Kein OGS-Platz - und jetzt?

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  • In NRW ist diese Zeit von der Schule zu gewährleisten.

    Hier muss das dann auch an Tagen gewährleistet sein, an denen der Unterricht früher beendet ist.


    An beweglichen Ferientagen und Konzeptionstagen natürlich nicht.

    • Offizieller Beitrag

    Das war eine Schule in NRW... das mußte sie nur für Kinder, die vor den Sommerferien zu Schule 8-1 (fürs ganze Schuljahr) angemeldet worden waren. Oder andersherum, sie wurde diesem Anspruch nur auf diese Weise gerecht. Kleine Schule in Stadt mit Haushalt in den roten Zahlen. Man mußte das Angebot sogar bezahlen, war jetzt nicht viel, aber weit entfernt von einem selbstverständlichen Angebot an alle Kinder.

    Aber ich will gar nicht streiten ;)

    Ich merke hier in GB erst, wie anders das ist, wenn es einen "echten" Ganztag gibt.
    Und egal, ob Lehrer krank sind, die Kinder sind immer von zehn vor 9 bis zwanzig nach drei versorgt. Kostenlos, da Schule. Und der Tag ist eben als solcher konzipiert.

  • Mondschein: In dem von dir verlinkten Dokument steht, dass so ein Angebot möglich ist:


    Schulen, die keine offene Ganztagsschule sind, bieten eine Betreuung in den Stunden am Vormittag an, in denen kein Unterricht stattfindet. Dadurch ist für die betreuten Kinder täglich eine verlässliche Schulzeit von 8.00 bis 13.00 Uhr sichergestellt. Vergleichbare Angebote sind bei Bedarf auch an offenen Ganztagsgrundschulen für Kinder möglich, die nicht in den Ganztag gehen.


    Möglich heißt für mich nicht, dass die Schule das leisten muss. Ich interpretiere das so, dass nur Schulen ohne OGS dazu verpflichtet sind.

    • Offizieller Beitrag

    wir hatten genau dasselbe, als der große in die grundschule kam. erst hieß es, dass alle kinder, die es brauchen einen platz in der ogs, dann doch nicht, ähnlich hohe zahl von abgelehnten kindern.


    einspruch einlegen

    ein schreiben verfassen, an schule, ogs-träger, das zuständige amt schicken.


    das hat bei uns gereicht. allerdings hatte die damalige ogs-leitung sich wirklich reingehängt. die nächsten schritte wären, die eltern, deren kinder ohne platz sind, zusammenbringen und an die öffentlichkeit gehen.


    drücke fest die daumen. ich weiß genau, wie ihr euch fühlen musst. von kiga bis 16 uhr zu schule bis 11:35.

  • In unserer Schule wurdeklar gesagt, dass sie verlässliche Schule um 8 Uhr beginnt.

    Deswegen wird die OGS nicht auf vormittags ausgeweitet.

    Dann bietet eure Schule beides an, das ist natürlich toll, wenn man die Wahl hat. Steht ja auch im Erlass, dass das möglich ist.

    Nispera: Frag doch mal nach, wie das an eurer Schule ist. Wenn sie es nicht anbieten, dann hast du gleich ein Argument mehr an der Hand.

  • Danke für Eure Tipps. Wir haben das Herbstkind ja "nur" für die OGS angemeldet, daher haben wir jetzt erst mal nichts. Keine Ahnung, ob im sogenannten verlässlichen Halbtag noch was frei ist. Es wurde im Ablehnungsschreiben auch noch nicht einmal erwähnt.


    Freunde von uns haben einen der wenigen Plätze in der OGS bekommen - heute kam die Post an. Ich bin sehr gespannt, wie Stadt, Träger und Schule auf Anfragen, Widerspruch und Protest reagieren werden. Es ist einfach doof so in der Luft zu hängen...

  • Was für eine absolut hanebüchene Situation!!

    Wie ist das möglich, im reichen Deutschland im Jahr 2017??


