Überstunden gegen Willen ausbezahlt bekommen.

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  • Ich habe schon gegooglet aber bin nicht so recht fündig geworden.Wir haben gestern ein Rundschreiben bekommen,dass im Oktober unsere Überstunden bis auf 20 komplett ausbezahlt werden.Das hat niemand gewünscht das dazu.Das Problem ist ja nun,dass sich das Finanzamt ja davon auch gut was einsteckt sprich man nicht wirklich davon hat.Ich rede hier von Stunden mir denen ich gepflegt 2 Monate Zuhause bleiben kann.Sprich es wären massig Abzüge dann.Dürfen sie das einfach sind?Will sagen wenn ja werde ich im Oktober keine Überstunden mehr machen die aber anfallen werden da Ferien sind und die Bewohner den ganzen Tag betreut werden müssen.

    Freizeitausgleich ist momentan nicht möglich da wir massiv unterbesetzt sind.

    Wenn Sie mir nun jeden Monat 20 ausbezahlen würden wäre das was anderes aber so?

  • so einfach ist es nicht, aber auch nicht allgemeingültig zu beantworten, weil es auf die konkreten Regelungen im Betrieb oder der Branche ankommt.

    Grundsätzlich sind Überstunden als Freizeit auszugleichen und Auszahlung nur mit Einverständnis des Betroffenen möglich.

    Aaaaber, wenn man eine entsprechende Klausel im Arbeitsvertrag hat, im Tarifvertrag oder in einer Dienst-/Betriebsvereinbarung, dann ist es halt doch möglich, in dem vereinbarten Rahmen.

    Deshalb gibts keine pauschale richtig oder falsch Antwort.

    Viele Beschäftigte wissen überhaupt nicht, ob es eine Dienstvereinbarung dazu gibt und was da drin steht, deshalb wäre der erste Weg zum PR/BR, falls vorhanden um zu klären, ob die das dürfen.

    Ein Blick in den Arbeitsvertrag verschafft auch hier Klarheit.

    Und als drittes abklären, was im dazu gültigen Tarifwerk steht, das der Arbeitgeber zur Verfügung stellen muss.

    Ist das ganze schon passiert würde ich schriftlich darauf bestehen, dass das rückgängig gemacht wird. Allerdings sind dann trotzdem die Sozialversicherungen futsch. Die Steuer bekommt man beim Jahresausgleich erst wieder zurück.

  • Das wurde bei uns auch so gemacht.

    Grund war, dass ein Mitarbeiter mit großem Fachwissen so viele Stunden angehäuft hatte, dass er am Tag nach seiner Kündigung daheim bleiben konnte. Trotz 6 Monaten Kündigungsfrist.

    Das sollte nicht nochmal passieren können, deshalb wurde beschlossen, das alles über 20 Stunden automatisch ausbezahlt wird.

    Da haben einige Überstunden gemacht statt sich einen Minijob zu suchen - nur einmal die Anfahrt und keine Organisationsprobleme wenn man mal krank ist.


    Steuerlich ist es erstmal ein Hammer. Aber wenn du deine Steuererklärung machst und du nicht sowieso schon recht hoch eingestuft bist, bekommst du zumindest von der Steuer was wieder.


    Wenn du so viele Stunden hast, kannst du doch mal mit dem Personalbüro / Buchhaltung reden, ob es nicht möglich ist, die Erstauszahlung aufzuteilen.

    Bei uns ging das damals bei der Einführung. Da wurden 20 Stunden von den alten Überstunden + die über 20 des laufenden Monats ausbezahlt, bis die alten Stunden weg waren.


    Inzwischen wurde die Firma verkauft - und der neue Eigentümer hat eine heftigere Regelung getroffen: 20 Stunden dürfen in den nächsten Monat übernommen werden, der Rest verfällt! (Und dann kam der neue Chef von "Human Resources" am 28. und wunderte sich, weil so wenig Leute da waren#stirn#stirn#hammer)

    „Ich mache nicht nur leere Versprechungen, ich halte mich auch daran.“
    (Edmund Stoiber im Wahlkampf 2005)

    Einmal editiert, zuletzt von igel ()

    • Offizieller Beitrag

    Jaelle hat natürlich die beste antwort gegeben aber ich hatte das auch und es war finanziell gar nicht lustig. denn es war nicht nur mehr als hälfte die summe, die ausbezahlt worden ist, als steuer futsch sondern wurde ich von finanzamt so eingestuft, dass ich im drauf folgenden jahr quartalweise eine recht hohe summe vorausbezahlen musste. das fand ich noch ärgerlicher. ja, am ende des drauf folgenden jahres wurde die summe wieder zurückbezahlt aber das geld hätten wir schon woanders gebraucht.

    was steht in deinem vertrag?

