Übergewichtige Siebenjährige...

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Xenia

    Aber warum? #confused

    Also was sich nicht geändert hat, ist die genetische Ausstattung, da sind wir uns hoffentlich einig. :D Die ist so verteilt wie immer, und deswegen gibt es "immer noch" Menschen, die nicht übergewichtig sind.


    Ansonsten gibt es einfach viele gesellschaftliche Veränderungen, die alle in die Richtung "Übergewicht" wirken und nur ganz wenig in die andere.


    Ich überlege mal noch, ob ich die längere Abhandlung schreiben will, die da als Antwort nötig wäre. ;)

  • Ich zitier' mich mal selber, aus einem anderen Thread. Meine These, wie Kinder heute aus Versehen dick werden, obwohl sie in Familien aufwachsen, bei denen eigentlich unproblematisch gegessen wird.


    Die Lösungen gegen die Gewichtszunahme sind dann nämlich oft ganz einfach, wenn man sie mal gefunden hat.


    Also eigentlich besteht das Problem aus zwei Komponenten:

    a) Irgendwas hat die Gewichtszunahme über die kritische Grenze ausgelöst.

    b) Oberhalb der kritischen Grenze ist das Gewichthalten einfach ein bisschen problematischer.


    Als Gründe für a) habe ich jetzt erlebt:


    - "zu häufig hintereinander besonders leckeres Essen"

    - "über einen Zeitraum von mehr als ein paar Tagen weniger Bewegung als vorher, aber weitergegessen wie vorher"


    Beides völlig unspektakulär und kann jedem mal passieren.


    Aber wenn man dann b) über der kritischen Grenze ist, passieren gleich mehrere Dinge. (Wobei ich nicht behaupten will, dass diese kritischen Dinge alle bei der gleichen Grenze passieren oder dass die kritische Grenze bei allen die gleiche wäre.)

    1.) Der Unterschied zwischen "Hunger" und "satt" flacht ab. Wenn man zu viel Vorräte mit sich rumschleppt, wird man auf eine andere Art hungrig als vorher und das Essen macht nicht mehr so eindeutig und schnell satt. Man braucht mehr Essen, um die gleiche Veränderung zu merken.

    2.) Bewegungen werden ein bisschen anstrengender und man bewegt sich ein bisschen weniger und verbrennt demzufolge auch weniger Kalorien

    3.) Und irgendwann kommen dann auch noch psychische Probleme dazu, dass man mit sich selber unzufrieden wird oder unfreundliches Feedback aus der Umgebung bekommt. Wenn man dann zu den Unglücklichen zählt, denen sowas nicht auf den Magen schlägt, sondern die sich mit Essen trösten, dann hat man entgültig den Einstieg in die Gewichtszunahme gefunden.


    Für 1.) und 2.) können ein oder zwei Kilo oberhalb von "dünn" schon ausreichen. Ich denke, dass das bei den meisten Nichtbodybuildern schon weit innerhalb des Normalgewichts stattfindet.


    Deswegen finde ich es auch kein zutreffendes Argument, wenn man sagt, dass man im Normalgewicht das Kind machen lassen sollte. Ich glaube, ein "dünnes" Gewicht ist WELTEN einfacher zu halten als eins in der nähe der oberen Grenze vom Normalgewicht.

  • Ich denke das es oft an der Ernährung liegt, zumindest in den meisten Fällen. Saftschorle, Fruchtjoghurt, mal einen Müsliriegel usw. Unterwegs dann mal schnell zum Bäcker...

    • Offizieller Beitrag

    Weniger Bewegung - schau einfach mal vor der Schule, wie viele Kinder mit dem Auto gebracht werden. Das war früher eindeutig anders, allein schon, weil es in vielen Familien nur ein Auto gab. Denn Kindern wird weniger zugemutet - die Kumpels meines Siebenjährigen werden beinah immer zum Fussballtraining gebracht, obwohl es durchaus auch mit dem Rad ginge.

    Hermine und drei Jungs (04, 07 und 09)

    ---

    demokratische Ordnung braucht außerordentliche Geduld im Zuhören und außerordentliche Anstrengung, sich gegenseitig zu verstehen

    Willy Brandt, 1969

  • Ich denke das es oft an der Ernährung liegt, zumindest in den meisten Fällen. Saftschorle, Fruchtjoghurt, mal einen Müsliriegel usw. Unterwegs dann mal schnell zum Bäcker...

    hmm.. ja aber bei den raben doch nicht und hier mehren sich die threads auch mit den übergewichtigen Kindern.

    das mit dem weniger zugemutet Hermine: ist das so? bewegen sie sich einfach weniger. fängt dass schon im babyalter an? ich weiss es nicht. bei den teenagern habe ich das gefühl dass es dann nochmals zunimmt. also insbesondere bei den mädchen. aber wir sind ja früher auch rumgehangen.....also irgendwie ist es für mich nicht schlüssig.


    dann erzähle mal @ts: wie lebt dein kind: bewegt es sich viel, wie esst ihr? ganz ehrlich.

