Die AFD ... und ihre Wähler ...

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  • Diese ganzen Prognosen und Umfragen gehören verboten!!!!

    Die Wahlen werden dadurch immer wieder beeinflusst - das ist zum kotzen

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • Ausgehend vom Threadtitel:

    Die AFD ... und ihre Wähler ..

    erinnern mich an Teenager.

    Glauben nur was sie wollen und was Mutti sagt ist eh scheiße.

    "Über besorgte Bürger wusste er Bescheid. Wo auch immer se sich aufhielten: Sie sprachen immer die gleiche private Sprache in der "traditionelle Werte" und ähnliche Ausdrücke auf "jemanden lynchen" hinaus lief." Terry Pratchett: Die volle Wahrheit
    LG Bryn mit Svanhild (*01), Arfst (*02), Singefried (*09) und Isebrand (*12)

  • Naja. Die Linke ist aber ja keine kleine Partei.

    Ich möchte nicht SPD wählen, wenn das aber tatsächlich die Chance erhöht, die Afd einzudämmen wäre es ok für mich.

    So geht es vermutlich vielen.

    Ich glaube aber tatsächlich, dass die Linke nicht so viele Stimmen bekommen wird, eben weil nicht alle Leute, die die SPD, CDU usw. nicht mehr wählen wollen und auch die AfD ausschließen dann die Linke wählen.

    Dafür gibt es einfach zu viele Parteien auf dem Stimmzettel.


    Sieht man ja an der NRW Wahl, da sind sie knapp nicht rein gekommen und das Ergebnis kann ja jeder nachgucken.


    Ja, Bundestag ist natürlich anders, als die Landtagswahlen.


    Ach man, wir wissen es erst um 18 Uhr.


    Vielleicht passiert ja auch noch ein Wunder und die AfD tritt zurück #angst

  • Ich vermute, dass die AfD mit einer noch höheren Prozentzahl als offiziell prognostiziert in den Bundestag einziehen wird. Ich halte es sogar nicht für ausgeschlossen, dass sie der SPD gefährlich nahe kommt oder sie sogar überholt.


    Und das ist m.E. auch Schuld der etablierten Parteien und der Medien.


    http://www.theeuropean.de/oswa…er/12810-afd-im-bundestag


    Schade eigentlich.

    Ich denke auch, dass die AfD ziemlich stark sein wird besonders weil die aus dem Gewetter gegen sie ihre Kraft ziehen und man damit auch viele Nichtwähler hoch bekommt.

    ich denke, sie kommen weit über die prognostizierten 12%, weil die Leute sich nicht aufklären lassen wollen. Die lesen das Zeug nicht, das negativ über die AFD kursiert und haben das als Lösung für ihren Ärger an allem was schiefläuft in unserem Land für sich erkoren.

    Das Erwachen wird für uns alle schmerzhaft, aber es wäre ja schon hilfreich, wenn es endlich mal zum Erwachen kommt...


    Mich graut es, diese Zeilen zu schreiben, aber: Eure Szenarien halte ich LEIDER LEIDER für sehr realistisch #crying


    Mein linkes Gutmenschenherz hofft auf einen anderen Ausgang; mein, mit 48 Jahren noch vorhandener Idealismus lässt mich noch immer an den gesunden Menschenverstand denken; meine linke Lebensblase, fernab von FB-Kommentaren möchte Vielfalt statt Vorschriften, aber ich fürchte, Ihr seid da viel realistischer #haare


    Ich glaube nicht, dass die AfD so schnell wieder in der Versenkung verschwindet, sie es bei den Piraten war. Denn sie sind nichts "neues", sie sprechen nur aus, was viele Mitbürger offenbar tatsächlich fühlen.


    Ich mag mich da in etwas reinsteigern, aber ich hab so große Befürchtungen, dass die Geschichte sich wiederholt.


    Ich will mich nicht als "minderwertig" fühlen müssen, weil die AfD propagiert, dass 3 Kinder doch programmkonform sind in einer Familie und ich doch nur 2 Kinder habe.


