Sehfähigkeit verschlechtert sich sehr schnell - Ursache unbekannt

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  • Ich kann mich aus der Pädiatrie an zumindest ein Kind ohne Stauungspapille und mehrere ohne Abducenzparese trotz Pseudotumor erinnern. Allerdings auch an ein Kind mit Stauungspapille, das auf Pseudotumor behandelt wurde, dann aber keinen hatte. Das sind ja immer nur Wahrscheinlichkeiten. Ohne Stauungspapille ist die Wahrscheinlichkeit niedrig, aber nicht Null. Gesichtsfelddefekt hat er nicht, oder?

    LP bei Kinder wurden bei uns unter Midazolam gemacht, das soll den ICP wenig beeinflussen. Aber das weiß ich nicht mehr so genau. Ketanest ist problematisch, Propofol auch, weil der Druck insgesamt, also auch Blutdruck darunter so niedrig wird. Ich frag nochmal nen ehemaligen Kollegen, der in der Neuropädiatrie ist, worunter er mit V.a. Pseudotumor punktiert.

    midazolam nach RS mit meinem Kollegen.

    Liebe Kissix , falls Du gerade aufgrund Eurer eigenen Situation völlig überlastet sein solltest, dann ignoriere mich bitte ohne schlechtes Gewissen. Ansonsten würde ich Dich gerne fragen, ob Dir eine Alternative zu Midazolam bekannt ist? Der Kleine hat paradox reagiert. Sprache zwar verwaschen, Kind gut drauf, alles kommentierend und plausible Frage stellend, massive körperliche Abwehr, gegen die 5 Erwachsene nicht ankamen, keine Erinnerungslücken. Es konnte leider nicht punktiert werden. Weiterer Versuch in der nächsten Woche, wieder stationär.

    Auch das neuerliche Schädel-MRT mit zusätzlich anderen Frequenzen ergab keine Auffälligkeiten außer den zuvor bekannten.

  • Liebe rheinländerin,

    ich lese hier bis jetzt ab und zu still rein und wollte erstmal kurz dalassen, wie gut ihr diese Situation meistert und euch alles Gute und eine baldige Aufklärung wünschen.

    Ich habe neulich über einen ähnlichen Fall gelesen und musste sofort an euch denken - da lag der Sehverlust ursächlich an einem massiven Vitamin-A Mangel.

    Das dürfte bei euch aber sicher schon abgeklärt sein, oder? (Falls die Frage zu dämlich war, entschuldige bitte - ich habe es aber im thread nicht gefunden, ob das gemessen wurde.)

  • Auch wenn ich nicht kissix bin, antworte ich mal.

    Statt midazolam gibt es mehrere Alternativen. Allerdings ist ein Medikament immer nur so gut wie der Arzt Erfahrung damit hat.

    Mein Plan wäre :Anästhesie ins Boot holen. Dem Kind Zauberpflaster kleben und dann in Narkose die Punkt tion durchführen.

    Wohlgemerkt mit Venenzugang dafür ja die Zauberpflaster.

    Das kann man sehr kurz halten und es ist auch vertretbar von der Sicherheit her.

    Alternativ als Substanz noch Ketanest, finde ich aber persönlich nicht so gut.

    Schoko

    Schokojunkie mit Töchtern (5/07 und7/09)

  • Ach rheinländerin,

    das klingt echt doof. und dann wieder eine woche warten :(

    lg roma

    Eine Woche länger zu warten, ist für uns gerade zum Glück nicht so belastend, da war die Wartezeit auf Befunde aus der Humangenetik schwieriger. Ärgerlich ist, dass wir jetzt zwei Tage stationär in der Klinik waren ausschließlich für ein Schädel-MRT, denn unter der leider schief gelaufenen Sedierung hätte eigentlich auch noch viel Blut abgenommen werden sollen. Nächste Woche dann nochmal zwei Tage stationär.

    Liebe rheinländerin,

    ich lese hier bis jetzt ab und zu still rein und wollte erstmal kurz dalassen, wie gut ihr diese Situation meistert und euch alles Gute und eine baldige Aufklärung wünschen.

    Ich habe neulich über einen ähnlichen Fall gelesen und musste sofort an euch denken - da lag der Sehverlust ursächlich an einem massiven Vitamin-A Mangel.

    Das dürfte bei euch aber sicher schon abgeklärt sein, oder? (Falls die Frage zu dämlich war, entschuldige bitte - ich habe es aber im thread nicht gefunden, ob das gemessen wurde.)

