Wie wichtig ist es, die Familie in der Nähe zu haben?

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • (Vorausgesetzt sie ist intakt...)


    Liebe Raben,


    wir wohnen von der Familie meines Mannes 600 km entfernt. Meine Eltern sind gestorben, Geschwister habe ich keine. Beruflich bedingt sind wir einige Male umgezogen. Wir haben einen Freundeskreis, aber er ist klein und auch nicht sehr intensiv. Ich bin nicht gut im Small Talk und Kontakte knüpfen.
    Nun überlege ich, ob wir nicht in die Nähe zur Familie meines Mannes ziehen. Mehr Kontakte zu Oma und Opa für die Kinder und vielleicht von mir zu seinen Schwestern. Es sind nur Überlegungen! Mein Mann meinte, dass sich Kontakte zu den Geschwistern schnell ändern, wenn seine Eltern nicht mehr da sind. Da ich keine Geschwister habe, weiß ich das nicht.


    Habt Ihr solche Situationen schon einmal erlebt? Vielen Dank für Eure Erfahrungen! <3

  • Für uns ist das sehr wichtig. Wir sind deshalb auch wieder ins Heimatdorf zurückgezogen.
    Der Kontakt zu den Familien (sowie meine sowie die meines Mannes,welche allerdings deutlich größer ist) ist hier sehr gut.


    Es gibt natürlich auch Situationen, dass man mit bestimmten Leuten nicht ganz so gut auskommt.


    Wieso meint Dein Mann, dass der Kontakt zu seinen Geschwistern sich ändern würde, wenn die Eltern nicht mehr da sind? Das kommt sicher ganz oft vor. Meist geht es dabei leider ums Erbe.
    In meiner Familie war es daher schon immer ganz wichtig, dass Erbangelegenheiten schon zu Lebzeiten des Erblassers offen geklärt wurden. Mit dem Sinn,d ass sich die Erben dann im Erbfall nicht zerstreiten. Das hat auch gut geklappt.

  • Ich denke, das kann man nicht pauschal beurteilen. Wie wichtig wäre es für EUCH?
    Mir ist es organisatorisch wichtig, weil kranke Kinder hier drei Omas zur Auswahl haben. Hätte ich die nicht, hätte ich sicher ne andere Lösung.
    Emotional wichtig sind mir einige Freunde, die Freundschaft übersteht aber auch räumliche Distanz.

  • Wir wohnen 700km von meinen und 900km von den Schwiegereltern entfernt. Es ist gut machbar, aber auch oft schwierig. Ich beneide Familien, die Großeltern in der Nähe haben, die gerne mal die Kinder am Nachmittag nehmen oder zum Sport fahren.


    Termine von 3 Kindern zu jonglieren, fällt mir besonder schwer. Vor allem tut mir mein Jüngster leid, der immer mit muß, weil ich keine andere Möglichkeit habe und ein regelmäßiger Babysitter finanziell nicht drin ist.

  • Wir sind - als es sich anbot - in die Nähe seiner Familie gezogen. Absichtlich. Vorher gleiche Entfernung wie bei euch.


    Die Kinder sehen ihre Großeltern und Tanten/Onkels viel häufiger, zu kurzen Anlässen. Es entsteht eine bessere Bindung und Freundschaft zwischen uns allen. Die Familie hält zusammen. Ich empfinde es als toll, jetzt so nah zu wohnen. Aber wir wohnen immer noch so, dass der Alltag alleine bewältigt werden muss. Hier kommt niemand am Nachmittag die Kinder hüten.
    Trotzdem finde ich diese Nähe eine große Bereicherung, zumal zu meinen Eltern kein guter Kontakt besteht (und da war früher die entfernung viel geringer)


    Also wenn es beruflich passt, warum nicht? Wir haben das nie forciert, sondern es war auch Zufall - ich finde gleichzeitig, selbst wenn man das offensiv angeht, der Beruf /Job muss auch 100% passen.

  • Wir haben einen Teil der Familie drei Orte weiter wohnen, leider ist das keine Entlastung- außer gelegentlich mal zum Sonntagsessen sieht man sich nicht.