    Ich will nicht auf die ganze Fortschritte der Emanzipation, Vielfalt, Entfaltung des einzelnen, etc. aus den letzten 30-40 Jahre verzichten und den Weg zurück gehen müssen.


    Ich will nicht in gefühlter permanenter Angst leben müssen, weil mit die AfD suggeriert, "Deutschland sei heute nicht (mehr) sicher".


    Ich will nicht von einer Partei geführt werden, die "Migration" sagt, wenn sie "Asylpolitik" meint.


    Ich will nicht, dass Hartz IV erhalten bleibt.


    Ich will nicht, dass sich für "Väterrechte" stark gemacht wird, statt für KINDERrechte.


    Ich will nicht, dass die zukünftige Generation in der Schule "Wissen" statt Kompetenzen" vermittelt werden soll. Wissen kann man so herrlich nachplappern.


    Ich will in Europa keine "traditionelle Vielfalt europäischer Vaterländer!" Vaterland, allein dieses Wort löst bei mir Brechreiz aus... #sauer


    Ich will keine Partei, die meint, dass es keine "freie Meinungsäußerung im Internet" gibt. Was wird denn darunter verstanden, bitte ??? #haare


    #kreischen


    Leicht panische Grüße von

    Anne

    "Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben" ~ Johann Wolfgang von Goethe

  • Ich finde, dieses Argument zieht nicht mehr. Frau Merkel und viele andere in ihrer Partei haben schon längst gesagt, dass so etwas wie 2015 nicht mehr passieren darf. Sie hat den (umstrittenen aber wirksamen) Deal mit der Türkei gemacht und jetzt wird mit den Warlords in Libyen dasselbe gemacht, d.h. das Mittelmeer soll zugemacht werden. Für mich ist das eine ziemliche Wende (die man als AfD-Wähler positiv bewerten könnte).


    M.E. liegt es längst nicht mehr nur am Flüchtlingsthema. Hier geht es wie beim Brexit um alles mögliche für das man die Regierung abstrafen will.

    Das ist in 2015 doch nicht einfach passiert, sondern hat stattgefunden, weil Frau Merkel es so wollte. Um die Glaubwürdigkeit von PolitikerInnen und Parteien etwas einschätzen zu können, finde ich einen Blick auf ihr politisches Handeln in der Vergangenheit sehr hilfreich. Das macht für mich z. B. eine Partei unwählbar, die die Agenda 2010 eingeführt hat.


    Nein, gar nicht. Ich denke, die Kriminalitätsrate, insbesondere Gewalt an Frauen, ist tatsächlich die Triebfeder für viele, meint ihr nicht? Vllt bin ich auch naiv. Und da helfen auch sämtliche "Oktoberfest"-Argumente (deutsche Männer genauso etc etc) nicht mehr.

    Gestern erst das Pfefferspray bei meiner Schwiemu entdeckt, weil ihr Nachhauseweg an einer Unterkunft vorbei geht. Das ist ein herzensguter Mensch.

    Meine Diskussionen mit AfD-WählerInnen bewegten sich nicht auf Stammtischniveau, gerade deshalb kam nie der Gedanke auf, den Kontakt zu diesen FreundInnen, KollegInnen oder Familienangehörigen abzubrechen. Deren Schlußfolgerungen sind andere als meine, aber ich fände es absurd, deshalb den Kontakt abzubrechen.


    Ich nehme verschiedene Triebfedern für Wahlentscheidungen pro AfD wahr. Eine davon ist sicher die Ablehnung unbegrenzter Einwanderung. Bei den AfD-SympathisantInnen, mit denen ich Kontakt habe, entspringt diese Ablehung aber nicht einer ausländerfeindlichen Einstellung. Außerdem nehme ich häufig Kritik an der EU als Triebfeder der Wahlentscheidung wahr.