    Erinnerst Du Dich zufällig, wo Du davon gelesen hast? Der Fragestellung wollte tatsächlich niemand nachgehen, massiven Vitamin-A-Mangel gäbe es in Europa nicht. Ich war die Diskussionen irgendwann leid und habe die Untersuchung als IGEL-Leistung machen lassen.

    Danke, liebe Schoko! Ich denke, der neuropädiatrische Oberarzt hatte umfangreiche Erfahrungen mit dem verwendeten Präparat. Es gab erst Emla-Pflaster, bevor ein Zugang gelegt wurde. Dann Dormicum und Dipidolor i.V. Ketanest sei bei den Fragestellungen nicht angezeigt, da potentiell hirndruckerhöhend. Anästhesie kommt nächste Woche mit ins Boot, schrieb mir "unser" Oberarzt gerade.

  • Mist! Das tut mir leid. Ketanest senkt den intrakraniellen Druck, meines Wissens nach, und verfälscht die Diagnostik. Ich würde wohl Etomidate nehmen, aber da brauchts wahrscheinlich ne (kurze) Beatmung dazu. Propofol ist wie Ketanest nicht gut geeignet. Ich frag nochmal meinen Kinderarzt-Freund.

  • Wenn Anästhesie dabei ist kann man sicherlich Remifentanil nehmen. Dazu evtl. etwas Gas wenn man Propofol vermeiden möchte. Wichtig ist das der Anwender sich mit DEM Medikament auskennt bei Kindern.

    Man ist immer nur gut bei Sachen die man häufig macht.

    Schoko

    Schokojunkie mit Töchtern (5/07 und7/09)

  • Möglicherweise hat das Dormicum nicht richtig gewirkt. Ich kenns so, dass sowohl große Angst als auch Angesprochen-werden die Wirkung runterbremst. Beim nächsten Versuch würd ich die vernünftigen Fragen vorher stellen lassen und nach dem Dormicum weder seinen Namen nennen noch ihn ansprechen sondern lieber über Körperkontakt und leises "sssch, alles gut" beruhigen. Und ruhige Lieblingsmusik auf die Ohren zum Entspannen.

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • Nein Preschoolmum, Dormicum ist dafür bekannt, dass es ab und an paradoxe Reaktionen erzeugt. Da macht niemand einen nächsten Versuch mit „sch sch ...“.

    Ich kann mir das jedenfalls nicht vorstellen...

  • Uaa, Dormicum hat bei mir vor meiner vorletzten OP Todesängste ausgelöst. Nie wieder!

    Ich bekam es zur Beruhigung vor der OP, also nicht als Narkose (welch grauenhafte Vorstellung!).

    Bei meiner letzten OP bekam ich ein anderes Medikament zur Beruhigung (Clonidin, glaube ich). Die Narkose schließlich wurde mit Fentanyl eingeleitet und schwups weg war ich, ohne Angst.

    Alles Gute für Deinen Jungen!

  • Das ist ja wirklich alles unglücklich. Ich wünsche euch, dass ist diesen diagnosemarathon endlich hinter euch bringen und mit einer Therapie beginnen könnt. Es ist schon beim Lesen kaum auszuhalten, was ihr alles erdulden müsst, jetzt zusätzlich noch eine Wahrnehmungsstörung. Wie gemein.

  • Irene Das Beschriebene hat nix mit net paradoxen Reaktion zu tun. Letztere hab ich der Klinik oft genug erlebt und da waren die Kinder total verwirrt.

    Diesen Faktor dass es nicht wirkt wenn die Angst zu groß ist hab ich selbst an mir erlebt.

    Den Faktor mit Ansprache und Namensnennung hab ich bei Patienten live erlebt. Einschließlich der einsetzenden Beruhigung wenn eben NICHT mehr mit dem Patienten rational gesprochen wurde.

    Was glaubst Du wieviele Rüffel ich als Schülerin einstecken musste weil ich nem Patienten was erklären oder ihn beruhigen wollte. #rolleyes

    Da darfst Du meiner Erfahrung mehr glauben als ergoogeltem Wissen.

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • Ja, das war hier: Quelle

    Danke moronathon für die Quelle!

    Mist! Das tut mir leid. Ketanest senkt den intrakraniellen Druck, meines Wissens nach, und verfälscht die Diagnostik. Ich würde wohl Etomidate nehmen, aber da brauchts wahrscheinlich ne (kurze) Beatmung dazu. Propofol ist wie Ketanest nicht gut geeignet. Ich frag nochmal meinen Kinderarzt-Freund.