  • - "über einen Zeitraum von mehr als ein paar Tagen weniger Bewegung als vorher, aber weitergegessen wie vorher"

    hmm. aber wieso? das ist doch nicht natürlich. meine kinder essen viel weniger wenn sie sich nicht bewegen.

    • Offizieller Beitrag

    @Sonja37 Ich glaub es ist die - ich nenne es mal "Alltagsbewegung", die immer weniger wird. Früher wäre bei uns im Ort kein Kind mit dem Auto zum Sport gefahren worden. Und man lief "mal eben" rüber zu Freunden. Oder fuhr mit dem Rad. Und spielte dann - glaub ich - mehr draußen.

    Unter Jugendlichen nehme ich nicht so wahr, dass da viele in der Pubertät plötzlich dick werden #weissnicht

  • hmm.. ja aber bei den raben doch nicht


    äh doch. #schäm Also ich weiß natürlich wie gesunde/maßvolle Ernährung geht und hatte da auch die besten Vorsätze und hab auch vieles versucht aber daraus ist bei meinen Kindern nicht viel geworden. #schäm#schäm Sie sind beide extrem mäkelig (war ich auch) und mögen nur ziemlich ungesunde und dickmachende Sachen. #weissnicht


    Jetzt kann ich ihnen das langsam auch kognitiv rüber bringen und versuchen, sie zum Mitmachen zu bewegen.


    Ich sehe es auch so, dass mit der zunehmend dicker werdenden Bevölkerung eben auch die Anzahl an dicken Kindern zunimmt.

    Viele Grüße
    Elena mit Mini1 (*2004) und Mini2 (*2006)

  • Ich mag mich bei der Ernährung auch gar nicht ausklammern.... Die Bioschorle und der Biofruchtjoghurt, Smoothies usw. sind per se keine schlechte Ernährung wie McDonald's, aber es ist zuviel Zucker! Die Summe macht es eben...

  • hmm. aber wieso? das ist doch nicht natürlich. meine kinder essen viel weniger wenn sie sich nicht bewegen.


    bei meinen Kindern kommt es weniger darauf an, wieviel sie sich bewegen, sondern wie langweilig es ihnen ist (dann wird gerne Süß- und Knabberkram gefuttert) oder wie oft es Naschsituationen gibt, wie z.B. Filme gucken.


    Wenn sie sich viel bewegen essen sie also eher weniger (so wie Xenia oben geschrieben hat). Das mag bei anderen Kindern wieder anders sein.

    Viele Grüße
    Elena mit Mini1 (*2004) und Mini2 (*2006)

  • - "über einen Zeitraum von mehr als ein paar Tagen weniger Bewegung als vorher, aber weitergegessen wie vorher"

    hmm. aber wieso? das ist doch nicht natürlich. meine kinder essen viel weniger wenn sie sich nicht bewegen.

    Deswegen haben deine Kinder auch kein Problem mit Übergewicht. Da ist aber nicht die eine Variante "natürlicher" als die andere. Es gibt halt beide, und nur im Zeitalter von Überangebot an Ernährung wird die "Weiteressen wie bisher"-Variante ein Nachteil. Vorher war das zwar auch nicht sinnvoll, aber es wurde kein Selektionsnachteil draus.


    Ich glaube auch, dass weniger Alltagsbewegung eine große Rolle spielt. Nicht nur, weil mehr Autos und weniger Zeit in den Familien vorhanden ist, sondern auch wegen gesteigertem Risikobewusstsein (Fahrradunfälle, "stranger danger") und wegen der Konkurrenz durch Bildschirme, die in den letzten 20 Jahren nochmal deutlich stärker geworden ist.


    Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, dass es an zuviel Zucker oder zu viel Fett im Essen liegt. Mir wäre nicht aufgefallen, dass das Essen so generell anders zusammengesetzt wäre heute als vor 20 Jahren. Es wird nur stärker über die Makronährstoffe und über den gefährlichen Zucker diskutiert als früher.


    Die Portionen sind größer geworden. Und die Kleidergrößen.


