Schulbegleitung als Job

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  • Hallo :)



    Ich wollte mal nachfragen, ob es jemanden unter den Raben gibt die als Schulbegleitung arbeitet.

    Ich bin gerade dabei mich auf meinen beruflichen Wiedereinstieg als Erzieherin vorzubereiten#angst#yoga und denke darüber nach.

    Das man in den Ferien immer frei hat, wäre fantastisch für mich und meine 4 Kinder. Auch ansonsten fände ich die Arbeit spannend.

    Andererseits höre ich immer mal wieder von Schwierigkeiten..... Schulbegleiter stehen alleine da im Schulbetrieb, schwierige Eltern etc.

    Habt Ihr Erfahrungen die Ihr mit mir teilen möchtet?:)

    Susanne mit Kasperle 08/04 , Seppel 01/07 und Gretel 10/10 :) und Überraschungsstar April/2014


    Pippi Langstrumpf:" Es ist unbedingt wichtig für kleine Kinder ein
    geordnetes Leben zu haben. Besonders, wenn sie es selbst ordnen dürfen." :D

  • Da abonniere ich mal. Interessant auch die Frage, was ist, wenn das zubegleitende Kind krank ist? Ich hab schon mal gehört, dann gäbe es auch kein Geld?

    Ich bin gespannt, was so berichtet wird.

  • Also gute Bekannte von mir haben das gemacht und da war es so, wenn das zu betreuende Kind krank war, hatten sie frei. Ich bilde mir ein, dass sich dies nicht auf das Gehalt ausgewirkt hat.

    Leider kann ich die beiden Frauen nicht mehr genau fragen. Die sind weggezogen.

    Susanne mit Kasperle 08/04 , Seppel 01/07 und Gretel 10/10 :) und Überraschungsstar April/2014


    Pippi Langstrumpf:" Es ist unbedingt wichtig für kleine Kinder ein
    geordnetes Leben zu haben. Besonders, wenn sie es selbst ordnen dürfen." :D

  • Ein Bekannter von mir ist Erzieher und Schulbegleiter und sehr zufrieden. Zu den vertraglichen Sachen kann ich nichts sagen, aber er ist derzeit lieber Schulbegleiter als Quereinsteieger/Lehramt (hat wohl die Option) und hat einen sehr guten Draht zu den Kollegen, dem Kind und dessen Familie.

  • Mein Mann arbeitet als Schulbegleiter, jetzt schon seit 4 Jahren. Ich kann heute Abend ein paar Dinge erzaehlen, da gibt es durchaus Positives und Negatives.


    lg roma

    Toleranz ist der Verdacht, dass der Andere Recht hat - Kurt Tucholsky

  • Ich arbeite ja im Wohnbereich habe mal 2 Wochen Schulbegleitung gemacht also meins ist es nicht. Die Begleiter unserer Kinder sind aber alle zufrieden. Haben auch alle engen Kontakt zu"ihren" Kindern. Bei uns läuft das über den ambulanten Dienst sprich die machen meist auch noch andere Sachen. Frei haben die in den Ferien dann nicht. Die Schulbegleitung ist halt die Hauptaufgabe aber eben nicht nur. Einige machen aber nur das. Vorteil bei uns wenn der Begleiter mal krank wird kommt Ersatz.

  • Ich habe auch die letzten Monate als Schulbegleiterin gearbeitet. Es gibt unterschiedliche Varianten, entweder direkt von der Familie oder bei einem externen Träger angestellt. Bei mir war letzteres der Fall. Ich habe mich gut betreut gefühlt und auch Glück gehabt mit der Schule und der Familie des Schülers. Finanziell ist der Job aber nicht das Wahre und man wird nur die tatsächlich gearbeiteten Stunden bezahlt. Also tatsächlich bei Erkrankung des Schülers nicht. Da gab es bei uns aber ein Vertretungssystem, so dass man mit Glück einen an dem Tag ausfallenden Schulbegleiter ersetzen kann.

  • Die Schulbegleiter/innen an der örtlichen Grundschule hier sind, soweit ich das überblicke, jeweils bei Trägern angestellt, aber nicht alle beim gleichen. Die meisten Träger hier zahlen einfach nur Mindestlohn, insbesondere die großen Träger, und zwar auch nur für die geleisteten Stunden. Bei den großen Trägern gibt es Vertretungen, teilweise sogar an der gleichen Schule, bei den kleineren eher nicht.


    In den Ferien oder wenn das Kind krank ist gibt es kein Geld. (Es sei denn, es gibt einen Vertretungsjob oder Ferienbetreuung, das wird natürlich auch bezahlt.) Es gibt allerdings wohl Konstruktionen, wo entsprechend gemauschelt wird, und der Kostenträger nicht erfährt falls das Kind krank ist. Sowas machen die großen Träger aber natürlich nicht.