    Der Rest wohnt am anderen Ende Deutschlands, und das ist wirklich schade. Denn aufgrund der Entfernung und weil alle noch im Berufsleben stehen, sehen wir uns auch nur alle paar Monate mal.
    Leider ist das hier eine Gegend mit wenig Jobs, und noch dazu eine hässliche Stadt, so dass wir nicht hier her ziehen würden.
    Ich bin aber immer sehr neidisch, wenn ich sehe wie einfach das Leben sein kann, wenn man familiäre Unterstützung bei der Kinderbetreuung hat.

  • Wir wohnen 700km von meinen und 900km von den Schwiegereltern entfernt. Es ist gut machbar, aber auch oft schwierig. Ich beneide Familien, die Großeltern in der Nähe haben, die gerne mal die Kinder am Nachmittag nehmen oder zum Sport fahren.


    Termine von 3 Kindern zu jonglieren, fällt mir besonder schwer. Vor allem tut mir mein Jüngster leid, der immer mit muß, weil ich keine andere Möglichkeit habe und ein regelmäßiger Babysitter finanziell nicht drin ist.

    wobei in der Nähe wohnen nicht zwingend heisst, dass man auch Unterstützung bekommt oder diese geleistet werden kann.


    Wir wohnen nicht allzu weit weg von der Familie. Schwiegereltern ganz in der Nähe, meine Mutter 50 km, Geschwister von nah bis fern.
    Meine Mutter hat praktisch keine Unterstützung geboten, Schwiegereltern haben beide noch gearbeitet, als unsere Kinder klein waren.
    Kontakt besteht sporadisch mit meiner Seite, Schwiegerfamilie etwas öfters.


    Die Distanz sagt für mich persönlich nichts darüber aus, wie die Beziehung zueinander gepflegt wird.

  • Warum mein Mann meint, dass der Kontakt zu den Geschwistern anders werden würde, konnte ich nicht so richtig rausfinden. Das Erbe ist bereits geregelt.


    So wie bei Iverna stelle ich es mir auch vor. Keine Betreuung, aber engerer Kontakt.


    Ich bin offensichtlich gerade an dem Punkt, ein paar Dinge zu überdenken und ich merke, dass es meinen Kindern gut tut, wenn sie bei Oma und Opa sind. Und habe das Gefühl, mir würde mehr Kontakt zur Familie auch gut tun...


    Edit: Muss jetzt los, aber freue mich darauf, später wieder von Euch zu lesen!

  • wobei in der Nähe wohnen nicht zwingend heisst, dass man auch Unterstützung bekommt oder diese geleistet werden kann.
    Wir wohnen nicht allzu weit weg von der Familie. Schwiegereltern ganz in der Nähe, meine Mutter 50 km, Geschwister von nah bis fern.
    Meine Mutter hat praktisch keine Unterstützung geboten, Schwiegereltern haben beide noch gearbeitet, als unsere Kinder klein waren.
    Kontakt besteht sporadisch mit meiner Seite, Schwiegerfamilie etwas öfters.


    Die Distanz sagt für mich persönlich nichts darüber aus, wie die Beziehung zueinander gepflegt wird.

    Ja klar. Darum schrieb ich ja auch oben die Einschränkung: Ich beneide Familien, die Großeltern in der Nähe haben, die gerne mal die Kinder am Nachmittag nehmen oder zum Sport fahren.


    • Offizieller Beitrag

    Wenn man Sicht gut mit der Familie versteht, dann kann es schon toll sein da nah dran zu sein. Erstens für den kontakt und das Gefühl Teil einer größeren familie zu sein. Zweitens, beneide ich meine Geschwister und schwiegerfamilien, dass sie wenn Not am man ist immer jemanden da haben, der aushilft. Wir haben Freunde und ein soziales Netz (hier seit dem Umzug noch nicht so sehr), aber ich habe nicht den Luxus, das wenn ich krank bin meine Mutter oder Schwiegermutter vorbeikommt und aushilft. Bin ich krank, dann muss alles dennoch klappen.

    "C'est ici que l'aventure se mêle au vent de la mer."

    Pierre Marc Orlan


    If something won't matter in 5 years, don't waste more than 5 minutes worrying about it now.

