Erschöpfung und keine Lösung in Sicht

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  • Hallo,

    gibts hier auch andere Mamas die ständig müde sind? Bestimmt. Aber das ständige müde sein weil zu wenig Schlaf, an das habe ich mich auch schon irgendwo gewöhnt. Aber aktuell ist es bei mir mehr als das und ich bin ein bisschen unsicher und auch verzweifelt, weil ich gar nicht weiß was ich dagegen tun könnte.

    Ich sag es euch, ich bin so müde. Es ist jetzt 11 Uhr Vormittags, ich habe 7,5 Stunden Schlaf zusammengekratzt heute nacht und trotzdem könnte ich mich jetzt schon wieder hinlegen. Geht aber ja nicht, schon klar. Tagsüber mal kurz schlafen geht eh nicht, unter der Woche bin ich mit Töchterchen (2 3/4) alleine und sie schläft ja mittags nicht, selbst wenn sie noch so müde ist. Und am Wochenende, wenn mein Mann da ist, lässt sie mich aber auch nicht. Die kann es nicht haben, wenn ich die Augen zu mache, das macht ihr Angst. Und dass ich ausschlafe und er spielt mit ihr geht auch nicht. Da gibts nur Geschrei und Geweine nach Mama. Wenn ich aber wach bin, dann spielt sie durchaus mit ihm. Ich darf auch mal auf der Couch liegen, aber wehe ich mache die Augen zu.

    Ausruhen ist also nicht. Nur in der Nacht beim Schlafen. Auf meine benötigten 8 Stunden komme ich zwar schon immer mal wieder, aber das scheint gar nicht mehr zu reichen. Ich habe aber auch das Gefühl, dass man diese Art von Müdigkeit gar nicht wegschlafen kann. Es ist eher so eine mentale Müdigkeit, so ein Dumpfschädel. War alles etwas viel in letzter Zeit und nach wie vor ist auch meine berufliche Situation nicht klar. Und damit auch die finanzielle. Wir krebsen so dahin... Jetzt wird die Kleine gerade im Kindergarten eingewöhnt und ich hoffe, dass ich dann endlich mal Zeit finde mir neue Aufträge zu suchen.

    Im Grunde weiß ich schon was ich machen könnte. Zu meiner Heilpraktikerin gehen, vielleicht auch zur Akupunktur. Fragt sich wann. Seit ein paar Tagen nehme ich auch Bachblüten. Und seit zwei Wochen Eisen mit Vit.B12. Und ich versuche abends früher ins Bett zu gehen (und alles andere halt wieder liegen zu lassen). Aber wenn Frau Klein halt nachts aufwacht und dann eine Stunde oder länger wach ist bis sie wieder einschlafen kann - und mich natürlich damit auch aus dem Schlaf reißt... Sie schläft auch nach wie vor neben mir, quasi im großen Beistellbett. Und will auch immer noch stillen nachts #rolleyes Aber jetzt in der Eingewöhnungsphase vom Kindergarten will ich ihr das noch lassen. Nur spüre ich, dass ich das längerfristig nicht mehr machen kann und will.

    Wir haben auch keine Omas oder dergleichen, noch nie einen Babysitter gehabt. Sind in Sachen Kindlein quasi völlig auf uns gestellt. Hatte schon überlegt, mal eine Leihoma zu engagieren, aber die will ja auch bezahlt werden und das geht ja aktuell nicht. Unsere Haushaltshilfe können wir uns zur Zeit ja auch nicht leisten. Putzen kommt also auch noch dazu.

    Ich fühle mich ausgelaugt, überfordert, überlastet, erschöpft und müde. Und habe keinen blassen Schimmer, wie man das abstellen soll. #crying

    #bitte

    Einmal editiert, zuletzt von Mali ()

  • Hört sich einfach an wie komplett Akku leer. Mit Bachblüten usw. wirst da nicht weiterkommen. Klar hilft das ein bisschen und auch Eisen auffüllen ist ne gute Idee (2 Wochen reichen da aber nicht sondern 3 Monate).

    Aber das erste was Du brauchst ist mal ein komplettes Wochenende im Bett.

    Mach Manm und Kind klar, dass Du Dich ganz krank fühlst (müde und erschöpft verstehen Männer laut ner Studie nicht als "Tag-im-Bett-Grund bei ihrer Frau".