    Die Eltern kann man wohl meistens vorher kennen lernen, ebenso das betreute Kind. Die Schulbegleiterinnen, mit denen ich geredet habe, sind eher gestresst von schwierigen Lehrern oder von ihrem Arbeitgeber (also dem Träger).

  • sushi,


    es kommt sehr auf den Träger an. Es gibt welche mit guten Verträgen, die sind aber selten. Da gibt es die Möglichkeit die krsnktage des Kindes aufzufangen und das Gehalt stimmt auch bzw. verdienen dann etwas weniger pro Stunde und finanzieren darüber die Bezahlung in den Ferien. Dann gibt es die Anderen mit wenig sozialer Absicherung etc.


    Von der Arbeit her komnt es imner auch auf die Schule a,in der man betreut.

    Ich komm an September wohl auch wieder in den Genuss einer Schulbegleitung wenn "mein" Kind eingeschult wird.

  • Ich bin seit 3 Schuljahren Schulbegleitung für mittlerweile 2 Kinder in einer Klasse.

    30 std. Ich liebe diesen Job.


    Bezahlt bekomme ich 26 std . Der Rest geht auf ein Stundenkonto damit alle Ferien abgedeckt sind.

    Wenn das Kind krank ist, bekomme ich dennoch Geld. Bekomme Unterstützung zur Rente und das Spritgeld zur Arbeit erstattet. Teamsitzung sind Ü Stunden. Weihnachtsfeiern Sommerfest auch. In diesem Jahr gab es ein paar Euro Ausschüttung.


    Stundenlohn 11,50€

    Es ist nicht wichtig einem Kind eine Antwort auf seine Fragen zu geben,sondern ihm zu helfen die Lösung selbst zu finden. #rose

  • Ich lese interessiert mit! Überlegt habe ich ebenfalls schon. Eine Frage hätte ich aber auch noch zu dem Thema: Welche Qualitfikation muss ich mitbringen? Ich habe einen naturwissenschaftlichen Beruf studiert und habe eine Ausbildung als Tagesmutter. Aber eben keine Erzieherin o.ä. Habe ich da trotzdem Chancen?

  • Für die mit Mindestlohn bezahlten Schulbegleitungsjobs brauchst du selbstverständlich keinerlei formale Qualifikation, das wäre ja noch schöner. Es gibt (soweit mir bekannt ist, nur wenn das Jugendamt der Kostenträger ist) teilweise qualifizierte oder fachliche Begleitung, dafür braucht man dann formale Qualifikationen.


    Es kann höchstens sein, dass zu viel Qualifikation ein Hinderungsgrund ist, du könntest ja irgendwelche schlafenden Hunde wecken und einen aufmüpfigen Betriebsrat gründen oder so.

  • Ich war qualifizierter Tagesmutter das reichte. Ich habe Kollegen innen die nicht mal das haben.

    Es ist nicht wichtig einem Kind eine Antwort auf seine Fragen zu geben,sondern ihm zu helfen die Lösung selbst zu finden. #rose

  • Bei den Vereinen wo ich meine Stellenangebote gesichtet habe, muss man Erzieher oder Ergotherapeut sein.

    Susanne mit Kasperle 08/04 , Seppel 01/07 und Gretel 10/10 :) und Überraschungsstar April/2014


    Pippi Langstrumpf:" Es ist unbedingt wichtig für kleine Kinder ein
    geordnetes Leben zu haben. Besonders, wenn sie es selbst ordnen dürfen." :D

  • Welche Qualitfikation muss ich mitbringen? Ich habe einen naturwissenschaftlichen Beruf studiert und habe eine Ausbildung als Tagesmutter. Aber eben keine Erzieherin o.ä. Habe ich da trotzdem Chancen?

    Hängt davon ab, wo Du wohnst und wer der Kostenträger ist (Jugendamt oder Sozialamt). Ich weiß z.B., dass in SH z.T. FSJler_innen eingesetzt werden, woanders wird mindestens eine zweijährige pädagogische Ausbildung, also mindestens Sozialassistentin erwartet.

  • Das klingt alles spannend, ich lese auch mal interessiert mit! Ich überlege ja auch, ob ich mich für so eine Tätigkeit im Sozialen Bereich irgendwie weiterbilden soll, oder über Bundesfreiwilligendienst da irgendwie reinrutschen kann. Würde mir Freude bereiten. :) Dass man mit so einer Tätigkeit nicht reich wird ist klar, aber das macht nix.


    Zum Thema "Kind ist krank": Ein Mädel aus der 1. Klasse meiner Tochter hat eine Begleitung, die bei einem Träger angestellt ist. Wenn das Mädel krank zu Hause ist, ist die Begleitung trotzdem in der Klasse und macht ihren Job! Klar kümmert sie sich in erster Linie um "ihr Kind", aber sie ist auch Ansprechpartnerin für alle anderen Kinder und unterstützt, wo sie kann. Find ich schön, den Kindern in der Klasse gefällt's, dass sie noch jemanden haben, an den sie sich wenden können.

