2Jährige im Ausnahmezustand - 3 Std. Gebrüll Hilfe

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  • Sorry, der Titel ist wohl etwas durcheinander. Wir hatten gestern folgende Situation und ich schreibe, weil ich mich so hilflos gefühlt habe. So weit weg vom Kind und vollkommen ohne jede Orientierung was ist richtig und was falsch.


    Also:


    Unsere zweijährige ist gestern beim Zubettgehen komplett ausgerastet. Schreien bis ins Extrem über Std.. Alle Versuche, sie zu beruhigen schlagen fehl. Brust anbieten, Nuckel anbieten. leise Lieder singen, Handhalten, gar nichts tun und nur dasein, ansprechen - nix hat was gebracht. Schlußendlich ist der Vater mit komplett fertigem Kind im Kiwa um die Häuser gezogen. Trotzdem ist sie immer wieder wach gewordn und hat gebrüllt.


    Kind schläft bei uns und kennt auch nix anderes. Manchmal möchte sie im Buggy einschlafen, da hat sich im Urlaub so eingeschlichen und diesen Wunsch erfüllen wird gern. Ich schiebe dann den Buggy ins Schlafzimmer und wackel ein bißchen rum. Gehen wir ins Bett wird umgelagert.


    Was mich so schockiert hat, war ihre Vehemenz der Ablehnung unserer Personen. Was tut Ihr in solchen Situationen? Sie wollte nichts von mir, keinen Trost, keine Ansprache. Hätt ich sie wüten lassen sollen?


    Woher kommt diese Wut? Am Einschlafritual war nichts ungewöhnliches. Der Tag schien normal. Ich bin wirklich ratlos. Kenne so eine Dauer und Stärke der Wut auch nicht von Kind 1, die war irgendwann immer offen für ne Umarmung und Trost.


    Verwirrt


    Pony

    Life is a mountain - ride it like a wave

  • ja sind alle da. Verwirrend ist auch, dass dieses Kind sonst der Sonnenschein schlechthin ist. Sie ist recht autark, aber eigentlich unkompliziert im Umgang. Spielt auch mal allein, rennt mit den Großen mit.


    Hach mensch, ich frag mich einfach ob ich was übersehen habe

    Life is a mountain - ride it like a wave

  • Unsere letzte Tochter ist auch ein kleines Trozbündelchen, sie kann auch lange wütend sein.


    Ich finde, man sollte den Kindern zugestehen auch mal schlechte Laune haben zu dürfen. Du hast sicher nichts übersehen.
    Wenn ich sauer bin ,brauche ich auch niemanden der es wieder" gut" machen will.....
    mine Maus kommt von selber wieder und such Nähe wenn der "Anfall" vorbei ist. Mittlerweile kann sie es auch schon in Worte fassen.


    Ein Kind kann einen Erwachsenen immer drei Dinge lehren:


    grundlos fröhlich zu sein,


    immer mit etwas beschäftigt zu sein


    und nachdrücklich das zu fordern, was es will.


    Der Fünfte Berg, Paul Coelho

  • War sie vielleicht zu müde? Wir haben das hier seit kurzem auch 2 oder 3 mal gehabt. Ganz furchtbar für mich. Da hilft kein streicheln, in Arm nehmen, mit ihr reden.....das macht es noch schlimmer..... Ich bin dann nur daneben gestanden :| und hab irgendwann ein brüllendes, um sich schlagendes Bündel reingetragen. Dann durfte ich sie in den Arm nehmen und trösten.


    War natürlich vor dem Haus, sie war todmüde und kam irgendwie einfach nicht zur Ruhe.


    Mein Mann meinte Großkind hätte das in dem Alter auch gehabt.

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • In der Intensität hatten wir das ein paar Mal als er sehr müde war oder anfing krank zu werden.
    Man konnte noch nichts erkennen, aber irgendwie war er wohl schon etwas angeschlagen.


    Helfen im Sinne von das Gebrüll abstellen klappte auch nie. Halbdunkles Zimmer, ich lag meist im Bett und hab gelesen, Kind tobte auf/ neben dem Bett, irgendwann wurde er ruhig und lies sich kuscheln und schlief ein. Das klingt nun total herzlos, Kind gehts schlecht und Muttern liest, aber bei uns reichte teilweise ein Blick und es wurde schlimmer. So war ich da aber nicht mit ihm beschäftigt.

