Beikoststart klappt nicht

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Hallo liebe Raben, ich muß wieder mal was fragen ... Unser Baby ist ja nun schon über sieben Monate alt, langsam wird es wohl mal Zeit für die Beikost. Was beim ersten Kind ganz problemlos ging - kleine Biomöhre gekocht und kleingequetscht, mit etwas Rapsöl - verschmäht der Kleine. Ich bin ja jetzt schon seit ein paar Wochen dran! Am Anfang hat er immer das Gesicht verzogen, "Böäh!" gesagt und die Möhrchen mit der Zunge wieder aus dem Mund herausgeschoben (das war ja auch irgendwie süß), bei einem erneuten Versuch den Kopf weggedreht und gemeckert. Das war deutlich! Dann habe ich es mal mit gequetschter Pastinake probiert, dann mal mit Zucchini, dann mal Möhre und Pastinake feinpüriert, damit hatte der Kleine zwar Spaß, hat aber alles wieder rausgesprudelt. (Das kannte ich vom Großen schon, daß Feinpüriertes rausgesprudelt wird, nur hat der Große Gemüse in gequetschtem Zustand gegessen.) Ich habe den "Baby-Led-Weaning"-Ansatz probiert und den Kleinen eine gekochte Möhre in die Hand nehmen lassen - die zermatscht er, steckt sich was in den Mund und sprudelt es fröhlich wieder aus. Er kann aber auch noch keinen Zangengriff, ich verstehe gar nicht, wie das Baby-Led-Weaning mit eigentlich noch jüngeren Kindern funktionieren soll! Ich habe schon versucht, dem Kleinen ein Stück Brot in die Hand zu geben, wir haben schon gequetschte Banane probiert und ein Stück rohen Apfel zum Lutschen, eine Nudel, Kartoffel, etwas Reis, die Oma hat ihm schon eine Löffelspitze voll Sahne in den Mund stecken wollen, die Reaktion ist immer: entweder ein "Böäh!" oder ein freudiges Sprudeln. Mir kommt es vor, als wäre der Kleine noch gar nicht bereit für Beikost. Kann das sein? Motorisch kann er sich schon in alle Richtungen umdrehen, greift auch schon lange nach Gegenständen und nimmt alles in den Mund (wenn er was in die Hand bekommt, geht automatisch der Mund auf), aber das kann doch kein Zeichen dafür sein, daß er schon Beikost will, auch wenn das manche Leute so deuten. Wirklich sitzen kann der Kleine noch nicht, und am Tisch grapscht er nach allem, was bunt und interessant aussieht. Interesse für Essen? Wenn er den gedeckten Tisch sieht, fängt er freudig an zu sprudeln#hammer


    Ach so - aus einem Becher Wasser trinken kann der Kleine, so einigermaßen zumindest. (Oder ist er da nur noch nicht auf die Idee gekommen, daß das auch sprudelbar ist?) Das habe ich zufällig festgestellt, als er beim Baden im Badeeimer aus Spaß den Mund unter Wasser gehalten hat und das Badewasser getrunken hat. Hm, ich kann ja schlecht die Möhren trinkfein püriert in einen Becher füllen!

  • Entweder ist Dein Kleiner noch nicht so weit, oder er kann nicht. Wie gelassen Du damit umgehen kannst, hängt vom Wohlergehen des Babys ab. Auf welcher Perzentile war er bei der letzten U? Ist er da weiterhin? Wie infektanfällig ist er, wird er schnell wieder gesund wenn mal was ist?

  • Ja, natürlich kann es sein das er überhaupt noch nicht beikostreif ist. Da ist ja jedes Kind unterschiedlich.


    Mein viertes Kind hat mit 9 Monaten erst ernsthaftes Interesse gezeigt und ganze Mahlzeiten erst um den zweiten Geburtstag rum ersetzt.


  • Mir kommt es vor, als wäre der Kleine noch gar nicht bereit für Beikost. Kann das sein?

