Experiment im Ubterricht

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  • Ich geh jetzt mal davon aus, dass die Schüler nicht wussten, dass der Lehrer den Müll verteilt hat. Und so fände ich es auch ein sehr interessantes Experiment zum Thema Kollektivgut. Anregend zum nachdenken darüber, wann man Arbeit in Kauf nimmt für etwas, was im Interesse aller liegt. Dass nur die, die sich nicht beteiligt haben, etwas schreiben müssen, finde ich allerdings nicht gut. Fühlt sich wie billiges moralisieren an.

    Auch wenn die Kinder nicht mitbekommen haben, dass der Lehrer es ausgekippt hat. Was ist denn das Tolle an dem Experiment?
    Ich bezweifle, dass der Lehrer selbst im Park die Zigarrettenstummel einsammelt, was aber irgendwie auf das Gleiche hinauskäme, oder sehr ihr das anders?


    PS: vermutlich würde ich in meinem Aufsatz den Lehrer Stalken und ihm die Situationen aufzählen, in denen er hätte aktiv werden können.

    Einmal editiert, zuletzt von Panema ()

  • Wenn es in Ethik war, ist es vielleicht doch ein wenig mehr als "nur" Bestrafung? Gibt es denn eine Längenvorgabe für die schriftliche Aufgabe? Man hätte dann aber auch alle kurz was schreiben lassen können, schließlich kann man auch gut begründen, warum man die Sachen weggeräumt hat.


    Letztlich ist es aber so: Auch wenn ich es nicht sonderlich toll finde, schlimm ist es auch nicht. Ich würde meinen Kindern gegenüber schon drauf drängen, dass sie diese Arbeit schreiben und sie als Möglichkeit zum Nachdenken ansehen.

  • Panema, ich dachte was ähnliches.


    Krebbel: 2 Seiten sind die Vorgabe und ja, es ist schon längst erledigt, das blöde Gefühl bleibt aber...

  • Ich finde das sehr ambivalent.
    Auf der einen Seite regt es mich selbst auf zu erleben, dass in vielen Klassen die Zimmer zugemüllt werden und wenn man dann die Schüler/innen dazu anhält den Müll aufzuheben, Sprüche kommen von "Das war ich nicht" bis zu (mein persönlicher Aufreger) "Das macht dann die Putzfrau weg, die wird dafür bezahlt". Nein, wird sie nicht! Die arbeitet Akkord und soll normale Verschmutzung beseitigen und nicht den Müll, den irgendwelche Leute aus Bequemlichkeit fallen lassen, auch noch beseitigen. Das ist eine absolut respektlose Einstellung m.E.


    Das Experiment im Ethikunterricht finde ich von der Art und Weise her schwierig. Die Idee finde ich erst einmal gut. Schauen, wie die Leute reagieren und das dann besprechen. Ich hätte es aber besser gefunden, wenn der Lehrer dann z.B. mit allen zusammen aufgeräumt hätte (Stichwort Vorbildfunktion). Letztlich geht es ja auch darum, den Ansatz zu überwinden (der erst einmal verständlich ist) "Ich räume nur meinen Müll weg" hin zu "Wir fühlen uns alle zusammen verantwortlich für unser Zimmer. Und um den Eindruck der Bestrafung zu vermeiden, hätten ja alle was schreiben können, z.B. auch darüber, warum sie weggeräumt haben - das wäre sicherlich auch spannend.


    Ich kann mich noch erinnern, dass meine Klasse in der 6. Klasse - also vor eeewigen Zeiten - Nachsitzen hatten, weil unser Zimmer vermüllt war. Das Fiese: wir waren es nicht, das Zimmer wurde vermüllt, während wir nicht drin waren. Der Lehrer, der uns verknackt hat, hat uns das aber nicht geglaubt. Den hatten wir noch nicht einmal als Lehrer. Und wir haben ihn noch Jahre danach gehasst für diese Aktion...


    Nun ja, vielleicht erst einmal abwarten, wie es im Ethikunterricht weitergeht. Vielleicht wird es ja in der nächsten Stunde nachvollziehbarer.

    Alle Möpse bellen, alle Möpse bellen, nur der kleine Rollmops nicht...

    Einmal editiert, zuletzt von nez perce ()

  • Auch wenn die Kinder nicht mitbekommen haben, dass der Lehrer es ausgekippt hat. Was ist denn das Tolle an dem Experiment?Ich bezweifle, dass der Lehrer selbst im Park die Zigarrettenstummel einsammelt, was aber irgendwie auf das Gleiche hinauskäme, oder sehr ihr das anders?


    PS: vermutlich würde ich in meinem Aufsatz den Lehrer Stalken und ihm die Situationen aufzählen, in denen er hätte aktiv werden können.

    Der Punkt ist für mich einfach, dass sicher jedes Kind Müll auf seinem Ranzen beseitigt hätte, aber offenbar nicht so selbstverständlich im Klassenraum. Der Unterschied scheint vor allem darin zu liegen, dass der Ranzen seiner ist. Wem aber ist der Klassenraum? Eigentlich doch wohl allen Schülern und damit auch ihm. Warum kümmert das Kind sich dann nicht genauso um den Zustand des Klassenraums? Vielleicht weil es ja auch die anderen tun können? Und was heißt so ein Vorgehen womöglich für die Gemeinschaftswährung oder für den Wunsch in einem sauberen Klassenraum zu sitzen. Ich finde solche Überlegungen kann man hierdurch wunderbar mit so einer Situation rauskitzeln.
    Wenn allerdings die, die sich nicht am aufräumen beteiligt haben, einfach pauschal als die bösen dastehen und Strafarbeit machen müssen, fördert das sicher nicht die Bereitschaft sich darüber Gedanken zu machen, wann man aktiv werden müsste, da gebe ich dir Recht.