    Es wird wohl noch andere Gründe geben, die nur indirekt etwas mit Ernährung und Bewegung zu tun haben, sondern mit dem, über was diskutiert wird ("Gene sind schuld", "alles Erziehungsfehler", "böse Nahrungsmittelindustrie") und dem, von was man sich abgrenzen will ("GNTM", "The biggest looser") und dem, vor was man heute Angst hat ("lebensgefährliche Essstörung") .

  • Ich kann mir sehr gut vorstellen das Zucker oft Schuld ist. Empfohlen pro Tag sind nicht mehr als 6 Teelöffel oder so.. Die hat man ruckzuck zusammen. Den Film fand ich dazu sehr interessant.


    Externer Inhalt youtu.be
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

  • Was man nicht unterschätzen sollte sind die ganzen Fertigprodukte mit versteckten Fetten und Zucker. Das gab es früher so nicht. Zumindest nicht in meiner Kindheit vor 35 Jahren.

    Für mich ist das schon einer der Gründe warum es heute mehr dicke Menschen gibt als früher..

    -----------------------------------------------


    Wunder 1: 07


    Wunder2: 11

  • Zitat von Ich kann doch jetzt nicht die ganze Familie auf Diät setzen?

    Das wäre meine 1. Idee gewesen. Ich kenne mich absolut nicht aus. Aber ich stelle mir es schlimm vor, wenn alle in der Familie etwas Leckeres essen, nur das Kind was abnehmen soll, bekommt eine gesunde Suppe o.ä. Daher würde ich für die ganze Familie Gemüsepfannen o.ä. kochen, so dass alle so viel nehmen können, wie sie möchten und ich nicht das Kind bremsen muss.

    Wenn du das Gefühl hast, sie isst nicht viel, würde ich auch auf andere Untersuchungen bestehen. Falls du doch den Eindruck hast, sie isst recht viel, wäre natürlich die Überlegung, ob ihr etwas fehlt, was sie durch das Essen versucht auszugleichen.

  • Ich weiß nicht wie es bei euch war, aber in meiner Kindheit gab es noch nicht diese extreme Überpräsenz an Süßigkeiten und Co. Die gab es mal, aber nicht überall und immer. Ich denke schon, dass das mit rein spielt.

    Hier gibt es ständig und überall Süßigkeiten und Kuchen angeboten. Selbst wenn ich zu Hause nichts mehr anbieten würde. Dem kann man einfach kaum aus dem Weg gehen. #gruebel

  • ich würde gern erstmal wissen worum genau es geht. Wie groß, wie schwer? Bluthochdruck wie festgestellt? Sonstige Krankheiten? Und dann können wir überlegen. Ich bin mir nämlich noch gar nicht sicher, ob überhaupt etwas geändert werden muss.

  • Ist es nicht so, dass die Anzahl der Übergewichtigen bei der Einachulungsuntersuchung sehr leicht rückläufig ist, aber erst in den letzten 1,2 Jahren?


    Außerdem schmeiße ich mal in die Runde, dass die längeren Bezreuungszeiten z.T. auch für weniger Bewegung und ungesundes Essen sorgen.

    Gesellschaftlich wäre das mein erster Ansatzpunkt: Gesundes Schul-/KiTaessen und mehr Bewegungsangebote.

  • Ich kann mir sehr gut vorstellen das Zucker oft Schuld ist. Empfohlen pro Tag sind nicht mehr als 6 Teelöffel oder so.. Die hat man ruckzuck zusammen.

    Pfff. Also Zucker als Feindbild gab es auch schon in meiner Kindheit (80er).


    Diese erhobener-Zeigefinger-Ablehnung von bestimmten "ungesunden" Lebensmitteln ist, glaube ich, mehr ein Problem als diese Lebensmittel selber. Weil es Disziplin erfordert, sich an diese Regeln zu halten und die wirklich relevanten Regeln dann gerne mal zum Ausgleich übertreten werden.


    Als "wirklich relevant" würde ich jetzt sowas sehen wie "trink Wasser, wenn du Durst hast", "hör auf zu essen, wenn du satt bist" und "schau mindestens ein mal am Tag, dass du richtig Hunger hast, bevor du was isst".

  • Xenia : ich finde deine These interessant (also, dass man wenn man nur leicht ins obere Normalgewicht rutscht nicht mehr leicht runterkommt), aber ich würde annehmen dass "naturschlanke" Leute einfach grundsätzlcih weniger essen (aus diversen Gründen) als Leute, die zu Übergewicht neigen (ebenfalls aus div. Gründen)


    Zucker ist ja heute schon fast ein bisschen altmodisch, Glukose-Fructose-Sirup und sowas sind ja (gefühlt plötzlcih) überall drin..

    k. (*1979) mit p. (*02/2006), k. (*09/2008), h. (*12/2010) und f. (*09/2015)