essen - sie wollen nix und ich mag nicht mehr

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    • Offizieller Beitrag

    na gut, es hat schon gründe, dass ich den anderen thread eröffnet habe.


    ich hätte dennoch gern eine konkrete antwort. bei uns hiesse das: gewalt.

    Ich kann schlecht eine konkrete Handlungsanweisung für Dich und Deine Kinder geben - denn was für mich und meine Kinder funktioniert, muss ja in keiner Weise für Euch richtig sein. Das liegt meiner Meinung nach in der Natur der Sache: Kinder sind Individuuen.


    Konkret läuft das bei uns so:

    - es ist schon immer so gewesen. Es wird üblicherweise gefragt, ob man etwas nehmen darf. Ich frage auch meinen Mann, ob er xy aus dem Kühlschrank fix eingeplant hat oder ob ich das mitnehmen darf zum Arbeiten. Das haben die Kinder mitbekommen und für sie ist das normal.

    - Obst ist selbstverständlicherweise ausgenommen.

    - Snackkram liegt ansonsten nicht gross rum.

    - die Kleine ist nicht allein zuhause, daher würden wir Küchenausflüge eh mitbekommen.

    - der Grosse hat sein eigenes Snackzeug und hält sich ansonsten an das familienübliche Absprachesystem...


    Wenn ein verfressener Teenie dann doch mal die Vorräte plündert und ich abends "zaubern" muss, dann erkläre ich ihm das und dann passt er das nächste Mal besser auf.


    Natürlich würde ich keine Gewalt anwenden!

    Andererseits wüsste ich jetzt auch nicht, warum du das solltest - es klang für mich, als würde Euer Familiensystem wunderbar passen?


    Liebe Grüsse


    Talpa

    • Offizieller Beitrag

    OT: ich glaube, da interpretierst Du etwas in meine Posts rein, das da so nicht ist.

    Meine Kinder haben ihre Eigenheiten - eine davon ist, dass sie deutlich lieber einen Konflikt austragen, als etwas heimlich zu tun. Dementsprechend vertragen sie auch gut etwas Gegenwind... Ich kenne viele Kinder, bei denen das eine komplett falsche Strategie wäre.

    Ein grosser Vorteil von diesem Forum ist meiner Meinung nach, dass sehr viele Lösungsvorschläge nebeneinander stehen können - und ich sehr, sehr häufig denke: also nee, das wäre jetzt nichts für mich. Aber manchmal auch: ach, das ist spannend, mal nachdenken - nö, ist immer noch nix für mich :D

    • Offizieller Beitrag

    Viva hier gibt es auch eine Küche ohne Tür. Auch wenn sie eine hätte würde ich sie nicht schließen wollen. Die Einschränkung was essen betrifft, würde hier nur für Süßigkeiten gelten in dem wir sie nicht nachkaufen. Marmelade u Honig kämen weg, was den kleinen eh nicht interessiert. Ja sie haben Ihr Taschengeld. Aber erstens geben sie es nicht gern dafür aus zweitens das wäre schnell alle. Das wäre die einzige Lösung, die für uns in Frage käme u ohne weiteres durchzusetzen wäre. Wenn sie sich an Kühlschrank u Vorräten bedienen, wäre es völlig ok. Sie müssen es halt hinterher aufräumen drauf bestehen wir schon.

  • Ich kann dich so gut verstehen! Ich würde verzweifeln an einem meiner kinder, wenn ich hier nicht mein reallife-Feedback bekäme. Und sie ist nicht diagnosebehaftet. Nur irgendwie speziell, das ist mehr als genug.


    In den threads, die ich zu ihr hatte kam am Schluss immer mehr der Tenor durch, dass "sowas" GAR NICHT ginge. Und dafür spräche, dass eine ganze Menge im argen liege. Das traf mich ganz fürchterlich und ich habe mich wahrlich bemüht, viel rabendenken in unseren umgang mit ihr einfließen zu lassen.


    Jetzt ist es ein paar jahre später und eine ganze Reihe von verhaltensoriginellen zügen haben sich irgendwie verändert. Und unser Verhalten bis hierher war irgendwann aber gar nicht mehr rabig.

  • Ich finds ja spannend, wie viele Eurer Kinder Gemüse auch am liebsten roh essen. Ich dachte immer, meiner sei der einzige. Männe ist auch so. Entspannt mich jetzt total. #top


    Weils oben jemand schrieb mit "am liebsten mittags und abends warm essen": Wir sind eigentlich auch so, dass wir abends keien Lust auf Brot haben. Es aber bis vor kurzem "weil man es halt so macht" und auch weil zweimal warm essen sich auf (zumindest meine) Hüften legt trotzdem gemacht.

