Mein Kind will nicht fliegen...

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • ja, trin, ich würde fragen, warum nicht, natürlich. aber ich würde nicht, wenn es nicht anders geht, oder nicht anders sinnvoll ist, das, was man plant deshalb ändern oder den urlaub abblasen. ich würde das kind auch vorbereiten, klar. aber letztlich müsste mein kind da durch - werden meine auch müssen, zu ihren grosseltern können sie nur fliegen (oder 6 tage auf einem hochseeschiff verbringen, und das ist für 3 Wochen Sommerferien zu lange...).
    mit dem auto war's hier eine zeitlang ähnlich - meienr grossen wurde im auto schlecht. naja. blöd. aber ändert nichts an der tatsache, dass wir ohne auto nicht in urlaub können oft.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

    Einmal editiert, zuletzt von ainu ()

  • Trin: Ich würde unter "nicht diskutieren" verstehen, dass wir als Eltern/Erwachsene entscheiden aber selbstverständlich die Ängste und Sorgen ernst nehmen und versuchen zu helfen, diese Ängste zu bewältigen.

  • Eins meiner Kinder war früher sehr ängstlich. Es war immer eine Gratwanderung in wie weit wir ihn mit seinen Ängsten konfrontieren können. Meine Erfahrung war oft, dass er sich richtig in seine Ängste reingesteigert hat und kaum mehr davon los kam bis wir ihn dazu "gezwungen" haben und er auf einmal merkte, dass es gar nicht schlimm ist. Er stand sich irgendwie oft einfach selber im Weg.

    • Offizieller Beitrag

    Und jedes Mal wenn man drüber spricht um rauszufinden wieso das Kind nicht fliegen will und/oder die Ängste zu lindern, besteht die Gefahr, dass das Kind auf seinem Standpunkt verharrt u sich evtl noch hineinsteigert.


    Ich finde es gar nicht einfach.


    wenn es wirklich notwendig ist u wirklich ohne Alternative hat man es u.u. Leichter, weil die innere Haltung eine andere ist.

  • Hallo,


    Neela - genau so lese ich Mondkalbs Posting. Also Suche nach Hilfen, die Gründe zu erkennen und Ideen, wie man helfen kann, die Ängste noch zu überwinden.


    Aber ich lese nirgendwo, daß Mondkalb das KIND entscheiden lassen will.


    Vielleicht haben wir tatsächlich verschiedene Szenarien vor Augen. Ich lese nirgendwo ein "Liebes Kindchen, wir würden bald so gerne mal nach Hause fliegen, aber natürlich nur, wenn du die Gnade hast, dem zuzustimmen. Wie fällt deine Entscheidung aus?" - sondern dass sich das Kind im Rahmen einer normalen in jeder Familie stattfindenden Kommunikation von dem geplanten Flug erfahren hat und sich daraufhin von sich aus gegen den Flug geäußert hat. Und zwar offenbar sehr vehement.


    Ich lese auch, daß sie sich bewusst ist, daß SIE eine Entscheidung treffen muss/müssen. Das ist nun mal so. Nur wenn das Kind sich so vehement wehrt, ist schon die Frage, ob es das wert ist.
    Das Kind muss da durch - aber zu welchem Preis? Klar kann man einen Dreijährigen einfach schnappen und an Bord befördern. Nur ein auf einem Flug dauerhaft panisch schreiendes Kind ist kein Spaß. Für das Kind nicht, die Eltern nicht und auch die anderen Passagiere (v.a. die mit Flugangst...) nicht.


    Natürlich kann auch ein Kind daß vorher panisch ist, auf dem Flug ruhig sein oder eins, daß sich sogar drauf freut plötzlich panisch werden. Aber ich finde es einfach normal, daß man das bei einer derart vehementen Ablehung mit bedenkt.


