Wie steht ihr zu Globuli und warum?

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Habe dann zu Hause in den Zutaten gelesen, dass es nicht homöopathisch, sondern pflanzlich ist...

    Ich wiederhole mich da zwar, hab aber den Eindruck, dass nicht alle alle Seiten gelesen haben.


    Es gibt keinen praktischen Unterschied zwischen niedrig dosierten pflanzlichen Arzneimitteln und homöopathischen Tiefpotenzen aus pflanzlichen Grundsubstanzen. Es gibt nur eine unterschiedliche Benennung sowie eine unterschiedliche Ideologie dahinter.


    Ich sehe keinen Grund, wieso man die homöopathischen Tiefpotenzen verdammen sollte. Die "Doppelblind-Nichtwirksamkeitsnachweise" beziehen sich auf die Hochpotenzen.


  • Ich habe alle Seiten gelesen und wusste das mit den Tiefpotenzen auch schon vorher.

    Es ging mir darum, dass wenn mir in der Apotheke gesagt wird "über die Stillverträglichkeit müssen Sie sich keine Gedanken machen. Das Medikament ist homöopathisch" gehe ich erstmal davon aus, dass das Medikament keine Pflanzenauszüge enthält die so dosiert oder verarbeitet sind, dass sie eine Auswirkung auf die Stillverträglichkeit haben. Wenn ich dann z.B. feststelle, dass D3 oder D6 Potenten enthalten sind würde ich mich schon sehr über den Hinweis wundern, da mein Laienwissen ausreicht um zu wissen, dass diese Tiefen Potenten Wirkstoffbestandteile enthalten (können) -was man ja weiter oben mit dem Apis und der Bienenallergie Lesen könnte -. Wenn aber, wie in meinem Fall, Pflanzenauszüge enthalten sind, die nicht homöopathisch verarbeitet wurden, gehe ich davon aus, dass die in der Apotheke das vercheckt haben. Oder nicht?


    Edit sagt: und bei einer Aussage wie in meinem Fall, gehe ich erstmal davon aus, dass der jenige nicht viel Ahnung von Homöopathie hat und Hochpotenzen meint.

    Lg

    Annanita


    *wartet schon aufs Adventskalenderwichteln* #nägel

    Einmal editiert, zuletzt von Annanita ()

  • Annanita Was ist denn das Ergebnis? War das Medikament stillverträglich?


    Ich kenne ganz viele Leute, die den Unterschied zwischen Homöopathie und Pflanzenheilkunde nicht wissen, und habe auch schon festgestellt, dass es unter denen durchaus auch Ärzte und PTAs gibt.

  • Xenia, das Beispiel mit dem ACC hattest Du genannt, ich bin nur darauf eingegangen, es ist auch nichts Neues, was plötzlich jemandem auffällt, sondern ich habe das schon vor ca. 15 Jahren von jemandem vom Fach erzählt bekommen, dass es dafür keinen Wirksamskeitsnachweis gibt. Es ist also durchaus schon länger bekannt, nur vielleicht nicht der breiten Masse.


    In dem von mir verlinkten Bericht (https://web.archive.org/web/20…_fuer_FortePharm_2013.pdf)

    geht es nur um ACC, als Fazit wird ACC zur Schleimlösung als Pseudoplacebo bezeichnet, womit wir ja fast wieder beim Thema wären... Nachgewiesen ist wohl die Wirkung bei Vergiftungen mit Paracetamol, den Teil habe ich jetzt aber nur überflogen, hier ist ein Auszug:


    "In Deutschland ist ACC eins der umsatzstärksten Mukolytika. Seine postulierte Wirkung als solche konnte jedoch bisher in klinischen Studien nicht nachgewiesen werden. Es soll den Schleim verflüssigen und das Abhusten bei erkältungsbedingten Erkrankungen erleichtern.

    Unter Einbeziehung der Pharmakokinetik wird deutlich, dass bei einer Bioverfügbarkeit

    von nur 10 % die extrahepatische Wirksamkeit als eher gering einzustufen ist.

    Dies macht eine mukolytische Wirkung als solche fraglich, während der hohefirst-pass Effekt den Grundstein für seineWirkung als Antidot darstellt. Allerdings bedingt die orale Einnahme beispielsweise durch Brausetabletten eine große Flüssigkeitszufuhr, was zur Verflüssigung der Schleimviskosität und Erleichterung des Abhustens beitragen könnte.

