​Salomonellen Dauerauscheider Kindergarten

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo!

    Ich bin gerade etwas aufgebracht, ratlos, hach ich weiß nicht wie ich mit der Situation umgehen soll.

    Wir haben aktuell ein Kind im Kindergarten, das Salomonellendauerauscheider ist. Es ist 4 Jahre alt. Eine Toilette im Kinderbad ist abgesperrt worden und es wird zur Toilette begleitet. Ein eigenes Waschbecken hat es meines Wissens nicht. Mir gehts mit diesem Risiko der Ansteckung nicht gut. Es ist nur fäkal-oral übertragbar, aber so kleine Kinder kratzen sich auch am Po und spielen dann weiter.. fassen anderen ins Gesicht.


    Ich brauche euer Schwarmwissen. Wie hoch ist sie Ansteckungsgefahr wirklich? ( meine U3 Kinder nehmen ständig die Hände in den Mund) Kann ein Kindergarten diesem Kind den Besuch der Kita untersagen? Liegt das im Ermessen des Gesundheitsamts? Gibts da Vorgaben vom Land? Bund? Wir sind in RLP.


    DANKE!!!

  • Ich bin nicht die Expertin, aber die wenigen Salmonellen, die das Kind ausscheidet, machen meines Wissens die anderen Kinder nicht primär krank.

    Die Salmonellen müssen erst mit einem Nährboden in Kontakt kommen und sich dort vermehren. Das geschieht meist über schlecht durchgegartes Fleisch, rohe Eier in Mayonnaise oder Mousse, wo dann aber auch die Kühlkette nicht stimmt.

    Wenn der Kindergarten eine eigene Toilette für das Kind bereit hält, auf gute Handhygiene (auch bei den gesunden Kindern achtet) und vielleicht vorerst darauf verzichtet, (alle) Kinder bei der Zubereitung von Speisen helfen zu lassen, würde ich das Risiko als gering einschätzen.

    Ich hab heute wieder nah am Kühlschrank gebaut…

  • Salmonellen werden doch nicht direkt fäkal-oral übertragen, sondern die müssen sich erst in Lebensmitteln vermehren. Somit sollte das Ansteckungsrisiko nicht besonders hoch sein. Man kann da ja mit Hände waschen vor dem Essen sehr viel bewirken.

    • Offizieller Beitrag

    Salmonellen werden doch nicht direkt fäkal-oral übertragen, sondern die müssen sich erst in Lebensmitteln vermehren. Somit sollte das Ansteckungsrisiko nicht besonders hoch sein. Man kann da ja mit Hände waschen vor dem Essen sehr viel bewirken.

    Genau.


    Und ein vierjähriges Kind kann man hervorragend zu Handhygiene anhalten - solange es keine Lebensmittel für den Rest des Kindergartens zubereitet ist das Risiko äusserst gering (da ist jeder Softeisautomat dieser Welt eine gefährlichere Ansteckungsquelle).


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Salmonellen sind meldepflichtig und man wird vom Gesundheitsamt zwangsberaten.

    Man darf Gemeinschaftseinrichtungen erst wieder betreten, wenn man den Termin im Gesundheitsamt wahrgenommen hat, wo man mit Desinfektionsmittel und einer langen Liste von Auflagen ausgestattet ist. Man muss auch unterschreiben, dass man sich strafbar macht, wenn man sich nicht dran hält.

    Eigene Toilette ist eine dieser Auflagen.

    Ich hab heute wieder nah am Kühlschrank gebaut…

  • Hallo,


    Das hatten wir in einem m Kindergarten in dem ich gearbeitet habe auch. Dort genügte es auch, wenn das Kind eine eigene Toilette hatte.


    Und klar wurden wir angehalten, darauf zu achten, daß alle(!) Kinder sich die Hände gut waschen, sie generell nicht mit den Händen in gemeinsamem Essen herummatschen (was man ja sowieso vermeidet) usw.


    Mehr war meines Wissens nach nicht nötig und angesteckt hat sich auch kein Kind.

    • Offizieller Beitrag

    Danke, ihr beruhigt mich etwas...

    Mir gehts gerade schlecht damit, dass meine Kinder in der Kita sind. Ich hab heftige Kopfschmerzen bekommen, so reagiere ich oft auf psych. Stress.

