Keine/weniger Hausgeburten in den NL?

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo!
    Ich hatte gerade eine Diskussion, in der obiges behauptet wurde. Weiß jemand mehr dazu? Gefunden habe ich auf die Schnelle nichts #weissnicht

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  • Statistiken hab ich keine, aber in meinem Umfeld sind sie nicht ganz unüblich.


    Weniger als was meinst du denn, als in Deutschland? Das würde mich wundern.



    Edit:
    Das nationale Centraalbureau voor de statistiek sagt:
    1953 waren 78% der Geburten Hausgeburten
    1997-2000 35%
    2005-2008 29%

  • Ich habe das auch schon in die Richtung gehört. Es soll daran liegen, dass zwar in den NL die Hausgeburt von den Kassen als Standard genommen wird (da deutlich günstiger als Krankenhaus) aber die Niederländerinnen es bevorzugen in die Klinik zu gehen. Was sie allerdings, außer bei medizinischer Indikation, zu zahlen müssen. Also es wohl gerade so ist, das, wer es sich leisten kann, der geht in die Klinik.
    Vielleicht habe ich auch schon wieder was verpasst und bin gespannt auf die Erklärungen der NL Rabinnen hier #confused

    ~Keine Zukunft vermag wieder gutzumachen, was du in der Gegenwart versäumst.~
    (Albert Schweitzer)

  • Was habt ihr auch schon gehört? Weniger Hausgeburten als...ja was denn?


    Es kommt halt drauf an was "weniger" hier bedeutet. Weniger als früher, ja, eindeutig. Weniger als in Deutschland, nein, eindeutig nicht. Oder was ganz anderes?


    Das "keine" im Titel stimmt jedenfalls eindeutig nicht, es sind also noch etwa 29% der Geburten.

  • Ja, immer weniger als dort normalerweise üblich war. In NL finden die Schwangeren es zum Beispiel blöd, dass sie nicht so wie bei uns sich den Geburtsort (zu Hause oder Klinik/Uniklinik) aussuchen können. Sie fühlen sich zum Teil weniger gut betreut, weil das medizinische nicht im Vordergrund der Schwangerschaft steht. #weissnicht

    ~Keine Zukunft vermag wieder gutzumachen, was du in der Gegenwart versäumst.~
    (Albert Schweitzer)

  • In NL finden die Schwangeren es zum Beispiel blöd, dass sie nicht so wie bei uns sich den Geburtsort (zu Hause oder Klinik/Uniklinik) aussuchen können.


    Hä, selbstverständlich kann man sich den Geburtsort aussuchen #confused


    Zuzahlen stimmt, das sind 300 Euro, allerdings nur wenn man die günstigste Krankenversicherungsstufe abgeschlossen hat (wo dann auch viele andere Dinge nicht übernommen werden). Ansonsten wird das übernommen.
    Bei med. Indikation ist KH sowieso zuzahlungsfrei.


    Das Gesundheitssystem ist generell sehr anders als in D. Ich zahle hier etwa 2,5% meines Bruttoeinkommens an die KK, im Vergleich zu D wo ja 13-14% üblich sind wenn ich richtig informiert bin. Man kann sich vorstellen dass dann an allen Ecken und Enden gespart werden muss.

    • Offizieller Beitrag

    Danke ihr, dann stimmt das, was mir gesagt wurde: das die Zahl der HG in den NL zurückgegangen ist, in Reaktion auf höhere sterbezahlen.
    Schade, war in dem Fall Wasser auf die Mühlen, dass HG soviel gefährlicher seien als KHG. Doof.

  • Danke ihr, dann stimmt das, was mir gesagt wurde: das die Zahl der HG in den NL zurückgegangen ist, in Reaktion auf höhere sterbezahlen.
    Schade, war in dem Fall Wasser auf die Mühlen, dass HG soviel gefährlicher seien als KHG. Doof.

    Ich finde das Thema sehr interssant (hatte selber ne HG und hab keine wissenschaftlichen Studien gefunden, die mich überzeugt hätten in eine Richtung oder die andere). Meinst Du, dass HG in NL mehr perinatale STerbefälle hätte? Wenn ja (oder nein), worauf beziehst Du das? Oder behauptet das nur die Freundin?

    • Offizieller Beitrag

    Weder noch ;) die Niederländer - so war zumindest ihre Argumentation: dass die Abkehr von HG mit der hohen kindersterblichkeit unter der Geburt zusammen hänge.


    In einem Beitrag auf DFL ging es am Rande auch darum, diesmal wurde die Argumentation von einem Prof. , allerdings Orthopäde. Ich schau mal, dass ich es finde.

