Fahrradhelm - wielange? Oder für immer?

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  • Die elterliche Sorge vor Kopfverletzungen kollidiert mit dem juvenilen "hier-bin-ich-was-kostet-die-welt-mir-passiert-nix-Denken". Keine Chance, dagegen anzugehen. Das eigene Rad kann ich ja schlecht wegnehmen.


    Helmpflicht würde vieles erleichtern. Warum gibt es die eigentlich nicht?

  • Ich fahre seit ca. 25 Jahren mit Helm Rad, reite schon "seit immer" mit Helm (da war ich als Erwachsene übrigens oft die Einzige weit und breit) und ich mag den Helm immer noch nicht. Ich empfinde ihn jedes Mal als Last, als Einschränkung und als einengend, ich habe noch nie einen Helm gehabt, der mich nicht gestört hat. Ich trage ihn halt aus Vernunftgründen und als Vorbild. Eine Helmpflicht fände ich aber nicht sinnvoll. Hier in der Gegend wird Sicherheit nicht besonders hoch gehalten, hier fahren Kinder auch öfter mal unangeschnallt und auf dem Vordersitz im Auto mit - das ist auch verboten. Und, was bringt´s?


    Wegen der großen Kinder: da hilft nur aufklären und selbst Vorbild sein, denke ich. Mit Zwang kommt man nicht weiter.

    Meinen Großen hatte ich vor einiger Zeit mal ohne Helm unterwegs gesehen und entsprechend zusammengestaucht (auch wenn ich das bei fast erwachsenen Kindern eigentlich unangemessen finde). Bei der nächsten Tour trug er ihn, widerwillig, und wurde umgefahren. Er war nur eine Nacht zur Beobachtung im KH, mit einer leichten Gehirnerschütterung. Ihr könnt euch denken, was das Erste war, das ihm in der Notaufnahme gesagt wurde: Wie gut, dass er den Helm aufhatte.

    Wer loslässt, hat die Hände frei


  • Sprüche wie "Kluge Köpfe tragen Helm" finde ich persönlich arrogant.

    Ich finde Sprüche wie "Mit Helm fährt nur, wer nicht fahren kann" genauso arrogant.

    Das hat mir mal eine Mutter reingedrückt. Sie ohne Helm, ihr Zwerg im Fahrradsitz mit. Mir erschließt sich die Logik einfach nicht... #weissnicht

  • Meine Tochter (14) trägt immer beim Rad fahren ihren Helm, ohne Helm fährt sie nicht los.

    Wenn sie ihn in der Wohnung liegen hat lassen, kommt sie lieber nochmals zurück und holt ihn.

    Und ich bin mir ganz sicher sie nimmt ihn unterwegs nicht ab, weil fahren ohne Helm cooler oder so ist.

    Sie regt sich schon immer auf, wenn Kinder ohne Helm unterwegs sind.


    Mein Mann und ich tragen auch immer einen Helm bei Radeln. Und es ist egal ob wir nur schnell zum Bäcker fahren oder 50 km quer durch den Wald.

  • Ich habe schon gelesen, dass der Nutzen einer Helmpflicht nicht erwiesen ist, deshalb wird diese nicht eingeführt. Ich habe jetzt mal gesucht und u.a. das hier gefunden:


    http://www.adfc.de/helme/seite…nte-gegen-die-helmpflicht


    http://www.spiegel.de/gesundhe…berschaetzt-a-961994.html


    http://www.tagesspiegel.de/mob…e-kopfschutz/9752550.html


    Es gibt demnach Studien, die zeigen, dass die Zahl der Unfälle zwar sinkt, aber auch die Zahl der Radfahrer insgesamt sinkt. Und die Zahl der Kopfverletzung bleibt im Verhältnis trotz Helmpflicht gleich (diese Studien sind aber nicht aus Deutschland).

    Als Fußgänger ist das Risiko einer Kopfverletzung sogar höher als beim Radfahren, trotzdem trägt kein Fußgänger einen Helm.

    Und in Holland passieren trotz deutlich weniger Helmträgern auch weniger Unfälle, weil es nicht nur auf den Helm ankommt, sondern auch auf andere Faktoren, Ausbau der Radwege, Infrastruktur etc.

