Fahrradhelm - wielange? Oder für immer?

Zitat von RoteDahlie

Es gab nur ein Mädchen in meiner Klasse mit Helm und sie wurde deswegen immer doof angeschaut.

So ein Mädchen war ich, aber freiwillig und voller Überzeugung.

Ein Kumpel von mir (andere Schule) war über eine Motorhaube geflogen, als er bergab auf dem Radweg unterwegs war und ein Wagen aus einer Ausfahrt mit Hecke kam. Die beiden hatten keine Chance, sich rechtzeitig zu sehen. Daraufhin sparte ich zwei Monate lang mein Babysittergeld und kaufte mir meinen ersten Helm. Mir war bewusst, dass die anderen mich Calimero nennen würden, aber es schwang auch etwas Bewunderung für mein Tempo auf dem Fahrrad darin mit und für die Gelassenheit, mit der ich meine Eierschale trug.

Das war 1990, seitdem fahre ich mit Helm.

Studien, die aussagen, dass in absoluten Zahlen viel mehr Fußgänger Kopfverletzungen davontragen, vergessen gerne zu sagen, dass ungefähr 300x so viele Fußgänger auf den Straßen sind wie Radler...

Es gibt:

1. Leute, die aus Vernunftgründen immer mit Helm fahren, einfach aus logischem Denken heraus.

2. Leute, die aus Bequemlichkeitsgründen ohne Helm fahren und hier allerhand Ausreden posten, um das zu rechtfertigen (excuse my french, es ist euer Kopf)

3. Leute, die lange aus Bequemlichkeit fuhren und dann von jemandem aus dem Bekanntenkreis gehört haben, der einen schweren Unfall ohne Helm...

Naja, dieses Anschauungsbeispiel sollen weder meine Kinder sein noch will ich das sein. aber macht, was ihr wollt.

ich hatte mit 14 einen unfall, durch hohes tempo und meine unachtsamkeit verschuldet, bei dem mich ein auto frontal erwischt hat (ich habe dem die vorfahrt genommen). dann bin ich über das auto geflogen und hinter dem auto mit dem kopf voran auf dem boden gelandet und erst im KH zu mir gekommen. an den unfall kann ich mich nicht erinnern. aufgrund meiner kopfverletzung war ich wochenlang im scheißfuck-KH (ich hasse das und bei bewusstsein kriegt mich in die höllenlöcher keiner rein).

mit einem helm wäre ich wahrscheinlich einfach aufgestanden und nach hause gegangen (ich hatte keine sonstigen verletzungen, nicht mal kratzer unglaublicherweise).

wenn ich sowas bedenke, ist mir absolut wurscht, welche nebenauswirkungen helmtragen so allgemein auf irgendwelchen straßenverkehrsquatsch hat. es ist sinnvoll. es kann helfen und schadet einfach nicht (und sorry, wer ernsthaft die FRISUR anbringt hier, macht sich echt lächerlich, es ist mir schon fremdscham-peinlich, dass solche "argumente" vorgebracht werden).

blöd ist das praktische, die mitschlepperei, soviel ist sicher. inne plastiktüte packen und am bike anschließen dürfte was bringen dabei. wo viel gestohlen wird, ist es ggf. schwieriger.

erfreulicherweise ist hier unter den jugendlichen das helmtragen völlig normal. wenn ich meinen sohn mal zur schule bringe, sehe ich da eigentlich keine jugendlichen ohne helm und auch die lehrerinnen und lehrer, die per fahrrad kommen, tragen helm.

was mich nervt = nur BELL macht helme, die mir passen. ich habe einen extrem dicken kopf und dazu noch helmartige, feiste haare. da ist fast alles zu eng. es sollte ein breiteres größenspektrum geben.

lg patrick

Ich kann mich da nur anschließen. Ich sehe auch keinerlei Nachteile beim Tragen eines Helmes. Das kann man genauso automatisieren, wie das Anschnallen im Auto. Ich muss da überhaupt nicht darüber nachdenken, sobald ich das Fahrrad aus dem Keller hole bzw. abschließe habe ich den Helm in der Hand und setze ihn auf .

Vergleiche mit Fußgängern oder Autofahrern hinken für mich total:

Fußgänger sind viel langsamer unterwegs, haben eine geringere Fallhöhe und teilen sich nur selten den Verkehrsraum mit Autofahrern.

Das Anschnallen und die Airbags in den Autos sorgen für zusätzliche Sicherheit beim Autofahrern, die ein Radfahrer nicht hat.

Übrigens wird bei meinen Mädels im Inliner-Verein sehr strenge auf das Tragen des Helms geachtet, unabhängig davon, wie schnell die Kinder fahren. Der Helm wird beim Anziehen als erstes auf und beim Ausziehen als letztes abgesetzt.