    Meine Schwägerin (Allgemeinmedizinerin) meinte am Telefon, dass wir nur die betreffende Familie bitten könnten, das Kind zu Hause zu betreuen. Die Mutter ist gerade in Elternzeit und Großeltern vor Ort.

    Die Kita will jetzt erst übernächste Woche eine Infoveranstaltung für die Eltern machen.

    Dem rki entnehme ich, dass Kinder unter 6 nur in Ausnahmefällen in die Kita dürfen.


    Zitat

    Gemeinschaftseinrichtungen (gemäß § 33 IfSG, u.a. Kindergärten, Schulen, Heime)


    In Gemeinschaftseinrichtungen betreute Kinder, die das 6. Lebensjahr noch nicht vollendet haben und an einer infektiösen Gastroenteritis erkrankt oder dessen verdächtig sind, dürfen die dem Betrieb der Gemeinschaftseinrichtung dienenden Räume nicht betreten, Einrichtungen der Gemeinschaftseinrichtung nicht benutzen und an Veranstaltungen der Gemeinschaftseinrichtung nicht teilnehmen, bis nach ärztlichem Urteil eine Weiterverbreitung der Krankheit durch sie nicht mehr zu befürchten ist.

    Die zuständige Behörde kann im Einvernehmen mit dem Gesundheitsamt für die in § 33 genannten Einrichtungen Ausnahmen von den genannten Verboten zulassen, wenn Maßnahmen durchgeführt werden oder wurde, mit denen eine Übertragung der aufgeführten Erkrankung oder der Verlausung verhütet werden kann.

    Ein Besuchsverbot für an Salmonellose erkrankte und dessen verdächtige Kinder älter als 6 Jahre oder ein Tätigkeitsverbot für an Salmonellose erkrankte und dessen verdächtige Betreuer in der Einrichtung besteht nicht.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Gemeinschaftseinrichtungen (gemäß § 33 IfSG, u.a. Kindergärten, Schulen, Heime)


    bis nach ärztlichem Urteil eine Weiterverbreitung der Krankheit durch sie nicht mehr zu befürchten ist.

    Und da liegt der Punkt: eine Nachweisbarkeit von Salmonellen im Kot ist mit den vom Gesundheitsamt geforderten Vorsichtsmassnahmen kein Grund, eine Weiterverbreitung der Krankheit zu befürchten - das Risiko im Lieferessen was Aufzuschnappen ist wahrscheinlich um einiges höher.


    Das Salmonellen im Kot noch länger als die geforderten 6 Wochen nachgewiesen werden können ist bei Kindern relativ häufig.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Du kannst außerdem davon ausgehen, dass viele Salmonelleninfektionen nicht ärztlich diagnostziert werden und somit wahrscheinlich eine ganze Reihe unerkannte Dauerausscheider herumlaufen und alles mögliche potentiell kontaminieren.

    Ich hab heute wieder nah am Kühlschrank gebaut…

  • Ich unterschreib bei Talpa.

    Akut krank und Dauerausscheider sind Unterschiede.

    Der Hauptaspekt bei Dauerausscheidern ist v.a. die Lebensmittelhygiene (sorich dürfen nicht mit kochen helfen). Und eigenes Klo zur Sicherheit.


    Was die wenigsten wissen: nach net Noro-Infektion sind die Keime noch mindestens zwei, nach Rota mindestens sechs Wochen im Stuhl nachweisbar. Und grob geschätzt 60% aller Magen-Darm-Infekte (auch "nur ein Tag Durchfall" u.U.) im Kleinkind- und Kindergartenalter gehen (trotz Rota-Impfung) aufs Konto einer der beiden Keime.


    Dass trotzdem nur 48 Stunden nach den letzten Symptomen der Besuch von Kitas wieder erlaubt ist liegt daran, dass es ne gewisse Erregermenge braucht um ansteckend zu sein und die in der Regel in den ersten drei Tagen am höchstenist.


    Bei Salmonellen ist es ähnlich, deshalb kommts auf die Erregermenge im Stuhl an

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

    • Offizieller Beitrag

    Danke für eure Antworten!

    Ihr beruhigt mich sehr. Ich werde euer Wissen an eine gute Freundin von mir weiter geben, sie hat gerade eine Cortison Stoßtherapie hinter sich wegen einem akuten MS Schub und war auch seeehr beunruhigt und hatte Angst, dass ihr Kind sich infiziert.


    Raben-Schwarmwissen ist immer wieder toll!

