Angst vor Rheumamedikamenten

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  • Ich habe ein "kleines" Problem.

    Bei mir wurde - für mich ziemlich überraschend, mir tat nur ein Körperteil weh und Verdachtsdiagnose war eine Kapselentzündung - Rheuma diagnostiziert.

    Es ist erosiv, ich hatte lange Gespräche mit dem Rheumatologen und meinem Hausarzt. Ibuprofen und Cortison haben nicht das bewirkt was gewünscht war (wurde in der Diagnosephase auf Verdacht gegeben), aufgrund der MRT-Befunde soll es nun MTX sein. Ich habe vom Kopf her alles verstanden, auch alle Voruntersuchungen absolviert. Meine Krankheitseinsicht dagegen hinkt ziemlich hinter her. Ich fühle mich nicht chronisch krank. Ich weiß, dass das alles normal ist, es ging auch alles überraschend (und positiv) schnell. Die Ärzte haben sehr viel Verständnis für mich.

    Ich komme nur leider nicht an den Punkt, nicht so schreckliche Angst vor dem MTX zu haben. Allein der doofe Informationszettel macht mich seit zwei Tagen total verrückt.

    Im Moment würde es mir glaube ich helfen zu hören, dass das zwar ein heftiges Medikament ist - man aber damit leben kann, möglichst ohne an den möglichen Nebenwirkungen zugrunde zu gehen. Falls also jemand hier positive Erfahrungen hat, wäre ich über Schilderungen wirklich dankbar. Ich neige nämlich bei Angst sowieso zu spannenden körperlichen Symptomen, da möchte ich bei einer solchen Behandlung lieber keine Experimente mit mir selbst machen und sehen, was ich mir so einbilden kann.


    Danke schon mal im Voraus und liebe Grüße

    SchwarzesSchaf

    Ich schmeiß alles hin und werd Prinzessin!!!

    • Offizieller Beitrag

    Meine Schwester nimmt MTX seit 7 Jahren, mit Unterbrechung in der Schwangerschaft. Ohne geht es miserabel.

    "C'est ici que l'aventure se mêle au vent de la mer."

    Pierre Marc Orlan


    If something won't matter in 5 years, don't waste more than 5 minutes worrying about it now.

  • Hier sind noch mehr Rheumatiker im Forum. Wir hatten schon mal über MTX gesprochen. Leider geht das Suchen per Handy so schlecht. Sorry.


    Ich hatte auch einige Zeit -3 Jahre?- MTX genommen. Habs nun aber abgesetzt, weil ich es Tablettenform nicht vertrage. Im Gegensatz zu dem, was ich sonst noch probiert habe bzw. jetzt nehme, sehe ich MTX als relativ harmlos an. Es ist eben meistens gut verträglich und wirkt gut.

    Bei dem, was ich jetzt nehme, waren mir die Nebenwirkungen so egal, dass ich nicht mal den Zettel durchgelesen. Hauptsache ein wirksames Medikament.

  • Ich habe nur mal mit jemandem gesprochen, der mit MTX gut zurecht kam. Das hilft dir vermutlich weniger dies zu lesen.


    Aber was mir generell hilft, wenn ich ein fremdes Medikament nehmen soll, was mir unheimlich ist, ist folgender Gedanke: man kann die Tablette nehmen und ausprobieren. Und wenn sie wieder erwarten nicht vertragen wird, dann kann man sie ja auch wieder absetzen. Man bindet sich ja nicht zwangsläufig für immer. Aber einen Versuch hat doch jede Möglichkeit erstmal verdient... Sprich, wenn man die Sache im Kopf erstmal kleiner hält und nicht in Monaten denkt, sondern erstmal in Tagen, dann wird es viel einfacher sich auf so eine neue Sache einzulassen.

    LG Miriam mit 2 Jungs (2004 und 2006)

    Einmal editiert, zuletzt von Miriam ()

  • Danke!

    Ja, vielleicht sollte ich es kurzfristiger sehen. Es ist auch erstmal "nur" eine Probespritze mit verringerter Dosis. Die Chance, gleich tot umzufallen, ist vermutlich äußerst gering.... ;)

    Es ist einfach so unfassbar für mich - und das MTX erscheint so groß für etwas, was ich nicht fassen kann.

