Glukosetoleranztest mit 50g und nicht nüchtern: Was spricht dagegen?

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  • Hallo liebe Raben,


    gibt es unter Euch jemanden der diesen Test ablehnt?

    Warum?

    Gibt es wissenschaftlich fundierte Gründe dagegen?


    Bei meiner letzten Schwangerschaft war das noch kein Thema, jetzt scheint es eine Selbstverständlichkeit zu sein. In mir sträubt sich aber alles dagegen, einfach nur weil ich niemals 50g Zucker auf einmal zu mir nehmen würde.


    Vielen Dank schon einmal für Eure Gedanken und Euer Wissen!

  • Ich habe ihn gemacht.

    Die 50g Glukose waren ein relativ süßer Traubensaft. Das ging ganz gut, ist auch keine sooo große Menge zu trinken.

    Nüchtern solltest du allerdings schon sein. Es soll ja getestet werden, wieviel Glukose dein Körper innerhalb einer bestimmten Zeit verarbeitet.


    Sinnvoll ist der Test mMn schon - auf diese Art wird ein versteckter Schwangerschaftsdiabetes erkannt und kann behandelt werden.


    Für mich war das einfach mein Frühstück.#zwinker


    edit: Bei mir wurde eine völlig normale Verarbeitung der Glukose festgestellt und die Größe des Kindes auf einen aktuellen Wachstumsschub geschoben.

    Geboren habe ich dann ein Kind mit 3560g und das zweite mit 3490g - also völlig normal. Aber beide haben im letzten Drittel der Schwangerschaft einen krassen Wachstumsschub hingelegt, was zu der Vermutung "Schwangerschaftsdiabetes" geführt hat.

    „Ich mache nicht nur leere Versprechungen, ich halte mich auch daran.“
    (Edmund Stoiber im Wahlkampf 2005)

    Einmal editiert, zuletzt von igel ()

  • Ich habe ihn abgelehnt.


    Ich habe stattdessen mit meiner FA vereinbart einige Tage Blutzucker zu messen (nüchtern und jeweils eine und zwei Stunden nach Mahlzeiten, also eher am großen Test orientiert) und mit ihr die Werte anzusehen. Mein Grund war die Zuckermenge. Ich hatte vor der Schwangerschaft lange Low Carb gegessen, in der Schwangerschaft weiterhin kaum Zucker und da war mir das Risiko falscher Werte bei so einer Keule zu groß.


    Dieser "kleine" Test ist nicht ganz unumstritten - und wirklich nicht nüchtern. Bei Verdachtsmomenten würde ich gleich den großen machen und ansonsten selbst messen zur Beruhigung des Arztes.

  • Vielen Dank für Deine schnelle Antwort igel

    Dein Test war aufgrund eines Verdachts auf Gestationsdiabetes, oder? Mittlerweile wird der Test aber per Gieskannenprinzip auf alle Schwangeren angewandt. 50g Glukose sind für meine normalen Essgewohnheiten wirklich viel auf einmal. Auf nüchternen Magen, als Frühstücksersatz würde ich es ohne nie machen.


    Tamun Wieso ist der Test umstritten?

    Meine Ärztin war geschockt, dass ich den Test nicht machen möchte und hält mich, glaube ich jetzt, für unverantwortlich. Indikationen gibt es nicht wirklich bzw. hatte ich das Gefühl, sie sucht nach welchen, nachdem ich ihn nicht als Standardtest machen möchte.

  • meine hebamme hat es mir so erklärt, dass damit die frauen mit zuckerproblemen in der schwangerschaft gefunden werden können, die keine symptome haben.

    früher war sie eher gegen den test, mittlerweile findet sie ihn sinnvoll. vorher hat sie den mit 150g(?) und nüchtern gemacht.


    das giesskannprinzip ist hier in etwa so gedacht, wie bei den kinder-vorsorgen. da ist ja auch meistens nüscht außer warte- und fahrzeit. aber es ist halt gut, dass alle hingehen.


    ich habe den gemacht in der letzten schwangerschaft. war ganz unspektakulär. meine hebamme kam sogar zu mir nach hause und wir haben gequatscht :)

    ****Glitzer mit der schnecke (05/06), dem bär (11/08 ), dem hulk (06/13) und findus (04/17) #love ****

  • Dieser "kleine" Test ist nicht ganz unumstritten - und wirklich nicht nüchtern.

    Es gibt einen Test, bei dem man nicht nüchter sein soll? Hm. Den würde ich auch ablehnen. Da erschließt sich mir die Aussagekraft nicht.

    Dein Test war aufgrund eines Verdachts auf Gestationsdiabetes, oder?

    Meine Tests (in beiden Schwangerschaften) wurden wegen einer krassen Gewichtszunahme des Kindes gemacht. Der FA wollte wissen, ob es einfach ein Wachstumsschub war (Treffer) oder ein versteckter Diabetes. Der Verdacht lag von Anfang an beim Wachstum, aber er wollte sicherheitshalber wissen, wie schnell ich den Zucker verarbeite.


