Dialekt in der KiTa

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  • Wieder was gelernt #top

    Sage es mir, und ich werde es vergessen. Zeige es mir, und ich werde es vielleicht behalten. Lass es mich tun, und ich werde es verstehen.


    Konfuzius

  • Das ist lustig, ich komme aus dem Norden, (S-H und Niedersachsen) und kenne den "Aktendulli" seit meiner Kindheit. Aber ich entstamme einem Beamtenhaushalt.

    Es gab ihn also auch im Westen.

    :D

    mamaraupe (*1973) mit paparaupe (*1969), großer raupe (*06/06), und kleiner raupe(*02/10)

  • Ich hab kürzlich einen "netten" Dialekt-Ausdruck für ein Körperteil gelernt und bitte Euch Dialektverteidiger doch mal mitzuraten:

    Was ist denn "Fotzn"?

    Es gibt auch noch einen Begriff für den dazugehörigen Fachmediziner: "Fotznklempner"


    Na?

  • Das ist der mund bzw der zahnarzt

    Rei
    Iudex ergo cum sedebit,
    Quidquid latet apparebit:
    Nil inultum remanebit.
    Quid sum miser tunc dicturus?
    Quem patronum rogaturus?
    Cum vix iustus sit securus.
    (Goethes Faust)

  • Das ist der mund bzw der zahnarzt

    Ähm, nein, weiter unten #schäm#pfeif#angst


    Das ist aber unterste Gossensprache und hat mit Dialekt nichts zu tun! Diesen abwertenden Begriff gibt es auch auf Hochdeutsch.

    Drei Dinge sind uns aus dem Paradies geblieben: Die Sterne der Nacht, die Blumen des Tages und die Augen der Kinder.
    Dante Alighieri

    Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd.

  • Stimmt. (Also der Mund bzw Zahnarzt)

    Und ich finde den Begriff unmöglich. Weil er eben überregional als sehr derber und abwertender Begriff für ein weibliches Körperteil bzw die Frau selbst bekannt ist.


    Da fällt mir noch so ein furchtbarer Begriff ein: "Bixn" (=Büchse) für ein Mädchen / junge Frau.


    Ich hab vorgestern in einem Ingenieurbüro (!) in Waldkirchen angerufen und brauchte eine Auskunft. Ich hab mehrmals nachgefragt, ich hab den nicht verstanden. Ich hab mir dann vom Architekten die Mail-Adresse geben lassen und hab ne Mail geschrieben. Die konnte ich dann glücklicherweise lesen.

    Einmal editiert, zuletzt von Pamela ()

  • Das ist der mund bzw der zahnarzt

    Ähm, nein, weiter unten #schäm#pfeif#angst


    Das ist aber unterste Gossensprache und hat mit Dialekt nichts zu tun! Diesen abwertenden Begriff gibt es auch auf Hochdeutsch.

    Hat sich überschnitten.

    Mund bzw Zahnarzt stimmt.

    Und Du, Trish, hast gleich den Beweis geliefert, warum ich den Begriff so unmöglich finde.


    Eine Ohrfeige wird hier angedroht mit "Ich fotz Dir gleich eine"

    Natürlich komplett im Dialekt, so kann ich aber nicht schreiben.

  • Ich hab vorgestern in einem Ingenieurbüro (!) in Waldkirchen angerufen und brauchte eine Auskunft. Ich hab mehrmals nachgefragt, ich hab den nicht verstanden. Ich hab mir dann vom Architekten die Mail-Adresse geben lassen und hab ne Mail geschrieben. Die konnte ich dann glücklicherweise lesen.

    Oh - das ist krass .

    Ich bin ja häufiger da unten und die sprechen wirklich wahnsinnig schwer verständlich für mich.

    Aber bisher konnte noch jede/r wenigstens ein bisschen für mich übersetzen. Und ja ich würde von nem Ingenieur auch erwarten , dass sie das wenigstens in halbhochdeutsch kann. Vielleicht hättest du auf englisch wechseln sollen, so als gemeinsame Fremdsprache ;)

    Liebe Grüße
    Martina


    Tochter 05/2004
    Sohn 04/2015

    Tochter 01/2019

  • Das ist ja echt krass!