    Etwas schwurbelig erklärt, aber ich kann es gerade nicht besser.

    Ich habe die Suche bemüht und auch ein bißchen was gefunden. Ich reagiere nur gerade echt übertrieben panisch auf alles mögliche, ich kann schwer Sachen über Nebenwirkungen und Medikamentenwechsel und sowas zu lesen.

    Ich hoffe, ich bin da bald stabiler, richtiger Austausch wäre dann wahrscheinlich echt hilfreich.


    Liebe Grüße

    SchwarzesSchaf

    Ich schmeiß alles hin und werd Prinzessin!!!

  • In der passenden Dosierung ist es wirklich gut verträglich.

    MTX wird in sehr deutlich höheren Dosen in der Krebstherapie eingesetzt, und daher kommen auch die ganzen Einträge zu Nebenwirkungen.

    Wirklich relevant scheint in der Rheumatherapie zu sein, dass man am Spritzentag bzw. am Folgetag keinen Marathon oder Hausbau durchzieht. Und die Folsäure nimmt, da sind die Dosierungsempfehlungen in den letzten Jahren deutlich gestiegen.


    Ich finde es auch wichtig zu wissen, dass Rheuma nicht allein eine Gelenkerkrankung ist, sondern das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich erhöht. Mit der Therapie sinkt das Risiko.

  • Danke nochmal!

    Ja, sowas klingt gut (das mit den Nebenwirkungen). Irgendwann höre ich auf, Beipack- und Infozettel zu lesen, dann geht es mir besser. :)

    Folsäure habe ich schon hier liegen (5mg-Tabletten), Hausbau werde ich dann um jeweils 24 Stunden verschieben.

    Den Sinn der Medikamenteneinnahme (oder wie man das bei Spritzen nennt) sehe ich, auch wenn ich das mit den Herz-Kreislauf-Krankheiten nicht wußte (danke, das ist ein schöner Verstärker). Das blöde ist wirklich nur, dass ich es nur weiß, ich fühle es so gar nicht.

    Mir haben chronisch Kranke in meinem Umfeld versichert, dass ich mir nur Zeit geben muss, aber ich würde gerne ganz vernünftig mit den Medikamenten zeitnah anfangen, möglichst ohne Panik.

    Aber allein das Schreiben hier tut schon ganz gut. Ich sollte mir vermutlich auch noch angewöhnen, einfach darüber zu sprechen...


    Liebe Grüße

    SchwarzesSchaf

    Ich schmeiß alles hin und werd Prinzessin!!!

    Einmal editiert, zuletzt von SchwarzesSchaf ()

  • Wenn Du jetzt mit der Therapie beginnst, schützt Du Deine Gelenke und Deine Adern vor weiterer Zerstörung.


    Man sagt so grob zwei Jahre braucht es, um sich mit einer chronischen Erkrankung zu arrangieren und anzuerkennen, dass sie nun ständiger Begleiter sein wird.

    Du bist also noch überhaupt nicht im Zeitdruck ;) um Dich damit "anzufreunden". Du kannst in Ruhe zetern und hadern, traurig sein und die Zukunft überdenken.

    Und spätestens im Sommer 2019 wird das Rheuma zu Dir gehören, wie eine liebenswerte schlechte Angewohnheit.

  • Noch mal danke!

    Das mit dem Schutz vor weiterer Zerstörung hat auch der Rheumatologe sehr eindrücklich erklärt. Das ist auch der Teil, dem ich gut folgen kann, intellektuell zumindest....

    Und Sommer 2019 klingt ja nach einer langen Freundschaftsanbahnungsphase, obwohl mein Umfeld mir sicher auf Nachfrage gerne bestätigt, dass ich keine weitere liebenswerte schlechte Angewohnheit nötig habe... ;)

    Ich danke Dir für Deine lieben Worte und auch für das Teilen Deiner Sachkenntnis!


    Liebe Grüße

    SchwarzesSchaf

    Ich schmeiß alles hin und werd Prinzessin!!!