Abstillen, ohne Flasche oder Schnuller einzuführen

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  • Hallo zusammen,


    Mein Kleiner (20 Monate)und ich hatten (und haben, rein technisch gesehen) eine sehr gut funktionierende Stillbeziehung. Also keine nennenswerten Startprobleme, auch nix zwischendrin außer einem leichten Milchstau. Er hatte nie einen Schnuller, er hatte einmal eine Nuckelflasche für Getränke, die war nix. Er bevorzugt Sportverschlüsse und Becher.

    Er isst auch ganz normales Essen in ganz normalen Mengen, bräuchte so gesehen seine Milch nicht mehr zu Ernährung.

    Die fordert er aber weiterhin ein, und zwar Morgens, zum Mittagsschlaf, abends, und wenn er aufwacht, auch nachts.

    Und da beginnt das Problem. Ich mag nicht mehr.

    Mittags ist eigentlich die einzige Stillsession, die ich selbst noch halbwegs genießen kann. Alle andren nerven mich nur noch. Er wir unglaublich aufdringlich, zerrt an meiner Kleidung, haut, jammert lautstark und ist zu Tode betrübt, wenn ich ihm sage, dass wir uns dazu mindestens hinlegen. Das meist nicht gleich sofort, da er mich zu den unmöglichsten Zeiten bestürmt. Auch gern noch draußen, wenn wir mit den Nachbarn zusammen sitzen oder ähnliches, wo ich einfach nicht mehr stillen will.

    Hin und wieder geht dann stattdessen einfach was zu trinken, oder ein Snack. Meist aber nicht.

    Abends darf er trinken, fängt aber erstens an, wie verrückt zu fummeln, was mich wahnsinnig macht. Immer ist die freie Brustwarze das Ziel, und ihn abzuhalten, ist sehr anstrengend.

    Zweitens nuckelt er schnell nur noch. Da klappt es mittlerweile gut, ihn abzudocken, damit er einfach so einschläft. Muss dazu halt selbst liegenbleiben, das ist aber ok.

    Drittens fühlt es sich einfach unangenehm bis schmerzhaft an. Das geht mir an die Nerven.


    Ich möchte gern abstillen, möchte aber jetzt weder Flasche noch Schnuller neu einführen. Auch, weil der Papa das nicht möchte. Was aber wie die einzige Möglichkeit aussieht, insofern ich es richtig sehe, dass er einfach noch saugen will. Kann man das vielleicht umlenken?

    Habt ihr vielleicht Ideen, Zuspruch oder auch ne Kopfwäsche, weiß eigentlich viel zu früh ist, für mich?


    Danke. :)

  • Bei meinem Sohn war es genauso, er wollte dann auch nchts alle 45 min trinken/nuckeln was auch immer.

    Mein Mann hat dann das Abstillen übernommen (nachts), er war führ ihn da, hat ihn getröstet etc, aber ohne Schnuller oder Flasche.´

    Das ging gut, nach 2 Tagen war die Brust vergessen und er wollte auch gar nicht mehr ran..

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    Wunder 1: 07


    Wunder2: 11

  • Bei meinen Töchtern habe ich es zunächst deutlich eingeschränkt auf "nur noch im Bett, zum Einschlafen". Das hat zumindest das Rumgezerre und ständige Trinken-Wollen beendet. (Wenn man dazu im halbdunklen Schlafzimmer sitzt und möglicherweise spannendes verpasst, ist das nur noch halb so toll...)


    Bei meiner großen Tochter habe ich das dann ohne Flasche irgendwann beendet, meine Kleine wollte noch einige Monate lang ein Fläschchen. (Dann haben wir vergessen, die Fläschchen mit in den Urlaub zu nehmen, ab da ging es auch so. Wir haben sie übrigens wirklich und ehrlich vergessen, das war also keine Elterntaktik.)

  • Hallo Jeya, zum abstillen hab ich leider keine Tips, soweit sind wir noch nicht, aber ich möchte dich ermuntern, auch deine Bedürfnisse durchzusetzen. Wie du sagst, es ist eine Beziehung mit dem stillen und die soll für beide funktionieren.

    Mit 20 Monaten sollte dein Sohn klare, kleine Regeln durchaus verstehen können. Also fummeln bitte am Shirt, an der Bettdecke ect. aber nicht am freien Busen, im Gesicht (das ist mein totales No Go) oder wo es sonst nur nervt. Such dir eine Alternative mit der du gut leben kannst, biete die an und bleib beim unerwünschten ganz klar bei deinem Nein. Auch wenn es erstmal anstrengt, auch wenn erstmal ein paar Tränchen kullern. Er darf da seinen Frust ausdrücken und du hörst ihn dir an aber wenn stillen jetzt eben diesen Kompromiss braucht, dann ist das so.