    Ich komme gerade nicht darüber hinweg. Kinderbetreuung sollten flächendeckend zuverlässig gesichert sein, und wenn es an zu kleinen Schulhöfen scheitert dann muss gebaut/erweitert werden oder eine weitere Schule eröffnet werden. Ich kann es wirklich nicht fassen #haare



    Ich merke hier in GB erst, wie anders das ist, wenn es einen "echten" Ganztag gibt.
    Und egal, ob Lehrer krank sind, die Kinder sind immer von zehn vor 9 bis zwanzig nach drei versorgt. Kostenlos, da Schule. Und der Tag ist eben als solcher konzipiert.

    Hier in NL ebenso.

    Verlässliche Betreuung von 8.30-15.00 Uhr.

    Ich bin seit zehn Jahren Schulkindmutter und hatte in der Zeit nur zwei Tage lang ein Betreuungsproblem: Als die Gemeinde die Schulen wegen Eisregen geschlossen hielt.


    Ob Hortplätze irgendwo im Land rar sind weiß ich nicht, bei uns jedenfalls nicht. Bei uns ist dadurch Betreuung von 7.30-18.30 möglich und die Ferien sind auch komplett abgedeckt.


    Hier arbeiten 77% der Mütter mit kleinen Kindern (U12), und zwar im Schnitt 26 Stunden pro Woche. (Und 93% der Väter.) Das Land würde wohl zusammenbrechen wenn man die Kinder um 11 oder 12 Uhr abholen müsste.


    Ich kann echt nicht fassen das Deutschland das nicht besser hinkriegt - ein Armutszeugnis.

  • Es hat aber immer zwei Seiten.


    Hier in Deutschland lehnen noch immer viele Eltern die verpflichtende Ganztagsschule ab.


    Daher bleibt ja nur ungefähr zu planen.

    Das kann in beide Richtungen blöd sein.

  • Hier in Deutschland lehnen noch immer viele Eltern die verpflichtende Ganztagsschule ab.

    Muss ja nicht verpflichtend sein.

    Es geht hier im Thread doch um eine offene Ganztagsschule.


    Bei uns wird die Zeit von 8.30-12 und von 13-15 mit Unterricht verbracht. Kinder U9 haben zwei Tage nur bis 12, U12 einen Tag.


    Macht 16,5 Wochenstunden für U9 und 18,5 Wochenstunden für U12, und idR keine Hausaufgaben.

    Das wird doch in D ähnlich viel sein?

  • Aber die Planung ist halt schwieriger.

    Es geht um Räume, Personal usw.


    Hier sind Stufen, da gehen nur 40% in die Betreuung und Stufen da gehen 70% in die Betreuung.


    Daher kann der Träger ja erstmal nur einen Durchschnitt an Plätzen haben.


    Und das ist dann für die 70% Jahrgänge erstmal blöd.


    Aber die Lösung lässt sich oft auch nicht einfach herzaubern.

    • Offizieller Beitrag

    aber die planung sollte bitte etwas langfristig und einigermaßen flexibel sein. das ist hier immer die fehlanzeige.


    in unserer kommune sind kinder, da auch viel neues gebaut wird, kommen noch mehr. innerhalb von sieben jahren, in denen wir hier leben, wurden drei riesige siedlungen errichtet, ratet doch mal, wer da wohnt? eben jüngere familien mit kindern!


    im umkreis von 2 km sind 8 Kiga, 2 neue kommen noch dazu. diese kinder sollen doch irgendwann auch in die schule.


    unsere 4 zügige schule wird ab nächstem schuljahr (sprich: ab august!) 5 zügig. wer soll die klasse unterrichten, wo soll die klasse untergebracht werden?? niemand weiß es, wird schon irgendwie gehen... a-ha.


    vor acht jahren wurde ein zusätzliches gebäude angebaut, als ogs, große helle räume mit einer küche plus mensa. alles schick. antrag war für einen anbau mit aufbaumöglichkeiten, neee, stadt hat kein geld. abgesehen davon sind die geburtzahlen rückgängig.