    Kurze Beatmung geht, in der nächsten Woche wird direkt ein Anästhesist dabei sein, Termin zum Vorgespräch steht auch. Dein Angebot, nochmal Deinen Kinderarzt-Freund zu befragen, ist sehr lieb, aber bitte mach das wirklich nur, wenn es unkompliziert gerade passt. Du hast so enorme eigene Sorgen gerade, dass ich ein ganz schlechtes Gewissen bekomme, wenn Du Dich jetzt noch um unsere Belange kümmerst.

    Wenn Anästhesie dabei ist kann man sicherlich Remifentanil nehmen. Dazu evtl. etwas Gas wenn man Propofol vermeiden möchte. Wichtig ist das der Anwender sich mit DEM Medikament auskennt bei Kindern.

    Man ist immer nur gut bei Sachen die man häufig macht.

    Schoko

    Deine Hinweise werde ich auf jeden Fall im Vorgespräch berücksichtigen. Vielen Dank!

    Möglicherweise hat das Dormicum nicht richtig gewirkt. Ich kenns so, dass sowohl große Angst als auch Angesprochen-werden die Wirkung runterbremst. Beim nächsten Versuch würd ich die vernünftigen Fragen vorher stellen lassen und nach dem Dormicum weder seinen Namen nennen noch ihn ansprechen sondern lieber über Körperkontakt und leises "sssch, alles gut" beruhigen. Und ruhige Lieblingsmusik auf die Ohren zum Entspannen.

    Ich war die ganze Zeit dabei. Der Kleine steckte ganz sicher nicht durch das Dormicum in großer Angst. Er wirkte eher so wie auf einem guten Amphetamin-Tripp und gleichzeitig betrunken. Entspannt, freundlich, sehr kontaktfreudig, in sehr verwaschener Sprache labernd ohne Ende. Dabei war er stark in Bewegung, mäanderte durch die Gegend, konnte seinen Körper aber nur noch sehr eingeschränkt kontrollieren, sodass alle damit beschäftigt waren dafür zu sorgen, dass er nicht von der Untersuchungsliege stürzte. Aggressiv oder total aufgebracht war er gar nicht. Das Team war sehr kindererfahren, außergewöhnlich zugewandt und ruhig.

    Nein Preschoolmum, Dormicum ist dafür bekannt, dass es ab und an paradoxe Reaktionen erzeugt. Da macht niemand einen nächsten Versuch mit „sch sch ...“.

    Ich kann mir das jedenfalls nicht vorstellen...

    Ganz genau, einen nächsten Versuch mit Dormicum wird es nicht geben. Das Präparat ist nach kurzfristiger Hinzuziehung eines Anästhesisten schrittweise höher dosiert worden bis zu der 5-fachen für das Körpergewicht vorgesehenen Dosis. Dann wurde abgebrochen und angekündigt, das Kind würde wahrscheinlich irgendwann einschlafen und sich später an nichts erinnern. Dem war nicht so. Der "Trip" hielt noch eine Stunde an, dann war der Muskeltonus wieder normal, der Kleine aß und trank und bestand wenig später vehement darauf, endlich rauszugehen, um Fußball zu spielen. Das durfte er dann unmittelbar vor dem Bürofenster des Oberarztes, und es kamen diverse Ärzte und Pflegekräfte vorbei, um sich das Phänomen anzuschauen. Der Kleine spielte nicht nur Fußball, sondern konnte auch alles berichten, was so vorgegangen war.

    Diesen Faktor dass es nicht wirkt wenn die Angst zu groß ist hab ich selbst an mir erlebt.

    Den Faktor mit Ansprache und Namensnennung hab ich bei Patienten live erlebt. Einschließlich der einsetzenden Beruhigung wenn eben NICHT mehr mit dem Patienten rational gesprochen wurde.

    Was glaubst Du wieviele Rüffel ich als Schülerin einstecken musste weil ich nem Patienten was erklären oder ihn beruhigen wollte. #rolleyes

    Da darfst Du meiner Erfahrung mehr glauben als ergoogeltem Wissen.

    Neuropädiatrischer Oberarzt und Anästhesist bezeichnetes die Reaktion unseres Sohnes als paradox, sehr selten würden sie sowas sehen. Mit dem Patienten nicht mehr rational zu sprechen, wäre ausgeschlossen gewesen. Es wurde schon nur auf ihn reagiert und er nicht aktiv angesprochen, und wenn das niemand getan hätte, dann hätte er Angst bekommen, außerdem wäre er dann von der Liege gestürzt.