    Am Ende bräuchte auch abstillen erstmal eisernen Willen, damit man bei der tot traurigen Stimmung nicht nachgibt, da würde ich es vorher mit klaren Regeln versuchen, die es mir ermöglichen, diese Nähe auch noch zu genießen. Und wenn das bei euch "nur noch privat im Bett" und "ohne fummeln" bedeuten würde klingt es ja bei eurem Rhythmus nicht unmöglich.

  • hatte auch so ein exemplar, und hab dann ganz abgestillt (auch 20 Monate) . Es war eine Nacht geschrei beim Vater ( ich war in einem anderen Zimmer) und dann war gut. Dann war wirklich gut. er brauchte keinen Schnuller, keine Flasche,.... er konnte ja trinken am Glas... Und war auch so ein Busenfixiertes Kind. Ich glaub er würde heute noch stillen, wenn er dürfte. Alles gute dir und zwei Tage starke Nerven.

  • Ich möchte mich meinen Vorschreiberinnen anschließen. Hier haben wir im gleichen Alter aus den selben Gründen abgestillt und es war nach einigen Nächten Protest, den Papa liebevoll abgefangen hat, ausgestanden. Theoretisch hätte er Wasser aus der Nuckelflasche trinken können, aber das hat ihn auch gar nicht so interessiert. Von daher scheint das mit dem Nuckelbedürfnis vereinbar gewesen zu sein. Milch aus der Flasche kannte er allerdings auch nicht wirklich.


    Alles Gute!

  • Danke schonmal :)


    Papa ist was, was nur funktioniert, wenn ich nicht zuhause bin. Dann aber Problemlos.


    Der Kleine und die Große schlafen bei mir, im Hochbett im kombinierten Schlaf-Wohnzimmer, der Papa im Kinderzimmer, in einem 1 Personen Bett.

    Das wollen wir jetzt auch ändern, in ein Geschwisterbett mit genug Platz für eine Elternperson. Vielleicht wird es dann auch anders.


    Eure Beiträge zeigen mir schonmal, dass wir auf einem richtigen Weg sind.

  • Ich habe L. mit 21 Monaten abgesrillt, weil er biss und das Stillen auch sonst zunehmend unangenehm und schmerzhaft wurde.

    Wir haben in einer für ihn sehr actionreichen Woche in einem Centerparc abgestillt... da war er dann mit Zoobesuchen , Toben, Trampolinkullern und Marathonrutschen abends so im Eimer, dass er abends ganz schnell eingeschlafen ist... trotz fetter Erkältung.

    Fläschchen und Schnuller fand er immer blöd, nach dem Abstillen mag er jetzt manchmal einen Schnuller, aber das ist wirklich nur mal alle paar Tage, wenn er übermüdet ist und nicht richtig in den Schlaf kommt oder wenn irgendwas sehr aufregend war und er wieder zur Ruhe kommt.

    _._._._._._._._
    Prokrastinierer aller Länder: vereinigt Euch - morgen


    “Schatz, komm bitte ins Bett. Man braucht sieben Stunden Schlaf, um als Mensch zu funktionieren.“ “Ich bin Mutter, ich brauch vier.“


    Silence is golden... unless you have a toddler. Then silence is extremely suspicious.

  • Hier ähnlich mit 22 Monaten. Wir haben uns erstmal auf im Dunkeln keine Milch mehr, erst wenn es wieder hell wird geeinigt. Das klappte schnell recht problemlos, abenzu muß ich noch daran erinnern. Manchmal nimmt er sich dann die Wasserflasche (wir haben weder Schnuller, noch gibt es Milch aus der Flasche). Gerupfe und Fummeln nervt hier auch, ich versuche es zu unterbinden, suche dann aber immer eine Möglichkeit irgendwo zu stillen, wenn wir unterwegs sind, inzwischen kann ich oft auf zu Hause vertrösten, ging anfangs allerdings nicht. So langsam habe ich ein Gespür dafür, wann es wirklich ein "Notfall" für ihn ist und wann ein Vertrösten möglich ist. Letzteres klappt zunehmend besser...

  • Vielen Dank euch allen.

    Ich bekomme die Situation jetzt langsam sortiert.

    Ich weiß was ich will, ich will es aber nicht mit Biegen und Brechen durchsetzen. Das lässt der Kleine auch gar nicht zu, denn der hat die Willensstärke meiner Familie.