    Angenommen ein Kind würde auf/ vor jeder Autofahrt panisch schreien und k*tzen, käme vermutlich auch der Rat, "Nicht immer ist Autofahren vermeidbar, aber überlegt euch, welche Fahrten wirklich nötig sind" und nicht "Da wird nicht diskutiert, ich entscheide wann und wohin wir fahren und da rede ich mit einem Dreijährigen vorher auch gar nicht erst drüber, daß wir morgen 6 Stunden in den Urlaub fahren.".
    Doch, ich würde auch eine Auto-fahr-Angst (bei einem meiner Kinder ausgelöst durch Dauerübelkeit) ernst nehmen und ins Gespräch gehen und nach Lösungen suchen oder ggf. die Strecken einschränken und auch mal zurückstecken und nicht einfach festlegen "Da diskutiere ich nicht, da muss es durch!".


    Das heißt nicht, daß ich generell für "nicht fliegen" plädiere, das zu entscheiden fände ich extrem schwierig. Aber schon, daß ich mir ein "nicht über Urlaubspläne reden" in meiner Familie nicht hätte vorstellen können. Und daß es hier nun mal zu einer vehementen Ablehnugn durch das Kind geführt hat, eist einder der aktuelle Punkt und kann den kann man mMn nicht einfach übergehen und mit einem "das diskutiere ich nicht" ignorieren.


    Wie gesagt, an den gleichen Punkt hätte man auch mit verschweigen kommen können und hätte dann ein schreiendes und sich windendes Kind am Flughafen, denn "vorher nichts wissen" führt ja nicht automatisch zu "akzeptieren". Zumindest bei meinen nicht.


    Und ob das Kind trotz Vorlauf bei seiner Ablehnung bleibt oder man mit einem Vorlauf die Chance hat, die Akzeptanz zu fördern, weiß man einfach vorher nicht. (OHNE Vorlauf wäre aber bei meinen z.b. eine sehr vehemente Verweigerung von Dingen, die sie nicht wollen, viel wahrscheinlicher gewesen).


    Das es hier keine echten Alternativen gibt, keine Abkürzungen, nur entweder-oder... macht die Sache so schwierig.

  • Vielleicht kann man sich die Situation auch einfach nur schwer vorstellen, wenn das eigene Kind das nicht so äußert.


    Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass man ohne geflogen zu sein schon Flugangst haben kann? Vielleicht dann eher vor unbekannten Situationen? Bei mir hat sich die Flugangst entwickelt, aber sie ist bewältigbar und meine Kinder haben sie nicht mitbekommen.
    Vielleicht will der Kleine auch einfach noch mal so eine schöne Reise haben wie auf dem Hinweg? Oder hat mitbekommen, dass sich ein Elternteil mit Fliegen nicht wohlfühlt?

    • Offizieller Beitrag

    Ich hätte es nicht so hart formuliert, wie @claraluna und finde auch, dass das mit dem armen Kind etwas zuviel ist. Eigentlich ist es ja schön, sein Kind ernst zu nehmen. Vermutlich hätte ich auch mit meinem Sohn über seine Aussage, nicht fliegen zu wollen gesprochen und würde mir Gedanken machen. Jetzt allerdings die Familienreiseplanung in Frage zu stellen, geht für mich deutlich zu weit! Meine Theorie zu dem Thema ist, dass meine Klarheit, meinem Kind sehr viel Sicherheit gegeben hat. Mein Sohn - mit dem wir von Anfang an recht viel geflogen sind - hatte auch immer mal Phasen, wo er vor Flügen Sorgen geäußert hat, teils einfach so, teils wenn er von aktuellen Flugzeugabstürzen erfahren hatte.Wir sind immer darauf eingegangen, haben erklärt und beruhigt, ich hätte aber tatsächlich niemals die Reiseplanung in Frage zu stellen.


    Das hätte mein Kind auf jeden Fall überfordert, wie soll ein kleines Kind in so einer Situation agieren? Er merkt sicher, dass das jetzt irgendwie von ihm abhängt, das macht sicher ordentlich Druck.
    Ich würde empfehlen, ihm jetzt einfach sagt, dass ihr fliegt, alle zusammen und dass es keine andere Möglichkeit gibt, auch den Urlaub nicht zu machen ist keine Option. Und dann würde ich es einfach durchziehen und die Verantwortung für die Situation übernehme. Ich bin sehr sicher, dass ihr euer Kind gut durch diese Situation bringt!