    Schick Mann und Kind raus. Zu Freunden, in Zoo, wohin auch immer. Auf jedrn Fall den Großteil des Tages ausser Haus. Und dann beschließ, alle Gedanken um Eingewöhnung, Geld, Arbeit, ... erst am Montag wieder zu bearbeiten. Hilft mir immersehr gut, diese bewusste Entscheidung jedesmal wenn due Gedanken wieder kreisen. Und auch das bewusste Einplanen wann ich mir wieder Gedanken drum mach.

    Und dann schlaf an dem Wochenende so vie wie Du kannst.

    Chronischer Schlafmangel ist Folter.


    Wenn der Schlafmangel zu großen Teilen aufgeholt ist kannst Du erst genauer spüren was eigentlich noch los ist. Wars hauptsächlich der Schlafmangel (dann gehts Dir danach deutlich besser), sind es die Sorgen, geht es in Richtung Depression, ist es was körperliches (Schilddrüse z.b. odee ein Mangel oder ne chronische Entzündung) und das dann gezielt angehen.

    Aber solange der Schlaf nicht wenigstens teilweise nachgeholt ist hat alles andere keinen Erfolg weil der Körper und das Gehirn im Dauerstress sind.

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • Liebe Mali, ich merke auch immer wieder, dass bei mir die Müdigkeit mit meiner sonstigen psyischischen Verfassung zusammen hängt. Ruhe ich in mir und fühle mich wohl in meiner Haut kann ich auch unruhige Nächte viel besser wegstecken. Inzwischen ist für mich diese "erschöpfende Müdigkeit" wie du sie beschreibst ein Warnsignal, dass da innerlich irgendwas rumort.


    Meine Taktik wäre also auch: 1. Mann mit Kind wegschicken und Mal ordentlich ausschlafen. Dann merkst du ja auch ob dich das wirklich erholt oder es vielleicht noch mehr braucht.

    2. Überlegen wie du mit den Geldsorgen, Arbeit usw. umgehen kannst. Gar nicht unbedingt lösungsorientiert (denn manches davon lässt sich wahrscheinlich nicht so schnell lösen), sondern eher sich fragen "was brauche ich um den Kopf abschalten zu können?"
    Bei mie sind das z. B. Yoga oder ausreichend frische Luft und Bewegung.


    Alles Gute dir!

  • Ich wollte genau das schreiben, was Preschoolmum geschrieben hat, also unterschreibe ich mal ganz fett!

    1. Mann mit Kind rausschmeißen

    2. Eisen / Vit B12 / Vit D checken lassen

    3. Hormone (alle) checken lassen

  • Da unterschreibe ich auch mal ganz flink. Oftmals wird alles andere vom Schlafmangel überschattet. Wie wäre es zudem damit, deinem Arzt oder deiner Ärztin deines Vertrauens deine Lage drastisch zu schildern und dir eine Haushaltshilfe verschreiben zu lassen? Du könntest deine bisherige Haushaltshilfe weiter putzen lassen durch den Zuschuß der Krankenkasse (bei der Barmer waren es neulich 6,- Euro/Stunde bei mir minus Zuzahlung). Die Haushaltshilfe kann auch dein Kind beschäftigen, sprich, mit deiner Tochter rausgehen, damit du in Ruhe schlafen kannst.

    Julia und Tochter (11/04), Tochter (04/08), Sohn (06/17) und Tochter (12/20)

    Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert.


  • 2. Eisen / Vit B12 / Vit D checken lassen

    3. Hormone (alle) checken lassen

    Also alle Hormone checken zu lassen wäre wahrscheinlich ein bisschen teuer.


    Einen Arztbesuch würde ich aber auch mal vorschlagen, und wenn der nichts findet, würde ich es mit Vitamin D versuchen. Wenn du pro Tag 2000IE nimmst, musst du da vorher keine Bestandsaufnahme machen lassen, einen Mangel könntest du aber damit behandeln. Das würdest du innerhalb von höchstens zwei Wochen merken, ob Vitamin D das Problem war. Wenn sich nichts ändert, kannst du das Vitamin D wieder bleiben lassen.


    Edit: Wenn du schon lange stillst, kannst du dadurch auch einen Selenmangel entwickelt haben. Das liese sich auch mit einem Nahrungsergänzungsmittel behandeln.

    Das Stillen selber macht nämlich eigentlich nicht müde.