  • ich weiss nicht, ob ich Oma und Opa zum Massstab dessen machen wollen würde, wo ich mein leben verbringen möchte. über kurz oder lang sind die nicht mehr, so bös das klingt, und dann sitzt man sonst wo.
    ausserdem würde ich die Grabenkämpfe, die sich auftun würden mit meiner Schwiegerfamilie nicht wollen. ich bin froh trennen uns 350 km, auch wenn wir dafür auf Betreuungshilfe verzichten müssen. abgesehen davon, dass da beruflich nichts wäre.
    daher find ich Pauschalaussagen schwierig.


    warum erhoffst du dir aber Kontakt zu den Schwestern? das könnte ziemlich nach hinten losgehen, wieso sollte da der Kontakt dann plötzlich eng sein?

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • Wir wohnen seit einigen Jahren im gleichen Ort wie meine Schwiegereltern. Meine Eltern leben seit 3 Jahren nicht mehr und der spärliche Rest meiner Verwandschaft lebt weit weg, Kontakt gibt es so gut wie keinen. Im Alltag haben wir eigentlich keine Unterstützung von den Großeltern hier vor Ort (würde ich auch nicht einfordern), trotzdem bin ich froh, dass sie in der Nähe sind.Für die Kinder ist einfach noch ein anderer Ansprechpartner da (wo z.B. die Großen auch schon alleine hin gehen können). Im Notfall (Krankheit etc.) kann man sich auf sie verlassen und babysitten klappt auch immer mal wieder. Ich beneide auch manchmal Familien, wo die Großeltern mehr und engeren Kontakt zu den Kindern haben, aber dann bin ich wieder ganz froh, dass wir einen gesunden Abstand haben.


    Ob ich aber mein Leben komplett umkrempeln würde, um in die Nähe der Familie zu kommen, das würde ich mir echt gut überlegen. Ich finde so große Umstellungen (Umzug, Jobwechsel) aber auch extrem anstrengend, da müsste als "Ausgleich" schon ein wirklich gutes und enges Verhältnis zur Familie bestehen.

    • Offizieller Beitrag

    In der Nähe von unsren Familien zu leben wäre schön, denn wir hätten definitiv viel Entlastung durch sie u für die Jungs wäre es sehr wertvoll. Aber unser Leben kann dort nicht stattfinden. Also wir haben hier vor Ort ein soziales Netzwerk aufgebaut u somit Unterstützung geholt. Es kommt sehr auf Umständen an, ob man in die Nähe der Familie hinziehen sollte oder nicht.

  • Ich könnte es mir gerade nicht anders vorstellen und bin heilfroh, dass es sich recht zufällig nach dem Studium so ergeben hat, dass wir wieder in der Nähe sind. Zwar sind die Großeltern auch noch berufstätig, aber spontan mal zusammen essen, auch gerne mal unregelmäßig die Kinder betreuen, das würde uns allen sehe sehr fehlen. Auch der Kontakt mit den Geschwistern und den Nichten/Neffen. Nein, ich kann es mir nicht anders vorstellen


    Und auch in die Zukunft gedacht: mir ist es wichtig, mich gut kümmern zu können, wenn es mal nicht mehr so gut geht

  • Ich bin ein Familientier, meine Eltern und 5 Geschwister wohnen im Umkreis von 20km und ich möchte das nicht missen. Umziehen kommt nicht in Frage. Wobei wir uns nicht ständig sehen, aber wir sind immer für einander da.

  • bei uns sind´s zu meinen Eltern 500km, zur Schwiegermutter weniger, der Schwager wohnt nochmal ganz woanders.
    Es ist okay so. Meine Kids sind längst aus dem gröbsten raus.
    Und zumindest mein Verhältnis zu meiner Mutter ist auf diese Entfernung gut. Würde ich so nah dran wohnen, dass Mithilfe möglich wäre, würde sie sich gleichzeitig zu viel einmischen. Das ist dann die Kehrseite der Medaille und diese möchte ich nicht haben. Insofern - ich würde nicht in der Nähe wohnen wollen. So um die 100-150km wären schön, weil die langen Fahren wirklich schlauchen und Besuche so nur über die Feiertage möglich sind, aber das Leben ist kein Wunschkonzert.
    Und klar, für die Kinder wäre es schon schön, wenn sie öfter Zeit mit Großeltern verbringen könnten, aber die beiden sind beruflich noch ziemlich eingespannt und haben genug zu tun. Wir haben uns halt so eingerichtet, ich hab inzwischen ein kleines Netzwerk unter Freunden, da kann ich die Kids im Notfall unterbringen und dafür auch die anderen Kinder nehmen und s.o. - die Zeit, wo man unbedingt Betreuung gebrauchen kann, geht auch mal rum, ich merk grad in den letzten Wochen, wie selbstständig selbst S. inzwischen ist...