    #sonneige Grüße von Fibula mit drei Juli-Männern #kerze #kerze #kerze #kerze
    Vorurteile sind menschenfreundlich. Sie passen sich dem Niveau ihrer Benutzer bedingungslos an.
    Ernst Ferstl

  • Verrechnet man das nicht irgendwie später mit der Steuer?

    Das ist nicht das Problem - die Steuer bekommt man mit Hilfe einer Steuererklärung wieder.

    Aber für die ausgezahlte Summe werden auch Sozialabgaben fällig, von denen man nicht mehr Leistung bekommt - mit Ausnahme der Rente.

    „Ich mache nicht nur leere Versprechungen, ich halte mich auch daran.“
    (Edmund Stoiber im Wahlkampf 2005)

  • Ich verstehe es auch nicht so richtig.

    Macht es denn für die Sozialabgaben einen Unterschied ob das Ganze auf einmal oder monatlich ausbezahlt wird?

  • Inzwischen wurde die Firma verkauft - und der neue Eigentümer hat eine heftigere Regelung getroffen: 20 Stunden dürfen in den nächsten Monat übernommen werden, der Rest verfällt! (Und dann kam der neue Chef von "Human Resources" am 28. und wunderte sich, weil so wenig Leute da waren#stirn#stirn#hammer)

    Kann mir nicht vorstellen, dass das arbeitsrechtlich erlaubt ist. Das wäre ja praktisch für die Arbeitgeber, Arbeit komplett kostenlos...

    Einmal editiert, zuletzt von Rhododendron ()

  • Also nochmal: nein, das ist grundsätzlich nicht erlaubt, es sei denn es gibt einen Arbeitvertrag, Tarifvertrag oder Betriebsvereinbarung die dies zulassen.

    Bereits geleistete Arbeit ist eine Schuld des Arbeitgebers und grundsätzlich als Zeitschuld zu begleichen. Einfach was streichen, kappen etc. ist nicht zulässig, außer in o.g. Fällen oder wenn es mit dem Betroffenen vereinbart ist.

    Wem das einfach aufs Auge gedrückt wird, kann dagegen vorgehen.

    Auszahlen lassen ist immer nachteilig, weil es dann aufs brutto draufkommt und halt netto ausgezahlt. Zeitschulden haben kein brutto-netto.

  • Jaelle, kannst du das bitte nochmal für Doofe erklären?

    Angenommen ich arbeite 10 Std. pro Monat und lasse mir in einem Monat 12 Überstunden ausbezahlen. Ist das dann ungünstiger als gleich jeden Monat 11 Stunden zu arbeiten?

  • Inzwischen wurde die Firma verkauft - und der neue Eigentümer hat eine heftigere Regelung getroffen: 20 Stunden dürfen in den nächsten Monat übernommen werden, der Rest verfällt! (Und dann kam der neue Chef von "Human Resources" am 28. und wunderte sich, weil so wenig Leute da waren#stirn#stirn#hammer)

    Kann mir nicht vorstellen, dass das arbeitsrechtlich erlaubt ist. Das wäre ja praktisch für die Arbeitgeber, Arbeit komplett kostenlos...

    Der Betriebsrat hat natürlich interveniert und jetzt ist eine extrem umständliche Regelung gefunden worden.

    Der Punkt ist, dass man nur Anspruch auf "behalten" hat, wenn es sich um angeordnente Mehrarbeit handelt. Die freiwillig geleisteten Überstunden sind unser Privatvergnügen. So hat uns das auch die Anwältin des BR erklärt. Sollte es arbeitsbedingt nötig sein, die Stunden zum Monatsende nicht unter die 20 Stunden abzubauen, muß jetzt ein Formular ausgefüllt werden, auf dem genau erklärt ist, warum die Mehrarbeit nötig ist/War und wann man gedenkt die Stunden abzubauen (ausgezahlt wird NIX mehr), das wird dann von Chef, Oberchef, Geschäftsführer und BR unterschrieben bzw genehmigt und dann werden die Stunden wieder gut geschrieben (Wir reden nur von dem, was über 20 Stunden liegt, 20 Stunden plus und minus dürfen wir ins nächste Monat mitnehmen).