  • @Trin, genau !


    Für die einen ist das Glas halbleer,
    für die anderen ist es halbvoll,
    und ich freu mich schon, wenn überhaupt etwas drin ist !!
    :D

  • Ich erkläre mich jetzt doch noch mal....wenn ich mir die beschreibung anschaue wie mit dem 2,5 bis 3järigen Kind gesprochen wurde im 1. Post....
    Das kostet zu viel zeit usw...


    Das versteht das kind doch gar nicht. Ihm dann noch filme zu zeigen wie papa geflogen ist...
    Das kann ich mit 5jährigen machen
    Alle 3jährigen die ich kenne würden das nicht verstehen. Und ich kenne einige.
    Vor allem nachdem noch überhaupt keine erfahrung mit dem fliegen da ist.


    Wemm Mama mich immer wieder mit dem fliegen überreden will, das muss doch echt schlimm sein und natürlich dann lieber etwas was das kind kennt.
    Ich kann nur sagen dass meine kinder genau merken wie es mir geht und das thema ist jetzt schon so verkrampft. Mich wundert die reaktion nicht.


    Und bei trin würde mich interessieren ob sie wirklich mit 2jährigen kindern den urlaub besprochen hat. Und dann noch so weit im voraus. Dem kind ist doch völlig egal ob es nach italien lder sonstwohin fährt.
    bei etwas älteren ja aber bei solchen zwergen...
    Da hab ich vielleicht gesagt hey bald fahren wir ans meer...aber dann detailliert zu beschreiben wie was wo geht tatsächlich über meinen erfahrungshorizont.


    Und dass das kind panisch wegen bereits erlebtem ist, ist ja auch nicht gegeben.


    Wie gesagt mich erstaunt immer wieder wie gut meine kinder mein Inneres spiegeln. Deswegen ist für mich klarheit und verantwortung auch so wichtig.


    Ältere kinder haben selbstverständlich ein anderes mitspracherecht.


    Und ich glaube so wie es jetzt ist würde ich dieses jahr nicht fliegen

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

    Einmal editiert, zuletzt von claraluna ()

  • Ich habe auch ein Kind, das niemals in ein Flugzeug steigen würde. Bei ihm stehen wohl Wahrnehmungsstörungen dahinter. Auffällig wurde er erst so langsam ab 3 Jahren aufwärts oder wir haben es eher so am Ende der Kindergartenzeit so wirklich eichtig bemerkt. Dann wurde es die Jahre erstmal massiv schlimmer. Und jetzt wird es tendentiell langsam besser, weil mein Sohn inzwischen 10 Jahre alt ist und viel über kognitive Denkprozesse dann doch eher bewältigen kann, als das früher der Fall war. Ängste stecken auch dahinter.
    Deine Situation ist extrem doof. Mein Kind hat tatsächlich viele Dinge verweigert, weil er es einfach nicht aushalten konnte. Wir wiederrum wussten zu der Zeit ja noch gar nicht, dass er wirklich ein Problem hat... das führte zu ziemlichen Konflikten. Wir haben es relativ oft hinbekommen, Dinge dann doch durchzusetzen. Aber eine Garantie gab und gibt es nie. Und bei einer Flugreise ist das halt extrem dämlich, wenn man dann da steht und das Kind steigt nicht ein. Daher würde ich uns im Moment auch keine Flugreise zutrauen. Nur bin ich auch nicht in der Situation eine machen zu wollen.


