völlig im Reinen.
    Da das Kindlein in den ersten Lebenstagen ein paar Schwierigkeiten hatte (Trinkprobleme, grenzwertige Gelbsucht,...), war ich auch froh, im KH zu sein, immer Hebammen, Stillberaterinnen und KinderärztInnen greifbar zu haben, wenn ich verzweifelt war oder mich doof anstellte (bin auch kein Naturtalent im Umgang mit Babys).


    Weil so was im Eingangsposting erwähnt wurde: ein Jahr zuvor hatte ich eine frühe Fehlgeburt. Weder von meiner Frauenärztin noch von der untersuchenden Ärztin im örtlichen KH wurde ich bedrängt, ins KH zu gehen, als ich eine Ausschabung ablehnte. Ich bekam dann ein Medikament, das Wehen auslöst und konnte allein zu Hause in Ruhe Abschied zu nehmen.

    Besser eine Hand voll und Ruhe, / als beide Hände voll und Arbeit und Luftgespinst.

    Koh 4,6

    .

  • ist nun schon bald 12 Jahre her, diese Entscheidung, und ich würd sie auch kaum Entscheidung nennen, das klingt zu bewusst und überlegt. Rückblickend fühlt es sich so an, dass in dem Moment, in dem wir unser Kind "kennen lernten" als Ultraschall-Gummibärchen, sich alles andere so organisch ergab wie die Schwerkraft. Dass wir Eltern werden, dass wir zusammenziehen, dass ich in der Zeit rund um die Geburt wieder bei meinen Eltern lebe und dann in die Klinik gehe in der ich selbst geboren wurde - ein Gesamtpaket. Dass ich das hätte anders machen können kam mir überhaupt nicht in den Sinn.


    Würde ich beim nächsten Mal anders machen, aus verschiedensten Gründen, und wie, das wird sich zeigen.

  • Kind eins und zwei waren Geburtshausgeburten für die ich mich alleine entschieden habe und mein Mann hat diese Entscheidung gut akzeptieren können, Kind drei war aus rein praktischen Gründen (Weg) eine ambulante Krankenhausgeburt die alles in allem gut war. Im Nachhinein hätte ich mir für die dritte Geburt auch eine Hausgeburt vorstellen können, aber damals kannte ich ja das Rabenforum noch nicht :) und Hausgeburten sind in meinem Umfeld so selten, dass ich damals gar nie auf die Idee gekommen wäre.

  • Kind 1 kam im Krankenhaus mit Beleghebamme zur Welt. Das örtliche Geburtshaus hatten wir uns angeschaut, nur war uns die Vorstellung desselbigen zu esoterisch. Hausgeburten wurden nicht erwähnte, ich wußte auch nichts von dieser Option. Wir haben uns dann das wohnortnächste Krankenhaus angesehen. Während der Führung gab es eine Liste mit Hebammen. Ich habe dann eine angerufen, weil ich eine für die Nachsorge haben wollte. Die Liste war lang, ich fand den Namen lustig. Zufällig arbeitete diese Hebamme als Beleghebamme in eben diesem KH und hatte mich falsch verstanden. Das man nämlich auch mit Beleghebamme dort hingehen kann wurde bei der Führung nicht erwähnt. Ich fand das eine gute Idee und so haben wir es dann auch gemacht. Inclusive noch einem Teil der Vorsorge. Geburt war schnell und unkompliziert. Bis zur zweiten Schwangerschaft war mir dann auch bewußt, dass man sein Kind auch zu Hause gebären kann. Also habe ich mir dann zur zweiten Geburt eine Hebamme aus dem Geburtshaus gesucht, weil ich mich so nicht gleich zu Beginn der Schwangerschaft auf einen Geburtsort festlegen mußte. HG, GHG, oder KH wäre alles mit der schon in der Schwangerschaft kennengelernten Hebamme möglich gewesen. Und das war mir auch wichtig, dass mir die Hebamme bekannt ist. Ich wäre sehr ungern einfach so ins KH zu einer wildfremden Hebamme und dann auch noch möglichem Schichtwechsel gegangen. Baby war so weit gesund, bei mir sprach medizinisch auch nichts gegen eine HG also wurde es eine. Baby war dann sehr schnell, so dass die Hebamme keine Chance mehr hatte. Es wäre also sowieso eine HG geworden. So war ich sehr froh, dass wir darauf eingestellt waren. Für die dritte Geburt war es dann von Anfang an klar, dass es wieder, sofern medizinisch nichts dagegenspricht eine Hausgeburt wird.
    Mein Mann hat mich unterstützt und steht auch zu den Entscheidungen. Es war aber klar, dass es meine Entscheidung und die der Hebamme ist.

    Meisterschülerin mit dem großen Meister(02/11), dem Möppi (09/13), dem Kleinchen (07/15) und ohne Ticker, dafür nur mit der Hälfte der Kinder.