Ich finde es z.B. auch ziemlich schlimm, dass bei diesem Sport so ab ca. 12/13 Jahre das Tragen von Knie- und Ellenbogenschützern "uncool" wird. Aber dann laufen die Kinder/Jugendlichen wochenlang mit Verbänden an den Knien und Armen herum, wenn sie eiternde Schürfwunden davongetragen haben .

Gestern kam übrigens die Trainerin zu spät - sie musste Erste Hilfe leisten, nachdem, als sie losfahren wollte, ein Motorradfahrer einen Fahrradfahrer umgefahren hatte.

patrick*star : Ja, es ist nicht immer einfach einen passenden, schönen Helm zu finden. Aber ich muss sagen, da hat sich in den letzten Jahren schon viel getan.

Ich hab jetzt zwischendurch zwei Seiten nicht gelesen, wollte aber kurz meine Helm-Geschichte erzählen.

Ich habe mir ca 1995 meinen ersten Fahrradhelm gekauft. Nach einem Sturz auf den Hinterkopf. Vorher hätte ich auch gerne einen gehabt, aber ich hatte keine Eltern, die mir einen gekauft hätten. Ich musste damals ungefähr 100 Mark dafür zahlen und das war viel Geld als Studentin.

Seitdem fahre ich nur noch mit Helm, ebenso mein Mann.

Die Frage "bis zu welchem Alter" im Zusammenhang mit Helm stelle ich mir andersrum. Solange die Kinder nur spielen und nur im Schneckentempo auf der Spielstraße rumfahren, biete ich den Helm an, setze ihn aber nicht durch. (Ich habe Kinder, bei denen man sich gut überlegen muss, welche Kämpfe man führt, weil sie selten einfach "OK" sagen, wenn man ihnen etwas vorschreiben will.)

Ich mache das auch deshalb, weil ich die Botschaft ganz schlimm finde, dass ein Helm etwas für kleine Kinder sei. Und ganz schlimm finde ich in dem Zusammenhang ein paar meiner Nachbarn, die ihren Kindern einen Helm vorschreiben, den auch gegen echten Widerstand durchsetzen, selber aber keinen tragen.

Genau, Freda , in den Vereinen , sei es nun reiten, Skifahren oder sonst was mit sturzrisiko besteht meist eine Helmpflicht und wird auch ohne murren eingehalten.

Für mich hat es etwas pubertär-bockiges, wenn meine Kinder sich außerhalb des vereinssettings weigern und dementsprechend sehe ich für mich keine Chance, gehört zu werden

Zitat von Aoide

Es gibt:

2. Leute, die aus Bequemlichkeitsgründen ohne Helm fahren und hier allerhand Ausreden posten, um das zu rechtfertigen (excuse my french, es ist euer Kopf

Falls Du u.a. mich meinst mit Ausreden - ich finde lediglich eine Helmpflicht nicht gut, dass ein Helm bei einem Unfall die Sicherheit erhöht, hat soweit ich sehe, niemand abgestritten. Meine persönlichen Bequemlichkeitsgründe hab ich hier noch gar nicht gepostet. Ich mag nur dieses "Ihr-seid-alle-blöd-und-bald-platzt-Euer-Kopf" irgendwie nicht.

Auf dem Heimweg hab ich gestern noch mal geschaut, hier in der Stadt sind max. ein Viertel der RadfahrerInnen mit Helm unterwegs.

Zitat von Xenia

Ich mache das auch deshalb, weil ich die Botschaft ganz schlimm finde, dass ein Helm etwas für kleine Kinder sei. Und ganz schlimm finde ich in dem Zusammenhang ein paar meiner Nachbarn, die ihren Kindern einen Helm vorschreiben, den auch gegen echten Widerstand durchsetzen, selber aber keinen tragen.

!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! JA, JA, JA! das kann ich gar nicht oft genug unterschreiben!

und ich würde mir als kind mega-verarscht vorkommen, wirklich absolut maximal verarscht, wenn meine mutter keinen helm tragen würde, aber mir einen aufzwingen wollte.

zum thema "anschnallen": ich habe das immer gehasst und bin ehrlich gesagt bis zur schwangerschaft meist unangeschnallt gefahren. dann hatte ich das gefühl, ich kann das nicht machen, weil ich nicht nur mich schreddere, sondern auch gleich das baby. daher habe ich mit dem anschnallen angefangen und fand es wirklich sehr unangenehm, mindestens ein, zwei jahre. inzwischen habe ich mich daran gewöhnt. geht also alles.

Zitat von Manea

ich glaub so mit 10/11 haben sie aufgehört.

Für mich ok.

Wenn andere mich nun für hirnlos, dumm oder gar "hats dann halt nicht anders verdient" befinden müssen, bitte sehr, wenns glücklich macht

ich glaube, der Thread hat bei Dir einfach einen Nerv getroffen, Du musst hier nichts dazu schreiben, niemand beurteilt Dich... und wenn Dein Argument gegen Helme eben "find ich halt blöd, heut doch, ihr Puten" ist, dann ist das so.

Wenns Dich glücklich macht.