    Dinge zu meiden, die Angst auslösen, ist ja grundsätzlich eher falsch. Man sollte sich solchen Dingen immer schrittweise nähern. Nur ist das Problem bei vielen Dingen, wie z.B. auch Flugreisen, das man sich denen nicht schrittweise nähern kann. Nun kann man einen Dreijährigen theoretisch noch zwingen. Wenns gut läuft, weiß er danach, dass es nicht schlimm ist. Läuft es aber schlecht, hat man den Vertrauensbruch überhaupt. Und bei uns war leider oft letzteres der Fall, weil ich nicht erkannt habe, dass eine Karusselfahrt im Kinderkarussel z.B. für mein Kind sehr wohl schlimm ist, auch wenn ich das nicht finde.
    Und das allertückischste an der Sache war für uns, dass unser Sohn die ersten Jahre eher ein Draufgänger war und ich von daher schlicht nicht darauf gekommen bin. Also das er nicht nur neuerdings Angst hat, sondern sich sein Gleichgewicht irgendwie nicht richtig mit weiterentwicklt hat und er da ein echtes Defizit entwickelt hatte. Und er dann in Folge erst Angst bekommen hat und die hat sich dann weiterkonditioniert, indem wir ihm grundsätzlich mehr zugemutet haben, als er bewältigen konnte. Rückwirkend würde ich also Dinge anders machen. Und trotzdem kann ich dir keinen Rat geben, wie man ein Kind zu Sachen motivieren kann, die es als Überforderung empfindet. Denn ich kriege hier wirklich meistens nur Aspekte durchgesetzt, die man entweder Schritt für Schritt lösen kann oder die einfach wirklich unvermeidbar sind.
    Mein Mann hat manchmal auch guten Erfolg mit der Aussicht auf Belohnung. Wir wollten mal eine Seilbahn fahren und da hat das Kind mit dem Versprechen ein bestimmtes Spielzeug zu erhalten dann tatsächlich all seinen Mut zusammengenommen und hat das durchgezogen. Das sind dann die guten Momente, denn er hat ja auch durch die Seilbahnfahrt dann gemerkt, was er doch so kann. Bei mir funktionieren solche Versprechen allerdings nicht halb so gut, vielleicht weil ich innerlich nicht wirklich hinter dieser Methode stehe. Wenn man sowas machen will, muss der Zeitpunkt allerdings passen. Also eher schon direkt vor dem Flugzeug und das Geschenk muss wirklich verlockend sein.


    Das alles ist aber nur eine Option! Bei uns ist das so. Kann aber bei eurem Kind ganz anders sein. Es wird sicher nicht jedes Kind eine Wahrnehmungsstörung haben, was nicht fliegen will! Nur leider kann man umgekehrt auch nicht sagen, dass es nicht in Betracht käme, weil das Kind bisher doch unauffällig war.

    LG Miriam mit 2 Jungs (2004 und 2006)

  • Ich kann mir das auch nicht vorstellen.
    Euer Problem kann ich verstehen, aber irgendwie fände ich es auch - wäre es mein Kind - cool, dass er nicht fliegen will.
    Fliegen ist doch - jedenfalls nach meiner Information - die größte Umweltsauerei überhapt.
    Man kann sich das ganze Jahr hindurch umweltbwusst verhalten, ein Flug - und ales war für die Katz.
    Klar wird das kaum die Begründung eines Dreijährigen sein -
    aber trotzdem finde ich es irgendwie auch klasse, dass es Kinder gibt die Fliegen verweigern.
    Hagendeel

  • Mein Sohn hatte ungefähr bis zum Alter von 3 Jahren große Schwierigkeiten mit dem Autofahren. Wir haben uns darauf eingestellt, wo es ging und sind in der Stadt kaum gefahren. Dann waren wir bei meinen Eltern zu Besuch, die eher ländlich wohnen und wir wollten in einem Nachbarort u.a. zu einem Spielplatz fahren. Mein Sohn hat sich mit Händen und Füßen gewährt ins Auto zu steigen und sich anschnallen zu lassen. Stelle ich mir die ganze Situation im Flugzeug vor, dass man ein um sich tretendes, sich windendes, brüllendes Kind rein trägt und ggf. mit mehreren Personen festschnallt, nein ich kann es mir nicht vorstellen.
    Wir haben den Ausflug dann abgebrochen.


    Mondkalb, ich habe leider keine Idee wie du zu einer guten Lösung kommen könntest. Ich mache es auch so, dass ich eine Reise vorher mit meinen großen Kind bespreche. Damit bürde ich meinem Kind auch nix auf.

