Fahrverbote

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  • Überhaupt, ein Ausbau des ÖPNV würde doch mindestens so viele Arbeitsplätze schaffen, wie der Bau von Pkw, und diese Arbeit könnte nicht ins Ausland verlegt werden.

    Aber damit würdest du eine heilige Kuh in D schlachten. Da beist sich die Maus in den Schwanz.

    „Ich mache nicht nur leere Versprechungen, ich halte mich auch daran.“
    (Edmund Stoiber im Wahlkampf 2005)

  • in manchen Gegenden müsste überhaupt erst ein vernünftiger ÖPNV aufgebaut werden. Das wäre auch gar kein Problem, wenn die ganzen Autosubventionen stattdessen in den ÖPNV investiert würden.

    dann flössen ja die gelder in öffentliche/staatliche/kommunale bereiche und nicht zur privatwirtschaft. sowas passt nicht zu den zielen der aktuellen regierung.


    Zitat: "Früher hatte jedes Dorf seinen Konsum, vielleicht sogar Bäcker und Fleischer und Gemüseladen, wo man schwatzte und gemütlich hinlief und das gern auch täglich, "um mal rauszukommen" (meine Oma z.B.) Jetzt gibt es in diesem Dorf gar keine Einkaufsmöglichkeit mehr, auch keinen Friseur oder eine Physiotherapie. Hausbesuche macht auch kein Arzt mehr."


    so siehts aus.

    Das ist ein Infrastrukturproblem, welches weit über "Auto vs. ÖPNV" hinaus geht.

    Das die Bahn so schrottig ist, liegt an den Einsparung für den Börsengang. Ganz platt ausgedrückt.

    Früher gab es Streckenarbeiter bei der Bahn. Die gingen die Gleise zu Fuß ab und haben sich jede Weiche und jede Schraube angesehen. Im Winter haben sie die Weichen auch von Schnee und Eis befreit.

    Die wurden wegrationalisiert und an den Weichen Heizungen eingebaut. Die machen einen schlechteren Job, als die Mensch vorher.

    ganz richtig.


    öpnv (und andere lebenswichtige bereiche) darf nicht so stark irgendwelchen marktgesetzen und finanzmärkten unterworfen werden.

  • na, der "markt" kann das alles doch viel effizienter regeln. sieht man doch bei der privatwirtschaftlich organisierten autoindustrie.

    Jaja, das sieht auch besonders gut im Gesundheitswesen, aber das wäre eine andere Diskussion.


    Bahnprivatisierung (und in der Diskussion war ja auch die Privatisierung der Autobahnen, wenn ich mich recht besinne) - ein großer Fehler.


    Mir schiene es übrigens (schrieb ich das weiter vorn schon mal? #gruebel) viel sinnvoller, mehr Güterverkehr von den Straßen auf die Schienen zu verlagern und an diesem Punkt anzusetzen. Aber das bezahlt der Verbraucher ja maximal indirekt...

  • Mir schiene es übrigens (schrieb ich das weiter vorn schon mal? ) viel sinnvoller, mehr Güterverkehr von den Straßen auf die Schienen zu verlagern und an diesem Punkt anzusetzen.

    Das hatte ich mir eigentlich von der rot-grünen Regierung von vor ein paar Jahren erhofft - und war dann maßlos enttäuscht von den "Grünen".

  • Nochmal zum ÖPNV ... der ÖPNV, der letztens erst zusammengebrochen ist weil ein herrenloses Gepäckstück irgendwo in Stuttgart stand

    https://www.google.de/amp/s/ww…5b-d14db02b44a4._amp.html


    Was das für einen Rattenschwanz nach sich zieht...

    Zuerst ein zuverlässiger, sicherer ÖPNV- dann Fahrverbote.

    Aber das ist doch Blödsinn. Ich pendele auch - was ich da schon im Stau auf der Autobahn gestanden habe, dafür kann man mal eben einen ganzen Gepäckwagen herrenloser Taschen stehenlassen. Ich versteh eh nicht, wieso sich so fürchterlich über zum Teil marginale Verspätungen im ÖPNV aufgeregt wird, aber wenn man mit dem PKW oder dem Flugzeug (da gerne mal ein paar Stunden) zu spät ist - dann ist das halt so. #yoga

    Blödsinn?

    Hältst du das für ein Argument?