    Immer, wenn er wieder einen guten Schwung Milch herausbekommt oder sich glucksend freut, dass er jetzt stillen darf, fühl ich mich etwas mies, dass ich es ihm wegnehmen möchte. Aber ich glaube mit der Stück-für-Stück-Variante fahren wir ganz gut.

    Jetzt kommt erstmal das größere Bett ins Kinderzimmer, damit sich die Schlafsituation entzerrt und alle mehr Platz haben. Ich glaube, das wird die Schlafsituation soweit entspannen, dass wir uns auch mit dem Abstillen leichter tun, auch weil wir uns nicht mehr gegenseitig wecken Bzw der Papa besser dazukommt, auch mal das Ins-Bett-Bringen zu übernehmen.

  • Ich habe meinen Sohn etwa einen Monat nach seinem 2. Geburtstag abgestillt, weil er so heftig beim Saugen an Brustwarzen zog, dass eine einen großen Riss bekam, der nicht heilte (würde ja auch nicht in Ruhe gelassen) und höllisch weh tat.


    Er hat nie Schnuller gewollt, bzw. den immer wieder vom Papa angebotenen abgelehnt. Flaschen gabs hier Kur ganz kurz und zu dem Punkt hat er schon aus einem Becher getrunken, oder Sportverschluss-Trinkflasche. Ich sah keine Notwendigkeit, ihm Ersatz anzubieten. Ich erklärte einfach, dass mit der Brust jetzt Schluss sein wird. Er hat noch das letzte mal gestillt (andere Brust) und gut. Er hat mindestens noch ein halbes Jahr danach gefragt, aber nicht etwa geweint oder geschrien. Nachts habe ich ihm aus einem Becher zu trinken gegeben und dann war gut. Er hat nicht geschrien oder gewütet in den Nächten darauf.

    Ich würde einem knapp zweijährigen nicht einen Schnuller neu angewöhnen. Nur wenn ich sehen würde, dass da noch ein verzweifeltes Saugbedürfnis zu befriedigen wäre, aber nie gleich routinemäßig.

  • fischlein

    Wir wollen definitiv keinen Sauger. Als er sich einmal einen Schnuller gemopst hatte, sah das so seltsam und unpassend aus, nicht wie mein Kind. Wir fahren damit auch super.


    Allerdings wütet meiner schon, wenn ich nein sage und die Brust nicht rausrücke.

  • wenn ich darf...


    Ich habe keine Ahnung, wie rabig das jetzt ist... ich sehe das so, dass Frau sich selbst klar werden soll, was SIE jetzt will. Und das Kind bekommt mitgeteilt, dass nun nicht mehr gestillt wird.

    Oder man entscheidet sich dafür, es dem Kind zu überlassen. Dann darf es weiter, bis es nicht mehr will.

    Zuerst nein sagen, dann wütet das Kind, dann darf es, finde ich kein gutes Muster.


    Was Schnuller angeht, meinte ich vielmehr, ich würde nicht selbst beim Abstillen gleich diesen Ersatz anbieten. Würde das Kind aber starkes Sazgbedürfnis zeigen und einen wollen, würde ich ihm den Schnuller geben und lassen.


    Alles rein persönliche Einstellung.

  • Ihm Verweigern, und dann doch erlauben passiert hier nicht, keine Sorge. Da weiß ich, dass das kein gutes Ende nähme.

    Nur das wüten an sich auszuhalten ist so anstrengend, da er dabei auch haut, sich dann beleidigt und traurig wegdreht und nicht mal mehr anfassen lässt, bis er einschläft.

    Das tut weh.


    Ich muss mir da ganz klar werden und auch den Punkt erwischen, ab wann ich es wirklich durchziehen kann, so dass es für beide funktioniert.


    Danke für eure Berichte und Gedanken.

  • Also ich habe, bevor ich richtig abgestillt habe, schon nachts abgestillt. Eben weil es mir sehr unangenehm wurde, ständig geweckt zu werden. Ich konnte leider nicht einfach so weiterschlafen. Ich kann Dir gar nicht sagen, in welchem Alter mein Sohn da war.


    Wir haben es so gelöst, dass ich klar "verweigert" habe und ihm gesagt, dass es keine "B" gibt. Groß begründet habe ich das, glaube ich, nicht.#angstAber nach ein paar ECHT ANSTRENGENDEN Nächten ging es dann. Ich habe ihn einfach gekuschelt und getröstet, so gut es eben ging. Habe ihn gestreichelt und sanft von der Brust weggenommen. Es war absolut nicht toll, aber ich habe es "durchgezogen" weil ich in der Entscheidung ganz klar war. Wir haben dann ganz normal tagsüber, aber hauptsächlich zum Aufwachen, zum Mittagsschlaf und zum Einschlafen weitergestillt.