    Seit kurzem isst Sohni im Kindergarten Lunch (sprich, ich muss ihm kaltes Essen mitgeben) und wir haben testweise auf abends warm umgestellt. Ergebnis: Wir sind alle zufriedener, essen mittags ohne Probleme Bento mit Brot und ich hab dadurch sogar abgenommen. Unser Biorhytmus ist so, dass wir mittags generell nicht viel Hunger haben, dafür abends.

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • janos, das problem hier: zum konsequent sein fehlt mir inzwischen oft die kraft. denn der widerstand ist manchmal extrem, das kann ich gar nicht leisten. ich möchte das jetzt nicht weiter ausführen, aber meine tochter würde nicht im zimmer bleiben oder rauswollen (beispiel malaga), sondern damit drohen, aus dem 3. stock zu springen. und ich weigere mich inzwischen zu glauben, das wäre mein erziehungsergebnis.

  • ja, das ist verständlich.


    ich wollte nur wissen, wie man diese strikte haltung praktisch umsetzt. das ist bei uns bei vielen themen problematisch, wegen sehr krasser tochter. funktioniert einfach gar nicht bzw. sie machen dann alles mögliche heimlich.

    Meine Kinder sind noch klein und daher schmeiße ich mich durchaus auch mal theatralisch vor den Kühlschrank, wenn es mir essensmäßig völlig aus dem Ruder erscheint. Es muss nicht jeder auf Kommando Brot zum Abendessen mögen, aber ne halbe Stunde vorher heimlich Schokolade räubern, dann nur ein Actimel verlangen und nach einer halben Stunde oben im Bett über Hunger klagen finde ich jetzt auch nicht so optimal.


    Natürlich löst sich die Situation meistens irgendwie auf. Gewalt wende ich nicht an, manchmal schimpfe ich (wenn ich selbst irgendwann auch einfach mal müde bin...), oft bringe ich nochmal meine Argumente vor und ganz oft lasse ich ihnen dann doch den Zutritt zum Kühlschrank; verweise aber darauf, dass es dann abends im Bett eben kein Brot oder Süßkram mehr gibt.

    Eine zeitlang hatte mein Großer abends tatsächlich abends noch Hunger, da durfte er im Bett noch ein Banane oder einen Apfel essen.


    Es ist immer ein Austarieren, denn bei meinen Kindern komme ich meistens mit einfachen Ansagen auch nicht wirklich weit. Je nachdem, wie halt der Tag schon gelaufen ist, ob sie da schon viel zurückstecken und "funktionieren" mussten, reagiere ich mal strenger, mal nachsichtiger. Üblicherweise wird Konsquenz als Idealfall angesehen, aber so richtig passt das nicht auf manche Situationen.

    • Offizieller Beitrag

    Für mich heisst eine "strikte Haltung" in erster Linie, dass ich für mich eine Haltung entwickelt habe und die auch umsetzen möchte.

    Als "Jungmutter" habe ich sehr viel gelesen, viele Weiterbildungen besucht und wollte meine Kinder sehr frei, möglichst gleichwertig, ja, irgend wodurch "perfekt" erziehen.

    Dabei ging ich teilweise weit über meine innere rote Linie. Ich glaubte Situation aushalten zu müssen, Dinge zu ertragen, weil es ja nur so "perfekt" wäre und einerseits passierte es dann viel eher, dass ich, schon längst im roten Bereich drehend, plötzlich masslos explodierte und mich dann noch mieser fühlte oder ich merkte, dass ich die vermeintlichen Ideale nicht erreiche und fühlte mich unfähig, bedauerte meine Kinder und zerfleischte mich.


    Besser wurde es erst, als ich akzeptierte, dass da in mir eine rote Linie ist und ich die schützen muss. Auch meinen Kindern zuliebe. Dass ich ihnen sagen, wo meine rote Linie ist und ich die Situation beende, verändere, _bevor_ sie überhaupt an die rote Linie stossen.


    Das heisst, ich musste für mich Grenzen definieren, unabhängig, wie es die Nachbarin macht, der Erziehungsratgeber schreibt, oder XY aus einem Forum als richtig erachtet.


    Und wenn es zB. für mich heissen würde, niemand geht ungefragt an den Kühlschrank dann wäre das so.


    Ich gebe mir die Erlaubnis, meine Grenzen zu definieren und zu schützen. Das ist für mich eine klare, strikte Haltung.