    Klar kann das sein. Das eine Kind früher, das andere Kind später.... So lange das Kind das Essen mit der Zunge wieder rausschiebt, würde ich mit der Beikost noch warten oder zumindest keinen Brei füttern. Bei meinen beiden Kindern hat man den Moment für Beikost sehr deutlich an ihrem Interesse gemerkt. Das ging einfach über das allgemeine Interesse für die Umgebung hinaus sondern war so ein sehr begieriges das Essen mit den Augen verschlingen. Wenn er eh am Tisch dabei ist, kannst du ihm ja ein Stück Gemüse oder so geben. Wenn er daran lutscht, gut, wenn er es nur matscht auch gut. (Zangengriff haben meine Kinder aber nicht gebraucht zum Essen, sie haben das Essen einfach mit der ganzen Faust gehalten.)

  • Ja, Kinder sind da sehr unterschiedlich! Mein erstes hat mit fünfeinhalb Monaten uns das Essen von der Gabel geklaut und sich selbst in den Mund gestopft. Das zweite war mit 11 Monaten immer noch bei Probierhäppchen und hat sich einen Eisenmangel zusammengestillt. Appetit auf Festes gab es erst, als der Mangel behoben war.

    Da war das Kind aber relativ dünn und sehr infektanfällig, sonst hätte ich nicht testen lassen. Wenn es einem Baby sichtlich gut geht und es sich gut entwickelt, dann ist Vollstillen mit 7 Monaten kein Grund zur Sorge!

  • Bei uns war es beim 2. auch ähnlich. Bei ihm ging es dann letztlich los mit knabbern an relativ hartem Brot und Hirsekringeln. Er war auch eher nicht so der Breityp. Solange es ihm gut geht, würde ichndas sehr gelassen sehen.

  • Bei uns war es genau anders herum, ich wollte sehr gerne den Empfehlungen folgen und 6 Monate vollstillen. Mein Kind hatte anderes im Sinn und sich geradezu auf meine Äpfel gestürzt, die ich aß während er auf meinem Arm saß, da war er ziemlich genau 5 Monate alt. Was ich damit sagen will, folge den Zeichen deines Babys! Er wird dir genau zeigen was er will wann er es will, solange er das Angebot und die Möglichkeit dazu hat. Auch experimentieren und matschen gehört zum Beikost kennenlernen dazu, er muss ja die Konsistenz spüren und damit umzugehen lernen.


    Den Link lasse ich dir noch da: http://www.gewuenschtestes-wun…ann-und-ab-wann-soll.html

  • Bei uns war es genau anders herum, ich wollte sehr gerne den Empfehlungen folgen und 6 Monate vollstillen. Mein Kind hatte anderes im Sinn und sich geradezu auf meine Äpfel gestürzt, die ich aß während er auf meinem Arm saß, da war er ziemlich genau 5 Monate alt. Was ich damit sagen will, folge den Zeichen deines Babys! Er wird dir genau zeigen was er will wann er es will, solange er das Angebot und die Möglichkeit dazu hat.

    Unser erster war auch so. Da ging es auch mit 5 Monaten nicht mehr ihn vom Essen abzuhalten. Das war seeehr deutlich sichtbar. Der zweite - siehe oben.

    Es ist wie bei so vielem - Kinder sind einfach verschieden.

  • Also der Kleine wiegt knapp sieben Kilo und trägt Größe 68-74 (Länge messen bekomme ich nicht richtig hin), und sieht für meine Begriffe normal baby-mopsig aus. Die letzte U-Untersuchung liegt schon länger zurück, da war aber alles normal. Krank ist der Kleine auch kaum. Ich habe nur das Gefühl, daß er beim Stillen auch mehr und mehr herumhampelt. Aber irgendwoher scheint er seine Energie ja zu bekommen. Ich bin ja schon froh, daß die im Kindergarten beim Vorgespräch so entspannt waren: Es hieß, je nachdem, wie weit das Baby im Sommer mit dem Essen ist, wird es immer eine Lösung geben.


    Was mich nur so irritiert: In allen möglichen Empfehlungen heißt es zwar:"Der Beikoststart ist eine höchst individuelle Sache", aber gleichzeitig:"Das Baby sollte die ersten sechs Monate ausschließlich gestillt werden ... Mit den Beikoststart sollte spätestens Anfang des siebenten Monats begonnen werden ... Beim Gemüse haben Sie die freie Wahl: Möhre, Pastinake oder Kürbis, aber nichts zu Bitteres, nichts Kohlenhydratreiches, keine verarbeiteten Lebensmittel, keine Milch, keine Eier, kein Fleisch am Anfang, nur das richtige Öl, nur ein neues Lebensmittel pro Woche, zuerst die Mittagsmahlzeit ersetzen ..." - ich sehe da keine großen individuellen Wahlmöglichkeiten!