    Allerdings konnte die ACC-Konzentration in verschiedenen Studien weder in den Sputumzellen noch in denen der Bronchialalveolen nachgewiesen werden.

    Stattdessen wurde eine erhöhte renale intrazelluläre Glutathion-Konzentration festgestellt. Diese ist zwar für die Glutathion-Reserven von Bedeutung, wenn es um die Indikation als Antidot geht,doch als Mukolytikum verliert ACC über diesen Weg sein Indikationsziel. Gleichfalls müssen die Effekte des ACC bezüglich der chronischen und akuten Bronchialerkrankungen in Frage gestellt werden,da sie den Ergebnissen mehrerer Studien zufolge als wirkungslos eingestuft werden.

    Dementsprechend gibt es nach der DEGAM-Leitlinie (Weblink 4) auch keine Empfehlung für die drei auf dem deutschen Markt befindlichen Mukolytika ACC, Ambroxol und Bromhexin bei der Behandlung eines grippalen Infektes oder einer akuten Bronchitis, da in randomisierten doppelblinden placebokontrollierten Studien keine signifikantenEffekte auf Lungenfunktion, Bronchialschleim, systemische Oxygenierung und/oder Beatmungsnotwendigkeit nachgewiesen werden konnten. Daher kann man ACC als Mukolytikum in die Kategorie „Pseudoplacebo“ einstufen. Unter einem Pseudoplacebo versteht man eine Substanz, die zwar einen Wirkstoff enthält, jedoch bei der angegebenen Indikation längerfristig ein therapeutisch sinnvolles Ziel nicht erreicht. Mit der Indikation

    Mukolytikum liefert ACC die umsatzstärkste Indikation für die Offizin. Aus ökonomischer Sicht ist dies sicherlich wertvoll. Es sollte dennoch abgewogen werden, ob ein Pseudoplacebo-Effekt ohne Wissen des Patienten ethisch vertretbar ist und daraus folgend ACC als Mukolytikum aus pharmazeutischer Sicht aktiv zu empfehlen wäre. In diesem

    Zusammenhang sind auch das geringe therapeutische Risiko und die Kontraindikationen zu berücksichtigen."


    Phytotherapie (z.B. Efeu und Umckaloabo) ist ACC und Ambroxol teils sogar nachweislich überlegen:

    https://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=35352


    Für mich zeigt das aber wieder, dass es eben nicht so einfach ist, dass alles, was schulmedizinisch ist und in der Apotheke verkauft wird, immer viel besser ist als Homöopathie, auch wenn sie auf dem Plazeboeffect beruht....

  • Annanita Was ist denn das Ergebnis? War das Medikament stillverträglich?


    Ich kenne ganz viele Leute, die den Unterschied zwischen Homöopathie und Pflanzenheilkunde nicht wissen, und habe auch schon festgestellt, dass es unter denen durchaus auch Ärzte und PTAs gibt.

    Angeblich ja. Kind hat sich auch nichts anmerken lassen. Aber die Milchmenge hat es merklich gesteigert.

    Lg

    Annanita


    *wartet schon aufs Adventskalenderwichteln* #nägel

  • Ich kann die innere Logik der Homöopathie nicht nachvollziehen. Das Konzept der Homöopathie besteht ja darin, dass die Selbstheilungskräfte des Körpers aktiviert werden sollen. Das finde ich unlogisch. Wenn ich erst ein paar Kügelchen schlucken muss, um gesund zu werden, dann ist es doch keine Selbstheilung mehr. Ich glaube absolut an Selbstheilung. In den vergangenen 6 Jahren habe ich kein einziges Antibiotikum und keinerlei Schmerzmittel, Schleimlöser, oder sonstige Erkältungsmedikamente genommen. Ich habe immer darauf vertraut, dass mein Körper schon allein mit den meisten Viren und kleinen Blessuren fertig wird, und bin fast immer glimpflich durch Erkältungen gekommen. Das nenne ich Selbstheilung. Ich muss keine Medikamente schlucken, auch keine homöopathischen, um an meine Selbstheilungskräfte glauben zu können.