    Nicht Zähne zusammenbeissen und mal so, mal so, ja nein, eigentlich nicht, aber wenn es sein muss ...


    In manchen Bereichen klappt dann das, manchmal werden Kinder evtl. auch genau diese Haltung als Reibefläche benutzen, aber es ändert nichts daran, dass es OK ist Grenzen zu haben.


    Wir haben zB. ja auch Alkohol im Haus und die Kinder dürfen nicht ran. Der ist nicht eingeschlossen, aber die Haltung ist strikt, klar, deutlich, ohne Verhandlungsspielraum. Bis jetzt reichte das aus.


    Zum Glück fordert ja nicht jedes Verbot zwangsläufig eine Trotzreaktion aus, manche werden auch einfach als wichtig akzeptiert, weil sich die Erwachsenen da sehr klar sind.

  • janos, das problem hier: zum konsequent sein fehlt mir inzwischen oft die kraft. denn der widerstand ist manchmal extrem, das kann ich gar nicht leisten. ich möchte das jetzt nicht weiter ausführen, aber meine tochter würde nicht im zimmer bleiben oder rauswollen (beispiel malaga), sondern damit drohen, aus dem 3. stock zu springen. und ich weigere mich inzwischen zu glauben, das wäre mein erziehungsergebnis.

    Ich bin bei diesem speziellen Kind gar nicht mehr konsequent in irgendwas. Letztlich nimmt sie sich deutlich mehr raus als der Rest. Wenn wieder irgendwelche wünsche geäußert werden versuche ich schon, ihr das auszureden. Das funktioniert ganz selten. Meist macht sie was sie will. Und ich ( ich habe lange überlegt wie ich das löse) unterstütze sie dabei. Ich fahre sie zb zum Hobby auch wenn jetzt eigentlich schuldinge oder essen anstünde. Das fühlt sich erst recht komisch an, aber nach einiger Zeit wurde sie besser absprachefähig. Sie macht immer noch ihrs, aber ist rücksichtsvoller. Manchmal zumindest. ...

    Also null konsequent. Komplett ungerecht gegenüber den Geschwistern. Kein bisschen rabig, da ohne jede Kommunikation und wertevermittlung. Und außerdem noch wohlstandsverwahrlost, weil sie viel mehr gekauft bekommt als der Rest um sie gefügig zu machen. Aber die Tendenz ist eindeutig zum besseren

    • Offizieller Beitrag

    Janos: ich denke es ist ein Dinge der Unmöglichkeit Geschwister "gerecht" zu erziehen. Weil Gerechtigkeit keine messbare Grösse ist. Ein Kind findet es gerecht, wenn jedes Kuchenstück gleich gross ist, ein anderes findet es gerecht, wenn das Kuchenstück für die die mehr Hunger haben etwas grösser ist und das Dritte findet es gerecht, wenn die Kuchenstücke für die grösseren Kinder etwas grösser wären und für die kleinen etwas kleiner.


    Manche Kinder brauchen immer das etwas grössere Kuchenstück, weshalb auch immer.


    Man könnte sagen, es ist auch rabig, dass du mit einem unkoventionellen Kind, unkonventionelle Wege ausprobierst. Anerkennst das dieses Kind mehr und andere Bedürfnisse hat als andere und ausprobierst wie ihr als Gemeinschaft einen Weg findet könnt, damit umzugehen.

  • also ich finde, dass es jeder so machen soll wie es geht

    und das mit der roten Linie von daoran, das gefällt mir für mich, ich glaube so mache ich das auch letztendlich...und habe es immer gemacht...und konsequent bin ich auch nicht so wirklich...

    hier darf jeder essen und sich bedienen, auch zu Zeiten, wo eigentlich keiner isst...alles andere fühlt sich für mich falsch an...ich mag weder die Herrschaft über küche , vorrat und Kühlschrank für mich haben, noch jemandem sein ganz persönliches essgefühl absprechen...mag sein, dass ich da selbst etwas speziell bin...

    was weg ist, ist weg...würde es nötig sein, muss derjenige der es verbraucht hat eben holen (sofern er sich grad im haus befindet), zur not geht auch ein gang zur Nachbarin...

    und auf unserem Küchentisch liegt immer ein einkaufszettel, da wird draufgeschrieben...

    einzig bei süßem wurde früher gefragt...

    meine töchter kochen selbst (essen anders und zu anderen Zeiten), meinen sohn frag ich, was er gerne essen würde (Brot isst eh nur mein mann) und fürs Wochenende machen wir halt mal einen plan, wenn dann fast alle gemeinsam mal essen wollen...

    kinder aufs zimmer und ähnliches konnte ich nie, ich bin dann lieber selbst aus der Situation gegangen...

    allerdings ist das lange her alles und jetzt erscheint es mir so, als ob sie nie besonders schwierig gewesen wären...damals wahrscheinlich sah ich das anders...


    lg doris

  • Bei uns ist es exakt so wie bei Talpa, mit den Ausnahmen, dass es bei uns schon auch regelmäßig Brot gibt und dass hier kein Teenie im Haus ist, sondern ein 3,5-Jähriger.