    Na, zum Glück habe ich schon ein Kind, das zwar keine großen Mengen, dafür aber fast alles ißt (auch so "Erwachsenenessen" wie Fischsalat oder Ziegenkäse), sonst würde ich mich jetzt völlig verrückt machen lassen!


    -- edit -- thumbelina: Danke für den Link!

  • Empfehlungen sind ja nur das: Empfehlungen. Kein Muss. Und außerdem darauf ausgelegt möglichst schnell abzustillen (...Still-"Mahlzeit ersetzen").


    Lies mal den Link, da wird auch von dem Experiment berichtet, wo den Kindern zu jeder Mahlzeit eine große Auswahl versch. Lebensmittel angeboten wurde und sie sich höchst individuell Sachen ausgesucht haben.

  • Ich interpretiere es so, dass man Kinder ab dem 7. Monat Beikost ANBIETEN sollte. Da kann man recht viel ausprobieren, so wie Du es ja auch machst.

    Und das Kind kann entscheiden, wann es bereit ist, das Angebot anzunehmen und in welcher Menge. (Mutter-)Milch bleibt im ersten Lebensjahr die Hauptnahrungsquelle. Ich würde erstmal entspannt bleiben, solange das Kind sich gut entwickelt und agil ist. Und immer wieder Verschiedenes anbieten, am besten am Familientisch.

  • Ich kann Dich so gut verstehen! Mein Kind hat auch erst sehr spät angefangen, sich überhaupt für Essen zu interessieren. Um mich rum haben alle Kinder Unmengen Banane und Gemüsebrei verdrückt, und ich habe gestillt, gestillt, gestillt... Ich habe mich total verrückt gemacht und dachte immer, es liegt einfach an der falschen Tageszeit, der Konsistenz, dem Lebensmittel... aber alles was es gebraucht hat, war mehr Zeit. Irgendwann fing er an, Mikropartikelchen Brot zu knabbern, ein bisschen Hirsebrei vom Löffel zu schlecken, mal eine Nudel zu lutschen... Im Nachhinein habe ich ein viel zu großes Thema draus gemacht.

    Wenn Du magst, schicke ich Dir gerne "Mein Kind will nicht essen" von Gonzalez. Der schreibt auch darüber, wie unterschiedlich im Lauf der Zeiten die Beikostempfehlungen waren, das relativiert so einiges.

  • Food under 1 is just for fun!


    Die Geschmäcker lernt er ja auch durch mal kurz anlecken und Großteil wieder ausspucken kennen. Da müssen gar keine Mengen ins Kind. Allergieprophylaxe ebenso.

  • Ich schließe mich dem Tenor hier an, ihr habt noch viel Zeit. Wollte nur zusätzlich noch den Gedanken hier lassen, das baby am Familienessen teilhaben zu lassen, also immer mit am Tisch. Ist natürlich etwas umständlich, wenn er noch nicht gut allein sitzen kann. Wie hatten anfangs so eine Babywippe, die haben wir zt. auf den Tisch gestellt oder auch auf den Boden, so dass er sehen konnte, was wir tun.

    #herzKleiner Zwerg 07/14

    #herzMinizwerg 06/17

    ticker?TT=bdy&TT1=bdy&CL=&CT=&CG=F&O=m_chick&T=t_b14&D=2017-06-07&M1=&D1=&T2=&T1=Minizwerg&T3=&CC=0&CO=FFFFFF&CO2=&W=&TS=&R=A&SC=green

  • In allen möglichen Empfehlungen heißt es zwar:"Der Beikoststart ist eine höchst individuelle Sache", aber gleichzeitig:"Das Baby sollte

    ... Was das Baby sollte, ist kulturell geprägt, es unterscheidet sich ganz erheblich, je nach dem, wo auf der Welt und in welcher Kultur man sich befindet.