    Gefährdet sind wohl auch vor allem Kinder und Jugendliche und Senioren.


    Ich denke, dass das bei der Anschnallpflicht in Autos anders ist, da werden die Studien sehr viel deutlicher pro Gurt ausgefallen sein, daher gibt es dann auch eine Gurtpflicht.


    Hier bei uns in der Großstadt sieht man viele Helme, da ist es auch recht normal, dass Jugendliche einen tragen. Wenn man allerdings etwas ländlicher lebt, ich komme ursprünglich aus einer kleineren Stadt mit unter 20000 Einwohnern, sieht das schon wieder anders aus. Dort tragen höchstens kleine Kinder einen Helm, aber kaum Erwachsene und Jugendliche ganz bestimmt nicht.


    Wir tragen alle einen Helm, ich lasse ihn aber, wenn ich allein fahre auf kürzeren Strecken schonmal aus. Vor allem im Winter gebe ich doch der Mütze oft den Vorzug.


    Ich hatte meinen letzten Radunfall als Kind in der Grundschule, und ich bin früher auch viele längere Touren gefahren. Mein Mann dagegen hat gefühlt "dauernd" kleinere Unfälle.

    Ich denke schon, dass man das mit der Fahrweise beeinflussen kann, natürlich nicht bis ins kleinste Detail, aber ich fahre eher langsam und steige an unübersichtlichen Stellen auch mal ab. Das macht dann wohl schon den Unterschied.


    Grundsätzlich halte ich das Radfahren in der Stadt für deutlich gefährlicher als auf dem Land, eben wegen der Autos.


    Weil das Argument mit dem Reiten kam, Helme werden eigentlich nur in Schulbetrieben häufig getragen, und auf Turnieren. Wenn man sich in Privatställen umsieht, kommt man wahrscheinlich auf maximal 50 % Helmträger. Beim Westernreiten ist es wahrscheinlich noch viel schlimmer.

    Ich kenne so viele Leute, die keine Helme beim Reiten tragen, auch Reitlehrer, Sportreiter, Leute bei Ausritten, auch welche, die ein Pferd haben, dass sie im Gelände schon mehrfach abgesetzt hat, trotzdem wird ohne Helm geritten.

    Für mich ist das nicht nachvollziehbar, ich halte das Risiko beim Reiten allerdings auch für höher als beim Radfahren, eben wegen der Tiergefahr, und weil man auf die Beine unter einem nur begrenzt Einfluß hat, bei meinem Rad kann ich das doch deutlich mehr beeinflussen.

  • Hier ist es zum Glück noch kein Thema. Auch die fast 11 jährige greift zuverlässig und automatisch zum Helm. Und die 3 jährige meckert jeden Erwachsenen Radfahrer an, der ihr ohne Helm begegnet. ;)

    Ich hoffe ein bisschen darauf, dass die Coolness der MTB-Trainer und die Selbstverständlichkeit mit der auch die Erwachsenen Biker hier mit Helm (+Protektoren) durchs Dorf radeln, meinen Kids auch durch die Pubertät durch ein Vorbild sind.

    Ich gestehe ihnen aber auch alle 2-3 Jahre einen neuen Helm zu, denn die Optik ist durchaus wichtig für die Akzeptanz.


    Edit:

    Wir Erwachsene greifen auch automatisch zum Helm, wenn wir aufs Rad steigen. Ich hab einen seit meiner Grundschulzeit und das echt so verinnerlicht, dass ich selbst die 500m zum Bäcker einen aufsetze.

    Gleiches übrigens auch beim Skifahren. ;)

  • Seit den Kindern trage ich auch Helm, auch wenn es "bescheuert" aussieht und mir auch schon blöde Kommentare eingebracht hat. Ein netterer war noch der von einer Kollegin, die nie Helm trägt: "Aaaahhhh... der Vorbildhelm :)".


    Ist er am Anfang gewesen, ja, aber mittlerweile würde ich mich genausowenig ohne Helm aufs Rad setzen wie ohne Gurt Auto zu fahren. Fühlt sich einfach nicht (mehr) richtig an.