    Einfach so, ohne Grund? Weiß nicht, ob ich das hätte machen wollen. Dauert ja auch eine Weile und 2,5 Stunden in der Praxis rumhängen ist nicht sooo lustig.

    „Ich mache nicht nur leere Versprechungen, ich halte mich auch daran.“
    (Edmund Stoiber im Wahlkampf 2005)

  • Ich habe ihn auch abgelehnt bzw. den diesbezüglichen Termin bei der FA abgesagt, denn die Aussage war: "Ach, nüchtern brauchen Sie nicht zu sein." Da es bei mir keinerlei Verdachtsmomente gab und auch keine familiäre Vorbelastung, habe ich in Absprache mit meiner Hebamme drauf verzichtet.

    Julia und Tochter (11/04), Tochter (04/08), Sohn (06/17) und Tochter (12/20)

    Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert.


    • Offizieller Beitrag

    Ich hatte auch genau null Symptome und der Test hat Zuckerprobleme zutage gefördert. Ich fand den sinnvoll.

    Bevor jedoch die Diabetes Beratung stattfinden konnte hatte ich eine frühgeburt. Ich fand den Test nicht schlimm.

  • igel du hattest den großen Test. Nüchternzucker, Lösung trinken, Messung nach einer Stunde, Messung nach zwei Stunden? Den gibt es nur bei Verdacht auf Diabetes.

    Beim kleinen nimmt man nicht nüchtern eine kleinere Menge Glukose und misst dann nur einen Wert nach einer Stunde soweit ich weiß - der wird jeder Schwangeren angeboten. Nur wenn da eine Auffälligkeit ist muss man den großen nachschieben.


    Der Kleine ist umstritten, weil er relativ oft falschen Alarm gibt. Glaube in meiner alten Runde waren knapp 20 Frauen die berichtet haben. Bei 5-6 musste der große nachgeschoben werden weil auffällig. Davon hatten zwei tatsächlich was. Bei einer reichte Diät, eine wurde Insulinpflichtig. Das ist jetzt natürlich nur eine "Stichprobe" spiegelt aber in etwa wieder was ich häufiger im Netz dazu las.


    Und wie beim großen spielt die normale Ernährung eine Rolle. Isst man bewußt ohne Zucker bzw. generell kohlehydratarm verfälscht das das Ergebnis. Man müsste schon Tage vorher auf "normale" Kost umsteigen - was nicht jeder Arzt abfragt bzw. erklärt. Da kann Blutzucker messen im Rahmen der normalen Ernährung sinnvoller sein.

  • ich habe direkt den "großen" Test gemacht. Mein bisheriger Gyn hat das wegen der falsch positiven Ergebnisse beim kleinen Test empfohlen. Nachteil ist, dass man selber zahlen muss. Bei der jetzigen Gyn waren sie etwas verwundert über meinen Wunsch, auch gleich den großen zu machen, aber war natürlich kein Problem.

  • Hab ich genauso gemacht wie Kännchen85.

    Lieber gleich den großen, als erst den Kleinen, um dann womöglich noch den großen Test machen zu müssen wegen Auffälligkeiten, die am Ende auch noch evt. auf einer Fehlmessung beruhen. Der kleine Test soll da wohl sehr anfällig für sein.

  • Ich hab den test gemacht, weil mir ohne jede erklärung bei der frauenärztin das Zuckerwasser in die hand gedrückt wurde. Grenzwert war 135 (in meinem Bundesland RLP), ich hatte 136. Also großer Test beim diabetologen. Nüchternwert Super, 1-Stundenwert 190 bei Grenzwert 180, 2-Stundenwert auch wieder richtig super. Dann lief die ganze Behandlungsmaschinerie an....Ich hab dann das wochende Blutzucker gemessen, aufgeschrieben was ich gegessen habe und sollte am Montag dann mit den Aufzeichnungen wieder hin. Da aber meine arme vom ständigen Blutabnehmen zerstochen waren, mein stuhlgang rabenschwarz von Eisentabletten, die mir die Frauenärztin verschrieben hat (ohne Erklärung und viel zu hoch dosiert) und jetzt noch meine fingerkuppen zerstochen waren, habe ich dann alles abgeblasen. Ich fühlte mich nähmlich als ob ich Krebs hab. Die Eisentabletten habe ich einfach nicht weitergenommen und meine Frauenärztin hat davon nie was gemerkt. Dem Diabetologen habe ich gesagt, dass ich nicht in eine Überbehandlung reinrutschen will und das hier abbreche. Er kannte die Diskusssion und hatte von allen am meisten Verständnis. Meiner frauenärztin musste ich einen Wisch unterschreiben damit sie abgesichert ist (sie ist eine absicherungsfanatikerin). Später habe ich mikr ein buch gekauft das heißt "Schwangerschaft ist keine krankheit", das hat mich in meiner entscheidung bestätigt, und ich habe erfahren, dass in manchen anderen Bundesländern der Grenzwert für den kleinen Zuckertest 140 ist (in Hessen hätte ich bestanden). Das Problem ist das die Grenzwerte absichtlich zu niedrig gesetzt werden. Als Schwangere mußt du auch einen strengeren Nüchternwert einhalten, im gegensatz zum normalen Menschen.