  • @Hagendeel #super


    @claraluna, schön, wenn die Kinder nur die eigenen Ängste spiegeln, da könnte man ja daran arbeiten, aber das ist ja hier nicht der Fall.
    Meine Tochter hat eine ausgeprägte Arzt und Medikamenten Phobie. Und das auch schon immer, keine Ahnung woher.
    Sie hat mit drei mal eine MOE gehabt und das AB verweigert. Ging nur mit Hände festhalten, in sie hinein spritzen und es wurde dann ausgewürgt. So sind wir zwei Wochen lang jeden Tag zum HNO, um ihr den Eiter absaugen zu lassen, das war für sie die bessere Alternative und hat es wenigstens mitgemacht, um das AB nicht nehmen zu müssen.
    Da helfen Klarheit und Verantwortung auch herzlich wenig.
    Nun ist sie fast 7 und das hat sich alles relativiert, weil sie einfach mehr versteht , hat sogar mit dem Schularzt geredet :D
    Ich denke, wenn ma da gnadenlos sein Ding durchzieht, weil es halt sein muss, kann das nach hinten losgehen und sich verfestigen.
    Und ob er nun versteht, was man versucht, ihm zu erklären über den Flug, ist find ich eher zweitrangig. Wichtig ist, dass er das Gefühl bekommt, dass man Ihn ernst nimmt. Mit meinen Kindern habe ich auch viel geredet , als sie Babys waren, auch wenn sie mich nicht verstanden haben. Einfach um Ihnen das Gefühl zu geben, dass sie mir wichtig genug sind, dass ich Ihnen grad erkläre, was ich denke.


    @Mondkalb, schau mal hier, vllt ist was für dich dabei:
    http://flugangstlos.de/flugang…rn-so-gelingt-ihre-reise/


    Für die einen ist das Glas halbleer,
    für die anderen ist es halbvoll,
    und ich freu mich schon, wenn überhaupt etwas drin ist !!
    :D

  • Ja Hagendeel echt klasse wenn ich auf einem anderen kontinent sitze und mal meine familie sehen will



    Nele wenn du dich nicht mit meinem geschriebenen auseinander setzen willst dann lass es doch . Mit

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

    Einmal editiert, zuletzt von claraluna ()

  • mir zu erzählen dass du mit deinen kindern redest. Stell dir mal vor das tue ich auch.

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • Hallo,


    Und bei trin würde mich interessieren ob sie wirklich mit 2jährigen kindern den urlaub besprochen hat. Und dann noch so weit im voraus. Dem kind ist doch völlig egal ob es nach italien lder sonstwohin fährt.
    bei etwas älteren ja aber bei solchen zwergen...
    Da hab ich vielleicht gesagt hey bald fahren wir ans meer...aber dann detailliert zu beschreiben wie was wo geht tatsächlich über meinen erfahrungshorizont.


    Na klar haben wir das besprochen. Man plant den Urlaub doch, redet darüber, wie die Tour sein wird, was man machen möchte, was man sehen will, welche Fähre man nimmt, geht in die Büchereil, leiht Reiseführer aus, liest darin, tauscht sich aus, redet vielleicht mit Bekannten, die schon mal in der Gegend waren, kontrolliert, ob das Equipment passend ist ...


    Das bekommen die Kinder doch mit und fragen nach. Was ist Irland? Was ist Fähre fahren? Schlafen wir im großen oder kleinen Zelt? Paddelboot ist mit Schweste (Schwimmweste) an, ja?
    Und dann wird geredet und bei Bedarf auch erklärt. Wie bei allen anderen Sachen - so detailliert wie das Kind es jeweils wissen wollte. das war von Jahr zu Jahr und Kind zu Kind verschieden.