    erstaulicherweise schon vor 6 jahren als der große eingeschult wurde, gab es keinen platz für fast 30 kinder. nun wollen und müssen sie, weil die grundschule bis auf zwei klassen von 16 struga ist. da aber ogs gebäude nicht so gebaut worden ist, kann man es nicht aufstocken, also muss der hof herhalten. tolle idee.


    es war schon letztes jahr ein großes problem wie die kinder zu mittagessen sollten. die erstklässlter bekamen schon um 11:30 mittagessen, die 4. klässler um 14:20, schulschluss 15 uhr.


    das kann es auch nicht sein.


    dasselbe in grün bei G8 & G9. hey, es geht um kinder und nicht um spielzeuge!


  • Deswegen hab ich noch hinzugefügt dass es bei uns keine 'Betreuungsangebote' gibt, sondern einfach der Unterricht anders (mMn besser) verteilt ist. Dadurch gibt's keine Planungsprobleme auf Seiten der Schule. (Und es löst nebenher noch die Baustelle Hausaufgabenstress zuhause, und soziale Benachteiligung derer die zuhause nicht unterstützt werden.)


    Musik- und Sportvereine starten alle frühestens um 15.30 (mit Ausnahme von Mi und Fr), irgendwie will ich mir gerade kein Argument einfallen warum man gegen diese gebundenen Schulzeiten sein könnte. Außer aus Tradition #confused also weil Grundschule vormittags stattzufinden hat, oder so.


    Mir ist klar dass die Arbeitsquote von Müttern in Westdeutschland deutlich niedriger ist als hier. Dadurch erscheint eine Umverteilung der Unterrichtsstunden dort wohl exotischer als anderswo.


    Trotzdem ist es absurd dass für Kinder von berufstätigen Eltern nicht genügend Betreuungsplätze vorhanden sind. Herbeizaubern muss man nichts, wenn man als Gemeinde rechtzeitig auf Trendwenden reagiert, und bereit und in der Lage ist notfalls unbürokratische Lösungen bereitzustellen. Und wenn man etwas Geld investiert kann man Familien auf diese Art sinnvoll unterstützen *find* In unserem Hort wird zB Klavier-, Schlagzeug-, Flöten- und Gitarrenunterricht von externen Musiklehrern angeboten. An Tagen wo mein Kind nicht in den Hort geht, haben wir also im Gegenzug keinen Stress wegen externer Termine und brauchen uns auch nicht wegen den Hausaufgaben zu zoffen...

  • Ja Anja, diesen Unterricht lehnen hier viele Eltern ab.


    Es sagen viele, dass sie wollen, dass die Kinder mittags nach Hause komnen.


    Deswegen meinte ich, dass es immer zwei Seiten gibt.

  • Hier das gleiche - unser Sohn hat im ersten Jahr bewusst keine Betreuung besucht, jetzt zur 2. Klasse ab September wollten wir auch, dass er in Mittagsbetreuung oder Hort geht.

    Aber: er hat keinen Platz bekommen - in keiner der 4 unterschiedlichen Schulkindbetreuungseinrichtung an/ in der Nähe der Grundschule.
    Ich habe noch keine Ahnung, was wir machen - in jedem Fall werde ich nochmal persönlich vorsprechen - zur allergrößten Not würden wir das schon auch noch ein Jahr weiter so hinbekommen.
    Zusätzlich zum Betreuungsproblem (arbeiten für mich ist so unmöglich, Sohn kommt täglich zwischen 11:30 und 12:15 heim) kommt das soziale Ding: bis auf 2 Kinder sind alle Kinder der Klasse in einer der 4 Betreuungen untergebracht und unser Sohn möchte das nun auch einfach miterleben und mehr Zeit mit seinen Freunden verbringen - ohne dass ich da - so wie aktuell - viel Zeit investieren muss.

  • Hallo!