    Ich fahre das meiste mit dem Rad. An diesem Tag aber hatte ich einen wichtigen Termin, zu dem ich mit dem ÖPNV anreisen wollte ...

    Die "marginale Verspätung" betrug eine Stunde. Und genau deswegen fahren vermutlich viele Leute lieber mit dem Auto.

  • ich pendele auch. und IMMER, bei jeder der seltenen gelegenheiten, zu denen ich ÖPNV fahre (nur privat, beruflich ist das viel zu unzuverlässig), sind die verspätungen EXTREM oder es fallen sogar züge aus etc.. für meine 70 km arbeitsstrecke brauche ich mit dem auto 45 minuten, mit dem ÖPNV 2,5 STUNDEN, also standardmäßig mehr als dreimal so lange. da kann ich also echt die seltenen gelegenheiten verschmerzen, bei denen ich durch stau zu spät komme.


    wichtiger noch: ins auto setze ich mich rein, wenn ich wo weg und woanders hin will und fertig. da muss ich mich nicht entscheiden, ob ich jetzt noch die und die arbeit beende oder noch nach hause komme.


    neulich habe ich mich mit einem netten jungen mann getroffen abends, der wohnt in der nachbarstadt. wir wollten in meiner stadt in den biergarten. 10 min mit dem zug weg, knapp 20 mit dem auto. trotzdem habe ich ihn geholt und nach hause gebracht. warum? weil wir sonst unser date an einem FREITAG abend um 23 uhr!!!! hätten beenden müssen. danach fährt nämlich nichts mehr.


    so lange man nicht mit dem ÖPNV zu jeder zeit ohne warterei und planerei von a nach b kommen kann, ist der leider total nutzlos.

  • Es KANN auch gut sein, irgendwann sagen zu können "ich lass die Griffel fallen, mein Zug fährt gleich."

    Die durchs Auto gegebene Flexibilität nutz vor allem den Arbeitgebern.


  • Wenn ich das Auto nutze, dann aber gleich über mehrere Tage. Großelternbesuche und Urlaube. Da komme ich mit Carsharing leider nicht hin. Das ist auf Leute zugeschnitten, die Autos höchstens tageweise brauchen.

    Bei Stadtmobil ist es so, dass 24 h weniger kosten als 24x1 Stunde, und eine Woche weniger als 7x24 Stunden. Hängt also vom Anbieter ab. Und ich hoffe, dass das Angebot besser werden wird.


    Ich sehe Carsharing als einen Baustein zur Verkehrswende. Auch wenn es anscheinend nicht zu weniger Autofahrten führt, spart es immerhin noch Parkplätze. Die meisten Autos stehen ja den größten Teil des Tages herum. Manche werden tage- oder wochenlang nicht bewegt.

    Mirjam mit Clown (2006) und Spaßvogel (2008) und Quatschkopf (2010)

  • Zitat

    Rund 38 000 Menschen sind einer Hochrechnung zufolge wegen nicht eingehaltener Abgasgrenzwerte bei Dieselfahrzeugen allein im Jahr 2015 vorzeitig gestorben. 11 400 dieser Todesfälle entfallen auf die EU

    von hier, kann man aber überall nachlesen.


    Angesichts dieser Zahlen finde ich die aktuelle Diskussion ziemlich seltsam (gelinde gesagt). Nein, nicht die Autofahrer und Dieselauto-Käufer sind die Leidtragenden und Opfer des Dieselskandals, sondern die in ihrer Gesundheit beeinträchtigten und ums Leben gebrachten Menschen.

    Auch wenn sich in der aktuellen Debatte alle große Mühe geben, den Kern der Debatte nicht anzusprechen: es geht um den Schutz der Gesundheit von Menschen.

    Ich stelle mir gerade vor, jemand schreibt hier im Forum, dass sie 300 Meter auf einem Feldweg Auto gefahren ist ohne ihr Kind ordnungsgemäß im Kindersitz zu sichern. Uh, uh. Aber beim Abgas-Problem darf man ruhig die eigene Bequemlichkeit über das Leben anderer Menschen stellen. Und kein Mensch empört sich. Ich finde das komisch.

    (Im Übrigen ist Stickoxid ein Umweltproblem, das keines sein müsste. Man baut diesen AdBlue-Tank in ausreichender Größe in die Dieselfahrzeuge ein, zwingt die Autofahrer zum regelmäßigen Nachfüllen (sonst fährt die Karre halt nicht) und das Stickoxid-Problem ist gelöst. Bei den LKW geht es schließlich auch.)

