Fahrradhelm - wielange? Oder für immer?

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  • ich halte das durchaus für eine sportart mit hohem kopfverletzungsrisiko.

    nur wenn man nicht fahren kann und kein körpergefühl hat. meine tochter ist nur einmal ausgerutscht und auf die backe geknallt. das war aber unglücklich. und hat nur ne schramme gegeben. ansonsten fallen sie bei sprüngen auf die knie, Popo. eine gehirnerschütterung hatte mal der sohn der trainerin. der fährt seit er 4 ist und ist nun 15. ;-). ist der einzige fall mit kopfverletzung den ich vom eiskunstlauf her kenne.

    meine kinder verletzen sich generell mehr im alltag wie bei sportarten.

  • ich wäre gar nicht auf die Idee gekommen, dass das heute noch irgendwo diskutiert wird.

    In Holland fährt (sehr zu meinem Leidwesen) niemand mit Helm, höchstens das ein oder andere Kleinkind. Daher ist es absolut unmöglich ein Kind jenseits der, sagen wir fünf Jahre dazu zu bewegen einen Helm aufzusetzen. Genauso gut könnte ich darum bitten, eine Ritterrüstung vor dem Fahrradfahren anzuziehen, es würde nur Gelächter verursachen.


    In Schweden gibt es ja Helmpflicht bis 14, sowas würde ich mir andernorts auch wünschen, aber sowohl in D als in NL kommt dann wohl der Aufschrei dass wir ja schließlich mündige Bürger sind und uns vom Staat nicht vorschreiben lassen wie wir...etc... #rolleyes


    Bleibt also nur hoffen dass nix passiert.


    (Aber soviel zum Thema dass es noch irgendwo diskutiert wid - wobei diskutieren tut das hier kaum jemand, die Niederländer sind einfach sehr lasch was Verkehrssicherheit angeht und transportieren ja ihre Kinder auch gerne stehend auf dem Gepäckträger und die Babys selbstverständlich im Tragetuch auf dem Fahrrad)


  • Es gibt:

    1. Leute, die aus Vernunftgründen immer mit Helm fahren, einfach aus logischem Denken heraus.

    2. Leute, die aus Bequemlichkeitsgründen ohne Helm fahren und hier allerhand Ausreden posten, um das zu rechtfertigen (excuse my french, es ist euer Kopf)

    3. Leute, die lange aus Bequemlichkeit fuhren und dann von jemandem aus dem Bekanntenkreis gehört haben, der einen schweren Unfall ohne Helm...

    Es gibt auch

    4. Leute, die aus Vernuftgründen nicht mit Helm fahren.

  • Ein Kumpel von mir (andere Schule) war über eine Motorhaube geflogen, als er bergab auf dem Radweg unterwegs war und ein Wagen aus einer Ausfahrt mit Hecke kam. Die beiden hatten keine Chance, sich rechtzeitig zu sehen.

    Das spricht m.E. vor allem dafür, dass es gefährlich ist, auf dem Redweg schnell bergab zu fahren, wenn es unübersichtliche Grundstücksausfahrten gibt. Auf der Fahrbahn zu fahren wäre dann sicherer.

    • Offizieller Beitrag

    Nö, mit Vernunft hat das wenig zu tun...


    Für den einzelnen Kopf verkleinert sich das Verletzungsrisiko mit Helm, völlig unbenommen jedem taktisch-verkehrspolitisch- theoretischem Konstrukt.

    Wer als Erwachsener keinen Helm tragen will - gerne, nicht mein Bier... aber das als Sicherheitsmassnahme zu verkaufen ist etwas...äh...albern?


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Ich hab mal ein bisschen recherchiert, ich finde nirgendwo etwas, dass ich jemand mit einem Helm stranguliert hat, wenn er den im Straßenverkehr getragen hat. Sehr wohl finde ich Fälle, dass es Kindern auf dem Spielplatz passiert ist. Deshalb soll man die Helme ja auch abnehmen, wenn man an einem Klettergerüst unterwegs ist. Manche übervorsichtige Mama möchte das vielleicht nicht. Wäre aber sinnvoll.

    An diesen Strangulationsunfällen trägt aber die allgemein vorherrschende Propaganda zum Helmtragen Mitschuld, da sie in der Regel nicht deutlich dazusagt, dass auf Klettergerüsten etc der Fahrradhelm nicht getragen werden sollte.