  • Huhu,


    es gibt bei uns im Landkreis die verschiedensten Modelle für Anstellung und Bezahlung, je nachdem welcher Träger involviert ist. Und selbst die bieten teilweise unterschiedliche Modelle an. Es gibt z.B. bei uns das Modell durchgängiger fester monatlicher Bezahlung, auch in den Ferienzeiten, es gibt aber auch Stundenlohn, es gibt Modelle, wo der Begleiter woanders einspringen muss, wenn das Kind nicht da ist, es gibt auch die Möglichkeit dann "frei" zu haben. Da müsstest du dich bei den Trägern erkundigen, was die so anbieten, das kann ganz schön unterschiedlich sein. Voraussetzungen gibt es keine.


    Der Job steht und fällt mit den beteiligten Personen. Das muss klar sein, dass wahnsinnig viel verschiedene Interessensgruppen involviert sind, dass es manchmal sehr aufreibend sein kann, es allen irgendwie Recht zu machen: Der Draht zum Kind muss natürlich da sein, d.h. man muss das Kind sehr gut kennen und abschätzen können, wann und wo es Hilfe braucht, wo sich vielleicht Situationen anbahnen, wo es zu irgendeiner Art von Eskalation kommen kann und im Vorfeld Maßnahmen treffen. Gleichzeitig dem Kind maximale Selbstständigkeit ermöglichen. Das richtige Maß finden. Die nächste Personengruppe sind die Eltern, die manchmal ganz andere Ansichten zur Begleitung haben und oftmals auch ein stark regulierendes Eingreifen wünschen. Die Lehrer und Lehrerinnen haben dann meistens dummerweise ganz unterschiedliche Vorstellungen davon, was ein Begleiter leisten sollte: Manche wünschen sich wenig "Sichtbarkeit" des Schulbegleiters und regeln viel selbst mit den Kindern (gerade in kleinen Klassen mit zusätzlichem Förderschullehrer), manche wünschen sich eher einen "Polizisten" der einen reibungslosen Unterrichtsablauf gewährleistet, manche möchten, dass sich die Begleitung auch um andere Kinder kümmert, oder auf dem Flur sitzt und nur in "Notfällen" geholt wird. Die Schulleitung hat dann oftmals noch ganz andere Vorstellungen davon, wie Inklusion umgesetzt wird und wie sich ein Schulbegleiter zu verhalten hat. Das muss man m.E, einfach vorher wissen, dass man sich in ein ziemlich verworrenes Interessensgemenge stürzt. Wenn man da ein Händchen hat oder - im Falle meines Gatten - ein dickes Fell, dann macht der Job mit Sicherheit viel Freude. Aber man sollte schon eine sehr hohe Sozialkompetenz und Gespür für die Wünsche anderer mitbringen.


    lg - roma

    Toleranz ist der Verdacht, dass der Andere Recht hat - Kurt Tucholsky


  • Hallo zusammen!


    Ich habe ebenfalls die Möglichkeit, als Schulbegleitung zu arbeiten. Mich würde intreressieren, wie genau das mit dem "Stunden ansammeln" läuft.


    Angenommen ich habe drei Wochen Urlaub, bleiben ja noch neun Wochen Ferien, die durch die "Überstunden" abgedeckt werden müssten. Wie soll das funktionieren, wenn ich. sagen wir 5 oder auch 6 Stunden wöchentlich ansammele?


    Wie genau wird das berechnet?


    Oder übersehe ich da was?



    Danke!


  • mein Träger macht das so. Ich arbeite 122 Stunden im Monat und bekomme 112 bezahlt. Der Rest an unbezahlten Stunden geht auf ein Gutzeitkonto. Damit ich alle Ferien bezahlt bekomme.


    Aber nicht jeder Träger macht dieses. Es gibt Kollegen die sich zu den Sommerferien arbeitslos melden müssen und nach Ende der Ferien wieder dort neu beginnen.

    Es ist nicht wichtig einem Kind eine Antwort auf seine Fragen zu geben,sondern ihm zu helfen die Lösung selbst zu finden. #rose

  • Unser Kind hat eine Schulbegleitung. Ferien sind bei uns nicht automatisch frei. Wenn Ferienhort beantragt ist, dann wird dort auch gearbeitet, bzw. wenn wir die Begleitung nicht benötigen, wird "unsere" vom Träger bei einem anderen Kind eingesetzt.


    Ich denke, es kommt sehr auf die Beeinträchtigung des Kindes und die Lehrer bzw. die Erwartungen der Eltern an, wie die Arbeit wirklich ist. Unsere Lehrerin sagte, gerade zu Anfang sind viele "Neue" recht erschlagen vom Schulalltag.