    #danke

  • Ich würde auf jeden Fall nachfragen, ob das Gesundheitsamt informiert es, da es sich um eine meldepflichtige Infektion handelt. Ich würde auch wissen wollen, welche Maßnahmen in der Einrichtung ergriffen werden (getrennte Toilette ist vorhanden, aber Händedesinfektion?).

    Insgesamt würde ich mit dem Thema nicht so entspannt umgehen und es würde mich sehr beunruhigen. Ich bin auch der Meinung, dass seitens der Einrichtung eine Information an die Eltern erfolgen müsste, in der die Risiken und Maßnahmen (um Beunruhigung zu vermeiden) genannt werden.

  • Hallo,


    Mit der ärztlichen Feststellung ist meines Wissens nach die Weitermeldung automatisch verbunden. die Eltern werden das ja eher nicht im Selbsttest u Hause festgestellt haben...


    Die Pflicht, daß wir als Personal eine allgemeine Information herauszuhängen oder gar einen Infoabend machen, gab es damals bei uns nicht, ich kann mich zumindest nicht daran erinnern, daß es so etwas gegeben hat. Aber es kann ja sein, daß sich das geändert hat. Ich stelle mir das auch schwierig vor, mir macht die Vorstellung, daß es da extra einen Elternabend dazu gibt, eher Bauchschmerzen. Es gibt ja noch mehr Krankheiten, bei denen man einiges beachten muss, wenn alle diese Kinder in Form eines Elternabendes "veröffentlicht" würden, fände ich das schon schlimm.



    Insgesamt würde ich mit dem Thema nicht so entspannt umgehen und es würde mich sehr beunruhigen.


    Was genau würdest du denn befürchten? Das es eine extra-Toilette hat, steht oben, daß es begleitet (und dabei vermutlich auf die entsprechende Handhygiene geachtet wird), auch. Ich gehe mal davon aus, daß sie dann auch so informiert sind, das Kind nicht unbedingt das gemeinsame Frühstück schnippeln zu lassen.


    Daß Risiko, daß sich andere Kinder anstecken ist so gering (Da müssten schon mehrere Nachlässigkeiten zusammenkommen), daß es aus meiner Sicht eine Stigmatisierung oder gar Ausgrenzung des Kindes auf keinen Fall rechtfertigt.


    Ich denke, wenn man dem Kindergarten auch sonst vertraut, wenn man keine hygienischen Bedenken hat, sein Kind dort versorgen und essen zu lassen usw. muss man sich auch deswegen nicht sorgen. :)

  • Was die wenigsten wissen: nach net Noro-Infektion sind die Keime noch mindestens zwei,

    So war das bei meinem Sohn damals... der Noro war rumgegangen (den hatten damals einige gehabt), aber irgendwie hatte mein Sohn noch wochenlang hinterher die Keime...

    Wir haben das wirklich mit dem KiA, dem Gesundheitsamt und dem Kindergarten abgeklärt, und die Bestimmungen sind tatsächlich so, dass nach Noro das Kind wieder in die KiTa oder Schule darf, sobald es durchfallfrei ist (was bei ihm nach zwei Tagen der Fall war)


    Wenn ich ihn wochenlang hätte zu Hause behalten müssen, wäre das für mich eine Katastrophe gewesen. Er war ja auch fit.

    • Offizieller Beitrag

    eine ganz laienhafte verständnisfrage: wird das kind das irgendwann wieder los?

    Ja! Das dauert meist 4-8 Wochen, aber es gibt auch Menschen, bei denen es ein 3/4 Jahr dauert.


    Die Kita ist mit dem Gesundheitsamt im Gespräch. Ich hoffe, dass sie die Hygieneregeln einhalten, gehe eigentlich davon aus. Ob die Hände desinfiziert werden, weiß ich nicht. Den Elternabend hat der Elternausschuss angeregt, da kommt auch jemand vom Gesundheitsamt.

    Frühstück bringt jedes Kind selbst mit. Das Kind isst dort nicht zu Mittag.

  • Gibt es in solchen Fällen eigentlich keine Schweigepflicht? Ich bin irgendwie irritiert, dass da offenbar der gesamte Kiga über gesundheitliche Angelegenheiten eines Kindes diskutiert #confused.

    Liebe Grüße
    Silke mit dem Großen 06/2006 und der Kleinen 06/2009