Fahrt mehr Rad!

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  • Absolut! Die autozentriertheit vieler Städte ist wahrscheinlich eines der größten Hindernisse für wirklich sinnvolle Mobilitätskonzepte. Stadtentwicklung geht ja leider meistens eher langsam voran...

    #herzKleiner Zwerg 07/14

    #herzMinizwerg 06/17

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  • ...hier auch ausserhalb der Stadt...

    So richtig schlechtes Wetter haben wir wenig, meist ist es doch recht fahrradkompatibel. Wir wohnen auf dem Dorf, die nächste nennenswerte Infrastruktur ist mäßig weit entfernt (Bushaltestelle 1km, Aldi, Bahnhof, Supermarkt, Post, Apotheke, etc. gut 2km, großes Einkaufszentrum 5km, nächste Stadt 8km).

    Es gibt Radwege neben der Bundesstraße, aber die sind in einem absolut desolaten Zustand.

    Es ginge ohne Auto. Sonst wäre ich hier nicht hingezogen.


    Ich muss aber zugeben, dass ich mein Leben (und das Leben des Kindes) auf die kurzen Fahrzeiten mit dem Auto abgestimmt habe.

    Zur Arbeit könnte ich mit dem Zug fahren, wenn er denn verlässlich führe. In 12 Jahren gab es einmal auf meiner Autostrecke einen Unfall, so dass ich zu spät kam. Aber wenn ich zu spät komme, geht die Apotheke nicht auf, also ein no-go. Eine nicht-verantwortliche Kollegin nutzte genau "meinen" Zug, die war regelmäßig zu spät, weil wieder irgendwas mit dem Zug war.

    Da ich sowieso nach der Arbeit im Auto sitze, kann ich abends das Kind vom Training abholen - das sind 50km zwischen Arbeit und Training, in der Mitte liegt unser Wohnort. Das wäre mit ÖPNV nicht machbar. Es ist echter Luxus, den ich als solchen auch wahrnehme.


    Im Herzen bin ich aber eine Radfahrerin, und wünschte, dass die Verkehrsplanung Radfahrer und Fußgänger weniger ausbremsen würde (riesige Umwege, die Fußgängern zugemutet werden, damit Autos schnell durchkommen z.B.).

  • Hier Dorf. Ich nutze fast ausschließlich das Rad, denn alle Orte, wo wir hin müssen , sind gut zu erreichen. Selbst meine Arbeitsstelle ist danach gewählt. Auch bei Mistwetter. Zieht man sich halt hinterher um oder nimmt eine Regenhose mit. Außer zum Reiten der Kids brauch ich das Auto, teils mit Fahrgemeinschaft, weil es einfach zu weit außerhalb liegt. Eine 15-min-Autofahrt ist per Rad nicht schaffen und Bus fährt leider nicht zu passenden Zeiten.

    Wenn ich in die Stadt muss, nehme ich auch manchmal das Auto bzw. lasse mich auf dem Arbeitsweg vom Mann hinfahren und fahre dann mit der Bahn wieder zurück. Geht ganz gut, solange ich nur in die Innenstadt muss. Muss ich etwas außerhalb hin, komme ich ums Auto nicht umzu. Da ist mir das Risiko zu groß, nicht rechtzeitig wieder draußen zu sein, weil die Bahn nur einmal pro Stunde fährt. Solche Autotouren verbinde ich meistens gleich mit einem Großeinkauf.


    Leider fahren hier im Ort sehr viele mit Auto. Obwohl sich das Rad wirklich sehr anbietet. Ich bin da auch so gandenlos und sagen meinen Kindern immer wieder, der Schulweg ist so unsicher, eben weil viele ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen. Wenn die Stoßzeiten vorbei sind, ist es so ruhig, dass seit neuestem sogar die 8jährige allein per Rad zur AG fahren darf. Ich finde es wichtig, dass die Kinder das Radfahren so verinnerlichen, dass es als wirkliche Alternative zum Auto im Erwachsenenleben immer wieder abrufbar ist.


    Ich bin auch der Meinung, der ÖPNV sollte noch weiter ausgebaut werden. Statt dessen werden hier stillgelegte Bahnhöfe ganz zurückgebaut und haben keine Chance mehr, jemals wieder an Netz angebunden zu werden.

  • ÖPNV ausbauen und zu günstigeren Tarifen anbieten. Hier kostet ein Einzelticket 2,75€. Das bedeutet einmal hin und zurück über 5€. Das ist einfach viel zu viel...