    Deine Schwiegermutter bleibt ein herzensguter Mensch, auch wenn sie bemüht ist, ihrer Unsicherheit durch das Mitführen von Pfefferspray zu begegnen. Ich bewege mich in meinem nahen räumlichen Umfeld nach diversen als bedrohlich wahrgenommenen Erfahrungen auch nicht mehr so wie noch vor einiger Zeit und wünschte, nicht mehr so in meiner Freiheit eingeschränkt zu sein.

    • Offizieller Beitrag

    Warum heissen die eigentlich "die blauen?"

    Weil sie uns das blaue vom Himmel runterlügen? #gruebel

    Eigentlich müssten sie ihrer Einstellung nach doch "die Braunen" heissen? #tuppern

    das haben die sich von den österreichischen blauen abgeschaut. das ist zwar die freiheitliche partei österreichs, war aber von anfang an sammelbekcen für alt-nazis. da aber in österreich wiederbetätigung unter strafe steht, müssen die sich eine andere farbe als die braune geben.

    • Offizieller Beitrag

    zum argument, dass die regierungen nicht soviel flüchtlinge reinlassen hätten dürfen. das halte ich für blödsinn. es wurde einfach nicht genug rundherumarbeit geleistet. da kommen schwerst traumatisierte menschen aus einem gänzlich anderen kulturkreis. durchaus aufgeschlossene europäer haben berührungsängste und die flüchtlinge verstehen unsere gesellschaftlichen normen nicht. das kann ja nur krachen.


    und dann wird die allgemeine unzufriedenheit wegen arbeitslosigkeit, altersarmut, fehlenden kinderbetreuungsplätzen, schlechter ausbildungsmöglichkeiten, perspektivlosigkeit einfach richtung "böse flüchtlinge" gelenkt und kanalysiert. und schon haben wir ein feindbild, das für unser unwohlsein verantwortlich ist. abschiebung heisst das zauberwort, dass uns alle wieder zufrieden udn glücklich machen soll. und diejenigen, die sowas fordern, sind die mutigen helden und werden gefeiert und gewählt. komplizierte probleme, einfache lösung. das mochten wir schon bei matheaufgaben.


    das war immer schon eine altbekannte taktik. wird das wählende fussvolk unzufrieden, gib ihm feinde.

  • zum argument, dass die regierungen nicht soviel flüchtlinge reinlassen hätten dürfen. das halte ich für blödsinn. es wurde einfach nicht genug rundherumarbeit geleistet. da kommen schwerst traumatisierte menschen aus einem gänzlich anderen kulturkreis. durchaus aufgeschlossene europäer haben berührungsängste und die flüchtlinge verstehen unsere gesellschaftlichen normen nicht. das kann ja nur krachen.


    und dann wird die allgemeine unzufriedenheit wegen arbeitslosigkeit, altersarmut, fehlenden kinderbetreuungsplätzen, schlechter ausbildungsmöglichkeiten, perspektivlosigkeit einfach richtung "böse flüchtlinge" gelenkt und kanalysiert. und schon haben wir ein feindbild, das für unser unwohlsein verantwortlich ist. abschiebung heisst das zauberwort, dass uns alle wieder zufrieden udn glücklich machen soll. und diejenigen, die sowas fordern, sind die mutigen helden und werden gefeiert und gewählt. komplizierte probleme, einfache lösung. das mochten wir schon bei matheaufgaben.


    das war immer schon eine altbekannte taktik. wird das wählende fussvolk unzufrieden, gib ihm feinde.

    Augenscheinlich hat diese Argumentation aber jede Menge Menschen nicht überzeugt. Mich überzeugt sie im übrigen auch nicht.


    Die Menschen haben Fragen gestellt, auf die es teils aus Überforderungsgründen und teils aus "sowas sagt man nicht" keine Antworten gab. Im Gegenteil, es wurde das Feindbild des dumpfen rechten xenophoben Versagers gezeichnet. Und wer will das schon gern sein?


    Die einen halten die Fresse und denken sich ihren Teil und die anderen brüllen die Merkel nieder.


    Beide Teilde der AfD-Wählerschaft konnten nicht mit Argumenten überzeugt werden. Das Ergebnis sehen wir heute.