    Ich weiß noch wie mein Mann und ich uns mal über die Planung des nächsten Urlaubs unterhielten und uns dabei gegenseitig von unseren ersten gemeinsamen (noch kinderlosen) Urlaub dort schwärmten. Da heulte das Kind neben uns los: "Und ich war noch niiieee in Schweden!!!" Da das Kind zur Zeit des Urlaubs ca. 2 1/2 war, muss es da also noch etwas jünger gewesen sein. Es hatte also durchaus verstanden, um was es ging, auch wenn es natürlich nicht Schweden auf der Landkarte hätte zeigen können und natürlich auch keine klare Vorstellung davon hatte. Aber das Grundprinzip Urlaub, Campen, anderes Land... dort muss es schön sein, Mama und Papa hat es da gefallen - aber ich war da noch nie... hatte es verstanden.


    Ein andermal planten wir eine Kurzreise zu einem Ziel, an dem wir vor ziemlich genau einem jahr waren und das Kind um daß es geht war da unter 2, also inzwischen etwas unter 3. Es hörte eine Weile zu und fragte dann: "Da wo wir Frösche gegessen haben?" (Es hatte recht, allerdings dauerte es eine Weile, ehe wir drauf kamen - es hatte zum Kaffetrinken für die Kinder Frösche aus Dickmanns gegeben) Es hatte also nach über einem Jahr auch in dem Alter schon eine Vorstellung des Reisezieles und konnte Wort und Ort und Erinnerung verbinden.


    Für uns ist so was ganz normal und daher frage ich mich eher, wie man nicht vorher über eine Reise mit den Kindern sprechen kann. #weissnicht Fragen andere Kinder da wirklich nie nach?


    Und wenn sie fragen , würde ja vermutlich keiner die Antwort geben "Das diskutiere ich mit dir nicht!".


    Zum Kooperieren - ja, ich bin auch der Meinung, daß "klar sein" wichtig ist. Vor allem für sich selbst. Aber es ist kein Allheilmittel gegen kindlichen Unwillen. Meine Kinder haben mich gelehrt, daß ich Sachen durchaus unabänderlich oder supergut finden kann - und sie aber trotzdem komplett und durchaus sehr vehement anderer Meinung sein können. Oder auch, daß ICH etwas blöd/langweilig/... fand - was SIE liebten.
    Und gegen Ängste hilft klar sein meistens leider gar nicht viel, leider...


    Und ja, es ist manchmal wohl wirklich schwer, sich die Klarheit und Vehemenz vorstellen zu können, mit der Kinder etwas ablehnen können, wenn man es nicht selbst erlebt hat oder diese Sache in der eigenen Familie kein Thema ist.

  • Also das ist mir zu allgemein @Nele


    Eins meiner Kinder hatte zb einen angeborenen Zahnschmelzdefekt. Es stand ihm in einem halben Jahr eine Zahnop bevor, da war er 18 Monate alt


    Ich habe es mit konsequentem Putzen(und Xylit und Elmex Gelee) geschafft das aufzuhalten und die Zähne fallen nun nach und nach aus. Und nein, er hatte weder Lust noch Verständnis dafür, das wir tatasächlich 3 mal täglich geputzt haben, und schon gar nicht für das fies schmeckende Gelee.


    Schon klar, ich hätt ja "mein Ding" nicht durchziehen müssen und das Kind hätte lieber ne OP haben können. Spitze.



    Das Beispiel mit dem Antibiotikum teile ich so auch nicht. Notwendige Medikamente diskutiere ich nicht. Das liegt in meiner Verantwortung, das kann das Kind überhaupt gar nicht überblicken, weil es nur den unangenehmen Geschmack jetzt gerade vermeiden will. Das das unter Umständen längere Schmerzen oder eine schlimmer werdende Krankheit nach sich zieht, begreift ein kleines Kind noch gar nicht.
    Dafür sind die Eltern da.


    Und das schließt nicht aus das meine Kinder selbstbewusst sind, wir viel diskutieren und erklären und sie viel mitentscheiden dürfen.

