Schreiben üben - Eltern nicht einig - bitte Hilfe für Kompromiss

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  • Ich werfe noch mal den Schreibtanz in die Runde, das ist zwar schrecklich albern und meine Schüler, Kollegen und ich müssen immer furchtbar kichern, aber es ist toll und die Wirkung beeindruckend.
    http://www.amazon.de/s/?ie=UTF8&keywords=schreibtanz&tag=googhydr08-21&index=aps&hvadid=16019519005&hvpos=1t1&hvexid=&hvnetw=g&hvrand=17277682341273362427&hvpone=&hvptwo=&hvqmt=e&ref=pd_sl_9s9xf8ixl9_e
    Ok, er wird vermutlich schon zu cool dafür sein, aber evtl hat ja noch jemand anderes ein ähnliches Problem.
    In der Richtung wird sicher j a auch die Ergo arbeiten, also erstmal auf große und schwungvolle Bewegungen hinarbeiten.
    Noch ein anderer Gedanke: wie ist denn der Sitz?

  • Woran erkennt man eine gute Ergotherapie? Das war an sich eine Praxis, die relativ bekannt hier im Viertel ist.

    Ich würde darauf achten, dass es sich um eine Praxis handelt, die auf Pädiatrie spezialisiert ist. Dann ist gewähleistet, dass bei allen Mitarbeitern und bei allen Fortbildungen und bei allen eventuellen Vertretungsstunden der Fokus auf der Pädiatrie liegt. (Ich persönlich würde auch noch Wert legen, auf eine Ausbildung bzw. Fortbildung im Bereich SI = sensorische Integration).


    Rr hat sich ja noch nicht entschieden (laut Osteopathin) und er darf den Stift halten, wo er will.

    Genau _das_ (eine nicht festgelegte Handdominanz) sollte eigentlich vor Schuleintritt abgekaspert sein. Wenn nicht, dann sollte das in einer Ergopraxis überprüft werden (Handdominanztestung).


    Wenn ich ihn jetzt aber wegen dem Schreiben wieder rumschleppe, leidet dann sein Selbstbewusstsein nicht noch zusätzlich? Wie verpackt man denn sowas?

    Indem Du ihm erklärst, dass ihm das Schreiben aus noch unbekannten Gründen einfach schwerer fällt als anderen. Dass er ja selbst merkt, dass er sich immer dolle anstrengen muss beim Schreiben. Und dass es aber möglich ist, ihm zu helfen. Dass man was machen kann, dass ihm das Schreiben leichter fällt. Dass er mit/nach diesen Hilfen ohne so große Anstrengungen sogar noch besser/schneller/leserlicher schreiben kann. (Wortwahl natürlich auf´s Kind abgestimmt).

    Bei Kiss denke ich immer, na sooo schlimm ist es ja nicht.


    Na, soooo schlimm ist KISS/KIDD ja nun auch nicht ;) , bzw.: schlimm ist es erst dann, wenn es nicht behandelt wird! Eine gute Ergotherapeutin (ich wiederhole: auf Pädiatrie spezialisiert), wird nach erfolgter Befundung auf jeden Fall was in dieser Hinsicht sagen und Euch bei Bedarf den nächstgelegenen Spezialisten nennen können.


    Sollte Dein Vertrauen in Ergotherapeuten für´s erste erschöpft sein und solltest Du eine KISS/KIDD-Diagnose beim Spezialisten vorweg o. gleichzeitig angehen wollen, dann googel mal KISS KIDD (hab die genaue Adresse nicht parat). Da gibt´s Ärztelisten von Spezialisten.

    Liebe Grüße von cosalema


    "Dein Kind sei so frei es immer kann. Lass es gehen und hören, finden und fallen, aufstehen und irren" - Pestalozzi

  • Kivi, das sieht lustig aus. Ich würde erst mal die eventuell vorhandenen körperlichen Defizite untersuchen lassen und dann das probieren.


    Der Sitz? Hmm. Kopf ist sehr nah am Papier, Rücken ganz krumm. Sehen kann er allerdings wie ein Adler, allerdings war der letzte Test die Schuleingangsuntersuchung vor 2 Jahren...


    *Zettel holt und notiert*


    Nichts desto trotz werde ich, bevor ich richtig loswirble mit Diagnostik, die nächste Lernzielkontrolle abwarten. Bis dahin kann ich mich über passende Therapeuten informieren, einen Termin beim Augenarzt machen und die Familienfreundin bzw. Kokosnuss um die Kontaktdaten für Kiss-Spezialisten anhauen.


    Edit: Cosalema, danke!!! Das hilft mir sehr. Und ist so unaufgeregt. Das brauche ich gerade wirklich :S Danke.

  • Ich habe verstanden, dass Schreibschrift Pflicht ist.


    Aber: schreibt er in Druckschrift leserlich??? Schreibt er leserlich, wenn er größer schreiben darf?

