Plötzlich extrem hohe Zuckerwerte (über 500) ohne bisher diagnostizierte Diabetes

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  • Hallo,


    ich bräuchte bitte einmal einen Rat von euch.


    Meine Schwägerin ist 53 Jahre alt und hat in den letzten zwei Jahren stark abgenommen. Da sie aber vorher übergewichtig war, dachten wir, dass es eine gewollte Abnahme war, zumal sie auch immer von einer Ernährungsumstellung gesprochen hat - aber auch davon, dass sie oft gar keinen Appetit hat.


    Beim Arzt war sie seit Jahren nicht, höchstens mal beim Orthopäden, aber sie hat nie ihre Blutwerte überprüfen lassen oder sowas.


    Nun hat sie immer schlechter gesehen (verschwommen) und es wurde ein grauer Star diagnostiziert, der übermorgen operiert werden sollte. Wegen der Narkose wurde ihr gestern Blut abgenommen und heute hat die Praxis angerufen, dass sie sofort ins Krankenhaus gehen müsste, ihr Blutzucker läge bei über 500. =O


    Das hat sie dann auch gemacht und dort wurde das dann wohl bestätigt und sie hat direkt irgendwelche Spritzen bekommen, morgen steht dann Ultraschall an.
    Die anderen Blutwerte seien aber wohl ok.


    Tja und nun stehen wir hier und wissen nicht, was man mit diesen Infos anfangen soll - ich kenne mich mit dieser Thematik überhaupt nicht aus - sorry!


    Dass das ein extrem hoher Wert ist, ist schon klar, aber kann das wieder ganz in Ordnung kommen?
    Also gibt es solche einmaligen Entgleisungen oder ist sie jetzt Diabetikerin und wird auch in Zukunft spritzen müssen?
    Wie lange kann sie das denn wohl schon in sich haben?
    Können die Augenprobleme auch davon kommen oder hätte der Augenarzt das nicht erkennen müssen?
    Und kann sie nun auch schon dauerhafte Schäden an anderen Organen davongetragen haben?
    Kommt ihre Gewichtsabnahme wohl auch daher?


    Irgendwie kriegen wir das noch gar nicht so richtig klein, dass das wohl auch ziemlich übel hätte ausgehen können, oder?


    Sorry für die ganzen Fragen, aber vielleicht kann mir ja jemand Auskunft geben?
    Ich wäre sehr dankbar dafür und bedanke mich im Voraus!
    LG,
    murmel

  • Ich kann Dir nur von meiner Mutter erzählen, die mit 70 drei TIAs (transitorische ischämische Attacke) hatte und dann sich endlich von uns überreden ließ ins Krankenhaus zu gehen. Dort wurden ähnlich wie bei Deiner Schwägerin sehr hohe Blutwerte festgestellt, wir Kinder lasen uns daraufhin schon mal über Diabetes ein, die Diagnose war angeblich sicher und nach dem Krankenhausaufenthalt war plötzlich wieder alles "normal" wie vorher. Eine Gewichtsabnahme aufgrund von Trauer und viel Bewegung/Sport ging dem ganzen auch voraus. Ihre Blutwerte waren weitere 13 Jahre dann o. K.


    Alles Gute Deiner Schwägerin!

  • Wenn man einen Diabetes über Jahre unbehandelt lässt, dann sind solche Werte realistisch und der Körper adaptiert sich dran.
    Ja. Die Gewichtsabnahme kann damit zusammen hängen, da der Körper unter Hochleistung steht da er es anfangs noch kompensieren kann.
    Die Augenprobleme können auch daher kommen, müssen aber nicht.
    Der Augenarzt kann ggf. eine Verdacht haben aber da muss mehr als nur grauer star vorliegen. Grauer star betrifft auch viele Nicht-Diabetiker.


    In Ordnung kommen kann es und wird es in so fern, dass sie Mefikamente nehmen muss. Ob nur orale Diabetika oder Insulin entscheiden die Ärzte im KH anhsnd weiterer Befunde.
    Ich mutmaße jetzt mal, dass es wohl eher auf Insulin raus laufen wird, die Langerhansschen Inseln werden wohl die Produktion eingestellt haben und kaputt sein.


    Um dir ne Vorstellung zu geben, der normale BZ liegt um die 80- 100 mg/dl.
    im KH werden sie wohl als Erstmassnahme den Bz langdam senken um ein diabetisches koma zu verhindern.


    Deine Schwägerin hat riesengrosses Glück gehabt. Das hätte böse enden können.