    Wenn ich aber merke, dass meine Selbstheilungskräfte mal nicht ausreichen, dann will ich lieber nicht zu viel Zeit verstreichen lassen und nehme direkt das Medikament mit dem besten Wirksamkeitsnachweis, also in der Regel ein schulmrdizinisches. (Wobei ich aber Efeuextrakt bei Husten schon zur Schulmedizin zähle, da es ja von der entsprechenden Fachgesellschaft empfohlen wird.)


    Seltsam finde ich auch immer die Behauptung, Homöopathie sei ganzheitlich. Wenn ich dann hier in Gesundheitsthreads lese, habe ich den Eindruck, dass Globuli von vielen Leuten genauso symptomatisch eingesetzt werden wie schulmedizinische Medikamente. Da klagt z.B. eine Userin über Kopfschmerzen, und eine andere fragt: Hast du schon Globuli xy ausprobiert? Das finde ich kein bisschen ganzheitlicher als: Hast du schon Novalgin ausprobiert?


    Aber klar, wenn ein klassischer Homöopath sich stundenlang Zeit nimmt, um mit seiner Patientin gemeinsam das passende Konstitutionsmittel zu finden, dann tut die Zuwendung und Aufmerksamkeit der Patientin bestimmt gut. Also das finde ich auch nicht verwerflich. Für mich wäre es aber einfach zu teuer, also nehme ich lieber auf Kosten der Krankenkasse eine psychologische Psychotherapeutin.


    Sehr interessant finde ich aber Phytotherapie, weil das Heilen mit Kräutern ja auf teilweise jahrtausendelangen Erfahrungen beruht. Ich fände es schade, wenn dieses alte volksmedizinische Wissen verloren ginge. Daher begrüße ich es, wenn alte Heilmethoden wie das Schröpfen, oder eben Heilkräuter, von der modernen Medizin erforscht werden und ich halte es für möglich, dass es da auch noch einiges zu entdecken gibt.

  • Jetzt mal ab von den Spielplatz-Globuli-Geberinnen:


    Homöopathie finde ich ausgesprochen faszinierend. Allerdings bin ich nach vielen Jahren Beschäftigung mit derselben und einem Globuli-Schrank mit bestimmt mittlerweile 70 oder 80 Mitteln zu dem Schluss gekommen, dass diese Heilkunst so komplex ist und so viel Wissen und Beobachtungsvermögen erfordert, dass die wenigsten Heilkundler sie leider wirklich ausüben können.


    Der Knackpunkt bei der Homöopathie ist die Anamnese. Und die ist extrem kompliziert. 10 verschiedene Menschen kommen hier vermutlich zu mindestens 5 verschiedenen Mitteln, wenn nicht noch mehr.

    Ich denke aber, dass sie weitesgehend falsch gegeben werden - bei mir hat es - in einigen wenigen Fällen - nie funktioniert und nachdem ich mich etwas eingelesen habe, ist mir unterdessen auch klar, warum.

    #ja


    Ich glaube, dass Homöopathie unter vielen Menschen einen schlechten Ruf hat, weil sie so simpel und ungefährlich erscheint... da probiert man eben schnell mal was aus und dann wirkt's nicht und die Schlussfolgerung ist, dass die Homöopathie als Ganzes wohl nicht (richtig) wirken kann. Ich glaube auch, dass sich nur wenige Ärzte oder Heilpraktiker wirklich gut damit auskennen und selbst die müssen bei der Wahl der Mittel nicht immer richtig liegen.


    Ich besitze ein paar Mittel in einer kleinen Hausapotheke, benutze diese aber nur sehr wenig, weil ich gemerkt habe, wie kompliziert das Ganze doch ist. Es funktioniert eben ganz anders als herkömmliche Arzneimittel ("wenn Symptom x, dann Arzneimittel y geben"). Ich finde es ziemlich schwer die einzelnen Mittel voneinander zu unterscheiden und meistens fehlt mir einfach die Zeit lange zu beobachten und darüber nachzudenken. Bei allen möglichen Beschwerden jedesmal zum Homöopathen zu gehen ist auch nicht sehr praktikabel (wenn man überhaupt einen guten an der Hand hat). Trotzdem finde ich, es ist einen Versuch wert, gerade bei chronischen/wiederkehrenden Dingen, bei denen die herkömmliche Medizin keine Antwort bietet. Wenn es keine richtig bedrohlichen Probleme sind, erntet man bei Ärzten doch oft nur Schulterzucken. So nach dem Motto: Den wiederkehrenden Bauchschmerzen liegt keine schwerwiegende Erkrankung zugrunde, also nehmen sie halt ein Kirschkernkissen oder Schmerzmittel, wenn's richtig schlimm ist. Da mag es wissenschaftlich erwiesen sein, dass Wärme und Schmerzmittel wirksam sind, dennoch würde ich mich auf die Suche nach Alternativen machen und dabei auch der Homöopathie gerne eine Chance geben.