  • Mali, neben all den anderen guten Ratschlägen die du schon bekommen hast, möchte ich dir auch noch eine Mutter-Kind-Kur ans Herz legen. Oder noch besser eine reine Mütterkur ohne Kind. Oder eine Vater-Kind-Kur, dann hättest du zu Hause 3 Wochen Ruhe, und anschließend ist vielleicht sogar die Bindung zum Papa so gut, dass die Kleine sich nachts auch mal vom Papa beruhigen lässt. :)

  • Schließe mich allen weisen Ratschlägen an. Letzten Sommer hatte ich auch so eine Episode, da war B12 im Keller, Vit. D zu wenig. Wenn du Eisen testen lässt, achte darauf, dass nicht nur der Serumwert, sondern auch der Eisenspeicher überprüft wird (Ferritinwert), sonst wird da evtl. was übersehen. Und dann je nach Werten gut auffüllen, und auch über längere Zeit.


    Es ist so ein unglaublicher Unterschied, nachts regelmäßig unterbrochen zu werden oder durchzuschlafen. Und tasgsüber mal regelmäßig und planbar Stunden zur freien Verfügung zu haben (Kindergartenvormittage, Papa-geht-mit-Kind-einmal-pro-Woche-zum-Kinderturnen etc pp) nach gefühltem und tatsächlichen 24h-Präsent-Sein-Fürs-Kind über Jahre.

    Wenn die Eingewöhnung gerade noch läuft und die freien Stunden am vormittag langsam mehr werden - nutz sie für dich, leg dich hin, mach nichts, bis du wieder abholen gehst. Man kann mittags auch Butterbrote essen, und die mit dem Kind zusammen schmieren, und putze(/aufräumen/Wäsche waschen mache ich auch fast nur mit Kind dabei. Dann halt in Etappen, und gemütlich. Entweder es macht mit, oder es spielt nebenher. Aber in so einer Erschöpfungssituation würde ich das niemals nicht noch morgens an den einzigen paar freien Stunden tun, wenn das Kind im Kindergarten ist.


    Edit: Wenn ihr keine Babysitter/Familie/etc in der Nähe habt, wie sieht es mit befreundeten Kindern, Nachbarn, Kindergartenkindern aus? Ich habe bewusst drauf "hingearbeitet", dass sich die regelmäßigen Spielkontakte meines Kindes mit Nachbarskindern und befreundeten Familien mit Kindern so entwickeln, dass er nach und nach auch alleine nachmittags ein paar Stunden zu Besuch hingeht, und im Gegenzug die Freunde auch alleine zu uns kommen. Klar, er ist jetzt viereinhalb, da ist das problemloser. Aber mit drei hat das hier auch langsam angefangen. Vorher ist es ja meistens so ein "die Mamas treffen sich, und die Kinder spielen", und ich fand das eine sehr große Erleichterung, als klar war, ich muss nicht mehr jedesmal mit zu den "Spieltreffen" mit Kind XY, sondern die kommen entweder vorbei oder ich bringe ihn hin und hole ihn zur Abendessenszeit wieder. Grade wenn du selbst mal Termine hast, ist das so wichtig, drei, vier zuverlässige Leute an der Hand zu haben, wo du weisst, dein Kind geht dort gerne und problemlos hin und kann dort zwei Stunden spielen mit den Kindern, bis du es wieder einsammelst. Das ist jetzt vermutlich noch nicht soweit bei euch, aber vielleicht hast du die Möglichkeit, das nach und nach aufzubauen. Auch für Notfälle, Krankheiten etc. Wenn bisher kein Netzwerk da ist, kannst du vielleicht langsam eines aufbauen?

    When you’re a kid, they tell you it’s all… Grow up, get a job, get
    married, get a house, have a kid, and that’s it. But the truth is, the
    world is so much stranger than that. It’s so much darker. And so much
    madder. And so much better.

    Einmal editiert, zuletzt von Naru ()

  • Moment! Ich hab grad kapiert, dass die beiden Müdigkeits-Threads zusammenhängen. Deine Tochter hat ja auch Probleme.


    Dann würd ich auf jeden Fall Richtung Vitamin-/Eisen-/Nährstoffmangel (ernährungsbedingt evtl.?) und Infektion/Wurmbefall/... schauen.

    Falls da nix rauskommt überlegen, ob Ihr Raumtechnisch was verändert habt (neue Farbe? neuer Teppich? neuer SChrank? Umgezogen?)


    Das wär schon ein extrem großer Zufall, wenn das nix miteinander zu tun hätte. Das erklärt sich dann für mich nicht mehr nur mit Schlafmangel.