  • Ich war nicht dabei aber für mich wirkt auch diese exakte Beschreibung genauso wie es mir bei meiner ersten Dormicum-Erfahrung ging. Nicht das Dormicum löst die Angst aus sondern die Angst verhindert dass das Gehirn voll abschaltet. Es "kämpft gegen die Droge an". Ich hatte damals panische Angst vor der Magenspiegelung und versucht mich zu beherrschen. Während dem Eingriff war die einzige Wirkung dass ich mich nicht verständlich machen konnte weil mir Sprache und Motorik nicht so gehorchten wie ich wollte. Danach war ich fast den ganzen Tag total erschöpft und neben der Spur. Erinnern kann ich michvauch an alles.

    Bei der ersten Op wo ichs zur Vorbereitung bekommen hatte war die Angst nicht ganz so groß. Ich bin war aber trotzdem bis in die Schleuse komplett wach und hatte tausend Fragen. Die mit der Anästhesist irgendwann einfach verboten hat und mich zum tief Durchatmen und zählen aufgefordert hat. Dann erst hats angefangen zu wirken.

    Und bei der zweiten Op, wo ich recht entspannt war weil ich wusste was auf mich zukommt war ich ziemlich schnell nach der Tablette in diesem erwünschten LMAA-Gefühl und hab brav ohne Nachzudenken gemacht was der Anästhesist gesagt hat. Da kann ich mich kaum an die Schleuse erinnern.

    Drei Situationen, derselbe Patient, drei verschiedene Reaktionen - nur der Angstgrad machte den Unterschied.

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • Solche paradoxen Reaktionen unter Midazolam (=Dormicum) hab ich auch (selten) mal erlebt, das kommt bei Benzos schon mal vor. Total doof, dass es nicht geklappt hat, aber ihr wisst es jetzt und sagt es immer dazu, damit er keine Benzodiazepine mehr bekommt.

    Mein Freund sagte, dass er mit Etomidate bei Kindern wenig Erfahrung hat, es aber prinzipiell möglich wäre. Die sonst üblichen Medis (Thiopental, Propofal) gehen halt nicht, weil sie die Diagnostik verfälschen. Er hat noch Sevofluran inhalativ in den Raum geworfen, wenn der Anäösthesist damit Erfahrung hat, würde es das präferieren.

  • Ich hab von den ganzen Wirkstoffen keine Ahnung, vielleicht sind meine Hinweise daher auch überflüssig... mein Sohn hat ein paar mal Somsanit bekommen für seine Punktionen, hat dann aber dann sehr bald mit Erbrechen und Atemnot reagiert. Seitdem bekommt für Punktionen immer Propofol oder Dormicum, da gab es noch keine Probleme. Somsanit ist in unserer Klinik aber ansonsten Mittel der Wahl für Punktionen.

    J. *7/2009 L. *1/2012 M. *8/2016

    Sie haben gewonnen: Brokkoli n015.gif

    "so gut wie es früher war, ist es früher nie gewesen" Hermann van Veen

    Einmal editiert, zuletzt von Fusselviech (26. November 2017 um 11:42)

  • Solche paradoxen Reaktionen unter Midazolam (=Dormicum) hab ich auch (selten) mal erlebt, das kommt bei Benzos schon mal vor. Total doof, dass es nicht geklappt hat, aber ihr wisst es jetzt und sagt es immer dazu, damit er keine Benzodiazepine mehr bekommt.

    Mein Freund sagte, dass er mit Etomidate bei Kindern wenig Erfahrung hat, es aber prinzipiell möglich wäre. Die sonst üblichen Medis (Thiopental, Propofal) gehen halt nicht, weil sie die Diagnostik verfälschen. Er hat noch Sevofluran inhalativ in den Raum geworfen, wenn der Anäösthesist damit Erfahrung hat, würde es das präferieren.

    Lieben Dank für Deine Bemühungen, nun kann ich dem Vorbereitungsgespräch gelassener entgegen sehen!

    Ich hab von den ganzen Wirkstoffen keine Ahnung, vielleicht sind meine Hinweise daher auch überflüssig... mein Sohn hat ein paar mal Somsanit bekommen für seine Punktionen, hat dann aber dann sehr bald mit Erbrechen und Atemnot reagiert. Seitdem bekommt für Punktionen immer Propofol oder Dormicum, da gab es noch keine Probleme. Somsanit ist in unserer Klinik aber ansonsten Mittel der Wahl für Punktionen.

    Mit Propofol hatte unser Sohn bislang auch nie Probleme, es kommt aber leider aufgrund der aktuellen Fragestellungen nicht in Betracht.

  • Liebe Rheinländerin,

    was ist aus eurer Untersuchung geworden? Hat sie diesmal geklappt? Wie geht es deinem Sohn? Habt ihr schon Ergebnisse?

    lg roma

    Toleranz ist der Verdacht, dass der Andere Recht hat - Kurt Tucholsky