  • Ich finde auch, es ist ein Unterschied zwischen "das Kind ernst nehmen" und "nach dem Willen des Kindes gehen". Ich nehme zu Beispiel durchaus ernst, dass meine Tochter es nicht mag, wenn ihre Haare nass sind. Wenn sie dann aber großflächig Zahnpasta drin verteilt, entferne ich die trotzdem - vorsichtig, mit Verständnis dafür, dass sie das doof findet. Das ist hier oft so, sicher (fast) jeden Tag, dass das Kind irgendetwas nicht will (oder unbedingt will) und ich das ernst nehme aber trotzdem anders mache. So würde ich es beim Fliegen auch halten.


    Ich finde das ehrlicher als lange Diskussionen, die eigentlich nur dem Zweck dienen sollen, das Kind von meiner Meinung zu überzeugen. Dafür finde ich 3-jährige noch zu klein, ehrlich gesagt. Also, ich erklär schon, warum wir Sachen so machen wie ich will, aber ich würde nicht erwarten, dass das Kind dann dafür Verständnis aufbringt. Ich finde es auch zu viel erwartet, dass ein 3-jähriges erklären kann, warum es nicht fliegen will und würde sicher nicht das für und wider von alternativen Reiseplänen diskutieren. Meine Erfahrung ist auch, dass das bei Kindern völlig falsch ankommt. Aus Erwachsenensicht versucht man, dem Kind zu vermitteln, dass Flug die beste Alternative ist weil alles andere schwierig ist. Aus Kindersicht redet man darüber, dass er ja allein mit dem Zug fahren kann, alles geritzt, kein Problem mehr! Ich habe auch noch selten erlebt, dass sich ein Kleinkind durch gute Argumente von irgendwas hat überzeugen lassen. Hier endet das nur darin, dass das Kind immer überzeugter von seiner eigenen Meinung ist.


    Bei meinen Kindern war übrigens auch viel Vorbereitung und Heranführung ans Thema eher kontraproduktiv. Wenn ich meinen Kindern sage: "Morgen sind Papa und ich nicht da, ihr dürft bei der Oma übernachten!" klappt das völlig problemlos. Wenn der Kindergarten Wochen vorher anfängt die Kindergartenübernachtung zu besprechen und ein Riesending daraus zu machen - große Verweigerung. Ich denke man vermittelt dem Kind halt auch mit "oh, Fliegen, das ist offensichtlich eine große Sache, mit Ängsten und großem Drama belegt" wenn man das so sehr vorbereitet. Bei meinen Kindern hat tatsächlich immer alles gut funktioniert so lange wir Erwachsene mit einer "das ist jetzt eine völlig normale und überhaupt nicht aufregende Situation" Einstellung da ran gegangen sind.


    Ich würde - falls das Thema nochmal aufkommt - also möglichst beiläufig sagen "Ja, wir fliegen mit dem Flugzeig. Und dann holt uns die Oma am Flughafen ab und du darfst bestimmt wieder helfen die KAtzen zu füttern!" (Oder was halt auch passiert am anderen Ende des Flugs).

  • Zitat von @Midna

    Das Beispiel mit dem Antibiotikum teile ich so auch nicht. Notwendige Medikamente diskutiere ich nicht. Das liegt in meiner Verantwortung, das kann das Kind überhaupt gar nicht überblicken, weil es nur den unangenehmen Geschmack jetzt gerade vermeiden will. Das das unter Umständen längere Schmerzen oder eine schlimmer werdende Krankheit nach sich zieht, begreift ein kleines Kind noch gar nicht.

    Das hat aber leider nichts mit diskutiere oder erklären zu tun.
    Du kannst ja schlecht über die Körperfunktionen bestimmen (hier: erbrechen)


    Und bei mir und vielen anderen hier scheint wohl da eine Grenze überschritten zu sein, wo man dem Kind körperlich "Gewalt" antun muss.


    Oder anders gefragt: Wer hier würde in dem Fall mit dem Flugzeug in Kauf nehmen, das Kind längere Zeit in den Sitz drücken zu müssen, während es schreit und um sich schlägt?
    Und was wäre die Botschaft ans Kind?


    @Mondkalb
    Ich wünsche euch eine gute, gemeinsame Entscheidung und einen schönen Urlaub.


    Brina