  • Außerdem möchte ich noch etwas zu dem hier im Thread betriebenen Bashing von ÖPNV und carsharing schreiben.


    Ja, der ÖPNV könnte besser sein. Von FriedeFreudeEierkuchen sind wir weit entfernt.


    Aber - sorry, liebe enttäuschte Gelegenheitsnutzerinnnen, - mir war es bisher möglich mit den Öffentlichen pünktlich in die Arbeit, zu geschäftlichen Terminen (und privaten Festen) zu kommen.

    Die Arbeit, die ich mache, mache ich seit 20 Jahren. Zwei oder dreimal im Jahr benutze ich für geschäftliche Termine ein Auto (carsharing). Ansonsten fahre ich öffentlich, also ÖPNV. Ergänzt durch Taxi. Das zählt für mich unter öffentlich (und lässt sich auch abbilden, sobald man den Fixkostenblock "eigenes Auto" von der Backe hat).

    Ich habe in dieser Zeit keinen einzigen Termin verpasst. Das könnte ich mir auch nicht leisten. Sonst wäre ich beruflich schon längst weg vom Fenster.

    (und jetzt klopfe ich auf Holz :)).


    PS: Ich kann Mira76 nur bestätigen. So ist es bei uns auch. Man kann mit carsharing-Autos mehrere Tage wegfahren und ganze Urlaube verbringen. Haben wir alles schon gemacht.

    LG
    AnneL

    Einmal editiert, zuletzt von AnneL ()

  • Es KANN auch gut sein, irgendwann sagen zu können "ich lass die Griffel fallen, mein Zug fährt gleich."

    Die durchs Auto gegebene Flexibilität nutz vor allem den Arbeitgebern.

    Oh ja, da ist etwas dran.


    (Und privat kämen wir nirgendwo hin, wenn nicht der Zug um 8:07 fahren würde ... :))

  • Puh, AnneL.


    Ich hab meine Probleme damit, wenn man versucht die 38.000 Toten alleine auf den Diesel zu schieben. Die Verbrennung fossiler Brennstoffe ist allgemein nicht ohne. Und ich glaube nicht daran, dass ein Verbot aller Dieselfahrzeuge das Problem komplett lösen würde.


    (Im Übrigen ist Stickoxid ein Umweltproblem, das keines sein müsste. Man baut diesen AdBlue-Tank in ausreichender Größe in die Dieselfahrzeuge ein, zwingt die Autofahrer zum regelmäßigen Nachfüllen (sonst fährt die Karre halt nicht) und das Stickoxid-Problem ist gelöst. Bei den LKW geht es schließlich auch.)

    Das ginge auch bei den PKW. Ich verstehe nicht, warum die Autobauer das den Verbrauchern nicht zutrauen. Wenn der Sprittank leer ist, fährt man zur Tankstelle und tankt. Was so schwer daran sein soll, neben dem Dieseltank auch den AdBluetank zu füllen, wissen die Götter!


    Wenn dann außerdem die Abgasreinigung korrekt eingestellt wäre, dann wäre schon eine Menge gewonnen.


    Natürlich wäre der Absatz von Dieselfahrzeugen dann nicht so hoch. Denn wenn man außer Diesel auch noch AdBlue tanken muß, außerdem die höhere KFZ-Steuer mit einrechnet, dann rechnet sich der Diesel gegenüber dem Benziner erst sehr viel später.

    Ja, der ÖPNV könnte besser sein. Von FriedeFreudeEierkuchen sind wir weit entfernt.


    Aber - sorry, liebe enttäuschte Gelegenheitsnutzerinnnen, - mir war es bisher möglich mit den Öffentlichen pünktlich in die Arbeit, zu geschäftlichen Terminen (und privaten Festen) zu kommen.

    Mir nicht. Zur Arbeit komme ich auch mit den Öffis. Zu privaten Festen? Keine Chance! - Da ist er wieder. Der krasse Unterschied zwischen Stadt, Speckgürtel der Städte und Land! Es können nicht alle vom Land in die Stadt ziehen - da gibts ja jetzt schon zu wenig Wohnraum.


    Carsharing ist ne tolle Erfindung. Wenn denn ein Auto in Fußläufiger Entfernung steht.