  • Licht, Du hältst diese eine Sichtweise für Blödsinn.

    Man könnte auch einfach akzeptieren, dass andere Menschen andere Sichtweisen haben, ohne diese anderen Sichtweisen als "Blödsinn" abzuqualifizieren. Das würde der dringend notwendigen sachlichen und ehrlichen Auseinandersetzung (die ich schon vor Monaten befürwortete /forderte) wirklich nützen.


    Die Wahrheit ist doch, dass niemand genau weiß, wer da alles zu uns gekommen ist. Woher diese Menschen wirklich kamen und was ihre wirklichen Beweggründe sind.

    Darüber muss man sprechen. Ist nicht passiert. Wurde sogar verweigert bzw. wurde diese Art der Auseinandersetzung AfD und Konsorten überlassen.


    Das ist ein dringendes Thema, denn es geht um ein paar Folgen, die auch diskutiert werden müssen. Finanzieller und gesellschaftlicher Natur.

    Und ja, das tangiert auch die Themen Rente, Pflege, Bildung, Infrastruktur...


    Politik und Medien haben sich verweigert, haben relativiert und verharmlost und Wählerbeschimpfung betrieben.


    Wen werden diese Menschen wohl wählen?

  • licht aber ist genau das nicht ein Grundproblem?


    Ich kenne sehr viele Menschen, die mit der Flüchtlingspolitik nicht einverstanden sind.

    Den Wenigsten davon (nur, die die ich kenne) geht es dabei darum die Flüchtlinge nicht aufzunehmen.

    Die Mehrheit (von denen die ich kenne) kritisieren den Umgang damit, die Überraschungshaltung der Politik, das dahingerotzte "wir schaffen das" usw.


    Es hat genug Möglichkeiten gegeben damit umzugehen, das ganze tatsächlich vorzubereiten usw.


    Das Problem ist aber, dass jeder, der Kritik geäußert hat ratz fatz in die rechte Ecke gedrängt wurde.

    Das hat in dem Fall tatsächlich viel der AfD genutzt, denn jeder der gesagt hat: Hey, das schaffen wir so nicht, war ja eh dämlich, rechts, blöd usw.


    Ich sag nicht, dass der Entschluss dann eben die AfD zu eählen richtig ist, aber meine Güte, die Überraschung bleibt bei mir wirklich aus.


    Mich würde es überraschen, wenn die AfD deutlich unter 15% bleibt.

    Überraschen und freuen.

  • #ja

    Allerdings kenne ich nicht "sehr viele", sondern nur "ein paar" Menschen, die das so sehen. Inhaltlich bleibt das aber genauso.

    Und eine Überraschung wäre es wirklich nicht, das stimmt.


    Das "nicht offen und ehrlich Drüberreden" hat viel dazu beigetragen, dass es so ist, wie es heute ist.


    Ich erinnere mich daran, dass sich sogar eine Userin hier aus dem Forum verabschiedet hat, weil sie sich in die rechte Ecke gedrängt fühlte, obowhl sie nur ihre Skepsis und ihre Befürchtungen zu dem Umgang mit den Flüchtlingen geschrieben hat. Sie fühlte sich in ihren Ängsten und Befürchtungen nicht richtig wahrgenommen #hmpf


    LG,

    Anne

    "Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben" ~ Johann Wolfgang von Goethe

  • Furrina Das eine Unrecht schmälert das andere nicht. Ich würde das getrennt betrachten.

    Wo siehst du das ich irgendein Unrecht schmälern will? Es ging um den Umgang mit der AfD und da seh ich reichlich Fehler. Menschliche und in der Diskussion.

    Wo Furrina drauf steht ist in dem Fall Carrrie drin #evil


    und immer noch mit Chaosfamilie :D

  • Das ist in 2015 doch nicht einfach passiert, sondern hat stattgefunden, weil Frau Merkel es so wollte.