    Und es bestätigt mich in meiner Entscheidung, nicht in den Süden zu gehen - ich hätte die Menschen einfach nicht verstanden (wäre fatal in meinem Job). Nun bin ich im Norden gelandet, und auch wenn ich kein Platt spreche, ist es kein Problem auch die alten Knochen zu verstehen, die aus Prinzip nur Platt sprechen.

  • Jetzt muss ich doch was loswerden auch wenn ich nicht alles gelesen habe. Ich komme aus Niederbayern und freue mich immer wieder zu Hause den schönen Dialekt zu hören und nicht dieses Pseudo bairisch aus München. Ich finde den Beitrag oben einfach abwertend für Dialekt sprechende Menschen. Nur weil jemand Dialekt spricht ist er nicht doof. Und er hat ja anscheinend ein Studium geschafft auch mit Dialekt!!! Es gibt Leute die tun sich schwer mit Hochdeutsch deswegen sind die aber nicht doof. Tirolerisch ist z.B. auch eine Herausforderung zu verstehen, aber deshalb würde ich die nicht abwerten.

    Preisische Gscheithaferl

    holly mit Tochter (07/03) und Sohn (06/06)

  • holly ich versteh dich schon....


    Ich will nur anmerken, dass mich als Berlinerin solche Bemerkungen über "preissen" Sehr anpiksen

    Ich identifiziere mich nicht mit Preußen! Ich bin einfach Berlinerin, Europäerin, Mensch. Aber wenn Von süddeutschen Menschen "saupreißn" und dergleichen kommen, dann pikst das.

    Das wollte ich mal sagen, ich glaube, nicht allen ist klar, dass das bei vielen Menschen auF dem GebiEt vom damaligen Preußen so Ist...

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • Nichts kann brennen so heiß wie die Liebe zwischen am Bayern und am Preis'.


    Oh mann. Ich dachte immer das sei nur noch bei der Generation 60Plus ein Thema.. #stirn

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • Nur weil jemand Dialekt spricht ist er nicht doof.

    Das hat doch auch niemand behauptet.

    Das, was Du zwischen unseren Zeilen zu lesen vermutest, sagt mehr über Dich aus als über uns.

    Im Gegenteil, aufgrund der Intelligenz, die ich einem Ingenieur zuerstmal unterstelle, erwarte ich, dass er/sie in der Lage ist, sich halbwegs verständlich auszudrücken, dass ihn auch Personen verstehen, die außerhalb seines Heimatortes aufgewachsen sind.


    Natürlich hat o.g. ein Ingenieursstudium geschafft. Wenn ich jetzt mal an mein Studium zurückdenke, der einzige abschlussrelevante mündliche Beitrag war die Verteidigung meiner Diplomarbeit. Und das war nur ein Winz-Anteil an allem.

    Alles andere waren schriftliche Prüfungen. Das geht also auch, wenn jemand tiefsten Dialekt spricht.

  • Pamela, mich piekst dieser Thread auch von Anfang an sehr an, und es wird nicht besser.

    Im Moment liegt es daran, dass du hier zwei Dinge vermengst: Dialekt und ungehobelte Ausdrucksweise bzw. sexistischen Kackscheiß.

    Ich habe auch als Dialekt sprechender Mensch die Wahl, ob ich "Mundharmonika" oder "Fotznhobel" sage. Ganz genauso habe ich aber auch als Hochdeutsch sprechender Mensch die Wahl, ob ich "Maul" oder "Mund" sage. Die "Bixn" ist nichts anderes als die "Dose", diesen Begriff gibt es durchaus auch auf Hochdeutsch. Und auch außerhalb Bayerns Idioten, die ihn verwenden.

    Du unterstellst in deinem Beitrag den "Dialektverteidigern", dass sie solche Ausdrücke automatisch super finden bzw. akzeptieren. Und das stinkt mir echt.

    Ja, du fühlst dich in deiner Umgebung nicht wohl. Ja, vielleicht sind da auch viele bornierte Vollpfosten, die sich nicht verständlich ausdrücken wollen. Aber die in einen Topf mit den Dialekt sprechenden Rabinnen zu werfen (und so kommt es hier rüber), ist mehr als unfair.

  • Dann kommt das falsch rüber.


    Ich spreche selbst Dialekt, fränkisch, und ich liebe meinen Dialekt. Wenn ich im beruflichen Kontext einen anderen Franken treffe, dann schwenke ich auch ab ins stärker dialekt gefärbte.