    Normal is just a setting on a dryer.

  • Tuppert mich, aber wenn mein Kind so aus dem Nichts heraus brüllt und sogar wach wird und brüllt, wenn es im Kiwa geschoben wird, dann gebe ich dem ein Schmerzzäpfchen. Manchmal ist da eine Krankheit im Anmarsch und in dem Alter können das die Kleinen einfach noch nicht äußern.
    Ich habe dann immer zu dem Kind gesagt: Egal, was dir jetzt weh tut, gleich ist es weg.

  • Schmerzen wäre auch einer meiner Gedanken gewesen. Ansonsten mach ich bei völlig übermüdetem, überreiztem, brüllenden Kind einfach das Licht aus und leg mich daneben und warte auf das Ende des Sturms.

  • Wir haben hier auch so ein "Trotzkind".


    Körperliche Schmerzen würde ich in unserm Fall so gut wie ausschließen.
    Vorgestern Abend hatten wir auch einen über eine Stunde dauernden Anfall.


    Sie ist dazwischen immer wieder etwas ruhiger geworden, aber sobald man sie angesprochen oder nur angesehen hat, ging der Anfall wieder von vorne los.
    Nichts hat geholfen. Und sie tat mir so leid. Sie war sichtlich gefangen in ihrem eigenen Unglück.


    Nach einer guten Stunde und langem hin und her, fiel mir ein, dass ich mal gelesen hatte, dass man Kinder aus so einer Situation herausholen kann, in dem man einfach etwas total unvorhergesehenes, überraschendes tut.
    Unser Mädel liebt es, auf meinen Smartphone Heidi auf YouTube zu kucken, das darf sie allerdings recht selten, eigentlich nur in Situationen wo man lange warten muss.
    Gestern habe ich also während des Anfalls mein Smartphone ganz laut gemacht, Heidi an, und mich neben ihr auf den Boden gesessen.
    Nach ein paar Sekunden hat sie aufgeblickt, ist leiser geworden und ist schlussendlich auf meinen Schoß gekrabbelt.


    Puh. Von da an war sie wieder ansprechbar.


    Vielleicht wäre die "Überraschungstaktik" mit lauter Lieblingsmusik o.ä. was für euch?

    J. mit zwei Töchtern, Mann und Hund

  • ich würde bei sowas auch immer an starke schmerzen denken und wäre wahrscheinlich zum KH gefahren *rotwerd*. aber gebrüll hatte ich hier auch absolut NIE und mir wird bei solchen schilderungen regelrecht übel, ich bezweifle, dass ich mit hier so oft und intensiv geschilderten "brüll-anfällen" hätte umgehen können.


    lg, patrick

  • Schmerzen hätte ich auch vermutet nach Deiner Schilderung (v.a. auch später immer wieder aufwachen). Wir hatten aber auch sonst nie so extreme "Anfälle", deshalb war immer klar, es ist irgendwas Körperliches, wenn es so plötzlich und anhaltend ist.

    Räubermutter mit Räubersohn (01/2006), Rumpelkind (06/2013) und Räuberhund (09/2011)



    “We don’t stop playing because we grow old; we grow old because we stop playing.” (G.B. Shaw)
    G.B. Shaw
  • ich bin ja schon erleichtert, dass es auch andere Kinder haben...


    An Krankheit habe ich auch gedacht, aber Fieber hatte sie nicht. Das habe ich gefühlt. Das mit der überraschung merke ich mir. Danke für den Tipp.


    Ich bin sonst eigentlich ganz kontrolliert und habe nen Plan B für viele Situationen. Auch mit Wut kann ich bei meinem größerem Kind gut umgehen. Aber da war ich so hilflos (und mußte arg an mich halten, Kind nicht zu schütteln) Ich wurde selber aggressiv - keine Bange, wir haben uns da im Griff, die Gefühle sind aber trotzdem da.


    Ich fand die Situation arg verstörend.