    Nicht nur, weil Frau Merkel es so wollte. Viele vernünftige Menschen haben gesehen, dass es schlicht nicht möglich war, diese Leute an der Grenze stehen zu lassen. Ich wünsche mir das wirklich nicht zurück, aber ich frage mich bei all der Kritik an der Regierung diesbezüglich immer noch, was zum Geier die Alternative gewesen wäre? Die Leute in Österreich im Freien an der Grenze sitzen zu lassen?

    Die wirklichen Fehler, die sind viel früher passiert. Schengen plus mangelnde Zusammenarbeit der Polizei der Länder z.B. Und vieles mehr. Aber alles wird nur an dem Satz von Frau Merkel festgemacht, der in meinen Augen das christlichste war, was von dieser Partei seit Jahren kam...

  • zum argument, dass die regierungen nicht soviel flüchtlinge reinlassen hätten dürfen. das halte ich für blödsinn. es wurde einfach nicht genug rundherumarbeit geleistet. da kommen schwerst traumatisierte menschen aus einem gänzlich anderen kulturkreis. durchaus aufgeschlossene europäer haben berührungsängste und die flüchtlinge verstehen unsere gesellschaftlichen normen nicht. das kann ja nur krachen.


    und dann wird die allgemeine unzufriedenheit wegen arbeitslosigkeit, altersarmut, fehlenden kinderbetreuungsplätzen, schlechter ausbildungsmöglichkeiten, perspektivlosigkeit einfach richtung "böse flüchtlinge" gelenkt und kanalysiert. und schon haben wir ein feindbild, das für unser unwohlsein verantwortlich ist. abschiebung heisst das zauberwort, dass uns alle wieder zufrieden udn glücklich machen soll. und diejenigen, die sowas fordern, sind die mutigen helden und werden gefeiert und gewählt. komplizierte probleme, einfache lösung. das mochten wir schon bei matheaufgaben.


    das war immer schon eine altbekannte taktik. wird das wählende fussvolk unzufrieden, gib ihm feinde.

    Die Argumentation ist so verkürzt, dass ich sie für wenig hilfreich erachte. Auch wenn es ohne Zweifel in der AfD-Anhängerschaft übelste Ausländerfeinde gibt, dürfte das die absolute Minderheit sein. Der tatsächliche Feind sind nicht Flüchtlinge, sondern PolitikerInnen, die für eine Aushebelung von Sozialstaat, Rechtsstaat und Demokratie zugunsten von Unternehmensinteressen und der Interessen der reichsten BürgerInnen eintreten.

    Allerdings muss darüber gesprochen werden. Das ist auf vielen Ebenen auch passiert, aber nicht dort, wo es notwendigerweise auch hätte stattfinden müssen.


    Diese Menschen werden die AfD, die Linke oder Demokratie in Bewegung wählen.

  • Ich kenne mich auch nicht besonders gut aus, mit deutscher Innenpolitik, also entschuldigt mich jetzt schon, wenn ich zu salopp argumentiere. Aber die Dynamik ist ja in vielen Ländern zu Zeit ähnlich.


    Ich bin der Meinung, dass die ganze Flüchtlingswelle nicht umbedingt der Grund, sondern viel eher der Auslöser dieser Tendenzen ist. Ich denke viele Menschen sehnen sich doch insgeheim nach gewissen Privilegien und möchten dass sich besonders um sie gekümmert wird. Ein mögliches Grundkonstrukt für ein solche Privileg ist nun mal halt auch die Staatszugehörigkeit. Wenn es dann dazu kommt, dass Leute abgehängt werden und in Ihrer eigenen Welt eine gefühlte Ungerechtigkeit herrscht (die sicher auch teilweise real ist), dann ist es eine relative natürliche Lösung, auf den zu setzten, der einem zumindest verspricht sich zu kümmern und einem bevorzugt behandelt.