    Aber ich KANN auch Hochdeutsch. Und ich weiß auch, wann ich das anwenden muss, damit mich meine Mitmenschen verstehen.

    Und nichts anderes erwarte ich auch von meinen Mitmenschen.

    Wenn ich am Telefon mehrmals auf Hochdeutsch nachfrage, was mir der Gesprächspartner sagen möchte und da kommt nur Genuschel - sorry, das ist mehr als unhöflich.

    Und ich habe nie behauptet, dass alle Dialekt-sprechenden Menschen dumm wären.

  • Ich kann Pamela aus eigener leidvoller Erfahrung nur zustimmen. Ich, im Norden Deutschlands lebend, habe sehr häufig dienstliche Telefongespräche mit Firmen in Niederbayern zu führen. Es ist an der Tagesordnung, dass ein Gespräch nicht fortgeführt werden kann, weil ich meinen Gesprächspartner einfach nicht verstehe! Er kann sich auf Hochdeutsch nicht vermitteln und wir müssen per E-Mail kommunizieren. Was mehr Zeit in Anspruch nimmt. Das lässt mein Verständnis für die Pflege von Dialekt erheblich schrumpfen!

  • Hm, also ich kenne den Kieferorthopäden schon seit meiner Kindheit (wegen der Zahnspange) als den "Fotznspangler". Und habe mir dabei NIE was zweideutiges gedacht.

    Der Begriff steht hier tatsächlich für "Mund" bzw. derb, unschön für "Maul".


    Aber nicht für Vagina. Das F-Wort für Vagina kommt, soweit ich weiss, aus dem Lateinischen. "Fossa"- Grube, Spalte, Graben, Furche...


    In der Mundart heisst die Vagina nicht Fxxxe, sondern Fud.

    Mit Hännsel & Gretel & der kleinen schafsgepelzten Wölfin

  • Das hast du natürlich nicht behauptet, aber heute früh beim Frühstücken hat mich das einfach genervt und ich bin in der Hinsicht schon ein bißchen empfindlich.

    Als ich als Mädchen vom Land vor vielen Jahren in die große Stadt (München) zum Studieren kam, gab es Kommilitonen, die sich über meinen Dialekt lustig gemacht haben. ich war da ziemlich getroffen. Und ich hab es später auch noch oft erlebt, dass Dialekt sprechende Menschen abqualifiziert wurden und werden. Ich kann mich noch gut daran erinnern, als die Ergebnisse der ersten Pisa-Test raus kamen und fest gestellt wurde, dass die Bayern, auch wenn sie damals noch zu 70% CSU gewählt haben und Dialekt gesprochen haben, nicht total bescheuert sind#zwinker.

    Ich persönlich finde Dialekte spannend und kann derbes niederbairisch, gepflegtes hochbairisch und natürlich hochdeutsch. Je nach Umfeld wechsle ich die Sprachen.

    Ich bin übrigens mit einem dialektlosen Niedersachsen verheiratet und meine Kinder wachsen zweisprachig auf.

    holly mit Tochter (07/03) und Sohn (06/06)

  • So, musste noch mit Hund raus...

    Ich kann Pamela aus eigener leidvoller Erfahrung nur zustimmen. Ich, im Norden Deutschlands lebend, habe sehr häufig dienstliche Telefongespräche mit Firmen in Niederbayern zu führen. Es ist an der Tagesordnung, dass ein Gespräch nicht fortgeführt werden kann, weil ich meinen Gesprächspartner einfach nicht verstehe! Er kann sich auf Hochdeutsch nicht vermitteln und wir müssen per E-Mail kommunizieren. Was mehr Zeit in Anspruch nimmt. Das lässt mein Verständnis für die Pflege von Dialekt erheblich schrumpfen!

    Das geht natürlich auch nicht, habe ich allerdings mit einem Exfreund auch erlebt, der lieber Englisch als Hochdeutsch gesprochen hat#crying.

    Sein Englisch hat sich auch besser angehört als sein Hochdeutsch.

    Das Schreiblern-Konzept "so schreiben wie hören" funktioniert natürlich mit Dialekt nicht, aber nach dem "alten" System geht das durchaus.

    holly mit Tochter (07/03) und Sohn (06/06)