    Meine eindrucksvollste positive Erfahrung mit Homöopathie hatte ich in der letzten Schwangerschaft. Da half mir Otovowen innerhalb von Minuten gegen fürchterliche Ohrenschmerzen. Wenn das der Placebo-Effekt gewesen sein soll, hat der wirklich sehr viel drauf. #zwinker Andere Male hat mir das Mittel nicht so gut geholfen, was ich jetzt aber auch nicht weiter verwunderlich finde (weil: Symptom x = Ohrenschmerzen benötigt eben nicht jedesmal das gleiche Mittel y).


    Tendenziell greife ich erstmal zu anderen Mitteln, die einfacher anzuwenden sind, um nicht viel Zeit zu verlieren.


    Noch ein Wort zu Bachblüten: Deren Anwendung finde ich auch für Laien RELATIV einfach und ich benutze sie seit vielen Jahren immer mal wieder (allerdings nicht bei akuten körperlichen Beschwerden), und das eigentlich immer mit Erfolg. ^^ Ich finde nicht, dass man sie mit Homöopathie in einen Topf werfen sollte, auch wenn bei beiden Verfahren irgendwie Substanzen stark verdünnt werden und beide nicht gut wissenschaftlich erklärt werden können.

    LG, Yolotzin :)


    Each circumstance is a gift, and in each experience is hidden a treasure.
    (Neale D. Walsh)

  • Mir selber bringt ACC überhaupt nichts. Ich nehme das seit Jahren im Winter und ich hab noch nie eine Wirkung bemerkt.

    #confused Wolltest du was anderes schreiben? Nimmst du echt regelmäßig ein Medikament, das dir nichts nutzt?

    Xenia, nein habe ich so gemeint.

    Erklärung: ich habe in meiner Berufsausbildung damals gelernt, dass ACC gut helfen würde (liegt allerdings schon über 20 Jahre zurück). Und ich bin auf den Bronchien sehr empfindlich und bin dann wirklich total krank und relativ verzweifelt, weil ich keine Luft mehr kriege.

    Als ich vor 2-3 Jahren langsam erfahren habe, dass da eher wenig dran ist an Acc z.B. , aber die Sachlage letztlich nicht eindeutig ist, habe ich mich entschieden da doch mal gezielter drauf zu achten. Und im letzten Winter war ich dann endlich soweit und habe es auch mal weggelassen. Und festgestellt, es macht keinen Unterschied. Es geht mit mit oder ohne ACC schlecht und die Asthmasprays sind die bessere Entscheidung, obwohl auch die dann nur noch begenzt helfen.


    Ich tendiere dennoch dazu es diese Saison dann evt. mal mit einem Saft, wie von Lumme oben vorgeschlagen zu versuchen. Ob das nun einen vernünftigen Wirksamkeitsnachweis hat oder nicht, weiß ich gerade gar nicht. Aber letztlich will ich halt selber was tun, damit es zügig besser wird und womöglich hilft es wenigstens ein bisschen. Hätte ich nur eine Erkältung dann, würde ich es aber vermutlich eher sein lassen. Es ist eine Verzweifelungstat im Grunde.


    So hat das im übrigen auch mal ein Professor auf einem Seminar gesagt, auf dem ich mal war: wenn der Mensch verzweifelt genug ist, wird er fast immer auch auf der anderen Seite der Medizin suchen. Der Naturheilkundefan wird sich zur Chemo beraten lassen. Der Fan der Schulmedizin wird anfangen sich auch für Alternativen zusätzlich zu interessieren. Einfach weil man seine Chancen maximieren möchte. Die Aufgabe aller Akteure besteht dann aber darin vernünftige Wege zu finden. Der Naturheilkundefan braucht Unterstützung, um die Chemo akzeptieren zu können. Aber man muss auch darauf achten, dass die Leute nicht total über den Tisch gezogen werden im alternativen Bereich der Medizin, weil da so viele schwarze Schafe unterwegs sind. Wir haben Prospekte gesehen, wo tlw. ein Mist angeboten wurde. Das ist halt auch unfassbar. Dies wäre dann eigentlich auch ein bisschen Aufgabe des behandelnden Schulmediziners da mit ein Auge drauf zu haben. Dieser Prof. glaubte eher nicht an Alternativmedin, glaube ich. Aber er empfand es halt schon im Gesamten als akzeptabel für viele Patienten zusätzlich einen Heilpraktiker zu haben, solange dieser vernünftig ist und die Situation nicht ausnutzt.