    Ich arbeite als Leitung/Erzieherin in einer OGS (NRW)

    Auch bei uns gibt es extrem lange Wartelisten für die OGS Plätze. In diesem Jahr sind es knapp 30, die im neuen Schuljahr keinen Platz bekommen.

    Und da sind mehrere Vollzeit arbeitende Eltern (beide) darunter.

    Aber leider können wir da gar nichts machen - so sehr wir die Problematik natürlich verstehen...

    Wir haben. einen strengen Kriterienkatalog, nach welchem wir die Kinder auswählen, die einen Platz bekommen.

    Und das sind wirklich alles Vollzeit arbeitende Eltern oder alleinerziehende Mütter!

    Wir haben noch eine Warteliste von über 10 Kindern vom letzten Jahr, die natürlich vorrangig einen Platz bekommen.

    Somit sind es nicht mal 20 von den neuen Erstklässlern, die einen Platz bekommen. Wir hätten sogar die räumlichen Möglichkeiten, um eine neue Gruppe zu eröffnen (Personal müsste dann natürlich erst gesucht werden - was derzeit sehr schwierig ist)

    Dennoch hat das Schulverwaltungsamt dies nicht genehmigt, da wir bei der Erfüllung der Kriterien nicht Priorität haben. Es werden insgesamt halt nur eine bestimmte Anzahl an neuen Gruppen im Bezirk eröffnet, und wir sind diesmal nicht dabei.

    Natürlich ist das für die Eltern fatal.

    Oft hängen ja Jobs und und somit gegebenenfalls auch Existenzen davon ab. Es geht ja auch nicht nur um die Nachmittagsstunden.

    Die Ferienbetreuung fällt dann natürlich auch weg!

    Und mal im Ernst: wer hat soviel Urlaub? Zur Zeit haben wir eine Überbelegung von drei Kindern pro Gruppe und mehr ist definitiv nicht möglich (auf eine Erzieherin 25 Kd. - mom. 28)

    Wie soll es möglich sein bei so einer Kinderanzahl noch qualitativ hochwertige Arbeit zu leisten?

    Die Eltern möchten ja schließlich auch, dass ihre Kinder gut betreut sind und nicht einfach nur aufbewahrt werden...

    Uns sind die Hände gebunden - es muss dringend was in der Politik passieren!

    Aber das wird nicht von heute auf morgen geschehen und dafür müssen sich auch erstmal die betroffenen Eltern an höhere Stellen wenden und nicht immer nur an die Schulleitung oder OGS Leitung. Wir können da auch nichts machen. Leider! Ein Beschwerdebrief (an das Schulverwaltungsamt) bringt jetzt aktuell vielleicht nichts, aber insgesamt könnte es ja zum Umdenken in der Politik anregen... :evil:

  • Ich finde das ehrlich gesagt skandalös. Wie soll das denn funktionieren? Klar kosten OGS Plätze Geld, Geld das die Kommune nicht hat. Aber, wo soll das Geld denn herkommen wenn die Leute nicht arbeiten können?

    Das macht mich sauer.

    Ich bin ja immer hin und hergerissen zwischen strengeren Kontrollen und laisser faire.

    Ich weiß dass in unserer OGS einige den platz streng genommen nicht brauchen, ihn trotzdem nehmen weil die Freunde vom Kind in die OGS gehen. Ist völlig okay weil zur Zeit ausreichend Plätze vorhanden.

    Wenn ich dann lese dass in anderen Orten Familien die drauf angewiesen sind leer ausgehen sträubt sich mein Gerechtigkeitssinn.

    Die Nachmittagsbetreuung müsste garantiert sein. Für alle die sie brauchen und es sollte auch ein paar Plätze aus weicher Indikation geben. Z.b. Mehrere kleine Geschwisterkinder, keine Deutschkenntnisse der Eltern.....

    Hier waren gerade wahlen, und jetzt ist die Frau an den Herd Fraktion dran. Keine Aussicht auf Besserung

    Schoko

    Schokojunkie mit Töchtern (5/07 und7/09)