    Aber auch der fragt, wenn/bevor er sich etwas nehmen möchte. Und versteht gewisse Regeln, wie z.B. dass wir gerne zusammen anfangen zu essen. Und dass es zu den Mahlzeiten das Essen gibt, was es gibt. Und wir nehmen natürlich Rücksicht auf seinen Hunger und versuchen, die Essenszeiten soweit möglich an ihn anzupassen. Falls das mal nicht geht, bekommt er natürlich zwischendurch, was er möchte und braucht. Und bei den Mahlzeiten darf er sich Komponenten wie auch immer zusammenstellen, Nachtisch zuerst essen, Sauce pur löffeln, was auch immer. Und er darf selbstverständlich auch etwas heute nicht mögen, was er gestern lecker fand. Das wird nicht gewertet und nicht groß kommentiert.


    Aber ich höre hier bei vielen Kommentaren raus, dass es an Ende mehr Veranlagung sei als Erziehung/Esskultur, und kaum beeinflussbar. Mhh. Wir haben ja noch ein Baby. Da bin ich mal gespannt... bisher habe ich bei Familien aus meinem Freundeskreis sowie unseren Herkunftsfamilien schon immer das Gefühl gehabt, ich kann nachvollziehen, woraus sich bestimmte Schwierigkeiten im Essverhalten entwickelt haben. #angst

    (Was nicht heißen soll, dass es sich in der eigenen Familie leicht verhindern oder "anders machen" lässt, die Gründe sitzen ja tief). Und sicherlich gibt es auch einige Kinder, die sich vor vielen sehr real ekeln, und wo es tatsächlich nicht an irgendetwas Beeinflussbarem liegt. Aber in allen Fällen, die ich persönlich NÄHER kenne, würde ich letzteres ausschließen.

  • janos, das problem hier: zum konsequent sein fehlt mir inzwischen oft die kraft. denn der widerstand ist manchmal extrem, das kann ich gar nicht leisten. ich möchte das jetzt nicht weiter ausführen, aber meine tochter würde nicht im zimmer bleiben oder rauswollen (beispiel malaga), sondern damit drohen, aus dem 3. stock zu springen. und ich weigere mich inzwischen zu glauben, das wäre mein erziehungsergebnis.

    Die letzten Beiträge wurden mir vor meiner Antwort noch gar nicht angezeigt.


    DAS würde ich mich auch weigern, als Erziehungsergebnis zu sehen. Und ich bitte darum, das mein Beitrag oben nicht so interpretiert wird, als sei alles nur eine Frage der Erziehung! Ich hoffe, ich habe es deutlich genug anders geschrieben. ..

  • choose your battles. mein Leitsatz seit Jahren #angst

    und ich hab für mich beschlossen, dass essen kein "battlethema" ist. nee, das lohnt sich nicht. das Resultat sind wenns hart kommt essgestörte Kinder. und das möchte ich wenn möglich vermeiden.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • ainu:

    Ja. Stimme ich komplett zu. Aber, um nochmal auf das Ausgangsposting zu kommen: Das ist doch - für meine Begriffe - schon ein "battle". Wie befriedet man den? Wie kommt man da für alle erträglich raus? Im Hinblick auf diese Frage fand ich vieles hier Geschilderte in die Richtung "Essbares Komponentenessen kochen, Eklig-Aussprüche verbieten, ansonsten wenig komentieren" schon sinnvoll und hilfreich.

  • lies doch nur die antworten von denen mit den komplizierten Kindern, ;-). zb. meine.

    heute haben meine kinder beide den salat verschlungen und die hauptmahlzeit nur zur hälfte gegessen. ich auch.

    wen interessierts.

    das mit dem znüni und zvieri habe ich irgendwann abgeschafft. als sie älter wurden, hatten sie logischerweise verschiedene heimkomm zeiten. da beide viel sport am abend machen, muss man das dann anderst timen. mein sohn isst zb. vor dem sport was, dazwischen und danach. ansonsten würde er nicht über die runden kommen.

    vor dem sport isst er auch gerne brot und schokolade. was halt gerade so da ist.