    Kuriosität am Rande:

    Ich habe mich zwecks Urlaubsplanung mit Mietwagen beschäftigt. Der Gedanke ist die große Strecke mit der Bahn zu fahren und vor Ort für die Ausflüge einen Wagen zu mieten.

    Europcar schreibt: "Kennen Sie schon unsere Dieseloption? Jetzt unter Extras buchen und garantiert einen Diesel fahren!"


    Ob das noch lange unter Extras dazu gebucht werden wird?

    „Ich mache nicht nur leere Versprechungen, ich halte mich auch daran.“
    (Edmund Stoiber im Wahlkampf 2005)


  • Genau so ist es. Stadt bzw. stadtnah? ÖPNV ist wunderbar, ja. Aber auf dem Land? Forget it! Die Realität ist doch, dass die meisten Städtchen und Dörfer max. jede Stunde angefahren werden und das auch nur im Idealfall. Und selbst wenn, endet der Busverkehr meistens um 19Uhr. Und wie das so ist, dann kommt man meistens von Nord nach Süd, aber nicht von West nach Ost (oder umgekehrt).


    Nur weil es dir möglich ist, mit dem ÖPNV so viele Termine zu erreichen, muss das doch lange nicht für viele andere gelten.

    Du hast eine Brezel im Mund, sei doch einfach glücklich.

    Weisheit einer hohenlohischen Mutter

    • Offizieller Beitrag

    Aber - sorry, liebe enttäuschte Gelegenheitsnutzerinnnen, - mir war es bisher möglich mit den Öffentlichen pünktlich in die Arbeit, zu geschäftlichen Terminen (und privaten Festen) zu kommen.

    Das kommt wirklich ganz arg darauf an, wo man wohnt, genauso die Sache mit dem Carsharing. In meinem Ort ginge es noch ohne Auto, einen weiter ist es nicht wirklich zu machen, schon allein, weil es da keinen Supermarkt gibt und der letzte Bus um 21.00 Uhr fährt. Carsharing kann das absolut nicht auffangen. Fährt man noch weiter raus, hat man nur noch 3 Busse am Tag und am Wochenende gar keinen.

    Und es kann ja auch durchaus sein, dass sich Städte sehr unterscheiden in er Qualität ihres ÖPNV. Was in der einen super klappt, ist in der anderen eben unzuverlässig. Man kann die eigene Erfahrung eben leider nicht auf ganz Deutschland ausweiten.

  • Würde ich wieder in meinem alten Beruf als Krankenschwester arbeiten, dann hätte ich absolut Null Chance, mit Öffis zur Arbeit ins nächstgelegene Krankenhaus zu kommen, obwohl es mit dem Auto in nur 10 Minuten erreichbar ist. Denn die erste Bahn und der erste Bus morgens fahren zu spät, um pünktlich zur Frühschicht um 6 Uhr da zu sein, und der letzte Bus fährt, bevor die Spätschicht endet.


    Nein, es wohnt nicht jeder in der Stadt. Nein, es hat nicht jeder einen 9 bis 17 Uhr Bürojob. In vielen Berufen gibt es keinen Griffel, den man fallen lassen kann, sondern nur Menschen, die man eben nicht fallen lassen kann.


    Nein, es ist nicht bloß die Verantwortung des Einzelnen, den ÖPNV zu nutzen. Es ist auch Verantwortung der Politik, den ÖPNV so auszubauen, dass er auch auf dem Land eine echte Alternative wird.

  • aber es wäre ja schon mal ein guter Anfang, wenn die gesamtkonstellation so wäre, dass dir Städter mehrheitlich den öpnv nutzen und nicht ihr eigenes Auto

  • Ich lebe seit fast 40 Jahren im dicken B das ÖPNV ist/war mal schlechter, mal besser.


    Und ich bin schon seeeeehhr oft zu spät gekommen, aufgrund von Störungen im ÖPNV. Noch nie ist deswegen die Welt untergegangen, aber es kommt zu teils anstrengenden Unannehmlichkeiten?


    AnneL auch wenn du gar nicht oder selten das Auto nutzt (ich fahre selber nie, steige aber schon mal bei Freunden und bekannten ein) profitieren doch gerade wir Städter von Autos und Dem daMit verbundenen Verkehr.