    Beunruhigend finde ich da vor allem, dass ich zunehmen feststelle, wie Wut gegen alles Intellektuelle herrscht. Höhere Bildung wird immer öfters als weltfremde Geldvernichtung angesehen, als von Nutzen. Es stimmt aber doch, dass den etablierten Politikern vielleicht teilweise etwas die "Hemdsärmeligkeit" fehlt und sehr abgehoben argumentiert wird. Das macht das ganze wohl eher nicht besser. Ich habe mal irgendwo gelesen, dass viele Menschen, die Person wählen, mit der sie am liebsten ein Bier trinken würden, dass scheint mir recht einleuchtend.


    Unabhängig davon, gibt es aber auch einige Menschen, die dieses Privilegdenken in sich tragen, ohne dass sie zwingend vergessen worden sind. Ich kenne einige gut ausgebildete, intelligente und auch gut situierte Menschen die hier in der Schweiz SVP wählen. (Deren Wahlprogramm sich natürlich auch von der AFD unterscheidet). Der Gedankengang dahinter ist relativ simpel, man wählt die Partei, die einem selber am meisten nützt. Zuerst kommt die Familie, dann der Freundeskreis, die eigne Stadt und das eigene Land und erst dann der Rest der Welt. Also eine nutzen maximierende Entscheidung für sich selber und die, die einem am nächsten sind. Die Grundhaltung " Menschen in anderen Ländern sind nicht unser Problem, die sollen sich mal selber kümmern" ist relativ weit verbreitet. Ich glaube, der Wunschgedanke, dass die meisten Leute "Gutmenschen" wären, wenn man sich nur gut genug um sie kümmert, ist einfach falsch. Viele Leute maximieren für sich selber den Nutzen und entscheiden eher mit dem Kopf, als mit dem Herz. Das ist ein stückweise sogar legitim.


    Ich breche übrigens auch keine Kontakte ab, sondern diskutiere gerne auch mit politischen Gegnern, solange diese nicht entgleisen. Ich bin der Meinung es kommt besser, wenn man die Gedankengänge des anderen versteht. Gerade mit der zweiten Gruppe die ich erwähnte, kann man sich doch auch gut austauschen und ev. sogar Gedankenanstösse anregen.

    Vor kurzem konnte ich z.B. jemandem, der Umweltschutz grösstenteils für lächerlich hält, z.B. mit rein wirtschaftlichen Argumenten recht gut erreichen. Das ist dann halt nicht meine schöne Ponyhofwelt, aber wenns funktioniert, seis drum.


    Meine Diskussionsfreudigkeit, hört aber dann auf, wenn mich jemand als dummes und manipuliertes Opfer von grossen Verschwörungen bezeichnet, dann habe ich auch keinen Nerv mehr.

    Einmal editiert, zuletzt von Arya ()

  • Das ist in 2015 doch nicht einfach passiert, sondern hat stattgefunden, weil Frau Merkel es so wollte.

    Nicht nur, weil Frau Merkel es so wollte. Viele vernünftige Menschen haben gesehen, dass es schlicht nicht möglich war, diese Leute an der Grenze stehen zu lassen. Ich wünsche mir das wirklich nicht zurück, aber ich frage mich bei all der Kritik an der Regierung diesbezüglich immer noch, was zum Geier die Alternative gewesen wäre? Die Leute in Österreich im Freien an der Grenze sitzen zu lassen?

    Die wirklichen Fehler, die sind viel früher passiert. Schengen plus mangelnde Zusammenarbeit der Polizei der Länder z.B. Und vieles mehr. Aber alles wird nur an dem Satz von Frau Merkel festgemacht, der in meinen Augen das christlichste war, was von dieser Partei seit Jahren kam...

    Der größte Fehler war das die Jahre vorher typisch Merkel das herannahende Problem ausgesessen und ignoriert wurde. Die Leute standen ja nicht von einem Tag auf den anderen einfach so da.

    Wo Furrina drauf steht ist in dem Fall Carrrie drin #evil


    und immer noch mit Chaosfamilie :D

  • Auch hier möchte ich betonen, dass die Fehler nicht allein an Frau Merkel lagen. Die gesamte Regierung hat den Kopf in den Sand gesteckt.