    LG Miriam mit 2 Jungs (2004 und 2006)

  • Zum Lösen von festem Schleim ist Gelomyrtol zugelassen. Interessanterweise aber nicht für Nasennebenhöhlenentzündung, wenn ich mich recht erinnere.


    Hustenmittel hab ich auch schon alles probiert, und viel Geld versenkt. Was man sich da echt sparen kann, sind Homöopathika. Ich finde Bronchipret-Saft nicht schlecht für Kinder und Spitzwegerich, gibt es jeden Herbst als Aktion bei Aldi. Hilft aber nicht bei jedem Virus interessanterweise.

  • Aber man muss auch darauf achten, dass die Leute nicht total über den Tisch gezogen werden im alternativen Bereich der Medizin, weil da so viele schwarze Schafe unterwegs sind.

    "Schwarze Schafe" gibt es überall. Ich würde manchen Schulmediziner auch nicht unbedingt als "Schwarzes Schaf" bezeichnen, aber wenn ich sehe, was da für Medikamente mit welchen heftigen Nebenwirkungen verschrieben werden und wenn diese dann auftreten, gibt es eben noch ein Medikament dagegen und letztlich geht es dem Patienten richtig schlecht, ärgere ich mich wirklich. Und das hört man, wenn man mit älteren Leuten spricht, sehr häufig. Dabei hätte gegen das Ursprungsproblem oft etwas ungefährliches, naturheilkundliches geholfen.

  • Astarte Ein Problem ist aber auch, dass es nur für verschreibungspflichtige Medikamente eine Kostenübernahme gibt. Insbesondere ältere Leute haben aber oft nicht das Geld, um Medizin selbst zu bezahlen. Das führt dazu, dass Ärzte oft etwas verschreiben, obwohl ein ungefährlicheres, rezeptfreies Präparat genauso gut helfen würde.


    Das finde ich völlig widersinnig, denn die Rezeptpflicht sagt ja nichts über die Wirksamkeit eines Medikaments aus, sondern nur über die Gefährlichkeit. Die Kassen bezahlen also teure und gefährliche Medikamente, aber kostengünstige verträgliche Medikamente nicht, selbst wenn sie nachweislich wirksam sind. Sollte wohl ursprünglich der Kostensenkung im Gesundheitswesen dienen, bewirkt aber m.E. das Gegenteil, weil eben vermehrt verschreibungspflichtige Medikamente verordnet werden (und dann auch noch die Nebenwirkungen behandelt werden müssen...) #hmpf


    Das ist aber nicht die Schuld der Ärzte.

  • Astarte Ein Problem ist aber auch, dass es nur für verschreibungspflichtige Medikamente eine Kostenübernahme gibt. Insbesondere ältere Leute haben aber oft nicht das Geld, um Medizin selbst zu bezahlen. Das führt dazu, dass Ärzte oft etwas verschreiben, obwohl ein ungefährlicheres, rezeptfreies Präparat genauso gut helfen würde.


    Das finde ich völlig widersinnig, denn die Rezeptpflicht sagt ja nichts über die Wirksamkeit eines Medikaments aus, sondern nur über die Gefährlichkeit.

    Es gibt mehrere Medikamente in zwei Varianten. Also gleicher Wirkstoff, gleiche Dosierung, gleicher Hersteller, unterschiedliche Namen. Einmal verschreibungspflichtig, einmal nur apothekenpflichtig.


    Aber ich gebe dir insofern recht, dass Ärzte, die (bewußt oder unbewußt) der Überzeugung sind, der Patient braucht jetzt ein für ihn wirksames Placebo - aufgrund von Diskussionen wie dieser hier ;) - oft nur noch die Möglichkeit haben, ein Antibiotikum zu verschreiben, weil alles andere dieser Evidenzbasiererei zum Opfer gefallen ist.