  • Ich schließe mich den Ergotherapeutinnen an. Eine Weiterbildung in SI haben sehr viele Praxen, vielleicht findet ihr eine, die zusätzlich noch eine Linkshänderberatung (google mal, ob du über die Homepage von Barbara Sattler jemanden in eurer Nähe findest) durchführen kann, damit ihr in punkto Händigkeit Klarheit bekommt.


    Meinetwegen darf jedes Kind beidhändig bis zur Doktorarbeit die Hände munter beim Schreiben wechseln- aber nur solange es keine Probleme macht. Wenn dein Sohn nicht in der Lage ist, die Buchstaben zu verschleifen und die Hand verkrampft hält, würde ich die Händigkeit zügig austesten lassen und ihn dann entsprechend schulen/ euch beraten.


    Ich kann mir gut vorstellen, dass mehrere Faktoren ihn daran hindern, dass er die Schreibschrift nicht hinbekommt.

    Das B in Pegida steht für Bildung.

  • Ich finde Ergo auch einen guten Ansatz, weil er sich verkrampft.


    Aber: er ist sicher nicht der Einzige, der zu Beginn des 2. Schuljahres die Schreibschrift noch nicht hinbekommt!!!!
    Ich kenne da einige Kinder. Und vielleicht hilft euch dieses Wissen, um euch als Eltern zu entspannen.
    Welche Schreibschrift soll er können? Wie rigide ist die Lehrerin da?
    Die relativ neue "Grundschrift" z.B. kommt zu einer verbundenen Schrift, in dem sie aus der Druckschrift heraus Buchstaben verbindet. Evtl. wäre das ein Ansatz, ihn mal ausprobieren zu lassen, wie man die Buchstaben aus dem Drucken heraus noch verbinden könnte.


    Auf jeden Fall ist dieser Anspruch an ihn absurd, auch wenn die Lehrerin darauf besteht. Eine entspanntere Stifthaltung wäre natürlich dennoch wünschenswert. Aber mit Druck im Nacken wird er sicher nicht entspannter...

  • Hallo,
    ich würde auch ein Gespräch mit der Lehrerin suchen und sagen das ihr an dem Problem arbeitet. Fragt dann auch ob er zumindest in den Tests in Druckschrift schreiben darf bis das Problem geklärt ist. Bzw. würde ich ihn das zumindest in den Test machen lassen. Was nützt es wenn er zum Beispiel in HSU die Antworten alle weiß und trotzdem eine schlechte Note bekommt wenn es keiner lesen kann.
    LG Sabine

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    Wenn ihr euch davon trennen wollt, meldet euch doch bitte bei uns.

  • Auf keinen Fall am Wochenende eine Stunde am Stücks chreiben lassen üben, wie dein mann vorschlägt!


    Das ist viel zu lange, was soll das denn bringen?



    Mein Neffe mit großen feinmotorischen Problemen konnte auch lange nicht leserlich schreiben.Als er in der 2. Kl. war, hat er deshalb noch diese Schwungübungen gemacht (Vorschulhefte), und zwar am Wochenende und in den Ferien immer morgens/mittags/abends jeweils 3 Zeilen (also höchstens 5 Min. am Stück). Und an den Schultagen immer nachmittags/abends 3 Zeilen. Schreiben ist Übungssache, aber viel üben ist Quatsch, gerade wenn er sich so verkrampft am Stift.


    Hagendeel

  • Mein Sohn war auch lange so wie du deinen beschreibst. Fahrrad frei fahren mit 2Jahren. Ein Strichmännchen malen mit 6. #augen


    Wir haben viele Jahre Ergotherapie und Osteopathie hinter uns. Inzwischen wissen wir, dass wir zwar lange bei einer Ergotherapeutin waren, die sich auf SI spezialisiert hat, aber sie hat die Unsicherheit zwischen Links und Rechtshänder nicht erkannt.
    So wie wir jetzt wissen, war er das Erste Jahr rechts so doll blockiert, dass er alles mit links getan hat. Natürlich haben wir ihn dann immer mit links unterstützt, obwohl er eigentlich ein Rechtshänder ist. Nun werden wir ihn nicht mehr umschulen, da er endlich gelernt hat mit links gut zu schreiben etc.


    Therapeutentips schick ich dir per PN. ;)

  • Osteopathie reicht wohl bei manchen Blockaden nicht, ich würde einen der Spezialisten aufsuchen.

    Wenn wir einen Menschen glücklicher und heiterer machen können, so sollten wir es in jedem Fall tun, mag er uns darum bitten oder nicht.


    - Hermann Hesse: Das Glasperlenspiel -

  • Genmaicha, danke für die PN. Ich hab die Telefonnummer schon rausgesucht und rufe morgen mal an. Meinem Mann habe ich das jetzt noch nicht erzählt, mach ich morgen, ich hab heute keine Lust auf Streit.