    Gute Besserung.
    Infos, wie du deine Schwägerin unterstützen kannst bzw. was zu beachten ist, bekommst du auch von den Ärzten im KH wenn deine Schwägerin einverstanden ist.


    Gute Besserung an dei e Schwägerin

  • ich denke dass es nach lange unerkannte Diabetes klingt, aufgrund des grauen Stars ist der Augenhintergrund nicht wirklich beurteilbar. Da muss hinterher mal nach dem Status geschaut werden.
    Es gibt eine Reihe möglicher Gründe für diesen Befund, aber das kann man nicht per Ferndiagnose erörtern. Warum wird eine Catarakt bei einer so jungen Patientin überhaupt in Narkose operiert? Normalerweise wird es in lokalanästhesie gemacht, Vollnarkose nur bei guter Begründung. (sonst zahlt die Kasse nicht)
    Schoko

    Schokojunkie mit Töchtern (5/07 und7/09)

  • Hallo nochmal,
    vielen lieben Dank für eure Antworten!


    Nachdem sich der erste Schreck gelegt hat, ist meine Schwägerin gerade dabei, sich an die neue Situation zu gewöhnen.


    Die Ärzte versuchen es nun erstmal mit Tabletten und sind da ganz zuversichtlich, allerdings haben ihre Nieren wohl schon einen Schaden erlitten, das wird noch genauer abgeklärt.
    Wahrscheinlich wird sie aber in dieser Woche entlassen, darauf wartet sie schon sehnlichst.


    Nochmal danke und LG,
    murmel

  • Bekommt sie denn dann eine Diabetes-Schulung? Mein Schwiegervater hat einfach Tabletten in die Hand gedrückt bekommen, hat sich nicht weiter um seine Grunderkrankung geschert (ist auch erst nach starkem Gewichtsverlust aufgefallen), hat stets alles ausgeblendet und munter weiter so gelebt und gegessen wie zuvor. Gab ja die Tabletten. Bewegung? Null.
    Bis Langzeitfolgen auftraten, an Nieren, Augen, diabetischer Fuß.

  • um Diabetesschulung kann man sich auch selbst kümmern. Mit Überweisung vom Hausarzt. Ich denke dass das auch die Regel ist. "normale" Diabeteseinstellung wird stationär nicht von der Krankenkasse übernommen. Hier lag ja eine massive Entgleisung der Stoffwechsellage vor, daher auch der Krankenhausaufenthalt.
    Aber eingestellt ist der Diabetes damit vermutlich noch nicht.
    Schoko

    Schokojunkie mit Töchtern (5/07 und7/09)

  • Hallo murmel,

    alles Liebe an deine Schwägerin. Wie geht es ihr denn jetzt?

    Mag sie sich denn selbst informieren?

    Du hast eingangs von einer Ernährungsumstellung berichtet, kann das evtl der Auslöser der Entgleisung des Zuckerstoffwechsels gewesen sein?

    Weißt du was sie verändert hat?

    Gerade bei einer Diabetes sollte sie sich um ihre Ernährung nochmal ganz intensiv kümmern, sie kann mit einer Umstellung ihr Wohlbefinden und den Diabetes maßgeblich beeinflussen. Vielleicht war sie in dem Bereich aber ja auch gerade schon auf dem richtigen Weg, die "normale" Ernährungsweise in unserer westlichen Welt ist da leider nicht gerade optimal.

    Liebe Grüße

    Luci

    Liebe Grüße Luci


    mit der Motte 07/10 und und der Erbse 11/13

  • Hallo zusammen,


    vielen Dank nochmal für die Antworten!

    Nach dem KKH-Aufenthalt ist meine Schwägerin zu einem Diabetologen gegangen, der ihr dabei hilft, mit dem Messen und der veränderten Ernährung klarzukommen.

    Sie muss Tabletten nehmen und sich auch Spritzen (meist einmal pro Tag), aber es gibt wohl die Hoffnung, dass sie irgendwann nochmal ohne Spritzen auskommen könnte.


    Was zuerst war, die Ernährungsumstellung oder der Diabetes - das kann ich nicht sagen, wahrscheinlich weiß sie das selber nicht so genau.


    Auffallend war nur, dass sie überhaupt keinen Appetit mehr hatte und - komischerweise - auch keinen Durst.

    Sie hat bis heute Schwierigkeiten damit, genügend zu trinken und leider haben ihre Nieren ja auch schon Schaden genommen.

    Aber gerade darüber spricht sie nicht so gerne und ich will sie auch nicht immer drängen.


    Aber sie trägt die ganze Sache erstaunlich gut und ist froh - wie wir alle auch - dass es nicht schlimmer ausgegangen ist.


    LG,

    murmel