    Und wenn eines meiner Kinder meint, es muss auf dem Fahrrad keinen Helm aufsetzen, darf es zu Fuß gehen oder den Bus nehmen. Zumindest so lange, wie es noch hier wohnt.


    Ein Freund von mir hat mir vor Jahren gezeigt, wie sein Helm aussah, als er gegen eine sich plötzlich öffnende Autotür geballert und auf die Bürgersteigkante geknallt ist #crying. Der war nicht nur längs, sondern auch quer gebrochen.


    Der Polizist, der Ende der vierten Klasse bei meiner Großen den "Fahrradelternabend" gemacht hat, hatte auch "nette" Exemplare dabei. Ersetze Helm durch Schädeldecke, dann gibt es dbzgl. keinerlei Diskussionsbedarf oder Handlungsspielraum mehr.

  • Nayala

    Ich habe für den Winter einen dieser Helme, die aussehen wie eine Bommelmütze. Die sind warm und richtig cool.


    Hier fahren auch alle mit Helm, wenn ich dabei bin. Sohn und ich sind Mountainbiker mit allen Arten Gelände, da gibt es zum gemeinsamen fahren überhaupt keine Diskussion. Wenn er allerdings zur Schule fährt, setzt er den Helm an der Ecke ab - da hat hier die Luft gebrannt. Seitdem fährt er mit der Straßenbahn zur Schule. Freiwillig.

  • Ich sah heute eine Frau auf dem Fahrrad, im Sommerkleid und mit Strohhut. Hab mich noch gewundert, warum ihr der nicht vom Kopf fliegt, bei dem Wind - bei näherem Hinsehen war es ein Fahrradhelm #super. Die gibt es also auch in "schick", wenn man denn Wert drauf legt!

    • Offizieller Beitrag

    Mit dem Fahrrad unterwegs durch ganz Europa hab ich mich aber dauernd gefühlt wie ein Alien: In Frankreich und Italien, den Ländern des Radrennsports, waren unsere bepackten Trekkingesel sofort der Ausweis "Deutsche",

    Irgendwie ist unsere Frankreichecke oft anders. Hier tragen viele Helme. Und gerade die Radsportler haben immer einen Helm auf, Moutainbiker sowieso. Und seit Maerz gilt fuer Kinder Helmpflicht und nun tragen sie auch in der Schule in der Pause beim Radeln Helme.


    Ich selbst trage einen Helm seit 30 Jahren etwa. Meine Kinder auch.

  • Mit dem Fahrrad unterwegs durch ganz Europa hab ich mich aber dauernd gefühlt wie ein Alien: In Frankreich und Italien, den Ländern des Radrennsports, waren unsere bepackten Trekkingesel sofort der Ausweis "Deutsche",

    Irgendwie ist unsere Frankreichecke oft anders. Hier tragen viele Helme. Und gerade die Radsportler haben immer einen Helm auf, Moutainbiker sowieso. Und seit Maerz gilt fuer Kinder Helmpflicht und nun tragen sie auch in der Schule in der Pause beim Radeln Helme.


    Ich selbst trage einen Helm seit 30 Jahren etwa. Meine Kinder auch.

    Ich war in der Regel in Südfrankreich unterwegs, an der Côte D'Azur in der Provence . Und das ganze ist 25 Jahre her. Hoffentlich hat sich da was geändert!

  • Noch sind meine Jungs ohne Probleme davon zu überzeugen, einen Helm zu tragen. Sie sind 7 und 9 Jahre alt. Ich trage auch einen. Nach den Ferien kommt mein Großer in auf die weiterführende Schule und ich bin schon sehr gespannt, wie die Einstellung dann ist. Allerdings steht bei ihm noch immer Epilepsie in Verdacht, so dass ein Helmverzicht noch schlimmer ausgehen könnte.

  • Glücklicherweise ist mein Sohn noch zu klein, als dass das Thema wäre.

    Fahrradhelm ist, finde ich, ein Muss, sowohl für Kinder als auch für Erwachsene. Da wäre ich genauso wenig kompromissbereit wie beim Thema Anschnallen. Ich hatte da mal ein paar Vorlesungen in Neurochirurgie, in denen die Notwendigkeit des Helmtragens sehr deutlich wurde...