  • Ich hab mal ein bisschen recherchiert, ich finde nirgendwo etwas, dass ich jemand mit einem Helm stranguliert hat, wenn er den im Straßenverkehr getragen hat. Sehr wohl finde ich Fälle, dass es Kindern auf dem Spielplatz passiert ist. Deshalb soll man die Helme ja auch abnehmen, wenn man an einem Klettergerüst unterwegs ist. Manche übervorsichtige Mama möchte das vielleicht nicht. Wäre aber sinnvoll.

    An diesen Strangulationsunfällen trägt aber die allgemein vorherrschende Propaganda zum Helmtragen Mitschuld, da sie in der Regel nicht deutlich dazusagt, dass auf Klettergerüsten etc der Fahrradhelm nicht getragen werden sollte.

    Das nehme ich nicht so wahr, dass das ein "Geheimnis" ist.Ich denke schon, dass das unter Allgemeinwissen fällt. Und irgendwie finde ich, das hat auch was davon: Man darf seine Katze nicht in der Waschmaschine waschen, warum steht das nicht in der Bedienungsanleitung? Das wäre außerdem ein Grund kleinen Kindern keinen Helm aufzusetzen, hier geht es ja um Jugendliche und Erwachsene, die nicht mehr so oft auf dem Spielplatz spielen.


    Der gesamtgesellschaftliche Grund, das das Tragen von Helmen zu einer Verringerung der Fahrradnutzung führt, ist für mich durchaus "logisch", aber ich finde es echt traurig, dass das so ist. Kein Autofahrer lässt sich von der Gurtpflich davon abhalten Auto zu fahren, kein Motorradfahrer von der Helmpflicht davon abhalten Motorrad zu fahren. Und so eine "einfache" Sache wie ein Fahrradhelm führt zu x% weniger Fahrradnutzung? Echt kurios.

  • An diesen Strangulationsunfällen trägt aber die allgemein vorherrschende Propaganda zum Helmtragen Mitschuld, da sie in der Regel nicht deutlich dazusagt, dass auf Klettergerüsten etc der Fahrradhelm nicht getragen werden sollte.

    Das steht wirklich bei jedem Fahrradhelm bei, den man im Laden kauft. Und ansonsten kann man das gleiche Argument bei Babyschalen im Auto verwenden, ich habe letztens auch mal wieder Leute gesehen, die die Babyschale mit Gesicht in Fahrtrichtung eingebaut hatten. Irgendwelche (entschuldigung) Deppen gibt es ja immer.


    Puh, ansonsten muss ich mir wohl tatsächlich wirklich mal einen Helm kaufen. Was habt Ihr den so für Modelle und Marken? Vielleicht mache ich da mal einen gesonderten Strang zu auf...

    Liebe Grüße
    Silke mit dem Großen 06/2006 und der Kleinen 06/2009

  • Für den einzelnen Kopf verkleinert sich das Verletzungsrisiko mit Helm, völlig unbenommen jedem taktisch-verkehrspolitisch- theoretischem Konstrukt.

    Auch das erscheint mir keineswegs sicher. Ein mit Helm schwererer Kopf (fällt bei Kindern natürlich noch mehr ins Gewicht als bei Erwachsenen) führt natürlich bei einem Unfall zu einer größeren Belastung der Verbindung von Kopf und Rumpf --> Genickbruch wahrscheinlicher. Ausmalen kann man sich natürlich leicht auch Szenarien, bei denen der unbehlmte Kopf überhaupt keinen Anstoß erfährt, der durch Helm vergrößerte schon.

    Aus den allgemeinen Statistiken geht nicht meines Wissens keine Sicherheitszunahme aufgrund des zunehmenden Helmtragens hervor. D.h. entweder ist der Effekt sehr klein oder es stehen eben positiven Fällen negative Fälle gegenüber, so dass netto zu ungefähr Null wird.

    Siehe auch hier.

  • Ist jetzt vielleicht ein bisschen ot, aber ich wundere mich ja ein bisschen, dass die Menschen im Rest von Deutschland anscheinend fast alle mit Helm unterwegs sind. Ich scheine entweder auf dem Mond oder aber in einer Helmlos-Enklave zu leben.