    Life is a mountain - ride it like a wave

  • ich glaube das ist ein Verhalten, dass unser äußerst gelassener Kinderarzt als zeitentsprechend titulieren würde, wenn Schmerzen oä. ausgeschlossen werden können. Unser Töchterlein hatte das so um zwei rum auch. Das einzige was geholfen hat, war tatsächlich die Überraschungstaktik oder warten. Manchmal musste man auch ganz rausgehen- wenn man im Zimmer geblieben ist, ist sie manchmal soweit wie möglich von einem weg (mit unters-Bett-kriech-Versuchen).
    Geholfen hat in der Regel, sie in Ruhe zu lassen und immer wieder anzubieten, dass man kommt, sie in den Arm nimmt oä. Irgendwann hat sie das dann zugelassen und sich dann auf dem Schoß beruhigt. Teilweise waren diese Attacken so heftig, dass sie nahc einem abendlichen Anfall die ganze Nacht im Schlaf noch "nachgeschluchzt" hat.
    Außerdem hat uns geholfen, dass wir uns überlegt haben, wie wir damit umgehen. Sprich, gehen wir raus aus dem Zimmer, bleiben wir da? Was bieten wir an? In der Akutsituation: wer ist jetzt zuständig. Wie halten wir das ohrenbetäubende Gebrüll, die Hilflosigkeit und die sich einschleichende Aggression aus? Wechseln wir mal ab? Wann? Welche Überraschungen haben wir im Repertoire, um den Kreis zu durchbrechen, wenn es gar nicht mehr geht? usw.



    Verstärkend wirkte bei uns Übermüdung, Überreizung und Hunger.

  • Ich habe wohl mal als Baby eine Nacht durchgeschrien, und meine Mutter war völlig ratlos. Am Morgen ist dann mein Trommelfell geplatzt und die Soße rausgelaufen, es war also eine Mittelohrentzündung. Wäre das bei Euch eine Möglichkeit?


    Lg Alusra

  • Meiner - auch 09/10 geboren - hat diese Anfaelle leider auch. Das erste Mal hab ich ihm aus Verzweiflung Paracetamol gegeben, das zeigte keine Wirkung und ich schliesse Schmerzen mittlerweile aus.


    Hier ist es oft die Muedigkeit, die zu solchen Anfaellen fuehrt. Das versuchen wir nun eben so gut wie moeglich zu vermeiden. Wenn es doch zu der Schreierei kommt, versuche ich ein Mal ihn mit was tollem ( oder auch mal Rosinen ) abzulenken. Und wenn das nicht funktioniert, dimme ich das Licht, leg mich ins Bett und lese auf dem iphone. Damit bin ich da, wenn er mich braucht, aber ich nerv ihn auch nicht. Wie schon vorher geschrieben, das klingt so herzlos, aber es ist der fuer uns einzige Weg wieder raus aus dem Anfall. Alle Angebote von meiner Seite verlaengern das Drama nur. Wenn ich einfach nur da bin, beruhigt er sich irgendwann und fragt dann nach Buch, Singen, Stillen oder so zum Einschlafen.
    Abwechseln tun mein Mann und ich nach Moeglichkeit in diesen Situationen nicht. Papa haelt das Gebruell nicht aus, es bricht ihm das Herz und er kann nicht einfach abwarten, obwohl er auch der Meinung ist, dass das eigentlich das beste ist.


    Also leider keinen guten Tipp von mir - aber ich fuehle mit Dir #yoga

  • Es wurde schon geschrieben aber ich hätte bei einer derartigen Heftigkeit und vor allem dem Schreien aus dem Schlaf heraus an Schmerzen und eine Mittelohrentzündung gedacht.
    Kinder kompensieren unglaublich viel durch Spiel und auch Kinder mit starken Schmerzen äußern die dann nicht permanent oder liegen zusammengekrümmt in ihrem Bett wie wir Erwachsenen...
    Eine Mittelohrentzündung und speziell ein Trommelfell kurz vorm Platzne bzw. Reißen macht gerade im Liegen derart heftige Schmerzen, dass ein Kind komplett unzugänglich werden kann und einfach nur noch schreit, va wenn man es hinlegen will.
    Ich würde definitiv ein Mal in die Ohren schauen und den Bauch abtasten lassen und es nicht als Trotzanfall verbuchen.
    Ich drücke die Daumen für ein gesundes Kind, aber abklären lassen bringt Gewissheit!

  • Der thread ist ja nun schon ein paar Tage alt, warst Du nochmal beim Arzt. Gibt es was neues?

    Mit einer Kindheit voll Liebe kann man ein ganzes Leben aushalten