  • Unsere "Kriterien" sind auch nicht in der Liste :) :


    Ich wünschte mir bereits beim ersten Kind eine Hausgeburt, mein Mann war skeptisch, hätte sich aber meiner Entscheidung gebeugt. Leider haben wir keine Hebamme bekommen, die eine HG begleitet hätte, nicht mal eine Beleghebamme, was meine zweite Wahl gewesen wäre (ambulante Geburt mit Beleghebamme) haben wir gefunden. So kam es zu einer ambulanten KH-Geburt und Vor- und Nachsorge durch Hebamme.


    Nun beim zweiten Kind stand für mich fest, dass es eine Hausgeburt werden "muss" und ich habe mich ultrafrüh auf die Suche nach einer Hebamme gemacht - mein Mann steht nach der Erfahrung der ersten Geburt voll hinter dieser Entscheidung (erste Geburt im KH war den Umständen entsprechend sehr gut, er hat eben dadurch dazugelernt, dass man für eine Geburt nicht ins KH "muss" ;)). Und so wird es nun zum Glück auch sein :)

    • Offizieller Beitrag

    Ich entschied mich selbst für eine Hausgeburt
    Das Kind entschloss sich zur ungeplanten Krankenhausgeburt
    Ich hatte einen ungeplanten Kaiserschnitt


    :D


    Nach dieser Erfahrung würde ich eine nächste Geburt im wesentlichen genau so handhaben. Ergänzung: Darf ich aber nicht mehr.

    ich hatte es zwei mal so. zweimal hausgeburt, zwei mal geburtsstillstand und fahrt ins krankenhaus und dort dann kaiserschnitt.


    beim ersten mal war mein mann etwas unsicher wegen hausgeburt, hat vorsichtig seine bedenken geäussert, sich aber dann recht schnell damit angefreundet. beim zweiten mal bekam er kurz panik als sich bei einer bekannten von uns die plazenta nicht löste. die panik konnte ihm unsere hebamme nehmen.


    nachdem die nächste geburt wieder so ausgehen würde, also mit sicherem kaiserschnitt, will ich nicht mehr schwanger werden. im falle einer schwangerschaft wäre ich mehr als verzweifelt und weiss nicht, wozu ich mich entscheiden würde. am wenigsten zu einem geplanten kaiserschnitt.

  • Primär habe ich mich für eine Hausgeburt entschieden. Der Vater unterstützte mich dabei, wäre aber auch für jede andere Option offen gewesen. Seiner Meinung nach, ist er nicht der wesentliche Aspekt bei der Geburt, sondern die Mutter und das Kind. Nur ich, als Mutter, kann wissen, wo ich mich am besten aufgehoben fühle. Und nach diesem "Gefühl" bin ich bei beiden Malen gegangen.
    Beim ersten Kind wollte ich noch keine Hausgeburt. Ich fühlte mich zu unsicher dafür. Es wurde dann auch
    eine KH Geburt, die nicht ganz komplikationslos verlief.
    Beim zweiten Mal war ich bereit für die Hausgeburt und war die gesamte Schwangerschaft über im Reinen damit.
    Beide Male kann ich aber im Nachhinein sagen, dass es die richtige und gute Entscheidung war. Beide Geburten waren gut, so wie sie waren. Die Hausgeburt verlief allerdings wesentlich entspannter als die im KH.

  • Am Anfang meiner ersten Schwangerschaft wusste ich nur, dass ich Krankenhaus gerne vermeiden würde. Wegen großer Krankenhausangst meinerseits (aufgrund schlimmer Krankenhausaufenthalte in meiner Kindheit und Jugend) und meiner Befürchtung, dass ich im Krankenhaus so paniken und innerlich blockieren würde, dass mir eine spontane Geburt kaum mehr möglich wäre. Ich wollte daher gerne in ein Geburtshaus. Mein Mann stand damals schon auf dem Standpunkt, dass vorrangig ich über den Geburtsort zu entscheiden habe und er mit mir überall das Kind bekommen würde. (Wobei, bei einer Alleingeburt hätte er sicher vehement protestiert. Aber ne Alleingeburt würde mir auch nie in den Sinn kommen.)