    Abstillen war eher ein Aushandeln. Ich war schwanger und er war dann schon Zweieinviertel. Dawar durch die Schwangerschaft schlicht die Milch weg und es tat weh und war unangenehm. Das hat er wohl auch gespürt und wir haben es durch Vorlesen und Kuscheln ersetzt. Leider war eine Folge mutmaßlich auch, dass der Mittagsschlaf wegfiel...#haare

  • ich habe bei allen 3en zuerst tagsüber abgestillt und monate später dann auch nachts.

    beim 3. steht das nachts abstillen bald an.


    unser mittlerer hatte einen schnuller, schon vor dem abstillen und natürlich auch danach.

    flasche hatte keins unserer kinder.

    schnuller hatten der größe und der kleinste nie.

    bisher lief das abstillen immer gleich.

    auch beim 3. werde ich ein wochenende ausziehen und mein mann macht dann die nächte mit dem Kleinen.

    wenn ich nach 2 nächten wieder komme, wird mein mann wahrscheinlich erstmal eine zeitlang den kleinen direkt bei sich dran haben

    und ich übernehm die großen - wir sind zu 5 im familienbett.

  • Meine Tochter war auch 20 Monate als ich abgestillt habe. Mich nervte auch dieses rum gefummle und das permanente an der Brust nuckeln bis hin zu Mund klappt zu u Brustwarze ist zwischen ihren Zähnen gequetscht.

    Ich habe ihr dann erklärt, dass bald bzw in 3 Tagen keine Milch mehr da ist, dass dann alle leer getrunken ist.

    Am 3. Abend hab ich ihr gesagt, dass es nun der letzte Abend ist, den sie noch meine Milch trinken kann und dann ist sie leer.

    Das hat sehr gut funktioniert. Wir haben nach dem letzten Stillen sehr lange u viel gekuschelt und auch die Tage danach.

    Wir hatten keine Tränen und keine Schreierei oder Wutanfälle.

    Wichtig war nur dass ich nachts bei ihr lag und sie viel kuscheln durfte

  • Ich habe exakt die gleiche Stillgeschichte wie Du, nur dass ich damals körperlich und nervlich am Ende war.

    Ich habe dann hier im Forum den Tipp bekommen, nach MIR zu schauen, dass ich wieder "hergeben" kann und nicht zuerst an meinem Kind rumzuschrauben. Also Entlastung, Ressourcen auffüllen etc.

    Ich hielt das damals für Gewäsch, hatte kurz darauf einen FastNervenzusammenbruch und mein kleines Kind in einer HauRuckAktion abgestillt. Sie hat eine Nacht bitterlich geweint, dann war Ruhe. Für 2 Monate.

    Dann haben wir wieder angefangen.

    Sie ist jetzt 2,5 Jahre und stillt frühs gegen 5.

    Hier hilft: Händchen halten nachts oder ihre Hände flach auf den Nippel legen, meine oben drüber, damit sie nicht zwirbeln kann (uhhhhaahhh). Sie liebt es, sich meine Brust samt Nippel ins Auge zu drücken und so einzuschlafen.

    Und.. Schau auf Dich!

  • Ich wollte mal ein Update geben.


    Ihr habt mir ziemlich geholfen, da ganz klar zu werden.

    Zuerst hab ich das nächtliche Stillen unterbunden, weil das uns beiden den meisten Schlaf geraubt hat. Das ging wider Erwarten mit weniger Frust als ich dachte.

    Beim Mittagsschlaf wars schwieriger. Da dürfte er noch ein wenig, bis er anfing, an- und wieder anzudocken, da hab ich mich zugedeckt und mit ihm gekuschelt. Das ging zuerst nur mit Protest, dann aber bald ganz gut.

    Später hab ich versucht, mich gleich zuzudecken, was für ihn so schrecklich war, dass wir es erst noch gelassen haben. Wir haben Trinkflaschen mit so nem Sportaufsatz für ihn, darin haben wir ihn warme Milch angeboten. Hat er ein paar mal als Ersatz angenommen, dann wollte er nicht mehr. In dem Moment war ich aber so fest in meiner Entscheidung, hab ihn in den Arm genommen statt die Brust freizugeben und es hat tatsächlich geklappt.

    Jetzt ist abgestillt. Es ist etwas traurig, fühlt sich aber sehr richtig an.

    Und ging plötzlich viel schneller als gedacht.