    #herzKleiner Zwerg 07/14

    #herzMinizwerg 06/17

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  • Einzelticket nach Stadt A kostet hier im 4er-Ticket 3€. Einzelticket nach Stadt B kostet über 5€. Obwohl beide von der reinen Autofahrtzeit etwa gleich weg sind. Stadt A mit Stau in der Stadt, Stadt B über die Autobahn. Da überleg ich teilweise schon, wohin fahre ich zum Facharzt. Welcher Arzt ist preiswerter zu erreichen. #hammer

  • Zitat

    Nur was den ÖPNV angeht kann ich dir nicht zustimmen, es stimmt zwar,
    dass im zweifel Parken günstiger ist als Bustickets, aber da ist ja noch
    nicht mit eingerechnet, dass das Auto ja auch unterhalten werden muss:
    Steuern, Abnutzung, Reparaturen, Versicherung, Sprit, Öl...Der Punkt ist, dass diese ganzen Kosten in den Köpfen nicht mehr vorkommen, wenn das Auto mal angeschafft wurde. Klar ärgert man sich über die Reparaturen, aber Steuern und Versicherung zahlt man sowieso, egal ob das Auto rumsteht oder bewegt wird, und die Abnutzung und die Benzinkosten sind bei den paar Kilometern in die Stadt nicht so groß. Also nimmt man das Auto.


    Mirjam mit Clown (2006) und Spaßvogel (2008) und Quatschkopf (2010)

  • Wir wohnen in einem kleinen Ort.

    Ich fahre natürlich am liebsten mit dem Auto zur Arbeit - weil es so schön bequem ist.

    Allerdings ist das Quatsch, denn mit dem Auto brauche ich 10-15 min zur Arbeit und mit dem Fahrrad brauche ich 15-20 min.


    Die logischste Entscheidung ist nun natürlich, dass ich mir kein Auto für den Arbeitsweg kaufe.

    Außerdem komme ich so täglich zum Radfahren #zwinker Ich mag es nicht immer, insbesondere, wenn ich bergauf keuche - aber es war und ist eine bewusste Entscheidung, zur Arbeit zu radeln.


    Bei schlechtem Wetter ist es allerdings blöd, mit dem ÖPNV brauche ich 45 min.

    Es gibt keine Direktverbindung, ich muss ein-zweimal umsteigen.



    Ohne eigenes Auto spare ich nicht nur die Kosten für Sprit, Steuer und Versicherung.

    Teure Spontan- oder spontane Großeinkäufe sind mit Fahrrad nicht ganz so einfach wie mit einem Auto.

    Der Platz in Fahrradtasche und/oder Rucksack ist doch arg begrenzt ;)

  • Ich überlege ernsthaft, mir ein Pedelec zuzulegen. Das Rad ist mein Auto, aber es strengt mich wirklich sehr an. Fakt ist, ich da irgendeine Entlastung. Aber der Preis #kreischen

  • Lastenfahrräder und Fahrradanhänger gab es früher nicht, ja. Deshalb wurde auch ich als Kind darauf konditioniert, von den Eltern mit dem Auto durch die Gegend gefahren zu werden. Aber auch jetzt sind Lastenfahrrad oder Fahrradanhänger für BewohnerInnen von Großstädten nur in seltensten Fällen eine realistische Alternative zum Auto, und zwar, weil sie sich nirgends sicher unterbringen lassen. Wohin damit abends und nachts?

  • Die Stellmöglichkeiten für Räder sind tatsächlich mangelhaft. Ich träume ja davon, mit dem Gespann mal einen Autoparkplatz zu belegen, weil anders kein Platz. Vor einigen Jahren wurde hier ein Geschäftshaus gebaut mit Gastronomie drin, mit nicht einem einzigen Fahrradparkplatz! Aber wehe, wenn Nicht-Kunden den Autoparkplatz blockieren. Dann gibt's Ärger mit dem Hausbesitzer.


    Edit: Dänemark ist toll. Überdachte Fahrradständer, Fahrradstrassen.... Herrlich.

  • Tipp zum Pedelec:


    Es gibt Anbieter, welche dein "normales" Rad aufpimpen: ich habe dafür 800 € bezahlt und fand das ganz akzeptabel.


    Mein Rad hat eine gute Qualität bekommen. Ich bin mal zwei geliehene Pedelecs gefahren (ein grottiges, ein sehr gutes), daher kann ich meins einsortieren.


    Ich bin sehr zufrieden damit unterwegs!

    Bin ich der Wandel - oder warte ich auf ihn?

    (Katja Diehl, aus „Autokorrektur“)

  • Die Leute sind jahrzehntelang so konditioniert worden, dass Autofahren die einzig sinnvolle Fortbewegungsmöglichkeit in der Stadt ist.

    Ich bin offenbar älter, aber als ich aufwuchs, hatte gar nicht jeder ein Auto und der ÖPNV war deutlich besser ausgebaut, insbesondere die Bahn, die a) regelmäßig fuhr und b) auch noch im klitzekleinsten Bahnhöfchen hielt - die Strecken meiner Kindheit/Schulzeit existieren aber alle gar nicht mehr.