    Angeregt durch diesen Thread habe ich gestern und heute nämlich mal drauf geachtet, wieviele Leute mit Helm fahren und wieviele ohne (Kinder nicht mitgezählt):


    -auf dem Weg zur Bibliothek 23 FahrradfahrerInnen, 2 mit Helm (beides Mütter mit Kindern im Fahrradsitz), der Rest ohne

    - auf dem Weg zum Sport 25 FahrerInnen 1 (!) Person mit Helm

    - auf dem Weg zum Bahnhof 36 FahrradfahrerInnen, 7 mit Helm (ich hab dann aufgehört zu zählen)


    das deckt sich auch mit meinem Gefühl, dass die meisten hier ohne Helm unterwegs sind

    ach so, norddeutsche Großstadt, zentrumsnah, alte und junge Leute, Frauen und Männer, Elektrobikes genauso wie Rennräder oder Hollandräder

    Leia mit Sohn (08/04) und Tochter (02/07)

  • Ich habe jetzt auch mal ein bisschen aufmerksamer beobachtet (ostdeutsche Großstadt). Ich schätze hier in der Stadt fahren so ca. 1/4 der Erwachsenen mit Helm, viele davon sicher Eltern. Insofern wundert es mich nicht, dass in einem Elternforum überdurchschnittlich viele Helmträger vertreten sind.

  • Meine Kinder sind erst 5 und 7, aber ich bin hier die doofe Mama, die sie als einzige zum Tragen eines Helms zwingt. Seit derselbe meiner Tochter vor 2 Wochen meiner Tochter vielleicht das Leben gerettet hat, sie aber mindestens vor einer schweren Verletzung bewahrt hat, wird er ohne Meckern getragen. Ich gedenke, das so durchzusetzen, solange ich hier etwas zu sagen habe ;)

    You never forget a person who came to you with a torch in the dark.

  • die sache mit dem eiskunstlauf ist schon krass.


    ich halte das durchaus für eine sportart mit hohem kopfverletzungsrisiko.

    Eigentlich nicht, und außerdem würde ein Helm die Bewegungsabläufe doch sehr stören.

  • gut, ich hab keine ahnung von eiskunstlauf. mir schien es immer relativ gefährlich.


    die bewegungsabläufe werden durch helme ja immer beeinträchtigt. mich stört z.b. mein skihelm ziemlich dolle, aber ich habe mich notgedrungen dran gewöhnt, weil mir beim skifahren das risiko angesichts all der anderen hochgerüsteten fahrer inzwischen zu hoch ist.


    fahrrad fahre ich bislang ohne helm (weil selten), aber vielleicht hole ich mir demnächst einen.


  • Der gesamtgesellschaftliche Grund, das das Tragen von Helmen zu einer Verringerung der Fahrradnutzung führt, ist für mich durchaus "logisch", aber ich finde es echt traurig, dass das so ist. Kein Autofahrer lässt sich von der Gurtpflich davon abhalten Auto zu fahren, kein Motorradfahrer von der Helmpflicht davon abhalten Motorrad zu fahren. Und so eine "einfache" Sache wie ein Fahrradhelm führt zu x% weniger Fahrradnutzung? Echt kurios.

    Ich denke ja, dass ein Problem ist , wohin mit dem Helm , wenn man am Zielort angekommen ist.

    Das wohin mit der Schutzausrüstung ist einer der Gründe , derentwegen mein Mann kein Motorrad mehr fährt.

    Ich finde den Vergleich mit dem Anschallen im Auto recht schwierig , ich muss den Gurt nicht mit rumschleppen und der Gurt kommt doch vermutlich viel häufiger schon im Kleinem zum Einsatz z.B. bei etwas abrupterem Abbremsen?


    Heute habe ich mal genauer geschaut und ausschließlich Kinder mit Helm fahren sehen, mein Mann fährt ja auch täglichmit dem Fahrrad zur Arbeit und meint auch ,er ist einer der wenigen die Helm tragen .( In Frankfurt, also Großstadt)


    Was ja auch irgendwie kurios finde, mein Nachbarn fährt Radrennen und immer wenn er dafür trainiert ,ist er entsprechend gekleidet und trägt Helm. Fährt er " einfach so“, dann Ohne Helm.