    Tag und Nacht ist im dicken B alles was das Leben ermöglicht und so lebenswert macht! Leicht verfügbar, das geht aber nur, weil 24/7 Verbindungen zum Rest der Welt bestehen. Und das deckt halt nur zu einem kleinen Teil der ÖPNV ab

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • https://www.mobilegeeks.de/art…lektromobilaet-akkus-co2/


    "Eine bereits im Mai erschienene Studie des Schwedischen Umweltforschungsinstituts (IVL) im Auftrag des schwedischen Transportministeriums (Trafikverket) und der Swedish Energy Agency ist im Zuge der Diskussionen um Fahrverbote und Abgaswertemanipulationen von Dieselfahrzeugen erneut in den Fokus gerückt. Die Experten errechneten, dass es bereits bei der Produktion einer Lithium-Ionen-Batterie zu CO2-Emissionen von 150 bis 200 Kilogramm kommen könne – wohlgemerkt: pro Kilowattstunde (kWh) Batteriekapazität.


    Die Studie umfasst detaillierte Erkenntnisse über die verschiedenen Fertigungsschritte und geht besonders darauf ein, welche Emissionen bei der Gewinnung und Aufbereitung der Rohstoffe sowie bei der eigentlichen Produktion der heutzutage üblichen Lithium-Ionen Batterien anfallen. Der CO2-Ausstoß, der während der Nutzung eines Elektrofahrzeugs durch die Stromerzeugung durch Kraftwerke anfallen könnte, wurde ebenso nicht in die Berechnungen einbezogen wie der CO2-Ausstoß, der bei der Fertigung des restlichen Fahrzeugs verursacht wird. Es geht allein um den Akku. Insgesamt wollen die Wissenschaftler rund 40 internationale Studien bei der Erstellung ihres Reports berücksichtigt haben.


    Normalerweise verursacht die Produktion eines handelsüblichen PKW zwischen 6 und 8 Tonnen CO2. Bei Elektrofahrzeugen könnte der Wert – ohne das Akkumodul – etwas geringer ausfallen, weil fertigungsaufwendige Komponenten wie der Motorblock oder die Abgasanlage fehlen. Beim Karosserierahmen – in vielen Fällen u.a. aus Aluminium – und anderen Teilen dürften die Unterschiede hingegen marginal sein. Im günstigsten Fall kann man wohl davon ausgehen, dass für den “Rest” der Produktion eines Elektrofahrzeugs rund 5 bis 7 Tonnen CO2 anfallen, genauere Studien gibt es dazu bisher anscheinend nicht.


    Dementsprechend geben die Zahlen in Ansätzen eine Auskunft darüber, mit welcher “Vorbelastung” ein Elektrofahrzeug in’s Rennen um die angebliche Umweltfreundlichkeit geht, wenn es mit einem Tachostand von 0 Kilometern ausgeliefert wird."


    Umgerechnet auf die Batteriekapazitäten momentan erhältlicher Elektrofahrzeuge ergeben sich auf den ersten Blick erschreckend hohe Werte, die eine weitere Analyse der Problematik erzwingen. So führt die Produktion der Akkus für ein TeslaModel S mit einer Batteriekapazität von ~ 86 kWh nach den Berechnungen der Experten zu einem CO2-Ausstoß von rund 17 Tonnen. Die Bilanz des bisher weltweit meistverkauften Elektroautos Nissan Leaf fällt durch den wesentlich kleiner dimensionierten Akku (rund 24 kWh) besser aus. Dem elektrischen Kleinwagen der Japaner werden bis zu 5 Tonnen CO2 auf die Sollseite seiner Energiebilanz gebucht, wenn er das Werk verlässt.


    Zum Vergleich: in Deutschland pendelten sich die CO2-Emission pro Kopf in den vergangenen Jahren bei rund 8 bis 10 Tonnen ein (womit wir im europaweiten Vergleich recht viel verursachen, was sich durch die Energiewende irgendwann ändern soll)."


    Legt man die ökologische Vorbelastung eines Elektrofahrzeugs allein durch die Produktion der Akkus zu Grunde, kann man errechnen, wann die CO2-Ökobilanz der Fahrzeuge ausgeglichen ist. Grob und auf der Basis von Mittelwerten zusammengefasst ergibt sich ein Bild, das vor allem für Tesla schlecht ausfällt: Mit einem handelsüblichen europäischen Fahrzeug mit Verbrennungsmotor kann ein typischer Verbraucher demnach ganze 8 Jahre fahren, bevor das Auto die Umwelt so stark belastet wie die Akku-Produktion für ein Tesla Model S."