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • Hallo miteinander,

    nun wird es aber höchste Zeit dass ich endlich mal antworte und mich für die vielen guten Antworten bedanke #rose


    Mittlerweile hat sich herausgestellt, dass meine Erschöpfung eine mentale ist, neben der "normalen Müdigkeit" des nachts geweckt werdens natürlich. Die Erkenntnis war auch schnell, dass ich öfter mal Auszeiten brauche und endlich mal wieder mehr was für mich tun muss. Und wenn das nachmittags/abends nicht geht weil Frau Zwerg mich nicht weg lässt, dann muss es eben Vormittags sein. Bin nun wieder in einem Qigong-Kurs der mir sehr gut tut (ich liebe Qigong, hab ich früher schon jahrelang gemacht). Frau Zwerg ist nun auch eingewöhnt im Kindergarten und sie geht sehr gerne dorthin "soooo schön in Kindagaten!". Langsam hat mein Unterbewusstsein begriffen, dass es nun wirklich regelmäßig 5 Vormittage am Stück "frei" hat. Zwar muss ich ja theoretisch und auch praktisch in der Zeit arbeiten, aber den einen Vormittag mit dem Qigong habe ich mir reserviert und insgesamt komme ich mit meiner Zeit bislang recht gut hin. Da ist auch mal noch in Ruhe alleine Einkaufen drin :)

    Nachdem ich dieses post geschrieben hatte, habe ich dann mal ein paar Nächte richtig viel geschlafen, habe auf meinen "Feierabend" verzichtet und bin mit der Kleinen ins Bett gegangen. Da gings mir dann gleich wieder viel besser, sowohl körperlich als auch seelisch. Ich nehme weiterhin meine Bachblüten und Eisen, aber durch das Schlafen habe ich gemerkt, dass eigentlich nur der Mangel daran die körperliche Erschöpfung macht. Mein Hormonstatus sagt "beginnende Wechseljahre". Frau Zwerg schläft nun auch seit rund einer Woche wieder deutlich besser, wacht maximal 1x pro Nacht auf und schläft dann halbwegs gut wieder ein, länger als eine halbe Stunde dauert es eigentlich nicht mehr. Ich denke das schlechte Schlafen und die viele Müdigkeit haben bei ihr auch mit der Eingewöhnung zu tun gehabt, nebst einem etwas niedrigen Eisenwert, wie sich mittlerweile herausgestellt hat.

    Jedenfalls ist sie mittlerweile wieder gut drauf und ich eigentlich auch, bin sogar schon wieder übermütig und gehe oft zu spätins Bett, obwohl ich ja weiß, dass ich dann wieder nicht ganz auf meine benötigten Stunden komme #hammer Naja aber das werde ich auch noch lernen!

    Betreuungs-Netzwerk haben wir weiterhin keine Möglichkeit - klar, wenn sie mal älter ist kommt das automatisch, bis dahin müssen wir halt durchhalten und es ist ja auch schön Zeit miteinander zu verbringen. Allerdings wird Frau Zwerg am Wochenende erstmals allein ihre Tante besuchen #applaus Ich bringe sie hin und hole sie ab und inzwischen bleibt sie alleine dort, das ist schon mit ihr besprochen und sie freut sich drauf. Ist das erste mal aber wird schon klappen. Wir sprechen hier ja auch erstmal nur von einem Zeitraum von vielleicht zwei Stunden. Aber immerhin, vielleicht ist es ein Anfang. Das einzig blöde ist, dass die Tante am anderen Ende der Stadt wohnt, also nützt so eine Aktion auch nur was, wenn Frau Zwerg entweder lang genug dort bleibt - was ich erstmal nicht sehe. Oder um zumindest mal ein bisschen abzuschalten und sich alleine draußen rumzutreiben, beim Einkaufen, Spazierengehen oder Kaffee trinken gehen. Ist ja auch schon was #ja Und der Tantenkontakt auf jeden Fall ausbaufähig.

    Ich denke, wenn unsere beruflich-finanziellen Sorgen mal vom Tisch sind, wird es auch nochmal kräftig berg auf gehen. Denn dann gehören die Abende auch wirklich der Entspannung und nicht dem ständigen Suchen, Machen und Tun. Mein Mann und ich haben auch schon einige Pläne und sind auch schon gut dabei die umzusetzen. Es kam auch schon ein bisschen was dabei heraus und ich mag jetzt einfach mal dran glauben, dass es positiv weitergehen wird.

    Viele Grüße und #danke

    Mali