    Seit dem baut natürlich jeder seine Stunden ab und man schaut sehr genau darauf nicht über die 20 zu kommen. Deshalt sind die Büros gegen Monatsende auch recht leer.


    Wir wünschen uns alle die alte Regelung zurück. Dann könnte man am Monatsende einfach mal die Arbeit fertig machen. Aber wenn die Herren Geschäftsführer das nicht wollen...

    Unser BR hats nicht leicht - aber die sind gut darin, der GL auf die Zehen zu steigen. Nur wenn die Anwälte des BR und auch von Verdi sagen, dass die GL recht hat, geben sie klein bei. Sonst nicht. Und auch dann versuchen sie, noch was rauszu holen. Und wenn es ein extrem kompliziertes Genehmigungsverfahren ist...

    „Ich mache nicht nur leere Versprechungen, ich halte mich auch daran.“
    (Edmund Stoiber im Wahlkampf 2005)

  • Ich musste die Überstunden ja machen alleine im Juli war ich mit 40 Überstunden geplant! Da waren halt Ferien und die Kinder mussten anstatt wie sonst nur ab halb 4 den ganzen Tag betreut werden.Ich arbeite sonst manchmal nur von 6-9 dann sind die Kinder ja weg. In den Ferien dann halt bis 14 Uhr.

  • Wenn die Überstunden gemacht werden müssen, und es sich somit tatsächlich um angeordnete Mehrarbeit handelt, müssen sie auch bezahlt werden. In unserem Tarif kommen noch weitere Zuschläge dazu. 25% immer, an Wochenenden oder nachts noch mehr. Das heißt also, dass aus einer Stunde Mehrarbeit 75 Minuten werden. Die Stunden müssen spätestens im Folgemonat abgefeiert sein (es werden nur die Zuschläge ausbezahlt).


    Die meisten Arbeitgeber sind nicht so wild auf Mehrarbeit, denn der Umgang damit ist für sie teurer und aufwendiger als mit freiwillig gemachten Stunden.


    Wir haben Arbeitszeitsouveränität und können in Absprache mit Chef und Kollegen kommen wann wir möchten. Natürlich im Rahmen der gesetzlichen, tariflichen und firmeninternen Vorgaben. Ich kann also Stunden / Tage vorarbeiten oder auch ins Minus gehen. Es gibt ein Ampelsystem bei uns. +/- einfache Wochenarbeitszeit ist grün, darüber hinaus gelb und ab doppelter Wochenstundenanzahl ist man im roten Bereich. Dann gibt´s automatisch eine Meldung an den BR und die Personalabteilung, und es muss zusammen mit dem Chef vereinbart werden, wie der Mitarbeiter von seinen Stunden kommt und langfristig auch dort bleibt.

    Freiwillig weitere Gutstunden aufbauen bei bestehendem Mehrarbeitsstunden ist zB gar nicht erlaubt.


    Bei meinem Mann in der Firma wird alles über 75 Stunden bei Vollzeitmitarbeitern ersatzlos gekappt, bei TZ-Mitarbeitern ab 40 Stunden. Früher wurde das ausgezahlt. Beide Regelungen waren so vom BR abgesegnet und sind Bestandteil des Arbeitsvertrages. Klar, dass niemand arbeiten kommt, wenn die Zeit weder bezahlt wird, noch abgefeiert werden darf.

    Fazit dieser Regelung: Die Mitarbeiter werden weniger blöd auf Schichten verteilt. Die meisten finden das so besser und planbarer. Falls doch mal mehr Stunden anfallen (Projektarbeit) werden auch schon mal spezielle Einzelfallregelungen getroffen. Mein Mann hat zB bis zum Jahresende jede erste Woche des Monats bezahlt frei, weil das letzte Projekt so zeitintensiv war.

    LG
    Marion mit zwei Mädels 04/04 und 05/06

  • Ich habe ja keinen festen Stunden die ich am Tag arbeiten muss.Ich arbeite an manchen Tagen nur 3 Stunden dann auch mal 11 je nach Schicht. Wenn ich dann 12 Tage a 8 Stunden arbeite sind es eben zuviele.(30 Stunden muss ich in der Woche)

    Ich habe 270 Stunden da könnte ich sehr sehr lange Zuhause bleiben.