Ich fahre dagegen spazieren. An großen Kreuzungen bevorzuge ich das sichere Linksabbiegen und gehe zu Fuß. Ich trage keinen Helm und ich stehe dazu. Ich sehe für mich die Gefahr einfach nicht.
Wichtiger als einen Helm zu tragen, ist es, das Unfallrisiko von vornherein zu minimieren. Ich weise meine Kinder z. B. immer darauf hin, wie breit so eine offene Autotür ist, damit ihnen klar ist, wie viel Abstand sie von parkenden Autos halten müssen.
Deswegen betonte ich ja, dass ich meine beiden Schalenbrüche praktisch aus dem Stand und ohne Fremdeinwirkung hingekriegt habe. Auf Waldboden, also keine harten Teerdecken und Bordsteinkanten da. Aber vielleicht denkt ihr, euch kann das nicht passieren, ich gehöre vielleicht noch zu den Lernen (mit rd. 8000km auf dem Rad jedes Jahr, früher auch Downhill etc...)
Ich könnte dann noch von meinen beiden Motorradunfällen erzählen, auch mit niedriger Geschwindigkeit und vorausschauend gefahren, aber beide Male von aggressiven Auto- bzw. LKW-Fahrern in die Zange genommen. Das kann mit dem Rad auch passieren und ich sag euch: Da machste nix.
Ich habe sogar schon selbst mit dem Auto mal ein Fahrrad unglücklich ausmanövriert, sodass die Fahrerin gestürzt ist und sich verletzt hat. Ich hätte mich und mein Auto - von der Fahrbahn abgedrängt durch einen Raser - alternativ nur wegbeamen können, auch das war höhere Gewalt. Immerhin haben wir, die Radfahrerin und ich, das so hingekriegt, dass außer einem blauen Knie und einer verstauchten Hand nix passiert ist, denn ich habe sie gesehen und mich bemühen können, zu retten, was zu retten ist. In das andere Auto reinkrachen war auch keine Option, ich hatte Babyschnupp im Auto.
Wenn das alles nicht eindringlich genug ist: Wenn ich zu Fuß oder mit dem Rad bei hoher Geschwindigkeit frontal auf ein Auto krache, dann hilft vermutlich auch der Helm nicht viel, weil mein Genick gebrochen ist. Aber der Bestatter hat dann immerhin noch was zum nett Herrichten und die Familie kann von meinen Überresten Abschied nehmen.