  • Ich könnte mir vorstellen, dass die Statistiken, die den Schutz durch die Helme bezweifeln, nicht berücksichtigen, dass viele Unfälle, die durch den Helm keine schwereren Verletzungen verursachen, gar nicht mehr registriert werden - keine Verletzung, keine Meldung.

    Ich kenne wie gesagt auch persönlich zumindest 2 Fälle in denen ein Helm schwere Schäden vermieden hätte. Und für größere Kinder, Jugendliche und Erwachsene glaube ich kaum, dass das Gewicht der heutzutage sehr leichten Helme das Sturzverhalten beeinflusst.

    Außerdem sind die Studien die aufgeführt wurden 20-30 Jahre alt und kaum direkt auf Deutschland zu übertragen.

    Ich handle da lieber nach dem Grundsatz: besser man hat, als man hätte.


    Ich schließe mein Helm immer und überall mit dem Fahrradschloss mit an. Ein bisschen Feuchtigkeit schadet da auch nicht. Und mir hat in den letzten 15 Jahren auch noch niemand hineingepinkelt - zum Glück :D

    Freda mit dem Jan-Feb-Mär-Trio (01/05 + 02/08 + 03/12) #love


    Ich kaufe und verkaufe im Rabenflohmarkt

    Einmal editiert, zuletzt von Freda ()

  • Die Bundesanstalt für das Straßenwesen (BASt) gibt die Tragequoten für Fahrradhelme innerorts wie folgt an (Daten für das Jahr 2014)

    - 75% in der Altersgruppe 6-10 Jahre

    - 28% in der Altersgruppe 11-16 Jahre

    - etwa 15% für die Altersgruppen 31-40 Jahre, 41-60 Jahre und ab 61 Jahre

    - unter 10% für die Altersgruppen 17-21 und 22-30 Jahre


    Die Quoten sind in allen Gruppen ansteigend, am stärksten in der jüngsten Altersgruppe.

    Quelle


    Allerdings scheint die steigende Helmnutzung keinen Einfluss auf das Unfallgeschehen bei Kindern zu haben. Die Zahl der verunfallten Kinder sinkt seit 1991 kontinuierlich, sowohl für radfahrende als auch zu Fuß gehende.

    Quelle: Statistisches Bundesamt, S. 24 ff und 28ff.

    • Offizieller Beitrag

    Ich denke man muss bei der Statistik auch noch berücksichtigen, dass viele Unfälle, die mit Helm schlecht ausgegangen sind, auch ohne Helm tödlich ausgegangen wären. Vielleicht hätte es eine andere Todesursachen gegeben, aber ich glaube die mit Helm: viel passiert und ohne Helm wäre kaum was gewesen Unfälle sind bestimmt sehr selten. Und das mit dem Helm am Spielplatz hätte ich es einfach als Grundwissen vorrausgesetzt, da gibt es teilweise auch auf den Spielplätzen direkt Warnschilder.


    Ich habe auch schon einen Helm zerlegt und das bei vermutlich relativ geringer Geschwind (Auto aus Ausfahrt, kann also nicht so schnell gewesen sein und ich was so mit 15 km/h unterwegs) und ich habe gefühlt alles abgefangen, trotzdem war der Helm gebrochen.

  • An diesen Strangulationsunfällen trägt aber die allgemein vorherrschende Propaganda zum Helmtragen Mitschuld, da sie in der Regel nicht deutlich dazusagt, dass auf Klettergerüsten etc der Fahrradhelm nicht getragen werden sollte.

    Das steht wirklich bei jedem Fahrradhelm bei, den man im Laden kauft. Und ansonsten kann man das gleiche Argument bei Babyschalen im Auto verwenden, ich habe letztens auch mal wieder Leute gesehen, die die Babyschale mit Gesicht in Fahrtrichtung eingebaut hatten. Irgendwelche (entschuldigung) Deppen gibt es ja immer.


    Puh, ansonsten muss ich mir wohl tatsächlich wirklich mal einen Helm kaufen. Was habt Ihr den so für Modelle und Marken? Vielleicht mache ich da mal einen gesonderten Strang zu auf...

    Es gab neulich ne Stiftung Warentest zum Thema Fahrradhelme. Hab es mit großem Interesse gelesen, muss mir nämlich auch endlich einen kaufen.