    Vestehe mich bitte nicht falsch, es gibt auch einen richtigen Schwangerschaftsdiabetes bei dem die plazenta frühzeitig altert und bei dem Insulin gespritzt werden muss. Aber das was da läuft ist eine Überbehandlung.

    Mein Sohn ist gesung und wog bei der geburt 2700 kg. Mein essverhalten hatte ich nicht umgestellt.

    ich werde das nächste mal den Test ablehnen.

  • ich bin froh das ich ihn gemacht hab. Bei mir gab's keinen Verdacht, keine Anzeichen, aber eine Insulin Pflichtige Diabetes ;)

    Hebt man den Blick sieht man keine Grenzen #rose

  • Ich hatte das "Drama" neulich, beim kleinen Test hatte ich 138 mg/dl (Grenzwert 135) und bin daraufhin zum großen Test.
    Der kleine wird tatsächlich extra nicht-nüchtern mit 50g Glukose gemacht, der große mit 75g Glukose nüchtern, als Blutwerte werden beim großen der Nüchternwert, nach einer Stunde und nach 2 Stunden die Blutwerte bestimmt. Der große war dann bei mir komplett unauffällig und weit von den Grenzwerten entfernt. Der Diabetologe, bei dem ich den Test gemacht habe, meinte dann auch, der kleine sei recht unzuverlässig und würde viele falsch positive Ergebnisse liefern.
    Bei einer weiteren Schwangerschaft würde ich glaube ich versuchen, direkt den großen zu machen, ich weiß aber nicht, ob man den dann selber zahlen muss oder nicht. Als Alternative hatte meine Hebamme auch Tagesprofile vorgeschlagen, da ich aber in Urlaub fahren wollte, hab ich lieber an einem Tag den großen Test gemacht, um Klarheit zu haben.

  • Ich wollte den Test verweigern, da hat meine (sonst sehr coole) Frauenärztin leider nicht mitgemacht - weil ich übergewichtig bin und somit Hochrisikokandidatin. "Da ist bestimmt was, das müssen wir UN - BE - DINGT abklären."

    Grenzwert liegt bei 135, ich hatte 134 :P

  • Achso, und nachdem ich inzwischen zwei Frauen kenne, die keinerlei Risikofaktoren hatten und trotzdem Schwangerschaftsdiabetes, würde ich glaube ich schon dazu tendieren, den Test zu machen. Aber nächstes Mal (so es denn eins geben sollte) wahrscheinlich direkt den großen.

  • Ich habe ihn abgelehnt, weil ich 1. den Sinn darin nicht ganz sehe und 2. Panik vor Blutabgaben (v.a. Fingerpieks) habe. Da ich keine genetische oder sonstige Vorgefährdung habe und auch keine auffällige Schwangerschaft (im Grundkatalog wars erst in der 2. drin), habe ich die letzten 2 Male 'nur' einen Nüchternblutzuckertest gemacht. Dies nach Absprache mit meinen Geburtshaushebammen. Meiner FA hab ich gesagt, das ich das mit denen mache, aber nicht, dass es 'nur' Nüchternzuckerwert ist.

  • So, jetzt hatte ich mich gegen meine Überzeugung doch durchgerungen, den Test zu machen. Und er war positiv! Hab mich schon Tage vorher deswegen gestresst, danach seltsamerweise gar nicht mehr so. Am nächsten Tag hab ich dann in einer Diabetes-Praxis den Nüchtern-Glukosetoleranztest mit 75g gemacht.

    Auf die Zuckerlösung wurde mir furchtbar schlecht und schwindelig. Hab die ganze Zeit gegen den Brechreiz angekämpft. Die Ergebnisse waren unauffällig und die Diabetologin meinte dann, die Symptome wären ganz normal. Der Test purer Stress für den Körper bei der hohen Zuckermenge (ich versuche ja normal extra keinen Zucker zu essen). Außerdem wäre der Test beim Frauenarzt sehr fehleranfällig und mindestens 50% der Frauen, die zu ihr kommen hätten nichts.

    Da stellt sich mir nur die Frage, ob auch 50% der Frauen, bei denen der erste Test nicht anschlägt, eigentlich Schwangerschaftsdiabetes haben???

  • Oh je, das tut mir leid, dass du da nun zweimal durchmustest und die Glucoselösung auch noch so schlecht vertragen hast.

    Leider bestätigt das mal wieder die Unsinnigkeit des kleinen Tests.

    Ob es neben falsch-positiven Ergebnissen falsch-negative gibt, weiß ich allerdings auch nicht.

    Aber gut, dass bei dir alles ok ist! Wünsch dir eine schöne restliche Schwangerschaft! ?