  • Wir tragen mittlerweile alle einen Helm. Ich habe mir letztes Jahr einen gekauft, um den Kindern ein Vorbild zu sein und mich zu schützen.


    Ich gebe zu, dass das Ding mit nervt, aber das ist jetzt kein wirkliches Ausschlusskriterium für mich. ;)


    Die Kinder sind noch klein und ohne Helm starten wir nicht. Sie lieben beide sehr ihre Fahrräder und lassen sich deswegen auch von muns beeinflussen. Ich werde so lange es möglich ist auf den Helm bestehen. Wenn sie ihn dann absetzen, kann ich es leider nicht kontrollieren.

    Trotzdem sollen sie ihn mitnehmen und sich bitte ihre Gedanken dazu machen.


    Als Kind hatte ich keinen Helm auf; weder zum lernen, noch später auf dem Weg zur Schule. Es gab nur ein Mädchen in meiner Klasse mit Helm und sie wurde deswegen immer doof angeschaut. :(

  • Bei uns in der Gegend ist es zum Glück üblich, Helm zu tragen. Bei Kindern ist es die Mehrheit, bei Erwachsenen... hm, etwa die Hälfte, schätze ich.

    Wir wohnen auch gerade an einer Veloroute, da fahren viele Leute längere Strecken auf dem Rad. Nur zum Einkaufen fahren sind es wohl weniger.


    Ich trage einen Helm, seit ich Kinder habe im Laufrad-Alter. Sinnvoll gefunden hätte ich es schon vorher, aber es fehlte der letzte Tritt in den H... der letzte Motivationsschub.

  • die oben genannten Studien, die die Sinnhaftigkeit einer Helmpflicht in Frage stellen sind ja schon ein bisschen komisch.... Natürlich wäre es sicherer für die hiesigen Radfahrer, wenn die deutschen Autofahrer blickiger, die Radwege breiter und Radfahrer omnipräsent wären, so dass sich das Risiko, dass überhaupt Radler überfahren werden reduziert. Aber nur weil das viel mehr brächte als eine Helmpflicht mindert doch der Helm trotzdem den Schaden bei einem Unfall?


    Es wirkt ein bisschen wie bei der Ablehnung einer Impfpflicht, nur dass die Impfgegner immerhin das Argument der potentiellen Schädigung durch die Impfung selbst auf ihrer Seite haben, während ich irgendwie keinen handfesten Nachteil dabei finden kann, einen Helm zu tragen. "Bequemlichkeit" und "Frisur sitzt nicht mehr richtig" finde ich bei drohender Schwerstbehinderung vernachlässigbar.


    Ich habe aber gut reden, weil ich nie Rad fahre.

  • Bei uns sind es ganz viele, die zu Hausebrav ihren Fahrradhelm anziehen, dann bei der nächstbesten Strassenecke ihn wieder ausziehen, um dann mit lässig am Lenker baumelnden Helm zur Schule zu radeln...

    :D. hier ist es etwa 50/50. klein-ronaldo hat gerade die fahrradprüfung bestanden und radelt mit dem fahrrad zur schule, da bestehe ich auf helm. iceprincess hasst fahrradfahren und würde auch niemals nie ein helm anziehen (Frisur wird zerstört). aber wie gesagt, sie fährt eh nicht.

    da mein sohn jahrelang freestylescooter gefahren ist, auch ohne helm, habe ich ne etwas andere meinung dazu.

    wie man zb. einen helm anziehen kann wenn man im schritttempo mit dem babyscooter zur schule fährt erschliesst sich mir nicht. keine gefährlichen strassen, nichts..

  • Als Fußgänger ist das Risiko einer Kopfverletzung sogar höher als beim Radfahren, trotzdem trägt kein Fußgänger einen Helm.

    schade eigentlich. #smile

  • ich war nun jahrelang auf freestyleanlagen. da trägt von den scateboardfahrern etwa 5% helm. scooter: 50%.

    dirt-bike, bmx (50%), rollerblader (50%). alle eingerechnet, kinder und jugendliche und erwachsene.