    Das gilt alles nur für die Stadt. Hier auf dem Land gibt es keine Parkplatzprobleme und die Zeitersparnis zwischen Auto und ÖPNV oder Rad ist auch gewaltig.

    Das erlebe ich auch so. Zumal hier der Witz ist, dass Bahn- und Busfahrplan nicht aufeinander abgestimmt sind und man gewöhnlich für die letzten 10-12 km über eine Stunde braucht, weil man 53 min auf den Anschlussbus warten müsste (wenn einen nicht - wie üblich - jemand mit dem Auto abholt).

    Wenn die Grundbedingung ist "kein Auto" dann kommen eben nur Arbeitsstellen die gut erreichbar sind in Frage. Auch der Wohnort muss dann so gewählt werden, dass man gut ohne Auto klar kommt.

    Da ich in einer strukturschwachen Gegend lebe und zeitlebens selbst nur befristete Beschäftigungsverhältnisse hatte, finde ich das ein bisschen zynisch und frage mich, wieviel % der Bevölkerung das überhaupt realisieren könnten.


    Hier ist es außerdem so hügelig, dass Radfahren nur begrenzt Freude macht, insbesondere mit Last. Als ich noch im Flachland wohnte, war Radfahren trotz mehr Wind deutlich angenehmer, hier komme ich fast überall verschwitzt an, denn ich wohne unten am Berg, während alles Relevante oben ist... Darum laufe ich mehr.

  • Ich glaube, die meisten Arbeitnehmer wünschen sich eine Arbeitsstelle in der Nähe. Ich kenne zumindest keinen, der die Pendelei mit Bus/Bahn/Auto nicht sofort zugunsten eines fuß- oder fahrradnahen Arbeitsplatzes aufgeben würde.


    Zu bedenken ist auch: Wenn alle in die Ballungsräume strömen und auch dort wohnen, erhöhen sich die Mieten noch mehr.


    Ich selbst nutze das Auto für die Fahrt zur Arbeit. Ich brauche 20 Minuten; mit dem Rad wären es mindestens 45 Minuten. Gäbe es eine Fahrradautobahn, würde ich sie gerne nutzen.

    Die Verbindung mit Bus und Bahn ist kompliziert, teuer, langwierig und unzuverlässig.

    Den Kinderarzt erreiche ich z.B mit dem Auto in 15 Minuten. Mit dem Bus wären es mindestens eine halbe Stunde. Hausbesuche gibt es nicht und hier im Ort gibt es überhaupt keinen Kinderarzt.


    Innerhalb der Ortschaft nutze ich fast ausschließlich mein Fahrrad oder gehe zu Fuß.

  • Ich denke übrigens oft mit Wehmut an die Zeiten zurück, als ich ein vergünstigtes Semesterticket hatte und noch in meiner Heimatstadt wohnte.

    Da konnte ich zur Uni, zu meinem Freund und zur Arbeit mit Bus und Bahn fahren. Mit der Bahn eine Station und dann noch "hoch" zur Arbeit mit dem Bus. An schönen Tagen bin ich das letzte Stück gelaufen.

    Ich war viel länger unterwegs als jetzt mit dem Auto, aber ich habe dann gelesen, gelernt, Musik gehört oder einfach aus dem Fenster geschaut.

    Jetzt bin ich irgendwie immer unter Strom; muss pünktlich zur Arbeit (keine Gleitzeit), pünktlich zur Betreuung (keine Gleitzeit) und bin oft einfach fix und alle. Ich kann mir vorstellen, dass es anderen Autofahren auch manchmal so geht.


    Wenn wir in meinem Heimatort geblieben wären, könnte ich noch die Öffis oder das Fahrrad auf dem Weg zur Arbeit nutzen. Aber mein Mann nicht. ;)

    So einfach ist das nun nicht mit der Familienplanung, Wohnungskauf, Arbeitssuche usw. ;)

  • Hier sehr Auto orientiertes Ausland. Gern wuerde ich ueberhaupt Radfahren ohne es mit dem Auto vorher irgendwo hinkarren zu muessen. Leider werde ich hier nicht mal einen Kleinwagen fahren, denn es gibt einfach viel zu viele Leute auf der Strasse, denen das Leben anderer entweder sch... egal ist oder die mit Denken UND Fahren zur gleichen Zeit ueberfordert sind. Keine Fahrschulpflicht, null Verstaendnis fuer den Zusammenhand von Geschwindigkeit und Bremsweg, die weitverbreitete Einstellung, dass Fahrraeder nicht auf die Strasse gehoeren und wer umgefahren wird hat selbst schuld... Habt ihr den Aufschrei bis nach D gehoert als ein neues Gesetz getestet wurde? Mindestens 1m Abstand zum Radler, bei mehr als 80km/h 1.5 m? Das geht doch gar nicht, ist hier die vorherrschende Ansicht... #crying