Wir diskutieren das Thema hier auch immer wieder, und trotz umfangreichen Informierens bin ich nicht in der Lage, eine klare Meinung zu bilden. Ich sehe Vor- und Nachteile in der Nutzung eines Helms. Der 14-Jährige trägt immer einen Helm beim Mountainbiken, in der Stadt oft, aber nicht immer. Der 4-Jährige trägt einen Helm, wenn er auf geteerten oder gepflasterten Wegen am Straßenverkehr teilnimmt.

Ugh.

Ich bin dann wohl auch eine Verarsch-Mutter (VM).

Meine müssen den Helm auf, aber ich nicht. Dabei habe ich mir neulich einen gekauft weil die Kinder anfangen mit Skateboarden und ich da auch will, dass sie ihren Helm aufhaben.

Wahrscheinlich sollte ich in den sauren Apfel beißen und auch den Helm beim Radfahren aufsetzen. (Wenigstens wenn ich die Kinder zur Schule fahre.)

Ich wollte als Verfechterin von Helmen noch anfügen, dass ich Helme immer lästig und drückend finde, ich hab furchtbar viele Haare und damit ein Helm bei mir fest sitzt, muss ich ihn anknallen. Zopf oder hochgesteckt geht nicht mit Helm, das muss ich hinterher wieder friemeln und fahre zwingend mit offener Wolle. Das ist lästig. Das ist warm. Aber es ist eben unausweichlich.

Zitat von rheinländerin

Ich sehe Vor- und Nachteile in der Nutzung eines Helms.

Kannst Du die Nachteile erläutern?

Mir ist nur ein Nachteil bekannt, den ich mal irgendwo gelesen habe. Der helm erhöht das gewicht am kopf, besonders bei kindern und bei leichten unfällen kann es zu stärkeren aufprällen kommen. Im sinne von 300g mehr helm macht bei x km/h das gewicht am kopf um y kilo (Nicht gramm!) schwerer, was dann die muskelatur nicht mehr halten kann.

Wir hatten leider auch so ein unfall. Eigentlich sogar zwei! Mein kleinkind ist bei schrittgeschwindigkeit, eher noch langsamer, über den eigenen lenker geflogen und hat mit dem gesicht gebremst und dabei zahnstücke verloren. Also die geschwindigkeit war nur der ungebremste weg aus 40?cm und dass gesicht (kinn bis nase) ist durch einen helm nicht geschützt und damit ist leider der kopf durch den helm nur noch schwerer.

Ich bin das erste und letzte mal in meinem leben auf dem fahrrad im stehen einem hinderniss ausgewichen, während ich ein kleinkind mit helm hinter mir im sitz hatte. Es hat klack-klack gemacht. Der kopf ist einmal rechts und einmal links an die sitzbegrenzung gehauen worden. Eine halbe stunde später wurde mein kind ohnmächtig und hat erbrochen. Wie bennt man das, schleudertraume? Das hatte was mit der nacken/halsmuskelatur zu tun, der kopf selbst war ja heil. Vielleicht wäre das auch weniger schlimm gewesen, wenn das kind keine kopfbeschwerung aufgehabt hätte.

Andererseit hatte eins meiner anderen kinder auch ein sturz mit dem kopf, aber etwas mehr richtung stirn, da ist dann das visier ins gesicht geklappt und hat das bremsen auf dem boden übernommen, da blieb im gesicht alles heile.

Zitat von Sonja37

ich mach das nächstemal auf der freestyleanlage mal ein Foto für euch.

skateboarder wie gesagt tragen dort keinen helm, die knallen auch nicht auf den kopf. niemals.

scooter fahrer nur bei krassen tricks, oder wen sie in jemanden reinknallen. diejenigen welche fahren können, machen das aber nicht, die anderen sollte man umfahren, oder bei bowls rausnehmen, mache ich auch, bowls sind nichts für kleine kinder zum rumfahren.

bei scateboard-anfängern ist ein helm ev. sinnvoll, wie auch im eislaufen.

eiskunstlaufen mit helm gibts hier nicht, ausser eben bei anfängern. ab einem gewissen level wird man ausgelacht und die lehrern weist darauf hin dass es nicht sinnvoll ist.

Oder diese Skateboardschule in München: http://www.tomcatskate.com/ska…en-holzkirchen-bad-toelz/ .. naja .. musst du wissen

InLa "Heult doch, ihr Puten"? Falls das irgend so ein billiger Provokationsversuch sein soll, von dem du dir nun irgendeine Reaktion erhoffs: och nö. Such dir doch bitte wen anders...

Bei uns in der Familie ist Helmtragen die Norm und wird bisher nicht angezweifelt. Fällt bei uns aber auch in die Kategorie "anschnallen ". Zum Glück ist es hier (BW) auch üblich, Kinder und Jugendliche fahren sicher zu 90 , Erwavhsene ca 80 Prozent mit Helm.

Und meine Mädels sind immer wieder empört und erschrocken, wenn sie Kinder unbehelmt sehen.