  • Ich habe während der Schwangerschaft extreme symphysenschmerzen gehabt! Globuli haben schnell geholfen! Jetzt mit Fersensporn versuche ich es auch mit globuli, mal sehen! Ich bin aber eher skeptisch insgesamt und hab die bisher echt nur aus Verzweiflung genommen! Bei meinen Kindern haben die nämlich keine Wirkung gezeigt, weder bei md, Erkältung oder Verletzungen/Beulen!

  • Danke Irene.


    Ich finde Homöopathie auch ausserordentlich faszinierend und habe mich viel damit beschäftigt. Da ich Naturwissenschaftlerin bin und zusätzlich noch einige Jahre in der Pharmaindustrie gearbeitet habe, habe ich versucht dem Thema wissenschaftlich bei zu kommen und bin gescheitert.

    Ich gehöre nicht zu den Leuten die mal so eben mir nix dir nix die Globuli aus der Tasche zaubern, es ärgert mich immer fast ein bißchen wenn eine befreundete Mutter mir ständig ihr Präparat der Wahl für mein Kind aufzudrängen versucht ("gib ihr doch mal Arnika" ist da mein Lieblingssatz).

    Ich verstehe rein logisch nicht wie sie wirken, abgesehen von Placeboeffekten, Energieschwingungen, Körpererinnerung und der Tatsache dass sich der/die klassische Homöopath_in so unglaublich viel Zeit nimmt und fast immer noch ein paar Verhaltenstips parat hat, aber ich habe bei meiner Jüngsten gesehen, dass sie auf das erarbeitete Komplexmittel unglaublich gut angesprochen hat. Mir ging es ähnlich ich konnte mit Hilfe meines Komplexmittels meine Migräneneigung deutlich verringern. Natürlich bekomme ich immer noch ab und an Attacken und da helfen auch keine Globuli, da muss ich mit ganz anderen Medikamenten ran um nicht vor Schmerzen irre zu werden, aber seit ich mich habe einstellen lassen sind die Attacken eben deutlich seltener geworden und das ohne dass ich mein Stresslevel reduziert hätte oder noch mehr Sport gemacht hätte oder irgendwie mein Verhalten umgestellt hätte.


    Ganz nebenbei, bin ich tatsächlich überzeugt dass eine homöopathische Anamnese auch durch ein(e)n klassische(n) Homöopathen_in erfolgen sollte und nicht durch irgendeinen Alternativheiler_in.

  • Diese Verschreibungsketten entstehen oft auch durch falsches Verhalten der Patienten. Zum Beispiel macht Übergewicht den hohen Blutdruck. Der hohe Druck macht dann die Nieren kaputt und das Herz sowieso. So geht es dann immer weiter und weiter. Man hätte diese Sache unterbrechen können, wenn der Betroffene einfach mal abgenommen hätte, das rauchen eingestellt, die Ernährung optimiert und Sport angefangen.


    Das ist aber alles graue Theorie, denn die Menschen schaffen es oft nicht weg von ihrem persönlichen Laster. Und dann sammeln sich die Medikamente an. Ich sehe das in meinem persönlichem Umfeld häufig. Und dann gibt es noch eine Tablette und noch ein Spray usw usw., nur die eigentliche Ursache wird halt nicht behandelt, weil das müsste der Betroffene selber vollbringen. Was aber oft zu schwer ist.

    LG Miriam mit 2 Jungs (2004 und 2006)

  • wenn der Betroffene einfach mal abgenommen hätte

    #rolleyes


    Das ist nicht okay, das jetzt so aus dem Kontext zu reißen, Pamela. Insgesamt ist Miriams Aussage richtig. Wer so dick ist, dass er/sie krank davon werden und die Patient/innen keine Einsicht haben, dann kann man das schon auch mal scheisse finden.

  • Ja, Du hast recht, Irene.

    Was mich stört, und zwar massiv, ist das "einfach mal".

    Es ist verdammt nochmal nicht einfach abzunehmen Himmelherrgott... wieviele Threads dazu gibt's denn hier? Mittlerweile sogar einen eigenen Bereich.

    Den Ball kann ich auch zurückspielen. Wenn man "einfach mal" die richtigen Tipps, die richtige individuelle Unterstützung von den Ärzten bekäme, und nicht nur "nehmen sie halt mal ab", oder noch süffisantere Kommentare, dann würden das möglicherweise auch mehr Leute schaffen...