Auf dem Landweg nach Indien...

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  • Ich war vor 11 Jahren in Indien und habe es im Großen und Ganzen als wundervoll in Erinnerung behalten. Wir waren sechs Monate in Asien unterwegs, gestartet sind wir mit sechs Wochen Indien. Das Land ist so abgefahren, man kann es gar nicht wirklich in Worte fassen. Mein Mann war vorher schon in Asien, ich selbst hatte Europa noch nie verlassen. Trotzdem war bei ihm der Kulturschock deutlich heftiger als bei mir. Wir haben die Ecke Goa, Mumbai, Agra, Delhi und die unteren Himalayaausläufer gemacht und das kann ich tatsächlich nur empfehlen. Und Nachhinein gab es viele Situationen, wo ich heute denke, es ist ein Wunder, dass wir das unbeschadet überlebt haben. Grad die Busfahrten im Gebirge... #kreischen wir hatten beide mit Durchfall zu tun, zum Glück abwechselnd, einer konnte sich immer um den anderen kümmern und nach zwei Wochen waren wir damit auch durch. Aber es gab auch so viele tolle Situationen, wenn ich mir die Fotos heute ansehe muss ich heulen, weil es so schön war. Und ja, es gab auch Momente, wo man als Frau eben nicht ganz ernst genommen wurde, aber daran würde ich so eine Reise nicht fest machen. Bei uns haben ganz klar die positiven Momente überwogen.
    Wir hatten uns alle damals empfohlenen Impfungen geholt inkl. Tollwut, aber keine Malariaprophylaxe.
    Ich glaube ich hätte heute nicht mehr den Mut zu so einer Tour. Meine Angst ist zu groß, dass doch was passiert und meine Kinder dann alleine hier sitzen. Ich finde es toll, dass ihr das macht, Hut ab! Ich wünsche euch ganz ganz viele tolle Erfahrungen. Hach... ich glaube ich muss gleich mal das Fotoalbum rausholen ^^

    J. *7/2009 L. *1/2012 M. *8/2016

    Sie haben gewonnen: Brokkoli n015.gif

    "so gut wie es früher war, ist es früher nie gewesen" Hermann van Veen

  • Das klingt toll, Fusselviech!

    Ich glaube ich hätte heute nicht mehr den Mut zu so einer Tour.

    Mit geht es ähnlich wie dir - ich habe vor 15 Jahren fünf Monate in Zentralafrika gewohnt und gearbeitet und zehre bis heute sehr von der Erfahrung. Ob ich das heute nochmal machen würde? Ich weiß es nicht...


    Ich bin ganz alleine gefahren, kannte niemanden vor Ort, sprach die Sprache (frz.) nicht besonders gut. Es war ein durch und durch 'gelungener' Aufenthalt, allerdings alles andere als frei von Komplikationen.


    Natürlich hatte ich auch wochenlang mit MD zu tun (trotz 'cook it, peel it or forget it'), bin in Überlandbussen gefahren die nicht nach Fahrplan fahren sondern eben erst dann losfahren wenn der Bus voll ist, habe neben Hühnern gesessen, war bei einer Abtreibung dabei (ist dort natürlich illegal und fand zuhause beim Arzt statt), war auf dem Begräbnis eines der größten regimekritischen Verfasser des Landes wo überall Geheimpolizei stand, habe im Busch festgesessen weil mein Nachbar mich mit zu seiner Familie an der Küste nehmen wollte aber seinen Reisepass vergessen hatte, stundenlang in einer Wellblechhütte in the middle of nowhere und neben uns maschinengewehrbewaffneter Zoll, bin täglich früh morgens neben den kranken Obdachlosen die in der Kanalisation schlafen mit dem Sammeltaxi zur Arbeit gefahren...


    Es war trotz allem toll, ich habe so viel gelernt. Aber ob ich das heut nochmal machen würde?


    (Dementsprechend finde auch ich das Vorhaben, auf dem Landweg mit kleinen Kindern nach Indien zu reisen den kompletten Irrsinn - aber das Thema hat sich ja erledigt.)