    LG H. mit J. (volljährig) und S. (Teenie)

  • Wir haben schon beides gehabt und ich finde wohnen in der Nähe sehr schön. Für Notfälle ist jemand da, für die Kinderbetreuung haben wir allerdings nicht auf die Familie zurück gegriffen, da alle noch beruflich eingespannt.


    Wie verstehst du dich denn mit deinen Schwägerinnen? Wichtig finde ich, das keine unterschwelligen Erwartungen an die anderen gestellt werden. Jeder hat jetzt schon seine Kontakte und Verpflichtungen aber natürlich sind spontane Treffen oder gemeinsames Abendessen leicht möglich, wenn die wohnliche Nähe da ist.
    Das finde ich für die Kinder besonders schön.

  • Um Betreuung geht es mir gar nicht. Die brauche ich nicht, weil ich nicht berufstätig bin. Mein Mann arbeitet eh nicht hier wo wir wohnen. Daher ist es fast egal, von wo aus er reist.
    Mir geht es zum Beispiel um ein Gefühl der Zugehörigkeit. Zu zwei Schwestern habe ich jetzt schon einen guten Kontakt. Der würde sich vielleicht intensivieren, wenn wir näher dran wären. Aber es kann natürlich auch nach hinten losgehen, denn ganz sicher hat keine von ihnen auf mich gewartet und beide haben ihr eigenes Leben. Es entbindet mich also nicht davon, mir selbst etwas aufzubauen.
    Ich würde auch nicht im gleichen Ort wohnen wollen, aber eben so, dass man mal hinfahren kann.
    Andererseits frage ich mich, was mich hier hält, wo wir wohnen und das ist außer der Gewohnheit nicht viel...

  • Bis vor kurzem war die Familie nur 50km entfernt und regelmäßig eingebunden. Inzwischen sind es mehrere hundert Kilometer und das finde ich sehr schade. (Ich hab mit meiner Familie aber auch sehr großes Glück.) Leider wogen andere Faktoren stärker.

  • @WummiKrachmann Das klingt doch prima :) . Warum nicht gleicher Ort? Ich glaube, ich würde es machen.
    Haben die Schwestern deines Mannes auch Kinder (eventuell in ähnlichem Alter wie ihr) ? Bei uns ist das Alter nur teilweise ähnlich, aber das tut einem guten Kontakt zwischen den Cousin/en keinen Abbruch.


    Nach hinten losgehen: Glaube ich eher nicht, es sein denn du erwartet jetzt von den beiden, das du ihre beste Freundin wirst, aber so klingst du nicht ;) . Euer guter Kontakt kann aber leicht weiter wachsen, wenn es mehr Gelegenheiten gibt. Wie eng es dann später mal wird ist ja auch nicht das Wichtigste.


    Redet mit ihnen doch mal über eure Überlegungen (sobald sie spruchreif sind).


    Eins fällt mir noch ein: Über die Aussage deines Mannes, das sich der Kontakt noch dem Tod der Eltern verändern kann war ich auch gestolpert.
    An Erbe habe ich gar nicht gedacht.
    Bei mir in der weitere Verwandtschaft (meine Cousins) war es so, als die gemeinsame Verbindung (Großeltern) Tod waren, gab es einfach nicht mehr 4 x im Jahr die Treffen. Und dadurch, dass bei allen die Kinder älter wurden und die Entfernung nicht kürzer, sehen wir uns leider nur noch so alle zwei Jahre mal.
    Das ist schade und keines Falls liegt es daran, das wir uns nicht mögen, eher das wir alle zu "faul" sind und die Kinder auch nicht mehr so eng befreundet sind (eben mangels Kontakt).