    Als ich noch ganz frisch schwanger war, hatten wir zufällig Besuch von einer Freundin, die damals Hebamme in Ausbildung war. Sie meinte, wenn wir ins Geburtshaus wollten, könnten wir doch auch gleich daheim bleiben. Sie führte das ganze dann noch ein bisschen aus, anfangs kam uns eine Hausgeburt doch etwas krass vor. Aber nach und nach bekamen wir die Idee nicht mehr aus dem Kopf. Wir informierten uns ein bisschen weiter. Es fühlte sich für uns beide stimmig an.
    Mein Mann wurde im Laufe meiner Schwangerschaft mehrmals darauf angesprochen, wie unverantwortlich eine außerklinische Geburt wäre und hat da immer selbstsicher gegen an argumentiert. Also er selber war schon wirklich davon überzeugt, obwohl er sonst eher nicht so der Öko-Hippie-Alternativo-Typ ist. #pfeif :D
    Meine damalige Frauenärztin war entspannt und als Gyn älteren Semesters in Westberlin wohl einiges gewohnt. Die fand meine Hausgeburtspläne völlig normal und in Ordnung. Als ich ihr ziemlich am Anfang der Schwangerschaft mitteilte, dass ich die Vorsorgen dann bei meiner Hebamme weitermachen würde (die auch ein mobiles US-Gerät zur Verfügung hatte), hatte sie tatsächlich null Probleme damit.
    Die Schwangerschaft verlief unkompliziert. Organscreening haben wir auf Empfehlung der Hebamme in einer Pränatalpraxis machen lassen, um Herzfehler o.ä. auszuschließen. Besagte Praxis arbeitete schon viele Jahre mit Geburtshaus- und Hausgeburtshebammen zusammen und der Pränataldiagnostiker wünschte uns viel Spaß bei der Geburt zu Hause.
    Besonders zum Ende der Schwangerschaft hin versuchte ich so gut es ging, meine Krankenhauspanik zu bearbeiten, in Hinblick auf eine mögliche Verlegung unter der Geburt. So nach dem Motto: Im Verlegungsfall bin ich dankbar für die medizinische Versorgung und dann ist das Krankenhaus genau richtig für mich.
    Geburt Nr. 1 ging dann aber entspannt zu Hause über die Bühne. War sowohl für meinen Mann als auch für mich eine wichtige, zusammenschweißende Erfahrung.
    Vorsorge, Geburtsbetreuung und Nachsorge machte dieselbe Hebamme, mit 30 Jahren Berufserfahrung, davon über 20 in der außerklinischen Geburtshilfe.


    Nach der Erfahrung der ersten Geburt stand der Geburtsort gar nicht mehr groß zur Debatte, Mann und ich gingen selbstverständlich von einer Geburt zu Hause aus. Es sei denn natürlich, irgendeine medizinische Indikation würde dem widersprechen.
    Weil ich mit meiner alten Hebamme nicht ganz zufrieden war (besonders im Wochenbett und beim Stillen hatte ich mich mit ihr nicht wohlgefühlt), entschied ich mich in der 2. Schwangerschaft für eine andere Hebamme, die mir eine Freundin empfohlen hatte. Inzwischen war meine alte Gyn in Rente gegangen und ihre Praxis von einer wahren Glücksfall-Frauenärztin übernommen worden. Ich habe selten eine Ärztin erlebt, die so einfühlsam, kompetent und herzlich ist. Und, sie hatte beim dritten Kind selber eine Hausgeburt. Auch sie hatte überhaupt gar nichts gegen die Hebammenbetreuung oder sonstewas einzuwenden. Die Hebamme der zweiten Schwangerschaft hatte kein mobiles US-Gerät, also machte ich die bei meiner Gyn.
    Das Organscreening ließen wir wieder in derselben Pränatalpraxis machen, war wieder alles unauffällig und uns wurde wieder alles Gute für die Hausgeburt gewünscht.
    Insgesamt war mein Mann bei der zweiten Schwangerschaft und Geburt weniger involviert als bei der ersten. Zum einen wusste ich schon besser, was mich erwartete, zum anderen fühlte ich mich mit meiner Hebamme sicherer. Bei der Geburt des Sohnes schickte ich ihn sogar mal eine Weile raus. Damit er ein bisschen Arbeiten und Ausruhen konnte. Wäre bei der ersten Geburt undenkbar für mich gewesen. Bei der zweiten fand ich es aber auch mal schön, nur mit meiner Hebamme zusammen zu sein. Geburt als Frauensache oder so.
    Nachsorge machte dann natürlich auch dieselbe Hebamme.


    Beide Geburten waren stimmig und ich bin unglaublich dankbar, dass ich sie so erleben durfte, beide Male die Wahlmöglichkeit hatte und von Seiten der Fachleute nur Bestärkung erfahren habe.
    Im (unwahrscheinlichen) Fall eines dritten Kindes, würden wir wohl wieder daheim bleiben. Auch wenn ich inzwischen nicht mehr solche Angst vor Krankenhäusern habe und mir durchaus vorstellen mit gutem Gefühl in einem Krankenhaus ein Baby zu bekommen.

  • Ich habe mich 3 Mal für eine Hausgeburt entschieden, das erste Mal wurde leider verlegt aber ok. Mein Partner hat die Entscheidungen mitgetragen und ich glaube ich hätte wirklich ein größeres Problem damit gehabt wenn er da anderer Meinung gewesen wäre.