  • Ich finde die Entscheidung wie wildfang die Reise nun planen will total realistisch. Das wird bestimmt eine tolle Erfahrung. So krass wie Indien ist, ich würde, wie gesagt, auch gerne nochmal dahin.


    Und noch zum Thema angrapschen: Ich bin tatsächlich bisher nur in Mumbai in der Innenstadt angegrapscht worden, in keinen anderen Ländern. So unterschiedlich können die Erfahrungen sein.
    Und unsere Busfahrer waren immer total erstaunt, dass keine von uns Frauen verheiratet war (wir waren alle so zwischen 20-28 Jahre alt).

  • Ein spannender Thread! Ich bin gerade mit zwei meiner Kinder, 6 & 9, für 6 Wochen in Indien. Es ist unsere erste Reise ins europäische Ausland und bisher läuft alles rund, obwohl wir uns Unterkünfte und Reisemöglichkeiten erst vor Ort gesucht haben.


    Nachdem ich so viel schlechtes über Indien gelesen habe (v.a. in dem bereits erwähnten Indien-Thread), bin ich überrascht, wie gut wir 3 zurecht kommen. In den 2 Wochen, die wir bisher hier verbracht haben, hatte keiner von uns den erwarteten Durchfall. Die Kinder kommen mit Armut und dem allgegenwärtigen Müll zurecht, als würden sie nichts anderes kennen. Auch die Busfahrten, 10 & 14 Stunden, haben sie weggesteckt, ohne dass man ihnen etwas angemerkt hätte.


    Was aber wirklich nervt, ist die indische Mittelschicht, die vor allem meinen Jüngsten so süß findet, unablässig Selfies machen will, ihn hochheben, Hand schütteln etc. Es hat einige Tage gedauert, bis ich gelernt hatte, die auf Abstand zu halten. Aber glücklicherweise sind die Tibeter, in deren Stadtteilen wir uns überwiegend aufhalten, in dieser Hinsicht sehr zurückhaltend.


    (Bedenkt, dass ihr Visa usw. braucht. Ihr braucht wahrscheinlich erst das Touristenvisum für Indien und könnt die Transitvisa dann entweder vorher beantragen oder jeweils an der Grenze bekommen. Je nach Land kann das ein sehr langwieriger Prozess sein, da solltet ihr euch rechtzeitig informieren. Das gilt besonders wenn der Teile der Mitfahrenden erst noch Reisepässe brauchen, was ja nochmal Zeit braucht. November klingt weil weg aber das geht echt schnell: zwei Wochen bis der Pass beantragt ist, sechs Wochen bis er da ist, zwei Monate bis das Touristenvisum da ist,...)


    Ein Touristenvisum für Indien kriegt man in weniger als einer Woche. Man fährt zur Beantragung & hat den Pass 3-4 Tage später im Briefkasten. Falls man nur das 30-Tage Visum braucht, geht es noch schneller.


    Viele Grüße aus Dharamsala!

  • Und Nachhinein gab es viele Situationen, wo ich heute denke, es ist ein Wunder, dass wir das unbeschadet überlebt haben. Grad die Busfahrten im Gebirge... #kreischen

    Da sagst du was! Ich bin so froh, dass es wenigstens dunkel war. Die Straßen sind so eng und steil, mein Herz ist mehrmals fast stehengeblieben. Da blieb nur auf den erlösenden Schlaf zu warten. Den Gedanken, dass wir hier mal wieder weg müssen, verdränge ich bisher erfolgreich #angst

  • Ein Touristenvisum für Indien kriegt man in weniger als einer Woche. Man fährt zur Beantragung & hat den Pass 3-4 Tage später im Briefkasten. Falls man nur das 30-Tage Visum braucht, geht es noch schneller.


    Viele Grüße aus Dharamsala!

    Das kann aber ganz anders aussehen, wenn man das Visum nicht aus Deutschland sondern von einem dritten Land aus beantragt. Nicht überall gelten die gleichen Regeln, arbeiten die Botschaften und Konsulate gleich etc.