    Miamaria, meine Familienfreundin ist schon instruiert, die Nummer "ihres" Spezialisten rauszurücken. Ich hoffe, ich bekomme die Info schnell, Termine bei Spezialisten kriegt man ja auch nicht in der folgenden Woche.

  • So, Termin bei der Ergo zur Links/Rechtstestung ist gemacht. Und ein Gespräch mit dem Vertrauenslehrer ist auch terminiert, so geht das nicht weiter. Irgendjemand muss zwischen mir und der Lehrerin vermitteln, sonst bläke ich die bald an. #schäm


    Mein Mann hat den Rückzug angetreten, als ich den Plan (Ergo, Blockadentest usw.) vorgestellt habe. Nur Lesen muss mein Sohn üben. Nur ein bißchen. Das deklarieren wir aber auch als üben, damit er sich nicht verarscht vorkommt.

  • Hier geht das Drama übrigens weiter #pinch


    Schreiben geht jetzt gut (er brauchte wirklich nur Zeit), jetzt gehts ums Lesen. Boah, ich hab echt Hals. Gestern war ich bei der Direktorin (Montag ist Lehrergespräch, ging nicht anders zu terminieren), die ist aus allen Wolken gefallen, als sie das Klassenbuch gesehen hat. Es geht also primär nicht darum, dass die Lehrerin meinen Sohn nicht mag und deshalb schlechte Zensuren vergibt (drei Vieren innerhalb von 2 Monaten auf mündliche Leistungen), sondern es scheint ein generelles Klassenproblem zu sein.


    Wie auch immer - wie motiviere ich meinen Sohn zum Lesen, wenn er in der Schule ständig gesagt bekommt, dass er es nicht kann??? Wir lesen ihm nichts mehr vor (also damit meine ich wenn er fragt: "Was steht da?"), er liest dann widerstrebend selbst, Bücher guckt er sich nur die Bilder an - da ist nichts zu machen. Wir haben schon versucht, ihn mit einem E-Book-Reader zu verführen, das ist ja was für Große, will er auch nicht.


    Was können wir tun? Ich bin ziemlich hilflos in der ganzen Sache, die Zusammenarbeit mit der Lehrerin ist wirklich unter aller Sau. Nach vorne ist sie sehr konstruktiv und einverstanden, gibt Lösungsvorschläge, aber sobald ich den A**** drehe, ist es ihr scheißegal.


    Klassenwechsel ist keine Option, die Parallelklasse ist voll. Schulwechsel auch nicht. ;(


    Achso: Gesundheitlich ist alles in Ordnung, wir haben nun ergotherapeutisch, augentechnisch und Händigkeit abgeklärt, er ist top fit. In anderen Fächern hat er keine Probleme. Das Gespräch mit dem Vertrauenslehrer war ein netter Griff ins Klo, der hatte nichts Besseres zu tun als zur Direktorin zu latschen und alles brühwarm zu erzählen. Vermutlich hat er es auch der Lehrerin erzählt. Blödmann. #stumm

  • Hat er jüngere Geschwister, denen er (z.B. im Rahmen eines Babysitting-Auftrages) vorlesen könnte?


    So hat mein Bruder letztlich prima (vor-)lesen gelernt, obwohl das erste Buch, das er freiwillig gelesen hat, das Feuerwehrhandbuch im Alter von 12 Jahren war:


    Wir bekamen 2 Euro die Stunde dafür, auf unsere kleine Schwester aufzupassen; Bedingung war eine "hochwertige" Betreuung, also kümmern und nicht vor dem Fernseher parken, und Abends eben Einschlafritual mit Geschichte vorlesen.

  • Na, ich kann mir vorstellen, dass er Widerstand aufbaut.
    Da ist ja ganz schon viel Druck und blödes Feedback im Spiel...


    Manchmal motivieren kleine liebe Briefchen, die unterm Kopfkissen, unter der Tasse oder im Schuh liegen,
    sich die Mühe zu machen.


    Edit: Und stärkt ihm den Rücken, steigt nicht auf den Druck der Schule ein. Wenn das schon so blöd ist, dann fahrt nicht im gleichen Film mit.

    Tolle Kids von 2005 und 2008

    Einmal editiert, zuletzt von marisa ()

  • Bei uns waren Witzebücher und Comics eine große Hilfe. Das ist überschaubarer Text, der auch noch Spaß macht...

  • Ich hab ne Weile Schatzsuche gemacht: Ein Zettelchen mit einer kleinen Aufgabe (auf einem Bein den Flur entlang hüpfen, den Kaktus streicheln etc) wenn die Aufgabe erfüllt war, (was ja das Lesen derselben beinhaltet) gas das nächste Zettelchen. Das letzte enthielt ein Zauberwort, mt dem man Eis bekommt, wenn man in der Küche sitzt, die Hände an die Ohren hält und es sagt (oder so). Hat jedenfalls Spaß gemacht.