  • in meinem Link oben wird dies ebenfalls beschrieben (Austauschsymposium zwischen deutschen und niederländischen geburtshilflich tätigen Gynäkologen), mit Zahlen.

  • Bin mir nicht sicher, ob ich die richtigen Sachen gesehen hab. Aber bei DLF war das ja nur ein Satz?
    Und in Deinem Link, Lie, gibt es da noch was, was die perinatale Mortalität zwischen NL HG und KH vergleicht (bei vergleichbarer Kohorte)? Gibt es da was?

    • Offizieller Beitrag

    Bin mir nicht sicher, ob ich die richtigen Sachen gesehen hab. Aber bei DLF war das ja nur ein Satz?

    ja, deswegen meine Nachfrage hier. Danke lie, das schau ich mir nochmal an.

  • Ich finde es gar nicht so undenkbar, dass 30% HGs zu viel sind und die Sterberate erhöhen. Wobei ich mich mit Details nicht auskenne.


    Bei den Zahlen in GB sind für Zweit- und Mehrgebärende Geburt im KH, GH und zuhause gleich sicher. Für Erstgebärende ist das Risiko zuhause erhöht gegenüber GH und KH (bei beiden gleich hoch). Warum hab ich leider noch nicht herausgefunden. Eigentlich sind die Bedingungen zwischen GH und HG auch hier recht ähnlich.

  • Amina, nein, genau das tun sie nicht. Es geht um die perinatale Sterblichkeit, die eben deutlich weiter gefasst wird und nicht nur den Geburtsmoment beschreibt. Insofern wird das Vorsorgesystem eher als Ganzes betrachtet, nicht ob HG oder Geburt im KH.
    Eigentlich ist es gar nicht dumm, den gesamten Vorsorgeprozess zu betrachten, dieser Unterscheidet sich in der Tabelle gezeigten Ländern zum Teil erheblich. Schade natürlich, dass die Hausgeburt als "Ergebniss" so niedergestreckt zu werden scheint.

    Einmal editiert, zuletzt von Lie ()

    • Offizieller Beitrag

    Danke für den link - viele Infos. Es wird ja impliziert, dass die höhere Mortalität vor 2010 an den hg. lag. Dazu hätte ich gerne mehr Infos.

  • Bei den Zahlen in GB sind für Zweit- und Mehrgebärende Geburt im KH, GH und zuhause gleich sicher. Für Erstgebärende ist das Risiko zuhause erhöht gegenüber GH und KH (bei beiden gleich hoch). Warum hab ich leider noch nicht herausgefunden. Eigentlich sind die Bedingungen zwischen GH und HG auch hier recht ähnlich.

    Hera, hast Du dazu eine Quelle? Das würde mich tatsächlich sehr interessieren!

    Amina, nein, genau das tun sie nicht. Es geht um die perinatale Sterblichkeit, die eben deutlich weiter gefasst wird und nicht nur den Geburtsmoment beschreibt. Insofern wird das Vorsorgesystem eher als Ganzes betrachtet, nicht ob HG oder Geburt im KH.
    Eigentlich ist es gar nicht dumm, den gesamten Vorsorgeprozess zu betrachten, dieser Unterscheidet sich in der Tabelle gezeigten Ländern zum Teil erheblich. Schade natürlich, dass die Hausgeburt als "Ergebniss" so niedergestreckt zu werden scheint.

    Ich finde den Ansatz auch interessant, aber auch nicht ganz logisch. Wenn verschiedene Länder verglichen werden, müssen ja auch wieder die Kohorten der Schwangeren vergleichbar sein, dann auch das Verhalten auf Ssw mit eben nicht gesunden Babys (werden sie ausgetragen oder nicht? Ab welcher SSW wird versucht, sie zu retten? werden sie überhaupt entdeckt (legen es die Schwangeren darauf an, diese zu entdecken?). Ich bin immer wieder fasziniert, wie schwierig diese Fragen sind.


    Ich interessiere mich dafür, weil ich mich sehr oft für meine HG rechtfertigen musste. Die war so oder so für mich richtig (wäre sonst eh ne Alleingeburt geworden, was ich auf gar keinen Fall wollte). Ich finde es auch wichtig, diese Fragen empirisch zu überprüfen, so dass jede Frau ggf. eine informierte Entscheidung treffen kann.

  • Jep, das war die große Birthplace Study (ich hab im GH sogar gleich einen Ausdruck mit den zentralen Ergebnissen in die Hand gedrückt bekommen), klick. Oder etwas lesbarer zusammengefasst auf der NHS-Webseite hier.