    Sicher ist, dass es Allergien, Bauchweh und anderem Elend vorbeugt, wenn das Baby die unterschiedlichen Lebensmittel kennen lernt, während es weiterhin gestillt wird. Außerdem fördert es die Verträglichkeit von Gluten, wenn dieses relativ früh eingeführt wird, in welcher Form auch immer. Aber ob Du nun als erstes Möhrenmatsch oder Banane, ungesalzene Fleischbrühe, Hirsekringel oder Brotkanten, Avocado oder gekochte Kartoffelstäbchen dem Kind gibst, kannst Du Dir im Prinzip aussuchen.

    Dem empfindlicheren meiner Kinder gab ich pro Woche nur ein neues Lebensmittel, dem anderen je nachdem, wie es ihm gerade ging mal was Neues und mal lieber nur Bekanntes.

  • Ja, manche brauchen einfach ein bißchen länger. Unser Dritter hat quasi bis 13 Monate vollgestillt, mit ab und an mal probieren zwischen drin. Jetzt mit 20 Monaten ißt er, aber die Mengen halten sich noch immer in Grenzen. Er stillt nach wie vor viel. Eisen hatten wir so um den ersten Geburtstag das letzte mal mitbestimmt. War noch okay. Er wollte einfach nicht essen. Kein Brei, kein Fingerfood. Alles egal, er wollte einfach nicht, auch hungrig nicht. Vom Fleisch ist er uns bisher nicht gefallen. Er nähert sich nur langsam der 97. Perzentilen von oben an. ;) Ich hatte mir damals beim Großen auch verschiedene Beikostempfehlungen angesehen und vieles ist kulturell geprägt. Salz und Eiweiß in zu großen Mengen sollten vermieden werden und Honig im ersten Jahr. Der Rest ist wohl geschmackssache. Nüsse sollte man halt noch kauen können.

    Meisterschülerin mit dem großen Meister(02/11), dem Möppi (09/13), dem Kleinchen (07/15) und ohne Ticker, dafür nur mit der Hälfte der Kinder.

  • Ich schliesse mich dem Tenor der anderen an, das entwickelt sich noch. Das Kind meiner Schwester war genauso wie deines: alles gerne in den Mund genommen und dann wieder ausgespuckt. sicher bis etwa 10 Monate. Seither isst er ganz normal am Tisch mit (anfangs sogar ohne Zähne). Du könntest es aber mit etwas Hartem versuchen (Reiswaffeln, Zwieback o.a.), ev. mag er nichts weiches? Zumindest war das bei ihrem Kind so. Auch bei meinen Kindern war so, dass sie je früher das sie assen, desto weichere Sachen mochten: Kind Nr. 3 hat mit 4 Monaten Brei gegessen wie ein Weltmeister, Kind Nr. 1 mit 9 Monaten weiche Gemüsestückchen, Nudeln u.a.

  • Mein Grosser war 15 (!!) Monate alt als er reif für Beikost war.. vorher war es wie bei dir... probieren und raus damit.. mach Dir keinen Stress, immer wieder anbieten, irgendwann isst er!

    Brei und zermatschtes Essen haben meine beiden Kinder nie gegessen, weder der Grosse noch die Kleine (die hat mit 8 Monaten bei uns mitgegessen, vorher wollte sie auch nix). Mein Grosser hat mit Pomelo angefangen, sein Geschmack war also schon als Kleinkind eher aussergewöhnlich (mit 15 Monaten spricht man ja schon nicht mehr von einem Baby..)

    Also Stress rausnehmen und die Bücher und Ratgeber zur Seite legen...

    -----------------------------------------------


    Wunder 1: 07


    Wunder2: 11

  • Wir hatten den Kleinen bei unseren Mahlzeiten ohnehin fast immer dabei, weil er es so wollte, und haben einfach gewartet, bis er sich selbst etwas geschnappt und in den Mund gesteckt hat. Zunächst hat er nur darauf rumgelutscht und es dann wieder ausgespuckt, nach einiger Zeit wurden auch sehr kleine Mengen geschluckt, z. B. etwas abgenagter roher Apfel, eine Nudel, ein kleines Broccoliröschen.